Sonnenmeer

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Im Flügelschlag der Nacht
sind dunkle Sorgen
vom Licht befreit,
und golden zeigt der Morgen
sein neues Kleid.

Die Schatten sind verflogen
wohl übers Weltenreich,
da singen die Vögel
und jauchzen,
jenseitsgleich.

Es schwirren frohe Gedanken,
wie Schwalben im Sonnenmeer,
ziehn weite Kreise des Grußes
dem Höchsten entgegen,
des Dankes schwer.

Sonnenfeuer

Sir John Everett Millais (1829-1896)

Die Frühlingsluft tanzt durch die Gärten,
vermählt sich fröhlich mit dem Wind,

umhüllt mit einem weichen Wehen,
den Weltschmerz, wie ein kleines Kind.

Die Sonne zaubert hehres Leuchten
voll Freude in des Tages Zeiten,

und Himmelsfrieden lässt den Lärm
des Alltags in die Dünste gleiten.

Ihr Heerschar himmlischer Gewalten,
die ihr dem Schöpfer dienend schafft,

entzündet in den Menschenherzen,
des Abends eure Sonnenkraft!

Und jedes Herz, vom Glanz erhellt,
getröstet, wird sein Leid verstehen,

drum muss es abends stille sein,
dann kann der Schmerz der Welt vergehen.

Phönix aus der Asche

Hört ihr des Donnervogels Schwingen,
wie er sich abends machtvoll hebt?
Hört ihr des Luftstroms weiches Singen,
wenn er in luft‘gen Höhen schwebt?

Mit Myrrhe ist sein Horst bedeckt,
er trug die Bitterkeit der Welt,
im Gold-Gefieder wohl versteckt,
hoch in sein Nest am Himmelszelt.

Wie prächtig war das Federkleid
der menschengroßen Kreatur!
Er trug das Bild „Vergänglichkeit“,
als Zeichen seiner dunklen Spur.

Den Menschen muss er Buße bringen,
als Totengott im Abendlicht,
und in der Göttersage Stimmen,
mahnt er zur Vorsicht und Verzicht.

Wenn erstes Sonnenglüh‘n mit Macht
am Morgen aus dem Meere steigt,
verbrennt er in der Flammen Kraft,
im Strahlenglanz der Ewigkeit.

Doch irgendwann nach hundert Jahren
wird er aus Asche auferstehen,
verjüngt, Unsterblichkeit erfahren,
nach langem Tod den Himmel sehn.

Phönix entsteigt der Asche – Bestiarium von Aberdeen

Ein schöner Tag

Fototapete

Strahlend blauer Himmel, wie ein Meer,
so unergründbar tief und grenzenlos.
Ein Nebelhauch am Horizont, nicht mehr,
das Leuchten wolkenlos, so klar und groß.

Als wenn der Frühling immer ist und hell,
die Blütenpracht, der Vogel auf dem Dach –
er singt so voller Leidenschaft. Ein Quell,
wohl inspiriert von Lust und Lebenskraft.

Die Energien schwirren durch den Raum,
und treiben Müdigkeit ins Morgenlicht,
dort schwinden Traurigkeit und Traum,
wenn warmes Strahlen durch die Scheiben bricht.