Astralwelt

Iwan IV. (1530-84) der Schreckliche von den Geister der Ermordeten besucht. Gemälde von Michail Konstantinowitsch Klodt (1832 – 1902)

Das alte Haus, es lebt!

Hörst du die Wände flüstern?
Verloschen sind die Kerzen in den Lüstern.

Das Knarren der Eichen-Stufen…
die fremden Stimmen, wie sie rufen!

Es tragen leicht die hölzernen Bohlen,
Geister auf unsichtbaren Sohlen,

und über dem Tisch des letzten Essens,
liegt lang schon der Staub des Vergessens.

Ist eindrucksvoll die Prägung der Tapeten,
der Teppich, alt und abgetreten,

der Glanz, der einmal war, Vergangenheit.
„Vorbei!“, zittert die Schwingung, „Seid bereit!“

Wo jeder Schritt ist, wie ein schwebendes Verrinnen,
ein Fliehen vor dem Tod… dem Neubeginnen;

binden an alte Orte ihr astrales Kleid,
verirrte Seelen in der Ewigkeit.

Der fliegende Robert

aus: „Der Struwwelpeter“, Frankfurt, 1876

Wenn der Regen niederbraust,
wenn der Sturm das Feld durchsaust,
bleiben Mädchen oder Buben
hübsch daheim in ihren Stuben.
Robert aber dachte: Nein!
Das muss draußen herrlich sein!
Und im Felde patschet er
mit dem Regenschirm umher.

Hui, wie pfeift der Sturm und keucht,
dass der Baum sich niederbeugt!
Seht! Den Schirm erfasst der Wind,
und der Robert fliegt geschwind
durch die Luft so hoch, so weit.
Niemand hört ihn, wenn er schreit.
An die Wolken stößt er schon,
und der Hut fliegt auch davon.

Schirm und Robert fliegen dort
durch die Wolken immerfort.
Und der Hut fliegt weit voran,
stößt zuletzt am Himmel an.
Wo der Wind sie hingetragen,
Ja, das weiß kein Mensch zu sagen.

Kinderbuch von:

Dr. Heinrich Hoffmann (1809-1894)



Obwohl das Kinderbuch heutzutage zur ’schwarzen‘ Pädagogik gehört, war es noch zu meiner Zeit ein Mittel der Erziehung. Bereits mit vier Jahren konnte ich es auswendig. Es war Angst machend und doch spannend zu gleich. Ich habe mich in vielen Geschichten wiedergefunden.

Herbstschwere

Schweigen, Stille, Dunkelheit –
nur das Rauschen müder Blätter,
die sich langsam lösen von den Zweigen.
Schaukelnd fallen sie der Nacht entgegen,
blühen noch einmal auf, in buntem Zauber,
legen eine farbenfrohe Decke auf die Wege;
majestätisch liegt die Welt im Sterben…
und der Tod, er schreitet still darüber,
um den Lebenskreislauf abzuschließen.

Herbstgedanken – Sonntagsstille !
Und die Uhr, sie tickt und tickt,
streut monoton Sekunden in das Grau,
das ruhig dahin fließt, wie ein träger Fluss.
Ich treibe haltlos, sinke in das Nirgends;
bin losgelassen, treibe ohne dich.
Ertrinke in den Fluten der Gedanken,
die mich ziehen, immer tiefer, und ich falle
wie die Blätter von den Bäumen…
und der Tod, er schreitet still darüber.

Gefühlter Herbst

September – Olga Wisinger-Florian (1844-1926)

Nun geht die Wärme langsam fort
und zieht in andere Gefilde.
Der Herbst steht ungestüm vor Ort,
es wird, was grün war, braun im Bilde.

Getrieben bald vom Ungestümen,
treibt er, der Wind, die Äste leer.
Wo späte Rosen sanft verblühen,
bläst er über das Pflanzenmeer.

Treibt vor sich her die Blätterheere,
gefallen für die letzte Schlacht.
Gewachsen ist mit ihm die Leere
auf Bäumen, in bizarrer Pracht.

Frühnebel wallen wie Gespenster,
die Stille saugt den Geist der Zeit.
Beschlagenheit am Autofenster,
einsichtig steht der Herbst bereit.

Wahrsagekarten

Skat-, Lenormand- und Kipper-Karten
Marie Anne Lenormand, verhaftet in Paris am 11. Dezember 1809.

Es gibt zahlreiche Variationen dieser Karten im Handel. Ich hatte alle Arten in Gebrauch. Es hat sich nach langen Jahren herauskristallisiert, dass ich die Kipper-Karten bevorzuge, weil sie mir die klarsten Bilder zeigen.

Das mag für viele unverständlich sein. Sie denken, dass man überhaupt nichts ‚sehen‘ kann. Alles nur Blödsinn um Geld zu machen? Da bin ich aufgrund meiner Erfahrungen geteilter Meinung. Es gibt sicher Astro-Portale, bei denen fast alle Wahrsager behaupten, sie könnten etwas sehen, was andere nicht sehen. Sie können mit Verstorbenen in Kontakt treten und die Zukunft voraussagen.

Wenn man in Not ist und die Sehnsucht ein Ventil sucht, greift man nur zu oft auf solche Seher zurück. Da spreche ich aus eigener Erfahrung. Die Beratung durch viele verschiedene Wahrsager, hat mich vor Jahren sehr viel Geld gekostet. Aber das war Lehrgeld! Oft lässt man erst die Finger davon, wenn es weh tut.

In meiner Familie, mütterlicherseits, war der Umgang mit diesen Dingen nichts Besonderes. Da meine Oma in Ostpreußen einige Berührungspunkte mit Geistwesen, Magie und Jenseitskontakten gehabt hatte (s. S. über Ostpreußen), sprach sie immer wieder Warnungen deswegen aus. Oma war eine fromme Person, die oft die Bibel studierte. Deshalb hat sie das Schicksal der Wahrsager im Alten Testament sehr ernst genommen, denn die sollten damals mit dem Tod bestraft werden. Das Deuten der Zukunft war natürlich mit einem finanziellen Obolus verbunden, was alleine den Priestern vorbehalten war.

Oma legte zwar Patiencen, vermied hier aber Zukunftsfragen. Schon als kleines Kind sah ich meine Mutter manchmal Skat-Karten legen. Dies habe ich dann im frühen Erwachsenenalter übernommen. Jede Farbe, Zahl und Kombination war von Bedeutung. Wenn meine Mutter drei schwarze Siebener nebeneinander legte, kam bald darauf die Nachricht von einem Todesfall. Diese Deutung habe ich beibehalten. Es gibt ähnliche, mit drei schwarzen Assen, die dasselbe aussagen. Zufall?

Anfangs hatte ich darin eine Spielerei gesehen, ein Zeitvertreib. Mit der Zeit kristallisierte sich dann doch heraus, dass man den Bildern, die man legte, glauben kann. Nur die Deutung war anfangs schwer, weil ich nicht über die nötige Einbildungskraft verfügte.

Bald stellte ich fest: Nicht alle Kartenbilder ‚sprechen‘ mich an. Weder die Karten ‚des fahrenden Volkes‘, noch die Lenormand-Karten sagen mir etwas. Schließlich legte ich hauptsächlich Kipper-Karten. Ich habe mir angewöhnt, nichts zu fragen und lasse die Bilder sprechen. Oft schweigen sie. Dann passiert wirklich nichts in meinem Leben. Dann wieder zeigen sie Geschehnisse in der Zukunft, manchmal Unfälle, sogar Schäden am Auto, Krankheiten und auch Todesfälle.

Früher habe ich für andere Personen gelegt, jedoch immer unentgeltlich. Ich bin kein Profi und spreche aus, wenn dort nichts liegt. Jetzt lege ich nur noch für mich selbst, vielleicht ein Mal monatlich. Ich verlasse mich mehr auf andere Hinweise, wie zum Beispiel auf meine Träume.

Auch mein Pendel ist sehr aussagefähig. Aber darüber berichte ich ein anderes Mal.

Meine Geschichte:

Es war Ende 1979, als ich zum ersten Mal mit einer Freundin eine professionelle Kartenlegerin besuchte. Es war eine deutsche Frau im mittleren Alter, an die ich heute noch gerne zurückdenke, die aber leider bereits vor vielen Jahren verstorben ist.

Was sie damals in den Lenormand-Karten gesehen hat, wurde bis heute von keiner anderen Aussage an Präzision übertroffen. Die Wohnung dieser Kartenlegerin machte einen positiven Eindruck, und obwohl ich ihr langes Gewand ungewöhnlich fand, bemerkte ich gleich ihre freundliche Art und fasste Mut zur Offenheit.

Schon beim Legen meines Kartenbildes schreckte sie zurück und sagte, dass sie noch nie ein so schlechtes Bild gelegt hat. Nach der Deutung schob sie alle Karten eilig zusammen, damit die negative Schwingung nicht auf eine andere Person übertragen werden konnte. (?)

Damals hatte ich gerade den Vater meines jüngsten Sohnes kennengelernt und wollte natürlich wissen, wie es mit uns weitergeht. Ihre Aussage hat mich nicht erfreut: Er hat noch eine andere Frau und lebt in einem Blumenland am Wasser. Die Frau ist schwanger von ihm und wird nächstes Jahr das Kind bekommen. Er ist ein Narzisst, mit vielen anderen Frauen, die für seinen Lebensunterhalt sorgen.

Weitere Aussage: Am 31. Juli 1980 werde ich zu einer Feier bei einer wohlhabenden Familie eingeladen. Wenn ich dort einen Vertrag unterschreiben würde, wäre das ein großes Unglück für mich.

In zwei Jahren würde ich schwanger und ein Kind zur Welt bringen.

Und letztendlich: Mit 50 Jahren würde ich endlich das machen, was ich schon immer machen wollte.

Hier stimmte alles: Der damalige „Herzensmann“ wohnte in Den Helder, direkt an der Nordsee. Er hatte dort eine Geliebte, die schwanger war. Sie bekam insgesamt drei Söhne von ihm. Das erfuhr ich aber erst vor einigen Jahren. Auch die Aussage über die vielen anderen Frauen stimmte. Es existiert ein Gedicht von einem holländischen Dichter im Internet, der genau das beschreibt: E. und eine seiner Frauen, mit denen er ein Kind hat.

An oben genau benanntem Tag schloss ich auf der Feier einen Pachtvertrag ab, obwohl ich vor kurzem erst eine schwere Darm-OP hinter mich gebracht hatte. Ich pachtete eine Gaststätte in der Nähe des Ostausganges Bahnhof Duisburg. Bereits Anfang 1981 musste ich sie mit enormen Schulden schließen, weil die Pächterin die Kneipe hinter meinem Rücken verkauft hatte.

Ende 1981 wurde mein Sohn Patrick geboren.

Mit 50 Jahren habe ich zu schreiben begonnen.

Die Kartenlegerin

Die Kartenlegerin – Georg Hom ( 1838-1911)

Das Lebensrad dreht sich im Kreise,
mal läuft es langsam, manchmal schnell,
lenkt uns auf unsichtbaren Gleisen,
vorbei an Dunkel oder Hell.

Oft fürchten wir, was vor uns liegt
und suchen Rat bei höherer Kraft,
durch eine Weise, die beschrieb,
was zukünftig uns glücklich macht.

Wir gehen nicht mehr unsre Wege,
das, was wir brauchen, tun wir nicht,
fühlen beim Kartenbilder-Legen
Begeisterung. Der Wille bricht!

Wir denken nur noch an das Ferne,
vergessen ganz die Gegenwart,
befragen Kaffeesatz und Sterne,
sind von den Antworten genarrt.

Vergesst nicht euer tiefes Wissen,
das selber ihr in euch verspürt!
Wegweiser werdet ihr nicht missen,
wenn euer Weg zu MIR euch führt.

Voodoo

Zum Thema kann ich nur mein eigenes Erlebnis erzählen. Es gibt hierzu sehr viele Berichte und Praktiken, die vor allem aus West-Afrika stammen. Man erzählte mir sogar von Toten, die durch Voodoo-Zauber wieder mit Leben erfüllt worden sind. Ich hatte in den 80er Jahren einige Bekannte aus dieser Region, weil ich damals meistens in afrikanischen Diskotheken verkehrte. Eine spannende Zeit, aber ich merkte irgendwann, dass ich dort nicht hingehöre. Es war eine andere Welt mit stolzen und freundlichen Menschen. Ich liebe heute noch die afrikanische und karibische Küche und bin damals bei ‚schwarzer‘ Musik hängengeblieben. Alles, was mit afrikanischen Feuertänzen, Fetisch-Glauben und Zauberritualen zu tun hat, ist Respekt einflößend und sollte nicht als ‚fauler Zauber‘ abgetan werden.

Hier meine Geschichte:

Der Erzeuger meines jüngsten Sohnes lebte in Den Helder in den Niederlanden. Er besuchte mich alle 3-4 Wochen in Duisburg. Als ich wieder mal auf ihn wartete, war als Intermezzo eine kurze Reise nach Roermond geplant, wo die Familie eines ebenfalls in Curacao geborenen Bekannten lebte. Der bestand darauf, dass ich mit meinem Auto fuhr, nannte mir aber sonst keinen Grund.

Es handelte sich für ihn um ein Familientreffen. Viele waren dort und unterhielten sich in der Landessprache Papiamento, die ich nicht verstand. Anwesend waren ungefähr 20 Personen. Ich hatte mich in die hinterste Ecke verkrochen, weil die Situation sehr angespannt war. Die Frauen gestikulierten wild vor einer mittelalten Frau und beschimpften sie. Sie schien irgendwie geistig von Sinnen zu sein, saß auf der Couch mit aufgerissenen Augen und fuchtelte aufgeregt mit den Händen.

Wie sich später herausstellte, war es die Schwägerin. Man sagte ihr nach, dass sie mit Hilfe eines Voodoo-Priesters aus Haiti die Familie umbringen wollte. Es wurde ihr vorgeworfen, sie hätte mehrfach Lebensmittel ins Haus gebracht, die angeblich ‚besprochen‘ worden waren. Dadurch verunglückten mehrere Personen. Die Mutter hatte zwei Autounfälle mit Knochenbrüchen knapp überlebt.

Die dunkelhäutige Schwägerin stritt alles ab und tobte, so arg, dass sie wütend aufsprang und mit den Fäusten gegen die Wand schlug. Erst als sie sich vor eine aufgeschlagene Bibel setzen musste, wurde sie zunehmend ruhiger und wippte hin und her. Das erinnerte mich stark an den Film „Exorzist“.

Unter den vielen aufgeregten dunkelhäutigen Menschen fühlte ich mich nicht wohl. Die Frauen schauten manchmal recht böse zu mir rüber. Die ganze Zeit über hatte ich mich ‚unsichtbar‘ gemacht, redete mit niemandem und war sehr angespannt.

Ich war die zweite weiße Person im Raum. Es gab eine junge Familie dort, in der ein schwarzer Mann mit einer weißen Frau verheiratet war. Aus dieser Verbindung war ein Kind hervorgegangen. Diese Familie war besonders belastet und schon mehrfach umgezogen. Sie berichteten von schwarzen und weißen Katzen, die nachts vor dem Haus übelste Kämpfe aufführten, wie ein Kampf zwischen Gut und Böse.

Eines Tages hing das noch kleine Kind am Treppengeländer im oberen Stock, und eine unsichtbare Kraft drückte den Vater zurück, als er die Treppe hoch laufen wollte. Heraus kam, dass die Schwägerin die Familie zerstören wollte, aus Hass auf Weiße und aus Neid auf die ansonsten harmonischen Verhältnisse.

Das war nicht das erste Mal, dass mein Bekannter aus demselben Grund nach Roermond fahren musste. Er verschwieg mir, dass jedes Mal sein Auto kaputt ging, wenn er dort gewesen ist.

Er hatte mich überredet, diesmal mit meinem Golf zu fahren. Auf der Rückfahrt riss plötzlich der Gaszug auf der Überholspur der Autobahn. Mit Mühe gelang es mir, trotz voller Fahrbahnen, auf die rechte Spur zu wechseln, bis wir erleichtert auf dem Standstreifen landeten. Ob das nur ein Zufall war, weiß ich nicht, aber ich muss das bezweifeln.

Es vergingen danach einige Wochen, bis ich erfuhr, dass die Freundin meines Bekannten in der Sauna an ihrem Erbrochenen erstickt ist. Welch mächtige, dunkle Kräfte in der Angelegenheit aktiv gewesen sein müssen, wurde mir dann erst bewusst.

Ich hielt mich fern, in gebührendem Abstand zu meinem Bekannten.

Orakel

Orakel – John William Waterhouse (1849-1917)

Gefangen in Zukunftsängsten,
Alleinsein – ein bedrückendes Los.
Grübeln, ständiges Denken,
macht Albträume doppelt so groß.

Verzweifeltes Ringen um Wahrheit,
Gedankenlesen das Spiel.
Das Hirn des Geliebten trägt Klarheit,
Eindringen der Wunsch und das Ziel.

Liebt er mich? Wird er bleiben?
Gar Frau und Kinder verlassen?
Will er ohne mich sein; soll ich leiden?
Wird die Not um mich jemals verblassen?

Weise Frauen will ich befragen,
sie soll’n für mich positiv denken.
Viel Geld werd‘ ich zu ihnen tragen,
mein Schicksal soll’n sie für mich lenken.

Sie fassen beruhigend in Worte,
ein traumhaftes Bild von der Liebe,
vom Geldfluss, vom besseren Orte,
vom Wohlstand, der kommt und bliebe.

Du verlässt das Orakel in Sicherheit,
eine schöne Zukunft soll kommen;
schon wenig später stehn Zweifel bereit,
Zuversicht wird dir wieder genommen.

Fremdes Glück, das du erstrebtes,
würde allen nur Unglück bringen,
war doch nur ein im Traum Gelebtes,
ein Trugschluss, ein falsches Ringen.

TAROT

T
O A
R

TORA = hebräisch GESETZ

ROTA = des Weltalls ewige Rotation

Im Hebräischen hat jeder Buchstabe gleichzeitig eine Zahl und somit jede Zahlenfolge eine Quersumme. Die Bibel ist so geschrieben, dass jedes Wort und jede Zahl eine viel wichtigere Bedeutung hat, als es auf dem Papier steht, wie eine geheime Mitteilung.

So ergeben sich beispielsweise dieselben Quersummen bei den Namen „Messias“ und „Satan“. D. h., diese Namen sind die genauen Spiegelbilder voneinander. Das alte Wissen der Bibel können wir nur erahnen. Es gibt neuzeitliche Deutungen von Friedrich Weinreb, aber die Inhalte der Bibelseiten, gedeutet durch Zahlen und Buchstaben, ist so umfangreich, dass dies nur wenige erfassen können. Bei der Bibel gilt: Wer sich dem Wort öffnet, dem wird das Verstehen des Wortes offenbart. Genauso ist es beim Tarot.

Die überlieferten Tarot-Deutungen durch Juden und Völker der Sinti und Roma sind heute noch im Handel, als Karten erhältlich. Ich denke, dass auch Weisheiten der Ägypter darin enthalten sind, weil Moses – so er denn existierte – Hohepriester gewesen sein soll. Die verwendete Sprache ist identisch mit der hindustanischen Sprache, die der Altägypter und Inder.

In den Tarot-Karten ist nicht nur der seelische Zustand eines Fragenden dargestellt, sondern auch das Schicksal dieses Menschen. Die Karten ergeben Mosaikbilder, die man zusammensetzen muss.

Aber Achtung: Kein Mensch ist in der Lage etwas anderes zu offenbaren, als was er selbst ist!

Nichts ist Zufall, nur Offenbarung des bewussten oder unbewussten Selbst. Wenn ich Karten lege, ist das Ausdruck der in mir wohnenden Kräfte. Jeder Mensch legt die Karten nach eigenem Ermessen, wie er seine eigene Handschrift oder Art zu sprechen und zu gehen hat. Jede Seele wird einen ganz eigenen Blick auf die Karten haben und die Bilder in unterschiedlicher Weise in sich erwecken.

Die Tarot-Karten dienen vor allem dazu, zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Sie haben eine tiefe mystische Bedeutung. Unwissende sprechen die Bilder nicht an. Kein Strich, keine Farbe darauf ist ohne Bedeutung. Die 22 Karten der großen Arkana entsprechen den Entwicklungsstufen der Menschheit.

Das ist wie ein Blick in den Spiegel. Was sehen wir dort? Wir erkennen nur unser äußeres Abbild, das innere bleibt uns verborgen. Andere Menschen sehen uns ganz anders. So schauen wir nur auf die Karten und verstehen nichts. In Büchern festgehaltene Deutungen und eigene Intuition helfen dem Deutungsprozess.

Die Tarot-Karten sind ein sehr gutes Hilfsmittel, um das eigene, innere Ich zu erforschen. Wie ein Blick in einen seelischen Spiegel. Man muss sich selbst ändern, damit sich sein Schicksal ändert und damit ändern sich auch Dinge im Leben.

Wenn wir uns intensiv damit befassen, wird irgendwann ‚der alte Geist‘ der Karten sprechen. Die Schwingungen reichen von uralter Vergangenheit bis in die Gegenwart. Sie sagen uns, wie die Bilder der Bibel: So war es einmal, so wird es immer sein!

Eigentlich gehört doch alles zusammen: das was war, ist und sein wird.