Für die Osterzeit möchte ich mich verabschieden, aber ich werde nach wie vor Eure Seiten besuchen, wenn es neue Posts gibt. Die jetzige Zeit hat eine besondere Qualität. Sie ist mit vielen negativen Nachrichten gefüllt, die mich beschäftigen. Ich werde erstmal in die Stille gehen, um dort Antworten zu finden. Ich wünsche Euch eine schöne Zeit und bedanke mich für die vielen Besuche. Bis bald, bei hoffentlich bester Gesundheit!
Monat: April 2022
Hoffnungszweige
Der Sonntag will kein Sonntag sein, so still ist es geworden. Es frieret wieder Stock und Stein, der Wind weht kalt von Norden. Das Zwitschern öffnet sanft den Tag, obwohl die Wolken dunkeln, und auf den Feldern friert die Saat, Frost lässt die Schollen funkeln. Der schwere Mond ist längst verblasst, mit ihm die Sterne wichen, und jede Stunde wird zur Last, die sonnenlos verstrichen. Bald hellt der trübe Himmel auf, sein Blau wird treu sich zeigen, und alles Grün bedeckt das Grau, an neuen Hoffnungszweigen.
Sieg und Niederlage
Mensch quält nicht nur in Kriegen Artgenossen - mit Zinnsoldaten spielt heut niemand mehr - wehrlos wird manches Blut vergossen, vor Totgeweihten steht ein ganzes Heer. Soldaten, sie sind einst von Frauen geboren, unschuldig waren sie und frei von Pflicht. Hypnotisch haben sie Gefühl verloren, als dann der Geißel Einfluss in ihr Leben bricht. Sie schlagen herzlos um des Schlagens Willen, gerissen lauern sie den Opfern, wie im Spiel. Wie Zinnsoldaten, die des Satans List erfüllen, sind sie sein Werkzeug. Töten ist sein Ziel. Das Spiel der Seelenkräfte kennt nicht Niederlage, nicht Sieg, nur des Erlebens Sinn, durch Freud und Leid beseelt sind unsre Tage, in Tod und Auferstehung wachendes ICH BIN.
Heil der Welt
Ich möchte die Welt umarmen, um sie mit meinem Seelenlicht, dem warmen, zu durchströmen – sie friert so lange schon. Ich möchte ihr Mantel sein und Schutz und ohne zu lärmen, das Eis zerstoßen, um es mit goldener Flamme, der großen, für ewig zu schmelzen. Ich möchte mit dieser Flamme die Funken in den kalten Herzen entzünden und nach beendeter Eiszeit verkünden: Sie haben sich gewärmt am Heil der Welt. Sie leben im Licht!
Spreu vom Weizen
Der Atem Gottes weht durch diese Welt. In jedem Leben fließt sein hehrer Geist. So, wie die Ähren, Halm an Halm gestellt, der Sturm des Lebens alle niederreißt; doch Kräfte machen reif so manchen Trieb. Wenn andre hilflos beieinander liegen, hebt ER mit Liebe was am Boden blieb, lässt zarte Keime lichtgesegnet siegen. Die Ähren voll mit Körnern und mit Grannen, wie Menschen, die auf Frucht geword’nem Feld die Spreu des Weizens bilden und verstanden: Zum Wachstum braucht es beide auf der Welt.
Yesterday when I was young
Original Copyright: Writer(s): Herbert Kretzmer, Charles Aznavour (1924-2018) Übersetzung: Gestern, als ich jung war… Der Geschmack des Lebens war süß wie Regen auf meiner Zunge, Ich neckte das Leben, als wäre es ein dummes Spiel, So wie die Abendbrise eine Kerzenflamme necken kann. Die tausend Träume, die ich träumte, die prächtigen Dinge, die ich plante, Ich baute immer… ach, auf schwachem und schwankendem Sand. Ich lebte bei Nacht und mied das nackte Licht des Tages, Und erst jetzt sehe ich, wie die Jahre davonliefen. Gestern, als ich jung war… So viele Trinklieder warteten darauf, gesungen zu werden, So viele eigensinnige Vergnügungen, die auf mich warteten Und so viel Schmerz, den meine geblendeten Augen nicht sehen wollten. Ich rannte so schnell, dass die Zeit und die Jugend endlich abliefen. Ich hielt nie inne, um darüber nachzudenken, worum es im Leben geht, Und jedes Gespräch, an das ich mich jetzt erinnern kann, beschäftigte sich mit mir und sonst gar nichts. Gestern war der Mond blau… Und jeder verrückte Tag brachte etwas Neues zu tun. Ich benutzte mein magisches Alter, als wäre es ein Zauberstab Und sah nie die Verschwendung und Leere dahinter. Das Spiel der Liebe spielte ich mit Arroganz und Stolz Und jede Flamme, die ich zu schnell entzündete, erlosch schnell. Die Freunde, die ich fand, schienen alle irgendwie wegzudriften, Und nur ich bin auf der Bühne übrig, um das Stück zu beenden. Es sind so viele Lieder in mir, die nicht gesungen werden wollen, Ich spüre den bitteren Geschmack der Tränen auf meiner Zunge Die Zeit ist gekommen, dass ich für das Gestern bezahle. Als ich noch jung war…
Die alten Wege
Ich kenn die Stadt, in der die Mauern flüstern; hier wuchs ich auf, die Straßen ungeteert. Koksrauch ließ manche Häuserfront verdüstern, wie ein zerschlissenes Kleid, von Ärmlichkeit beschwert. Und jede Pfütze glitzerte im Regen - wir Kinder stapften fröhlich durch die Lachen, auf bordsteinlosen, dunklen Wegen, wo Regenwürmer durch die Erde brachen. Die alten Straßen trugen meine Schritte, aus jedem Haus sprach die Vergangenheit; verhallt ist jeder meiner Kindheits-Tritte, mir eilt voran der Gang der Lebenszeit. Das Alte ist längst fort und abgehandelt; das Schicksal schlägt im Buch die Seite um. Was hat der Mensch belassen, was gewandelt? Die Münder meiner Ahnen bleiben stumm! Als ihre Herzen pochten und die Quellen flossen, aus denen sich der Sehnsucht Klarheit nährt, wie zuversichtlich wirkten sie entschlossen auf falschen Wegen, die das Glück verwehrt. Das Leben ist des Lichtes reiner Segen, bewahre ihn, der selbst dich ‚reif‘ gemacht. Des Vaters Glanz liegt wie ein Blüh’n auf Wegen, senk demutsvoll davor dein Haupt herab.
Sonnenzeichen
Als blutrote Fahnen wie Leichentücher die Länder bedeckten, als der Wahnsinn regierte und sich die dunkelsten Mächte hinter dem Zeichen der Sonne versteckten, da ertönten die Parolen der scheinbaren Sieger. Noch gegenwärtig ist die alte Schwingung der ewig Gestrigen auf dieser Welt, nur änderten sich die Vorzeichen, wie in einer mathematischen Bedingung. Noch immer tönt die Arroganz der Herrscherrassen, die glauben, mit Waffen und Geld ganze Völker in Ohnmacht und Diktat zu belassen. Noch immer ist die Menschheit fern von den wahren Zielen und lässt ihre Seelen als Einsatz auf den Spielfeldern der mächtigen Herrscher verspielen. Noch immer versuchen Machthaber, die im Dunkeln agieren, einen Teil der Völker dorthin zu führen. Wann wird die Menschheit bereit sein auf lichtvollen Pfaden Blumen des Friedens zu säen, fort von den dunklen Plagen und jeglichem Kriegsgeschehen?