Am Brunnen vor dem Tore

(1822)
Text: Wilhelm Müller (1794-1827)
Melodie: Franz Schubert

Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum;
ich träumt’ in seinem Schatten so manchen süßen Traum.

Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort;
es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort,
zu ihm mich immer fort.

Ich mußt‘ auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht;
da hab‘ ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.

Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle! Hier find’st du deine Ruh!

Die kalten Winde bliesen mir grad’ ins Angesicht;
der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht.

Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich’s rauschen: Du fändest Ruhe dort.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

4 Gedanken zu „Am Brunnen vor dem Tore“

  1. „RUHE“… ja, Ruhe ist das was ich jetzt auch gut brauchen kann.
    Will nix 🙊 nix 🙉 und nix 🙈 !
    Mal sehen, ob und wann ich das wieder unbeschadet auf die Reihe kriege!?
    LG

  2. Liebe Gisela,
    das ist eines meiner liebsten Volkslieder. Wir haben es in der Grundschule im Musikunterricht einstudiert. Am Tag der Übersiedlung in die Oberschulen hat unser Chor es zum Vortrag gebracht. Ich kann mich sogar noch an den Namen meiner Musiklehrerin erinnert – Frau Jaeckel hatte mir zum Abschied noch einen Eintrag in mein Poesiealbum geschrieben. Oh man, das ist nun schon Jahrzehnte her und noch immer fest in meinem Kopf verankert. Ihr Eintrag lautet:

    „Wo man singet,
    laß dich ruhig nieder!
    Böse Menschen
    haben keine Lieder.“

    Bin mal ganz ehrlich, ich habe den Spruch aus dem Album abgeschrieben. *grins*

    Lieben Gruß, Lilo

    1. Ich mag es gerne singen und auch die Einträge ins Poesiealbum liebe ich sehr. Ja, das ist schon lange her, aber ich denke gerne daran zurück. Liebe Grüße, Gisela

Kommentar verfassen