Das Sehen von Gott in seiner Doppelheit

Tertium non datur von Nebelspur

Die Bibel – von Gott inspiriert aber von Menschen gemacht, mit Geschichten aus der damaligen Zeit, die in anderer Form immer noch auf der Welt existieren. Real-kritisch muss man sagen: Damals glaubte man noch an Satan und Beelzebub und an Krankheiten, Gebrechen, die durch Dämonen ausgelöst wurden. ‚Der Böse‘ lauerte überall, denn alles, was unerklärlich war, galt als böse.
Die Menschen waren ungebildet, primitiv und manipulierbar.

Matthäus, Markus und Lukas schrieben über das Gleichnis, Jesus hätte einen Besessenen, der blind und taub war, geheilt. Als die Pharisäer davon hörten, behaupteten diese, dass Jesus von Beelzebub besessen sei, der durch Satan das Böse im Menschen austreibt. Jesus fragte die Ankläger, wie denn der eine Satan einen anderen austreiben könne und sagte, dass das gar nicht möglich sei, weil beide sich dadurch selbst zerstören würden.

Beelzebub (übersetzt: Herr der Fliegen), nennt das, was sich bei uns in der Vielheit ausdrückt. Diese Vielheit erdrückt! Das ist eine Seite des Bösen, der die Welt ersticken lässt. Zu viel des Werdens – als Frucht am Baum der Erkenntnis. Daraus folgen Erkrankungen mancher Art, körperlich und seelisch. Diese Vielheit verbrennt in uns das Göttliche, das heißt, die Sehnsucht dorthin erstickt, weil wir im Außen scheinbar alles haben.

Satan bedeutet im Hebräischen „der Hinderer“. Er verhindert, dass im Menschen Liebe sein kann, nicht nur von Mensch zu Mensch, sondern auch bei allem im Leben. Er gönnt anderen kein Glück.

Beelzebub und Satan sind auf demselben Niveau – zwei dienen derselben Sache: dem Bösen im Menschen.

Jesu wusste, dass die Schriftgelehrten ihn nicht verstehen können. Der Heilige Geist ist zu leicht für ihr Bewusstsein. Er lässt sich nicht wägen oder messen.

Denn wer die Bibel nur geschichtlich, also historisch-kritisch untersucht, wird ihre wahre Essenz nicht erkennen. Man sucht nach wissenschaftlich belegbaren Beweisen. Nur wenn diese vorliegen, glaubt man. Die ‚andere Seite‘ das Nicht-Weltliche, kann man nicht durch ein Studium erreichen. Nur die innere Sehnsucht wird dorthin führen. Es kann oft Jahre dauern, bis sich das Wort öffnet, nämlich dann, wenn man selbst offen dafür ist und einsichtig.

Jerusalem = Jeruschalajim: das Sehen von Gott in seiner Doppelheit, im Paradox; dieses und das Andere stimmen überein, Leben und Tod, Gut und Böse, etc. Was man hier gut nennt, ist nicht immer gut, und was du böse nennst, ist nicht immer böse. Hier bleibt es immer ein Suchen, eine Gratwanderung. Man sucht Gott in der Vollkommenheit. Wir können nicht wissen, wer oder was Er ist. Wir suchen Ihn irgendwo in der Ewigkeit, als Glück, jeder auf seine Art.

Wer äußerlich schaut, gesetzmäßig genau und danach urteilt, ist wie die Pharisäer, die Heuchler.

Autor: Gisela

Bitte auf meiner Seite "Über mich" nachlesen.

Kommentar verfassen