Irgendwann, da werde ich dich fragen. Fern noch liegt der Tag in grauer Zeit. Irgendwann in jenen Frühlingstagen, wählst du für uns zwischen Glück und Leid.
Wirst du bleiben oder trennt für immer deine Wahl uns, ohne ein Zurück? Bringt mein stärkstes Hoffen nimmer wieder mir das größte Lebensglück?
Wirst du gehen, niemals wiederkehren, wenn dein Mund die letzte Wahrheit bringt? Nur mein banges Herz wird aufbegehren, wenn meine Seele mit dem Teufel ringt.
Löscht du die Sonne mir in dieser Welt, bleib ich alleine, hier, in meiner Einsamkeit. Wenn hinter dir der schwere Vorhang fällt, wird sich das Sterben zeigen, vor der Zeit.
Denn mit dir geht all meine Kraft, mein Heil, du trägst in deinem Herzen meinen Geist, wie einen Schatten – deiner Seele Teil, der mit ihr durch die Ewigkeiten reist.
Friedrich von Schiller (1785) Vertonung: Ludwig van Beethoven (1824) 9. Sinfonie
Schiller-Haus in Leipzig-Gohlis
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elisium, Wir betreten feuertrunken Himmlische, dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder, was der Mode Schwerd getheilt; Bettler werden Fürstenbrüder, wo dein sanfter Flügel weilt.
C h o r. Seid umschlungen Millionen! Diesen Kuß der ganzen Welt! Brüder – überm Sternenzelt muß ein lieber Vater wohnen.
Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu seyn; wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein! Ja – wer auch nur e i n e Seele s e i n nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund!
C h o r. Was den großen Ring bewohnet huldige der Simpathie! Zu den Sternen leitet sie, Wo der U n b e k a n n t e tronet.
Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur, Alle Guten, alle Bösen folgen ihrer Rosenspur. Küße gab sie u n s und R e b e n , einen Freund, geprüft im Tod. Wollust ward dem Wurm gegeben, und der Cherub steht vor Gott.
C h o r. Ihr stürzt nieder, Millionen? Ahndest du den Schöpfer, Welt? Such’ ihn überm Sternenzelt, über Sternen muß er wohnen.
Freude heißt die starke Feder in der ewigen Natur. Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr. Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament, Sphären rollt sie in den Räumen, die des Sehers Rohr nicht kennt!
C h o r. Froh, wie seine Sonnen fliegen, durch des Himmels prächtgen Plan, Laufet Brüder eure Bahn, freudig wie ein Held zum siegen.
Aus der Wahrheit Feuerspiegel lächelt s i e den Forscher an. Zu der Tugend steilem Hügel leitet sie des Dulders Bahn. Auf des Glaubens Sonnenberge sieht man ihre Fahnen wehn, Durch den Riß gesprengter Särge s i e im Chor der Engel stehn.
C h o r. Duldet mutig Millionen! Duldet für die beßre Welt! Droben überm Sternenzelt wird ein großer Gott belohnen.
Göttern kann man nicht vergelten, schön ists ihnen gleich zu seyn. Gram und Armut soll sich melden mit den Frohen sich erfreun. Groll und Rache sei vergessen, unserm Todfeind sei verziehn. Keine Thräne soll ihn pressen, keine Reue nage ihn.
C h o r. Unser Schuldbuch sei vernichtet! ausgesöhnt die ganze Welt! Brüder – überm Sternenzelt richtet Gott wie wir gerichtet.
F r e u d e sprudelt in Pokalen, in der Traube goldnem Blut trinken Sanftmut Kannibalen, Die Verzweiflung Heldenmut – – Brüder fliegt von euren Sitzen, wenn der volle Römer kraißt, Laßt den Schaum zum Himmel sprützen: Dieses Glas dem guten Geist.
C h o r. Den der Sterne Wirbel loben, den des Seraphs Hymne preist, Dieses Glas dem guten Geist, überm Sternenzelt dort oben.
Festen Mut in schwerem Leiden, Hülfe, wo die Unschuld weint, Ewigkeit geschwornen Eiden, Wahrheit gegen Freund und Feind, Männerstolz vor Königstronen, – Brüder, gält’ es Gut und Blut – Dem Verdienste seine Kronen, Untergang der Lügenbrut!
C h o r. Schließt den heilgen Zirkel dichter, schwört bei diesem goldnen Wein: Dem Gelübde treu zu sein, schwört es bei dem Sternenrichter!
Rettung von Tirannenketten, Großmut auch dem Bösewicht, Hoffnung auf den Sterbebetten, Gnade auf dem Hochgericht! Auch die Toden sollen leben! Brüder trinkt und stimmet ein, Allen Sündern soll vergeben, und die Hölle nicht mehr seyn.
C h o r. Eine heitre Abschiedsstunde! süßen Schlaf im Leichentuch! Brüder – einen sanften Spruch Aus des Todtenrichters Munde!
Friedrich von Schiller (1759-1805)
Die 1808 posthum veröffentlichte Variante des Gedichtes war um die letzte Strophe gekürzt und zeigte eine andere Wortwahl in der ersten Strophe:
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elisium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligthum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng getheilt, Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.
Gestern wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Schwere Blutvergiftung, ausgelöst durch einen Nierenstein. Ich bin zwar noch schlapp, habe aber Hoffnung auf Besserung, denn der Stein wurde beseitigt. Mit ihm weitere 12 kg. Seit Anfang Dezember hatte ich mit Schüttelfrost und Fieber herumgelegen. Erst dachte ich, es sei Corona. Es war ein Wink des Himmels, dass eine mir unbekannte Ärztin nicht nur den Test machte, sondern mir einen Urinbecher mitgab. Dann hieß es Noteinweisung. Eine falsche Bewegung und ich hätte tot umfallen können. Hiermit melde ich mich zurück, in der Hoffnung, dass es allen gut geht. Bei mir wird es noch eine Weile dauern, aber dann ist hoffentlich Frühling in Sicht.
Im Geheimen – Sulamith Wülfing
Das reine, nicht gelebte, das, wie ein Buch, mit leeren Seiten, vom Leben selbst geschrieben, mit Wahrheit, Hoffnung, Krieg und Frieden, mit Gutem und mit Bösem, auf hellen oder dunklen Seiten, zur Lebensfreude oder gar zum Leid, hält jeden neuen Tag dir als Geschenk entgegen. Wie du die Stunden füllen wirst, mit Leben oder Tod, mit Liebe, Abschied, liegt in deiner Hand… ist Gottes Plan. Das alte Jahr verging; Schicksale, die es trug, sie knüpfen an und werfen Schatten auf das unbefleckte, neue. Im Buch des Lebens schlägt Gott die nächste Seite um. Fülle mit deinem Licht die Tage deiner Jahre. Beleuchte alles Dunkle, löse auf die Schatten, zu neuer Hoffnung, in ewigem Kreislauf!
Ende Mai wurde der Notruf ausgelagert an ein externes Callcenter. Das habe ich in der vergangenen Woche gemerkt: Zeimal angerufen und beide Male landete ich in einer halbstündigen Warteschleife.
Ich bin erstaunt über die Aufmachung der Website. Außerdem frage ich mich, wie ein älterer Mensch dort klar kommen soll. Welche Leistungen wollen die denn vervielfältigt haben? Was sind das für ernstzunehmende Werbegesichter?
Als ich 2018 den Schlaganfall hatte, wäre beinahe mein Schädel geöffnet worden. Der Arzt kam nach meinem Anruf bei o.g. Nummer gegen 7 Uhr morgens, hat den Schlaganfall nicht bemerkt, obwohl ich nicht mehr laufen konnte und bestellte den Krankenwagen dann gegen 12 Uhr mittags. Die Sanitäterinnen sahen zum Glück sofort, was los war.
Jetzt habe ich bereits eine Woche lang Fieber, mal mehr mal weniger hoch.
Im vergangenen Jahr habe ich nur dreimal das Haus verlassen, als ich zum Arzt fuhr. Meine Freundin schimpft mit mir, wenn ich von Corona anfange. Mit Corona Syptomen lässt mich mein Hausarzt nicht vor. Also leide ich weiter, habe 5 kg abgenommen, bin recht hinfällig.
Wichtig wäre wieder mal ein Traum, den ich vor einer Woche hatte. Ich rettete eine Katze (immer Krankheit) und trug sie in einem roten Backstein-Treppenhaus mal hoch, mal runter, um sie zu schützen. Dann wollte ich die Katze in mein Auto bringen. Da war der schwarze Scherenschnitt-Mann und sagte mir, dass ich kein Auto mehr hätte.
Dann änderte sich das Traumgeschehen: Plötzlich befand ich mich in einer Kneipe, wie sie früher einmal war. Seltsamerweise mit älteren Leuten, die rauchten und tranken und hatten Spaß. So endete mein Traum.
Ich wünsche Allen einen schönen Jahresbeginn, viel Glück und Gesundheit.
Die hohen Tannen atmen heiser im Winterschnee, und bauschiger schmiegt sich sein Glanz um alle Reiser. Die weißen Wege werden leiser, die trauten Stuben lauschiger.
Da singt die Uhr, die Kinder zittern: Im grünen Ofen kracht ein Scheit und stürzt in lichten Lohgewittern, – und draußen wächst im Flockenflittern der weiße Tag zur Ewigkeit.
In der Stille flackern alle Kerzen, bringen schimmernd Sonne in die Zeit. Tragen Liebe in die müden Herzen, Öffnen Geist und die Begrenztheit weit.
Die verschlossne Türe jenseits unsrer Sinne, öffnet sich und lässt den Himmel spüren. Alle Engel stehn seit dem Beginne, heben Liebe durch die Himmelstüren.
So erhoben von der kalten Erde wandelt sich die Kraft des Denkens. Wo einst Steine waren, Leben werde! So ist Gott der Geber und Beschenkte.
Rumpelstilzchen – W. Crane (1845-1915) britischer Maler und Illustrator Grimms Märchen
Zaghafte Schritte setzen wir im Ungewissen, das schicksalhaft sich auf den Wegen breitet. Des Menschen Lebensweg ist längst umrissen, wenn er den angedachten Weg beschreitet.
So, wie ein leeres Blatt, ganz unbeschrieben, fügt unser Handeln Licht und Schatten ein. Wir wählten unsren Weg, auch wenn hienieden das Bild verlorenging im Erdensein.
Bevor wir durch das dunkle Tor geboren, da rangen wir in Freiheit um dies Leben. Den Sinn des Leidens haben wir verloren, das schon auf Erden wird Verwandlung geben.
Mit off’nen Sinnen kommt das Rückerinnern; wenn wir besonnen unser Schicksal ändern, dann können wir auch ohne „Rumpelstilzchen“, allein, den gold’nen Lebensfaden spinnen.
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