Langer Prozess

Heilige – Quelle: Pinterest
Heilige, sagt, wer hat euch erhoben?
War es der Klerus in den heil’gen Hallen?
Die fremden Götter sind zertrümmert, 
durch eure ‚Wahrheit‘ ist der Stein zerfallen.

Die Hände, die es wagten, sie zu stürzen,
sie taten frevelhaftes Werk der Wende.
So wirkte Gott, was dort zu Staub zerstob
und tat es in jahrhundertlanger Länge. 

Sie schafften neue Götzen und Gebote,
die Priesterschaft im reichen Vatikan.
Gefaltet sind die Hände, wenn sie schreiten… 
Sie werden fallen, wie der alte Wahn!
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Das heidnische Reich des alten Roms hatte seinerzeit alle Religionen, Götter und deren Lehren geduldet. Nebeneinander bestanden sie friedlich, bis sich die Päpste, Priester und Kaiser um die ‚wahren‘ Glaubensinhalte zankten.

Durch Arius, christlicher Presbyter in Alexandrien, wurde Jesus zum Schöpfer und Weltmacher erhoben. s. Joh. 1,3.

Wegen Jesus menschlicher ‚Beimischung‘ sollte die Welt deshalb minder vollkommen sein, als im Ursprung von Gott-Vater erdacht. Das entfachte ein ständiges Für- und Wider bei dessen Widersacher Athanasius, neuer Bischof von Alexandria.

Arius wurde abgesetzt und verbannt. Durch Einwirkungen und Annahmen anderer musste Athanasius das Gleiche erdulden. Schließlich wurden beide zurückgeholt und Jesus galt mal als Gottessohn, dem Vater gleich, mal war er nur höchstes Geschöpf und gottähnlich.

Im Jahre 381 setzte die Priesterversammlung in Konstantinopel dem noch eine Einfügung hinzu, nämlich den Heiligen Geist als dritte Person.

Das Kaiserreich war christlich geworden und befahl dies durch Verfolgung und Bestrafung durchzusetzen. Den durch Staatsklugheit geschaffenen neuen Glaubenslehren musste gehorcht werden. Sogar den Bischöfen wurde mit Absetzung und Verbannung gedroht, was Verluste von fetten Einnahmen für sie bedeutete. Das Christentum wurde im 4. Jahrhundert Staatsreligion und der Glaube sollte völlig übereinstimmen mit Papst und Kirche, nach kaiserlichem Befehl.

Doch das neue Glaubensbekenntnis spaltete die zur Selbstherrlichkeit gelangten Päpste in Rom.

Hierzu gab es verschiedene Ausführungen:

a)           Lobpreis sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist,

b)           Lobpreis sei dem Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist,

c)            Lobpreis sei dem Vater und dem Sohne im Heiligen Geist,

d)           Lobpreis sei dem Vater in dem Sohne und dem Heiligen Geist.

Doch sorgte das Heidentum dafür, dass ihm der neue Glaube untergeordnet wurde. Das äußerte sich, als man Zeus-Jupiter als den Christengott ansah, Apollon wurde als Christus angebetet, die Weltmacher bzw. Orakelgötter nannte man den Heiligen Geist, die Untergötter wurden zu Heiligen, und bald danach folgte die von allen Heidenvölkern verehrte Himmelskönigin als Mutter Gottes.

Mit den Jahren verschwanden die hebräischen Schriften und wurden durch griechische Übersetzungen ersetzt, die mit Anmerkungen, Einfügungen und Zusätzen gefüllt waren, um sie Nichtjuden verständlich zu machen. Hierzu gehört auch das erste Kapitel des Johannes-Evangeliums.

Zur damaligen Zeit waren derartige Einfügungen erlaubt.

Noch heute wird behauptet, dass der heilige Geist die Schriften eingegeben habe. Das würde jedoch bedeuten, dass der Heilige Geist auch für alle Übersetzungsfehler ins Griechische und die Abschreibungsfehler verantwortlich wäre.

Man nahm Einfügungen aus dem Heidentum in Kauf, weil Kirche und Kaiser alles verwarfen und ausschlossen, was nicht passte. So wurden die ursprünglichen jüdischen Fassungen ohne Weiteres durch heidnische ersetzt.

Der Religionsstifter des Christentums

Jesus von Nazareth hat keine eigenen Schriften hinterlassen. Es ist fraglich, ob seine Jünger, als einfache Fischer, überhaupt des Schreibens fähig waren. Sie sollten vor allen Dingen ‚Menschen fischen‘ und diese für ihren Glauben gewinnen.

Die Geschichten über Moses (10 Gebote, jüdischer Religionsstifter), Zarathustra (iranischer Religionsstifter, Priester und Philosoph), Mohammed (Prophet und Begründer des Islam) u. a. erzählten andere Personen und wieder andere schrieben sie auf, nicht immer wahrheitsgetreu, uneigennützig und ohne Hintergedanken.

Jesus hat wie Buddha (Religionsstifter) in Indien und Kon-fu-tzu in China (Lehrmeister, Philosoph und König) 500 Jahre früher, seine Jünger und zufällig Anwesende mündlich belehrt in Gleichnissen, die das einfache, ungebildete Volk verstehen konnte.

Auch Jesus Taten waren Anleitung es gleichzutun, er beauftragte seine Jünger dies in die damalige Welt zu tragen. Sein Lehren und Heilen beschränkte sich auf einen kleinen jüdischen Kreis, mit Ausschluss der Heiden und Samariter (Matt. 12)

Er redete offen und für die damalige Zeit unpassend, was die Obrigkeit der Priesterschaft als Anmaßung unzulässig empfand.

Jeder kennt das Spiel „Stille Post“. Genauso sind die vier Evangelien zu sehen: dürftig überliefert, so dass nur ein kleiner Teil Wahrheit im Gedächtnis der Schreiber haften konnte, die zu alledem unbekannte Griechen waren und nicht etwa Jünger des Jesus von Nazareth, wie es oft von der Kirche dargestellt wurde. So ist das erste Buch nicht von Matthäus, dem Zöllner (Matt. 9,9), sondern nach Matthäus Erzählung niedergeschrieben worden, von unbekannter Hand. Markus und Lukas sind unbekannt und das angeblich von Johannes herrührende vierte Evangelium ist viel später entstanden und wieder später ergänzt worden.

Hinzu kommt, dass die ältesten vorhandenen Handschriften aus dem 5. Jahrhundert stammen und danach von unbekannten Abschreibern vervielfältigt worden sind. Deshalb weichen die vier Evangelien in zig Teilen voneinander ab, teilweise so sehr, dass sich der Sinn geradezu verkehrt. Um des lieben Friedens willen mussten zahlreiche alte Abschriften verborgen werden, die erst viel später gefunden worden sind. Überall herrschte die „Stille Post“ – Dichtung und Wahrheit.

Jesus Lehren sind im Kern die Liebe zum höchsten Wesen, das Erfüllen der Gebote und Gesetze des Großen Geistes, Liebe der Mitmenschen mit völliger Gleichstellung (Matt. 15,22) und die Entäußerung des materiellen Besitzes durch Hingabe an Alle. Jesus bezog sich immer wieder auf das Gesetz der Vorfahren (5. Mose 6, 5; 3. Mose 19, 18), ohne die übliche strenge Auffassung im wörtlichen Sinn. Er erklärte das Gesetz in einer erweiterten Fassung und stellte sittliche Erwägungen höher.

Jesus war ein sanftmütiger, uneigennütziger Handwerker, der es mit seinen Mitmenschen gut meinte. Er strebte zum Besseren, war aufopferungsfähig, mildtätig im Grunde aber auch reizbar.

Wegen seiner Sanftmut und Duldsamkeit, die man ihm als Schwäche auslegte, verließen ihn seine Anhänger, als er gefangen wurde. Er war kein Empörer, kein Anführer, glaubte aber an seine Bestimmung als Erretter seines Volkes, erhoben von seiner gewachsenen Anhängerschaft. Als Messias sollte er die Bevölkerung von den Knebeln der römischen Besatzer erlösen. Zu seiner Zeit war das Erscheinen eines Erlösers und dessen Hinrichtung etwas Normales, der schon viele zum Opfer gefallen waren. Deshalb fiel die Kreuzigung Jesus nicht auf und wurde von den Geschichtsschreibern nicht erwähnt.

Seine Anhänger bildeten zunächst eine unscheinbare Sekte im Judentum, die an das baldige Erscheinen seiner Herrlichkeit glaubten, der sie von Römerjoch befreien sollte.

Die von Jerusalem ausgesendeten Jünger und deren Schüler befolgten die Weisungen Jesus und hielten sich dabei an die jüdischen Gesetze, wie es ihnen befohlen worden war. Für Nichtjuden war diese Weisung nicht bestimmt. Nur die unterjochten Juden ersehnten die Rückkehr des bereits verstorbenen Herrn, den sie mit Legionen Engel erwarteten, zur Befreiung und Unterwerfung aller Heiden.

In ihren Reihen wurden weiterhin die Armen gepflegt, wobei ihre Wunder, Krankenheilungen und Bekehrungen nichts Ungewöhnliches waren, auf ihren Lehrwanderungen im ganzen Morgenland. Nur gab es übereifrige Jünger, wie beispielsweise Stephanus, der in seinen Reden Unruhe verbreitete und dafür den Tod erntete. Es folgten Hass und Verfolgung der Verkünder der Lehre, bis zum Ausschluss aus den Tempeln der Judengemeinden. All das ist in der Apostelgeschichte nachzulesen.

Zur Unterscheidung von anderen Juden dienten folgende Merkmale:

1. Die Gründung einer Gütergemeinschaft, in der jeder neu Eintretende einwilligen musste. D. h. er musste all seine Güter verkaufen und den Erlös in die Kasse für Alle einfließen lassen. Jedes Mitglied lebte aus dieser Kasse. Wurde teilweise sein solches Eigentum zurückbehalten, galt dies als Entwendung und Unterschlagung und wurde mit der Todesstrafe belegt.

2. Anzuerkennen war die Lehre vom gekreuzigten Jesus von Nazareth, als echten Gesalbten (jüdisch: Messias, griechisch: Christus), auf den alle alten Weissagungen der Propheten im Alten Testament hingewiesen hatten, der am dritten Tage wiederauferstanden ist von den Toten, um in den Himmel zu steigen, zur rechten Hand Gottes sitze und der bald wiederkäme zum Weltgericht.

3. Als Lehre musste anerkannt werden, dass jeder diesem Glauben Beitretende die Vergebung seiner Sünden erlange und teilhaben soll am Reich der kommenden Herrlichkeit, welches der wiederkehrende Erlöser für die Juden errichten werde.

Und da dies nach den Aussagen Jesus noch zu den Lebzeiten der Jünger geschehen sollte, wider alles Elend, das durch die Herrschaft der Römer entstanden war, glaubte man weiterhin an das Wonnereich mit Engelsheeren, welches kommen würde, um die Besatzer gefangen zu nehmen.

Die Sagen vom Paradies, vom uneingeschränkten Genuss ohne arbeiten zu müssen, reich zu sein und in Freuden zu leben, trugen die Völker des Altertums als Goldenes Zeitalter in die Armenviertel. Das Paradies der Bibel wird übertroffen vom Reich des Messias in den Erzählungen der Propheten und dieses wiederum durch das Paradies des Korans. All das fand großen Anklang in der Menge der armen Leute.

Wie den Aposteln die Gläubigen zu Tausenden zuströmten, die mit großen Augen und Ohren deren Erzählungen lauschten, um so teilhaftig zu werden, so strömten später zu Mohammeds Paradiesfreuden alle Stämme Arabiens, stürzten sich in Kampf und Tod mit Freuden, um an den versprochenen Wonnen Teilhaber zu werden. So erreichte man Bereiche der gebildetsten Völker der damaligen Zeit und hat Einfluss noch im Hier und Jetzt.

Wandern durch die Gehäuse

von Ephides
Bild: Karin M.

Den Sorgen ledig und des neuen Lebens froh wandert eine Seele dem Licht entgegen, das sie in ihrem Erdendasein geahnt und beim Abstreifen des Erdenkleides erlebt.

Die Uhr bleibt stehen, wenn die Vaterhand nicht mehr aufzieht, weil ihr Umlauf vollendet, ihre Arbeit getan ist. Rastlos gehen die Zeiger und zählen die Stunden. Wenn sie stille stehen, ist das Zifferblatt leer und stumm. Der Sinn aber, der in der Uhr beschlossen lag, die Kraft, die die Zeiger vorwärts trieb, ist frei und wird in einem anderen Gehäuse beschlossen, einen anderen Umlauf beginnen und andere Stunden zählen, und wird dem neuen Werk denselben Willen, denselben Rhythmus aufprägen.

So ist nichts eine Unterbrechung, nur ein Vorwärts, ein Streben und ein Fluten in Wogen, die nacheinander und miteinander dem Meer entgegeneilen.

Wenn eine Seele daheim war in Harmonie und im Reich der Güte und Liebe, wenn sie stille war und in jenem Bewusstsein stand, dass alles durchströmend ausgeht von Gott und die Kette der Wesen durchfließend eingeht in den Ursprung – dann ist die Seele überall daheim, mag sie noch so viele Gehäuse durchwandern, und prägt jedem ihren Rhythmus aus und lässt die Zeiger jeder Uhr richtig gehen.

Dass ihr alle beschlossen sein mögt in dieser Kette und dass euer Wissen darum stark werde, das sei euch gewünscht, damit das Wandern von einem Gehäuse ins andere ein Beruhen sei im ewigen Selbst.

Seele und Geist

Quelle: Pinterest

Wer ist der wahre Mensch? Jemand, der den Genius in sich trägt, mit seinem ewigen, höheren Selbst vereinigt zu sein. Ein Mensch, der nicht nur naturgeboren, sondern ein gottgeborener Mensch geworden ist. Man könnte auch sagen: ein Mensch².

Nicht alle werden zum potenzierten Menschen und bleiben auf der naturgeborenen Ebene haften, weil sie die nötige innere Reife nicht besitzen. Der ‚reifende‘ Mensch muss das Gottesbild in sich erneuern oder wiederherstellen. Dazu muss er Bilder des Lebens auf sich wirken lassen, die in seinem Innern das Schweigen seiner Seele brechen, sie zu Worten und Bildern erheben, was wiederum besondere Kräfte aufschließt.

Wir müssen lernen, dass es zwei Formen der Entwicklung gibt: die Entwicklung dessen, was der Seele angehört und die, die dem Geist angehört. Psychische Entwicklung oder Seelenwachstum. Selbstverständlich können wir die Entwicklung des Psychischen ohne das Spirituelle erreichen, haben dann jedoch eine niedrigere Schwingungsebene. Wir sollten also bestrebt sein, Körper-, Seelen und Geisteswachstum zu kombinieren. Nur so können wir Nachrichten aus dieser Verbindung heraus empfangen und die Leibeigenschaft der Glaubenssklaverei aller irdischen Religionen ablegen.

Das ist eine schwere Aufgabe, denn wenn man erst einmal von den Fesseln einer Religion beherrscht wird, ist es ein mühsamer Prozess bis zur geistigen Wahrheit, welche die dicken Mauern des Aberglaubens durchdringen muss. Wer sucht, wird sie finden! Die geistigen Wahrheiten werden die religiösen Falschheiten enthüllen. Diese geistigen Wahrheiten sind mächtiger als alle Revolutionen eines blutigen Krieges auf dieser Welt; die Revolution der Seele, die nach Freiheit dürstet, wird diese überall auf der Welt einfordern.

In der Bibel steht, Christus würde vom Himmel hinabsteigen. Diese Energie ist die große Macht des Geistes, der in unsere Welt der Materie hinabsteigen wird. In aller Welt wird sie zu spüren sein und den Egoismus und die Unwissenheit bekämpfen. Dieser Prozess wird viel Mühsal mit sich bringen. Die Welt wird nicht durch einen Blitz bekehrt werden, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus.

Unsere Seele denkt nicht nur in Bildern, sondern nährt sich von ihnen. Von Anbeginn der Zeitrechnung wird unsere Seele damit gespeist. Aus diesem Urgrund der Seele steigen manchmal erschütternde oder beseligende Bilder an die Oberfläche. Intuition erlebt und wiedererkennt das im Innenlicht einst Erfahrene. Die Seele der Menschen lebt nur liebend. Leben ist niemals mechanisch; immer wieder wird die Seele von irgendeinem Geist beflügelt, der seinen Schwingungen entsprechend, geliebtes Leben und Denken allem zuträgt, was ihm begegnet.

Der Mensch geht durch sein Leben, mit geistigen Führern an seiner Seite. Viele davon sind uns bekannt, die sich aus Liebe zu uns hingezogen fühlen, um uns dienlich zu sein. Nicht nur die, die durch Blutsbande mit uns verbunden waren, stehen uns hilfreich zur Seite, sondern viele Unbekannte, die ihre Geisteskraft zur Verfügung stellen.

Ein Mensch kann nur das offenbaren, was er selbst ist! – Entweder Knospe oder Blüte.
Die Knospe entspricht einem Geist, der sich noch nicht in seiner Vollkommenheit offenbart. Zwar ist die Blüte schon gegenwärtig, aber noch in vieler Hinsicht unbewusst. Sie wird sich öffnen, wenn es an der Zeit ist und sich ihr vollkommenes Wesen offenbart.

Warum lässt Gott zu, dass …

Bild: K. Milde

Wer dem Großen Geist Vorwürfe macht, zweifelt an dessen Vollkommenheit!

Sobald ein Mensch geboren wird, erhält er Beistand von seiner geistigen Führung. Aber manchmal ist es dem Geistführer verboten, zu helfen. Das tut ihm mehr weh als dem Leidenden. Aber es ist Gesetz, dass nicht immer geholfen werden darf. Es ist der Kampf des menschlichen Geistes, den er alleine durchstehen muss. Ansonsten wäre das ein Eingriff in den freien Willen des Menschen. Er muss selbst entscheiden, was er tun oder lassen will.

Das Leid ist eine Art von Problemlösung. Sie holt aus dem Menschen heraus, was in ihm steckt. Die Art, wie Probleme gelöst werden, unterliegt der geistigen Entwicklung, die im Laufe des Lebens immer weiter fortschreitet. Der Geist entwickelt sich nicht, wenn das Leben leicht läuft und reibungslos, sondern wenn man Hürden überwinden muss. Hürden können Süchte sein, wie das Rauchen oder die Trunksucht. Aber es gibt noch viele andere Dinge, die der Mensch voll Begeisterung erleben will. Jede Sucht ist eine große Hürde, die eine starke Willenskraft braucht, um sich davon abzuwenden, um frei zu sein. Wenn man damit aufhört, ist es, als hätte man selbst einen Film angehalten und ab dem Tag der Suchtfreiheit dessen eigenes Ende neu gedreht, weil sich alles änderte.

Die geistige Welt versucht uns die richtige Richtung zu weisen, wird jedoch niemals in die Entscheidungen der Menschheit eingreifen. Das wäre das Umgehen des Prinzips und Teil des Naturgesetzes „Säen und Ernten“.  Die Menschen müssen lernen, es zu akzeptieren und danach zu leben. Das göttliche Werk zeigt, dass alles in seiner geordneten Abfolge geplant ist. Die Gesetze des Großen Geistes sind unerbittlich und vollkommen in ihrer Bestimmung.

Das, was geerntet wird, zeigt das, was zuvor gesät worden ist. Das Saatgut wird immer seiner eigenen Art entsprechend sein. Es folgt dabei den Naturgesetzen. Die Wissenschaft versucht die Natur- und Pflanzenwelt ertragssteigernd zu manipulieren, indem sie ihr Gen-Technik aufzwingt und die Welt der Insekten zerstört. Alles hat Gott in Harmonie erschaffen. Töten wir das Eine, stirbt auch das Andere.

Das gilt auch für das menschliche Leben. Selbstsucht wird dessen Folgen tragen müssen. Wer sich an der Natur oder an anderen Menschen versündigt, muss die Folgen ernten. Wer intolerant ist, wird die Folgen der Intoleranz ernten.

Das Gesetz ist unumstößlich, das Gesetz ist unabänderlich. Es gibt keine religiöse Übung, keine Hymne, kein Gebet, kein heiliges Buch, das sich einmischen und die Abfolge von Ursache und Wirkung verändern könnte. Die Wirkung folgt der Ursache mit methodischer und mechanischer Gewissheit, und niemand hat die Macht, ob er Priester oder Laie genannt wird, diesen natürlichen Prozess zu stören. Wer das Wachstum des Geistes wünscht, muss die Art von Leben führen, die allein das spirituelle Wachstum gewährleisten kann.

Der menschliche Geist wächst durch Toleranz, Freundlichkeit, Sympathie, Liebe, Dienst am Nächsten und gute Taten. Um diesen Charakter zu bilden, ist es nötig, den göttlichen Geist im täglichen Leben zu manifestieren. Menschen müssen sich davor hüten, einen negativ handelnden Geist anzunehmen, der unfreundliche Gedanken hegt, Gedanken des Hasses, der Bosheit, der Rache und des Egoismus. Denn dann werden sie selbst Opfer sein und dafür den Preis zahlen.

Gründonnerstag

Das letzte Abendmahl
„Die Zwölfzahl der Apostel muss sich heute verzehntausendfachen! Das ist der Wille des Herrn – ausgesprochen durch die hunderttausendfache Not der Zeit!“
(Henriette Brey – 1926)

Wie in jedem Jahr nähern wir uns dem Osterfest. Zuvor gedenken wir am Gründonnerstag dem letzten Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern einnahm, und rufen uns seine angstvollen Gebete im Garten Gethsemane und des darauffolgenden Verrats durch Judas in Erinnerung.

Von den Kirchen und in der Bibel wird es so dargestellt, als hätte es keinen anderen Weg geben können. Gott wird dargestellt, als würde er seinen Sohn opfern, damit eine alte Prophezeiung wahr werden kann.

In der Bibel steht: Jesus Opfertod sei „Lösegeld für viele“ Mk 10,45.

Er musste demnach sterben, damit die sündigen Menschen leben können…auch nach dem Tod…oder bei deren leiblichen Auferstehung am jüngsten Tag (???).
Meiner Meinung nach sind es die Lehren von Jesus, die den Menschen den Weg zeigen, damit sie sich selbst erlösen.

Die Bibel berichtet davon, dass Jesus durchaus weiß, was ihm bevorsteht, aber er lehnt jede Flucht ab. Er kennt die Menschen, und er weiß, dass er selbst in seiner größten Not alleine sein wird. Trotz seiner vielen Heilungen und tröstenden Worte würden sie ihn gefangen nehmen, foltern, ans Kreuz binden und töten. Dieses Bild wird den Menschen im Gedächtnis bleiben und zur Nächstenliebe mahnen.

Jesus hat uns in der Bergpredigt und in seinen Seligpreisungen seinen „Geist“ (das Christus-Bewusstsein) hier auf dieser Welt gelassen, damit wir daran wachsen können. Er gab seinen Geist besonders den „geistig Armen“ und denen, „die da hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“. Doch wer ist mit „geistig arm“ gemeint? Damit gemeint sind die, die auf die falschen Lehren hören, die im Namen Gottes, des Großen Geistes, verbreitet wurden und immer noch werden.

Es ist schwer, in manchen Zeiten mutig zu sein – ein täglicher Kampf zwischen Körper und Geist. Immer noch sehen Menschen Dunkelheit, wo sie das Licht sehen sollten. Es werden Menschen durch Begierden gefangen gehalten, obwohl sie frei sein könnten, und Kindern verweigert man das, was für ihren Lebensunterhalt notwendig ist. Chaos und Egoismus richten unsere Welt zugrunde.
Jesus, der Christus, öffnete uns die Türe und zeigt uns den Weg zur geistigen Erlösung.

Erlösung kommt von innen, nicht von außen,
und wird erworben nur und nicht geschenkt.

Sie ist die Kraft des Inneren, die von draußen
rückstrahlend deines Schicksals Ströme lenkt.

Was fürchtest Du? Es kann dir nur begegnen,
was dir gemäß und was dir dienlich ist.

Ich weiß den Tag, da du dein Leid wirst segnen,
das dich gelehrt zu werden, was du bist!

<Ephides>

Kleine Meditation – Ein Versuch

Zum ersten Mal ist meine Stimme zu hören. Es ist mir gelungen, diese kleine MP3-Meditation hochzuladen, die ich vor zig Jahren geschrieben habe. Der Klang ist nicht optimal, aber mit Mikrofon des Android-Handys geht es nicht besser. Ich musste das Format konvertieren.

Frage: Ist meine Stimme ‚bühnenreif‘ oder sollte ich lieber schweigen?
Ich bin gespannt auf Eure Reaktion!

Ton des Videos bitte leise stellen, sonst wird die Sprache übertönt.

Über die Taufe

Die Taufe – Hans-Georg Leiendecker


Uralt ist die Taufe als Weihung zu höheren Stufen der Erkenntnis, d. h. zur Erweiterung des Bewusstseins. Sie hat ihren Ursprung im ägyptischen Altertum und wurde von dort an die Semiten und Hellenen weitergegeben und von ihnen fortgeführt. Dort wurde die Taufe lange vor Christi Geburt praktiziert und diente als erforderliche Reinwaschung zur Läuterung und Erhöhung.

Sie wurde auch in Kreisen Jesus an Erwachsenen vollzogen. Jesus ließ sich erst als Mann taufen (Mat 3,13), bei Antritt seines Lehramtes. Er verordnete auch im gleichen Sinn, dass seine Jünger die Täuflinge vor der Taufe belehren sollten. (Mat 28,19) Diese Tatsache schließt die Kindertaufe unbedingt aus.

Erst viele Jahrhunderte nach Jesus Tod, als man die Bekehrung beschleunigte und die Zahl der Christen schnellstens steigern wollte, taufte man die Säuglinge direkt nach der Geburt, lange bevor sie den Glaubensinhalt kennen konnten.

Auch machte die kath. Kirche die Kindstaufe zu einem Schutzmittel gegen den Teufel, dem vom Ursprung her jeder Mensch verfallen sei. Als ein Arbeitskollege vor Jahren die Totgeburt eines Kindes beklagte, berichtete er völlig fassungslos, ein Priester sei zu seiner Frau ins Krankenzimmer gekommen und hätte darauf hingewiesen, dass das totgeborene Kind getauft werden soll, damit es nicht in die Hölle kommt. Der „Limbus“ (der Vorhof der Hölle) wird in der Tradition der kath. Kirche immer noch als Ort für die Seelen ungetauft gestorbener Kinder angesehen.

Die im Christentum gebräuchliche Kindertaufe steht demnach im Widerspruch zur Lehre Jesu, welche jeder Christ höher schätzen sollte, als die Meinungen der Priester.

Bei Jesus und im Urchristentum gab es keine Mitgliedschaft, geschweige denn eine Heilsnotwendigkeit einer Wassertaufe. Auch Jesus lehrte sie nicht. Wenn Jesus von Taufe sprach, meinte er die Taufe mit dem Heiligen Geist.

Dementgegen taufen hier alle Kirchen auf einen angeblich ‚dreieinigen‘ Gott, der von der katholischen Kirche auf dem Konzil von Nizäa im Jahr 325 zum Dogma erhoben wurde. Damit hatte Jesus nichts zu tun.

Jesus von Nazareth nennt Gott „Seinen Vater“ oder „Unseren Vater“, der größer ist als alles (Joh 10,29), auch größer als er, Jesus selbst (Joh 14,28). Dies ist von Bedeutung. Jesus, der Christus wies sogar die Anrede ‚großer Meister‘ zurück. Er sagte auch: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als Gott alleine.“ (Luk 18,19) Und er, Jesus, sei von diesem Vater ‚ausgegangen‘. (Joh 16,28). Auch, wenn er aussagte, er sei ‚Eins‘ mit dem Vater, dann bedeutet das nicht, dass er im Sinne des Kirchendogmas eine zweite Gottes-Person einer angeblichen ‚Dreieinigkeit‘ ist.

Jesus, der Christus spricht hier als Kind, der in Verbindung und Einheit mit seinem ‚himmlischen Vater‘ lebt.

Das Neue Testament beschreibt in der Überlieferung Jesus von Nazareth als Gottes- und Menschensohn, der in seinem Inneren mit Gott geeint ist. In ihm, dem Menschen Jesus, ist das Geistwesen Christus inkarniert. In der geistigen Welt, dem Reich Gottes, ist Christus tatsächlich der Sohn des Schöpfergottes.

Russland auch die andere Wange hinhalten?

Zitat: „Shche ne vmerla Ukraina“ (ukrainisch: Ще не вмерла Українa, oder „Der [Ruhm] der Ukraine ist noch nicht untergegangen“) ist die Nationalhymne der Ukraine. Der Text ist eine leicht veränderte erste Strophe des patriotischen Gedichts, das 1862 von Pawlo Tschubynski, einem bekannten Ethnographen aus der Region der ukrainischen Hauptstadt Kiew, geschrieben wurde. Im Jahr 1863 komponierte Mykhailo Verbytsky, ein westukrainischer Komponist und griechisch-katholischer Priester, Musik zu Chubynskys Text. Die erste Choraufführung des Stücks fand 1864 im Ukrainischen Theater in Lviv statt. Das Lied war zunächst die Nationalhymne der Ukrainischen Volksrepublik, der Karpato-Ukraine und später der unabhängigen postsowjetischen Ukraine.

Jedem Tag bin ich aufs Neue schockiert! Nicht nur die Nachrichten aus der Ukraine bereiten mir Gänsehaut und Kopfschütteln, sondern es entsetzt mich vielmehr das Verhalten mancher Zeitgenossen, die sich hier in einer Petition, als einzig wahre Pazifisten darstellen.

Dem ‚gemeinen‘ Volk vermitteln sie, wie die Schlange K im Dschungelbuch, dass sie alleine die Wahrheit kennen und die Politik weltweit durchschaut haben. Dabei trägt die besonders ‚Allwissende‘ ihr heuchlerisches Ansinnen stets auf den Fahnen geschrieben voran.

Wieder einmal spielt sie mit den Ängsten der Bürger. Das war bei Corona nicht anders. Nur fallen die Menschen immer wieder auf die gleiche Leier herein. Geschieht das aus Dummheit oder Angst? Vielleicht geht man gerne auf Demonstrationen, weil man grundsätzlich gegen alles ist? Ein Demonstrant hat scheinbar Macht, denn mit einem Plakat und einer lauten Stimme kann er seine Meinung kundtun und möglicherweise etwas verändern.

Aber was wollen denn Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer ändern? Sie geben sich links, spielen dabei Putin in die Hände. Links und rechts, zwei Gegensätze, deren Rollenverhältnis hier ineinanderfließen. Und solche Frauen bekommen hier immer noch eine große Bühne, nicht nur auf der Demo letzten Samstag, sondern auch im TV. Das kann ich nicht verstehen!

Da sagte Wagenknecht allen Ernstes, Kriegsverbrechen gäbe es auf beiden Seiten. Es waren russische Soldaten, die Frauen vergewaltigt haben und es immer noch tun. Zuvor wurden deren Handgelenke gebrochen, damit sie sich nicht wehren konnten. Danach wurden sie erschossen. Babys legte man ihnen auf den Bauch und ukrainische Soldaten, die zuschauten, liefen ihnen zur Hilfe. Danach ebenfalls von einem Minenfeld zerrissen, das Russen als Falle gelegt hatten. Und Alice Schwarzer, die Verfechterin der Frauenrechte schlechthin, schweigt!

Jeder ‚normale‘ Mensch findet das Vorgehen des russischen Militärs entsetzlich. Sie handeln im Auftrag Putins, der hier wohl die unterste Schicht Vasallen zusammengetrommelt hat. Es gibt Todeslisten, die abgearbeitet werden sollen. Es werden täglich Frauen und Kinder vergewaltigt, Familien getötet, Kinder verschleppt und in Russland umerzogen. Menschen werden gefoltert, Kultur und Sprache sollen komplett ausgelöscht werden. Putin lässt morden und brandschatzen, um sich zu bereichern. Wenn Putin siegt, wird es die Ukraine als freies Land nicht mehr geben. Sie werden Sklaven sein in der russischen Diktatur. Und was folgt dann?

Jeder Mensch möchte in Freiheit und Frieden leben. Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer fordern nur ihren eigenen Frieden. Sie meinen nicht wirklich, dass die Bürger der Ukraine nach einem Friedensschluss mit Putin Ruhe finden werden, zumal der jede Friedensbemühungen ablehnt. Verhandeln mit einem Mörder und Vergewaltiger? Hätte man mit Hitler verhandeln können?

Hier zählen nur die Rechte des Stärkeren! Was ist also das unwürdige Anliegen dieser ‚Friedenskämpfer‘? Tut es gut, die Balance zwischen ‚Zimmer der Versuchung‘ und dunklen Macht zu halten? Hochmut kommt vor dem Fall!

Wagenknecht ist der Annahme, „die Leute hätten Angst vor einer neuen Friedensbewegung. Dafür hätten sie auch allen Grund!“  Diese Aussagen muss ein vernünftig denkender Mensch nicht verstehen. Sie könnte ja der Einladung von Björn Höcke folgen und ihren Sätzen die Worte von Gauland hinzufügen: „Wir werden sie jagen..!“

Was ist das also für ein ‚Manifest des Friedens‘? Fast 700.000 Menschen haben es inzwischen unterzeichnet. Was wollen diese Unterzeichner? Ihre Ruhe haben, weil sie der Krieg in der Ukraine nichts angeht? Angst vor Atombomben? Russlands Rohstoffe, weil sie billig waren? Wie blauäugig muss man sein, um so zu denken: Aufhören zu kämpfen, dann ist es schneller vorbei?! Putin will keinen Frieden und lehnt alle Verhandlungen ab. Sicher freut er sich über so viele Menschen, die ihre Ruhe haben wollen und mit Nächstenliebe nichts am Hut haben.

Und wie ist es mit der Nächstenliebe? Jeder, der angegriffen wird, hat ein Recht auf Hilfe! Aus der Sicherheit heraus, kann ich die Nöte und das Leid in der Ukraine kaum nachvollziehen. Nur weil ich christlich denke, darf ich meinen Kopf nicht in den Sand stecken. Politik kann das Chaos auf der Welt nicht verhindern, muss aber versuchen, es klein zu halten. Jeder Mensch muss das. Es gibt so viele Menschen, die sich für ihre guten Überzeugungen geopfert haben, nur um das Leben der anderen zu verbessern. Das ist Pazifismus.

Der pazifistische Weg ist in Kriegszeiten nicht einfach zu gehen. Jeder Mensch hat die Freiheit ihn für sich selbst zu wählen. Nächstenliebe heißt gewaltlos und friedfertig zu sein. Nächstenliebe bedeutet auch, sich mit aller Kraft dem bösen Angreifer seines Nächsten entgegenzusetzen. Von einer zur Schau gestellten Frömmigkeit bin ich weit entfernt. Nur wenige Ausnahmen wollen keinen Frieden, aus Machtgier, Sadismus und Emphatielosigkeit.

So wird aus einem scheinbaren Friedensmanifest ein Aufruf zum Völkermord in der Ukraine, einem Volk, das diesem ohne Waffenerhalt schutzlos ausgeliefert ist.

https://www.change.org/p/solidarit%C3%A4t-mit-der-ukraine-manifest-f%C3%BCr-freiheit-in-europa?source_location=topic_page

Zahlenmystik – 13

Dornröschen – Scherenschnitt von Lotte Gützlaff (geboren 1892 in Berlin)

Die Gematrie – das ist die Interpretation von Worten mit Hilfe von Zahlen, habe ich hier noch einmal im Bild dargestellt:

Sie beruht auf der Tatsache, dass im griechischen und im hebräischen Alphabet den Buchstaben aufgrund ihrer Stellung im Alphabet bestimmte Zahlenwerte zugeordnet sind.

Angeblich soll die Kabbala erst um 1200 entstanden sein, wobei diese Zahlenmystik sehr viel älter sein muss, da die gesamte Bibel davon ‚durchzogen‘ ist. Mathematik hat einen mystischen Hintergrund. Durch Rechnen 1+3 erhält man das Resultat 4. Beinhaltet die 4 nicht vier Schichten, die schrittweise vollzogen 1+2+3+4 mit dem Resultat 10 ergeben müsste?! So erklärte bereits Pythagoras (570-510 v. Chr.) , in der 4 liegt die ganze Welt.  Ein Hauptelement der frühen pythagoreischen Zahlenlehre war die Tetraktys („Vierheit“), die Gruppe der Zahlen 1, 2, 3 und 4, deren Summe die 10 ergibt.

Die seit dem Mittelalter von der Kirche verbreitete Mär vom ‚bösen Juden‘ lässt erahnen, dass nicht nur dieser Irrglaube der 13, als Unglückszahl, nach und nach in den allgemeinen Volksglauben überging.

Das letzte Abendmahl

Grund dafür war Judas, ein Jünger von zwölf, der als Verräter des Jesus von Nazareth Schuld an dessen Gefangennahme und Ermordung trug. Jesus war demnach 13. Person und Mittelpunkt in dieser Runde.

Die Zahl 13 ist nur durch sich selbst und durch die Zahl 1 (Gott) teilbar; sie ist eine Primzahl und trägt den Buchstaben MEM =Mutter. Dieser Buchstabe des hebräischen Alphabetes  lockt den Geist in die Materie hinein und vermaterialisiert ihn bei der Geburt als Mensch. Das bedeutet für den Geist Tod, allerdings nur einen Scheintod. Der Geist wird wie Christus auferstehen, wenn er in der Materie selbstbewusst geworden ist. Dann wird er sich nicht mehr mit seinem sterblichen Körper identifizieren, sondern weiß, dass er den Körper nur als ein Offenbarungswerkzeug braucht. Er ist nicht selbst Körper und wird es nie sein. MEM steht auch für alle Wiedergeburten, die aus vorangegangener Zerstörung entstehen. So ist die Tarotkarte 13 der Sieg des Geistes, gleichzeitig Ende und Anfang.

Jeder Kreis trägt sieben kleinere Kreise in sich, also ein Drittel des Durchmessers des großen Kreises. Die dreidimensionale Protektion eines Kreises ist eine Kugel. So trägt eine dieser kleineren Kugeln, dreizehn kleinere Kugeln in sich, deren Durchmesser genau ein Drittel des Durchmessers der großen Kugel ist. Dieser Aufbau zeigt, dass die 13. Kugel in der Mitte ‚verschwunden‘ ist. In den Augen der Welt liegt sie begraben von den anderen, ist also tot. Deshalb bedeutet die Zahl 13 im Tarot „Tod“.

Deshalb mögen Menschen diese Zahl nicht. Da agiert etwas Unfassbares im Hintergrund.

Die Zahl 12 gilt als Maßstab der Zeit = Stunden / Monate / Jahr /Tierkreiszeichen.
Die Zahl 13, die danach kommt, geht an der Zeit vorbei, ist nicht nennbar, nicht vorhanden – ein Geheimnis, das über die Zeit hinausweist.

Auch im Märchen „Dornröschen“ finden wir diese Zahlen. Zwölf Feen sind zum Fest geladen, um das Mädchen zu segnen, eine dreizehnte übergeht man, weil für sie kein Goldteller mehr da ist. Die übergangene 13. Fee verzaubert das Mädchen und lässt sie 100 Jahre schlafen, obwohl sie sie ursprünglich töten wollte. Nach dieser ‚Ruhezeit‘ wird sie durch Liebe wieder lebendig gemacht.

So wurde eine Entwicklungsperiode beendet und eine neue kann begonnen werden.