Himmelskönigin Natur

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Drei Aspekte des Lebens sind in ihr: Geburt, Leben und Tod. Sie herrscht über die drei Dimensionen des Raumes und ist Herrscherin über Weltall und das ganze Universum.

Als Königin des Himmels stellt sie den weiblichen Aspekt Gottes dar: die NATUR, deren Gesetze unveränderlich und unumstößlich sind. Sie ist Trägerin der großen Geheimnisse des Mysteriums, der Zeugung, durch das sich der Geist mit dem Stoff vereint und Göttliches zum Menschlichen werden lässt. Obwohl durch sie Myriaden von Lebewesen gezeugt und geboren werden, bleibt sie selbst die keusche Jungfrau, die von keinem männlichen Wesen berührt wurde.

Von der Natur hängt es ab, ob ein Geist sich in dieser materiellen Welt verkörpert und geboren wird und ob dieser Geist sich von der materiellen Welt löst und sein Körper stirbt. Hier auf Erden herrscht das Gesetz der Materie und der Geist muss dieses Gesetz anerkennen.

Die Himmelskönigin verkörpert das Ewig-Weibliche, die Mutter; in Reinheit und Keuschheit, eine umgewandelte sexuelle Kraft, die von ihr selbst als schöpferische Kraft angewandt wird. Sie bleibt keusch, aber in ihrem Reich, der Natur, verbindet sie die voneinander getrennten Geschlechter in ihrer materiellen Form und lässt sie in einem neuen Lebewesen wieder eins werden.

In allen großen Religionen findet man die Gestalt dieser himmlischen Frau, nur ihr Name ist in den Kulturen verschieden. Als Göttin Isis wurde sie von den Ur-Ägyptern verehrt, bei den Hindus ist sie die große Göttin Kali und in der christlichen Religion ist sie die Madonna. In der Offenbarung des Johannes erscheint sie als „ein großes Zeichen am Himmel; ein Weib mit der Sonne bekleidet, der Mond zu ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen“.

Das Gesetz der Natur bedeutet absolute Harmonie und Ausgeglichenheit. Die Königin beherrscht die drei Aspekte Gottes, den schöpferischen, den erhaltenden und den zerstörerischen Aspekt. Das sind die drei Dimensionen des Raumes: Länge, Breite und Höhe; die drei Aspekte der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; die drei Aspekte des irdischen Lebens: Geburt, Leben und Tod; und die drei Welten: Himmel, Erde und Hölle.

Irgendwann wird sich der Mensch bewusst, dass all diese Aspekte nur seine irdische Person betreffen. Dann wird er nur Ewigkeit und ewiges Leben kennen und absolute Gegenwart. Dann versteht er auch, dass Himmel, Erde und Hölle drei Bewusstseinszustände sind und er, je nachdem, mit welcher Ebene er sich identifiziert, glücklich oder unglücklich ist. Auf der Erde hat er Freuden und Leiden erlebt, beide sind vergänglich. Triebgesteuert kann er Sklave seines Körpers sein; dann verliert er sich selbst und stürzt dadurch verzweifelt in die Hölle.

Im Leben geht es darum, die Natur – die Himmelskönigin zu verstehen und ihre gut verstandenen Wahrheiten zu verwirklichen. Richtig ist, seinen Körper wie einen Tempel zu betrachten. Man sollte ihn nicht vernachlässigen, im Gegenteil. Man sollte Selbstbeherrschung üben und eine vernünftige Lebensweise anstreben. Nicht Körper, sondern Geist, sein Selbst, das immer im Jenseits war und bleibt, sollte in seinem materiellen Wesen herrschen. Dann hört der Mensch auf, Sklave seiner körperlichen Begehrlichkeiten zu sein.

Es lohnt sich darüber nachzudenken, was die katholische Kirche daraus gemacht hat. Für katholische Priester ist sie der Inbegriff der Weiblichkeit, der sie ein Leben lang entsagen müssen.

Aus der Himmelskönigin Natur formte der Papst Regina Maria, die Mutter Gottes, die in unbefleckter Empfängnis Jesus von Nazareth zur Welt brachte, sein Leben und Sterben mit ansehen musste und machte sie zur Märtyrerin. In Kirchen und Pilgerstätten sind Altäre aufgebaut mit Bildern der Jungfrau. Sie war wie alle Heiligen nur ein Mensch, der inbrünstig angebetet wird. Das ist für mich ein frevelhaftes Werk! Mit Bussen werden die meist kranken, gutgläubigen Menschen dorthin gebracht, wo sie ihren Schmuck und viel Geld spenden, um Genesung zu erfahren. Leider wird dieses Märchen von den Erwachsenen an die Kinder weitergegeben, das in Rom von jeher die Kassen füllt.

Die Natur lässt sich nicht betrügen! Hier hilft allein der Glaube an den Großen Geist in uns selbst. Der Große Geist ist ein Gesetz; er ist kein Individuum, das in einem Universum, in dem das Gesetz von Ursache und Wirkung gilt, die Erlaubnis erteilt, dass etwas geschieht. Mit Gott kann man kein Geschäft machen. Die gleichen Kanäle stehen den Selbstsüchtigen und den Selbstlosen zur Verfügung.

Heimspiel

Nimm meinen Trost: Nicht du bist heimatlos,
das sind die andern, die des Lichts vergessen.
Ruf sie zurück! Des Vaters Haus ist groß.

<Ephides>

Heimspiel klingt im ersten Moment nach einem sportlichen Ereignis, das im Stadion eines örtlich ansässigen Vereins stattfinden soll. Dort kann man dann den Heimvorteil nutzen, denn für viele Anhänger, die einem begeistert zujubeln, siegt es sich leichter. Da schadet es auch nicht, wenn sich die Mannschaft aus Spielern verschiedener Nationalitäten zusammensetzt, die gewiss dort nicht zu Hause sind. Denen ist es ganz gleich, für welchen Verein sie spielen, wenn nur die Bezahlung stimmt. Daheim spielt man das meiste Geld in die Kassen – ganz unsentimental.

Der Geburtsort, der im Pass steht, macht noch kein Heimatgefühl. Ich denke, man ist dort daheim, wo man geliebt wird, wo Menschen sind, denen man vertrauen kann, von denen man angenommen wird. In familiären Kreisen sollte das so sein, doch oft herrscht dort genau das Gegenteil. Familie kann formend oder zerstörend sein; man findet dort entweder Zuwendung oder Ablehnung. Die Gene spielen dabei keine große Rolle. Der Körper ist nur ein Kleid. Der Geist, der darinsteckt, stammt woanders her. Man bleibt sich trotz der Blutsverwandtschaft ein Leben lang fremd. Heimat ist demnach nicht gleich Familie.

Es gibt Momente im Leben, da fühlt man sich wie ein Außerirdischer; besonders dann, wenn man nicht „dem Rudel“ folgt, sondern ganz eigene Wege geht. Nach vielen Erfahrungen kann man der weltlichen Be-geisterung irgendwann nicht mehr viel abgewinnen; dann erst wendet man sich nach innen. Die irdische ‚Schwerkraft‘ zieht so stark herunter, dass es Mühe macht, das Profane vom Heiligen zu unterscheiden. In solchen Lebenssituationen sehnt man sich eine ganz andere Heimat herbei, einen Garten Eden, ein reines, heiliges Haus…das Haus Gottes.

Die Stille ist die Heimat, aus der wir kommen, der Schoß der Mutter, in den wir zurückkehren möchten. Sie ist ein Kraft spendender Speicher, der uns die Tage leichter ertragen lässt. Wenn wir das Eins-sein mit Gott trotz der weltlichen Getrenntheit spüren, dann zieht es uns hin zur Stille. Dort können wir wieder heil und vollkommen werden.

Aber da gab es noch einen anderen Heimatlosen, vor 2000 Jahren, der von sich sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“. Wie mag er sich gefühlt haben? Wie einsam muss er gewesen sein; weltverlassen und doch ganz und gar vom Göttlichen… von Heimat erfüllt!

Organspende

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Heute schreibe ich über Gedanken, die mir schon lange im Kopf herumschwirren.

Bereits mit 26 Jahren habe ich mehrere Bluttransfusionen bekommen, weil ich dem Tod näher war als dem Leben. Das ist zwar lange her, beschäftigt mich aber trotzdem. Mein ehemaliger Chef geht jedes Jahr zur Blutspende. Ich war dort noch nie, weil meine Venen zur Entnahme ungeeignet sind. Meine Blutgruppe AB positiv ist rar und wäre dort sehr willkommen.

Der Körper als Ganzes ist nur lebensfähig, wenn genug Blut hindurchfließt. Demnach ist Blut ein lebenswichtiges Organ, das sich anderen anschließt und zu einem durchdachten Organismus erschaffen wurde – ein geschlossenes System.

Über eine spirituelle Bedeutung habe ich damals nicht nachgedacht, obwohl ich von den Zeugen Jehovas wusste, dass sie generell gegen eine Blutübertragung sind. Wohl habe ich mich gefragt. warum das so ist.

Ich dachte bisher, der Zweck heiligt die Mittel. Ein Leben retten, egal ob mit einer Blutübertragung oder dem Organ einer anderen Person, die sich damit einverstanden erklärt hat, wäre gut und richtig.

Das ganze Prozedere ist fragwürdig. Wirkt es sich auf irgendetwas anderes als den physischen Körper aus? Ja, es stört die natürliche Harmonie, die im richtigen Verhältnis zwischen Körper, Geist und Seele bestehen sollte.

Es ist nicht nur das Blut oder Organ, das übertragen wird, sondern auch das dazugehörige ätherische Gegenstück, das von dem Individuum stammt, dem es entnommen wurde. Es ist nicht nur das Blut, das gegeben wird, sondern die Bedingungen, die zum Spender gehören, und das ist nicht immer wünschenswert. Der Mensch ist ein komplexes Ganzes, in dem jeder Aspekt seines Wesens als Teil eines komplizierten Mechanismus ineinandergreift. Es ist nicht in Ordnung, dass ein Teil auf eine andere Person übertragen wird.

Wir schauen immer nur auf die gegenwärtige medizinische Praxis, und es gibt genug Beweise dafür, dass Leben durch Transfusionen gerettet werden können. Die Möglichkeit zur Blutübertragung wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts gefunden, als man die unterschiedlichen Blutgruppen bestimmen konnte, nachdem viele Menschen durch Übertragungen von Tierblut gestorben waren. Es ist eine gängige Möglichkeit geworden, Kranken zu helfen und war sicher eine wertvolle Entdeckung. Doch man sollte andere Wege suchen, die Körper, Geist und Seele mit einbeziehen.

Die medizinische Welt ist nicht unfehlbar und die Ärzte sind keine Götter in Weiß. Es gibt Heilmethoden, die den Menschen als geistiges Wesen sehen. Alle Heilung muss darauf abzielen, dass der Geist triumphiert. Der Körper existiert nur, weil er die Maschine für den Geist ist.

Organe, nur für die Reichen? Organhandel ist ein abscheuliches Verbrechen! Man sollte bedenken, dass auch unsere Kliniken davon leben, Hirntoten Organe zu entnehmen, um sie anderen Menschen einzusetzen. Man greift zu abscheulichen und unspirituellen Praktiken, um das zu retten, was man Leben nennt. Der Zweck heiligt nicht die Mittel! https://initiative-kao.de/

Ich trage einen Ausweis bei mir, auf dem steht, dass ich kein Organspender bin. Das Organ eines anderen Menschen zu erhalten, lehne ich ab. Dabei nehme ich in Kauf, dass mein Leben in einem solchen Fall Geschichte sein würde.

Der Festzug der Natur wiederholt sich in jeder menschlichen Seele. Zuerst gibt es den Frühling mit dem erwachenden Bewusstsein; den Sommer, wenn die Kräfte des Menschen zu ihrem Höhepunkt aufsteigen; den Herbst, wenn das Leben zu schwinden beginnt; und den Winter, wenn der Schlaf in die müde, erschöpfte Seele kommt. Aber selbst nach dem Winter des physischen Lebens kommt der Frühling für den Geist, wenn er in einer anderen Welt erwacht, um den ewigen Zyklus fortzusetzen.

Mensch oder Gott?

Hugo Mühlig (1854-1929)

In jedem Zeitalter wurden Versuche unternommen, die Welt mit der Menge an Weisheit, Inspiration und Wissen zu überfluten, die den Bedingungen der Menschen, die dort leben, entspricht. Ich habe aufgehört, mich immer nur an die Vergangenheit zu wenden, obwohl sie nach wie vor von großem Interesse für mich ist. Ich habe erkannt, dass wir jetzt, wo immer wir sind, Zugang zu der ewigen Quelle aller Inspiration haben. Das ist die einzigartige Quelle aller Offenbarung in unendlicher Folge.

Mit den Augen des Geistes betrachtet, gibt es viele Ereignisse in unserer Welt, die wir für schlecht halten, die es jedoch gar nicht sind, und umgekehrt. Manche Kirchen sagen, ein Mensch sei gut, weil er einigen formulierten Lehren blindlings zugestimmt hat und damit das ganze Wesen der Religion erstickt hat, weil er für den Rest seiner Tage ein Schurke sein kann. Er ist nicht gut, auch wenn er denkt, er sei gut.

Hier auf diesem Planeten sind viele weise Menschen inkarniert. Das ist nicht beweisbar. Man muss es glauben oder es ablehnen, das spielt keine Rolle.

Für Gott, den Großen Geist, wäre es ein Leichtes, menschliche Gestalt anzunehmen und ein nahezu perfektes, tadelloses Leben zu führen, aber wenn ein Mensch, der nach den gewöhnlichen, natürlichen Gesetzen geboren wurde, zeigt, was erreicht werden kann, ist das ein würdiges Beispiel für alle, dem man folgen sollte.

Einer davon war Jesus von Nazareth, den man Christus nennt. Das Wort „Christus“ bedeutet „der Gesalbte“, und es hat viele gegeben, die gesalbt wurden. Jede Handlung in Bezug auf den Nazarener, sollte eine des Respekts vor seinem Wesen sein. Er kam, um den Menschen den Weg geistig, psychisch und physisch zu zeigen, entsprechend der Zeit, in der er lebte.

Aber dieser Mensch war nicht Gott und Gott war nicht dieses Wesen. Wenn man die theologische Interpretation akzeptiert, dass es der Große Geist war, der physische Gestalt annahm, dann ist der ganze Wert des Lebens des Nazareners verloren und sinnlos.

Ich bin schon seit langer Zeit von dieser Kirchenauslegung abgewichen. Es war mir auch schon immer mulmig, wenn ich einen Menschen anbeten sollte, sei es nun Jesus, ein Heiliger oder Maria. Sie alle hatten ihre Leben und ihre Lasten zu tragen. Sollte ich ihnen auch die meine aufbürden?

Wer war Jesus von Nazareth? War er ein Mann mit ungewöhnlichen übersinnlichen Gaben, der in allem, was er sagte und tat, von seinem geistigen Führer kontrolliert wurde, oder war er die Reinkarnation eines hochentwickelten Geistes? Sicher ist beides wahr.

Wir haben nur begrenztes Wissen über sein Leben, weil die Aufzeichnungen dürftig, nicht frei von Manipulationen und sehr bruchstückhaft sind.

Der große Wert dieses Lebens liegt darin, dass es ein Beispiel dafür ist, wie übersinnliche und geistige Macht genutzt werden kann. Der Nazarener hat niemals irgendeinem übersinnlichen oder geistigen Gesetz widersprochen oder es ausgenutzt. Er war der Meister dieser Gesetze in seinem Verständnis ihrer Funktionsweise, obwohl seine Menschlichkeit manchmal in den Vordergrund trat. Historisch gesehen kam die Figur zu einer Zeit, in der es notwendig war, dass diese Offenbarung die Welt erleuchtete. Diese Erleuchtung geschah mit der gleichen Kraft des Geistes, die heute in unserer Mitte wirkt.

Leben und Tod

John William Waterhouse 1849-1917 – Borea

Lebensfahrt

Es eilt des Lebens Fahrt
vorbei an Freud’ und Leid,
nie hält es an,
erst, wenn das Ziel erreicht,
steht es im Trauerkleid.

Was kommt nach dem Tod?

Diese Frage beschäftigt uns alle früher oder später und niemand weiß eine Antwort darauf.

Wenn man jung ist, steht das Leben im Mittelpunkt. Die Frage nach dem Tod scheint dann nicht wichtig. Er wird verdrängt, sogar verleugnet. Es kann doch gar nicht sein, dass die Lebenskraft vergeht, fast unmerklich, wenn sie nicht plötzlich durch ein großes Unglück genommen oder durch Krankheit eingeschränkt wird.

Ewiges Leben, bewusst, in einem einzigen menschlichen Körper, ist für mich persönlich eine Horrorvorstellung. Sterben und Vergehen bietet Raum für Neuwerdung und Verwandlung. Dann kommt der Tod als Freund.

Menschen hoffen schon immer auf ein ewiges, körperliches Dasein. Wie würden sie sich im Schlaraffenland langweilen, wo Überfluss herrscht und schöne Eintönigkeit?! Die Juden und andere Glaubensgemeinschaften warten bereits seit ewigen Zeiten auf den Erlöser, den Messias, der das Gleichgewicht und die Gerechtigkeit auf dieser Welt wiederherstellt.

Für mich sind Überlegungen vom materiellen Paradies auf Erden Utopie. Dieses Paradies befindet sich auf einer anderen, geistigen Ebene. Dort, wo es weder Tod noch Krankheiten gibt, nur ewige Glückseligkeit, von der alle Propheten, Dichter und Denker schrieben.

Ich freue mich, wenn ich meinen alten Körper irgendwann ablegen darf und auf mein Zuhause bei Gott, ganz egal wie das aussehen mag. Sind wir nicht alle wie die Schmetterlinge? Den alten Kokon abstreifen, der uns solange gequält hat und mit offenen Flügeln dem Licht entgegen fliegen!  

Wir alle haben vergessen, woher wir einst kamen, doch manchmal scheint uns eine vage Erinnerung mitten ins Herz hinein.

Auch, wenn ich „nur“ als winzige Spur wieder ein Teil des Ganzen werden sollte, und die Persönlichkeit meines jetzigen Lebens sterben wird, wie alle davor, vertraue ich darauf, dass meine Ur-Seele in ihrer Einzigartigkeit erhalten bleibt.

Der Tod trennt Körper und Seele, diese beginnt mit der erreichten Entwicklungsstufe ihr neues Leben. Sie kann nicht höher und nicht niedriger sein als das, was sie ist. Das Naturgesetz hat Kenntnis von jedem einzelnen Faktor und übt Gerechtigkeit. Man bestraft sich selbst, genauso wie man sich selbst belohnt, durch jede Handlung, die man vornimmt. Der Mensch wächst oder versagt durch sein eigenes Leben. Er erlöst oder verdammt sich selbst durch seine Taten.

Immer ist das, was Gott für alle Menschen nach dem Tod vorgesehen hat, sinnvoll und gut.

Langer Prozess

Heilige – Quelle: Pinterest
Heilige, sagt, wer hat euch erhoben?
War es der Klerus in den heil’gen Hallen?
Die fremden Götter sind zertrümmert, 
durch eure ‚Wahrheit‘ ist der Stein zerfallen.

Die Hände, die es wagten, sie zu stürzen,
sie taten frevelhaftes Werk der Wende.
So wirkte Gott, was dort zu Staub zerstob
und tat es in jahrhundertlanger Länge. 

Sie schafften neue Götzen und Gebote,
die Priesterschaft im reichen Vatikan.
Gefaltet sind die Hände, wenn sie schreiten… 
Sie werden fallen, wie der alte Wahn!
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Das heidnische Reich des alten Roms hatte seinerzeit alle Religionen, Götter und deren Lehren geduldet. Nebeneinander bestanden sie friedlich, bis sich die Päpste, Priester und Kaiser um die ‚wahren‘ Glaubensinhalte zankten.

Durch Arius, christlicher Presbyter in Alexandrien, wurde Jesus zum Schöpfer und Weltmacher erhoben. s. Joh. 1,3.

Wegen Jesus menschlicher ‚Beimischung‘ sollte die Welt deshalb minder vollkommen sein, als im Ursprung von Gott-Vater erdacht. Das entfachte ein ständiges Für- und Wider bei dessen Widersacher Athanasius, neuer Bischof von Alexandria.

Arius wurde abgesetzt und verbannt. Durch Einwirkungen und Annahmen anderer musste Athanasius das Gleiche erdulden. Schließlich wurden beide zurückgeholt und Jesus galt mal als Gottessohn, dem Vater gleich, mal war er nur höchstes Geschöpf und gottähnlich.

Im Jahre 381 setzte die Priesterversammlung in Konstantinopel dem noch eine Einfügung hinzu, nämlich den Heiligen Geist als dritte Person.

Das Kaiserreich war christlich geworden und befahl dies durch Verfolgung und Bestrafung durchzusetzen. Den durch Staatsklugheit geschaffenen neuen Glaubenslehren musste gehorcht werden. Sogar den Bischöfen wurde mit Absetzung und Verbannung gedroht, was Verluste von fetten Einnahmen für sie bedeutete. Das Christentum wurde im 4. Jahrhundert Staatsreligion und der Glaube sollte völlig übereinstimmen mit Papst und Kirche, nach kaiserlichem Befehl.

Doch das neue Glaubensbekenntnis spaltete die zur Selbstherrlichkeit gelangten Päpste in Rom.

Hierzu gab es verschiedene Ausführungen:

a)           Lobpreis sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geist,

b)           Lobpreis sei dem Vater durch den Sohn und im Heiligen Geist,

c)            Lobpreis sei dem Vater und dem Sohne im Heiligen Geist,

d)           Lobpreis sei dem Vater in dem Sohne und dem Heiligen Geist.

Doch sorgte das Heidentum dafür, dass ihm der neue Glaube untergeordnet wurde. Das äußerte sich, als man Zeus-Jupiter als den Christengott ansah, Apollon wurde als Christus angebetet, die Weltmacher bzw. Orakelgötter nannte man den Heiligen Geist, die Untergötter wurden zu Heiligen, und bald danach folgte die von allen Heidenvölkern verehrte Himmelskönigin als Mutter Gottes.

Mit den Jahren verschwanden die hebräischen Schriften und wurden durch griechische Übersetzungen ersetzt, die mit Anmerkungen, Einfügungen und Zusätzen gefüllt waren, um sie Nichtjuden verständlich zu machen. Hierzu gehört auch das erste Kapitel des Johannes-Evangeliums.

Zur damaligen Zeit waren derartige Einfügungen erlaubt.

Noch heute wird behauptet, dass der heilige Geist die Schriften eingegeben habe. Das würde jedoch bedeuten, dass der Heilige Geist auch für alle Übersetzungsfehler ins Griechische und die Abschreibungsfehler verantwortlich wäre.

Man nahm Einfügungen aus dem Heidentum in Kauf, weil Kirche und Kaiser alles verwarfen und ausschlossen, was nicht passte. So wurden die ursprünglichen jüdischen Fassungen ohne Weiteres durch heidnische ersetzt.

Der Religionsstifter des Christentums

Jesus von Nazareth hat keine eigenen Schriften hinterlassen. Es ist fraglich, ob seine Jünger, als einfache Fischer, überhaupt des Schreibens fähig waren. Sie sollten vor allen Dingen ‚Menschen fischen‘ und diese für ihren Glauben gewinnen.

Die Geschichten über Moses (10 Gebote, jüdischer Religionsstifter), Zarathustra (iranischer Religionsstifter, Priester und Philosoph), Mohammed (Prophet und Begründer des Islam) u. a. erzählten andere Personen und wieder andere schrieben sie auf, nicht immer wahrheitsgetreu, uneigennützig und ohne Hintergedanken.

Jesus hat wie Buddha (Religionsstifter) in Indien und Kon-fu-tzu in China (Lehrmeister, Philosoph und König) 500 Jahre früher, seine Jünger und zufällig Anwesende mündlich belehrt in Gleichnissen, die das einfache, ungebildete Volk verstehen konnte.

Auch Jesus Taten waren Anleitung es gleichzutun, er beauftragte seine Jünger dies in die damalige Welt zu tragen. Sein Lehren und Heilen beschränkte sich auf einen kleinen jüdischen Kreis, mit Ausschluss der Heiden und Samariter (Matt. 12)

Er redete offen und für die damalige Zeit unpassend, was die Obrigkeit der Priesterschaft als Anmaßung unzulässig empfand.

Jeder kennt das Spiel „Stille Post“. Genauso sind die vier Evangelien zu sehen: dürftig überliefert, so dass nur ein kleiner Teil Wahrheit im Gedächtnis der Schreiber haften konnte, die zu alledem unbekannte Griechen waren und nicht etwa Jünger des Jesus von Nazareth, wie es oft von der Kirche dargestellt wurde. So ist das erste Buch nicht von Matthäus, dem Zöllner (Matt. 9,9), sondern nach Matthäus Erzählung niedergeschrieben worden, von unbekannter Hand. Markus und Lukas sind unbekannt und das angeblich von Johannes herrührende vierte Evangelium ist viel später entstanden und wieder später ergänzt worden.

Hinzu kommt, dass die ältesten vorhandenen Handschriften aus dem 5. Jahrhundert stammen und danach von unbekannten Abschreibern vervielfältigt worden sind. Deshalb weichen die vier Evangelien in zig Teilen voneinander ab, teilweise so sehr, dass sich der Sinn geradezu verkehrt. Um des lieben Friedens willen mussten zahlreiche alte Abschriften verborgen werden, die erst viel später gefunden worden sind. Überall herrschte die „Stille Post“ – Dichtung und Wahrheit.

Jesus Lehren sind im Kern die Liebe zum höchsten Wesen, das Erfüllen der Gebote und Gesetze des Großen Geistes, Liebe der Mitmenschen mit völliger Gleichstellung (Matt. 15,22) und die Entäußerung des materiellen Besitzes durch Hingabe an Alle. Jesus bezog sich immer wieder auf das Gesetz der Vorfahren (5. Mose 6, 5; 3. Mose 19, 18), ohne die übliche strenge Auffassung im wörtlichen Sinn. Er erklärte das Gesetz in einer erweiterten Fassung und stellte sittliche Erwägungen höher.

Jesus war ein sanftmütiger, uneigennütziger Handwerker, der es mit seinen Mitmenschen gut meinte. Er strebte zum Besseren, war aufopferungsfähig, mildtätig im Grunde aber auch reizbar.

Wegen seiner Sanftmut und Duldsamkeit, die man ihm als Schwäche auslegte, verließen ihn seine Anhänger, als er gefangen wurde. Er war kein Empörer, kein Anführer, glaubte aber an seine Bestimmung als Erretter seines Volkes, erhoben von seiner gewachsenen Anhängerschaft. Als Messias sollte er die Bevölkerung von den Knebeln der römischen Besatzer erlösen. Zu seiner Zeit war das Erscheinen eines Erlösers und dessen Hinrichtung etwas Normales, der schon viele zum Opfer gefallen waren. Deshalb fiel die Kreuzigung Jesus nicht auf und wurde von den Geschichtsschreibern nicht erwähnt.

Seine Anhänger bildeten zunächst eine unscheinbare Sekte im Judentum, die an das baldige Erscheinen seiner Herrlichkeit glaubten, der sie von Römerjoch befreien sollte.

Die von Jerusalem ausgesendeten Jünger und deren Schüler befolgten die Weisungen Jesus und hielten sich dabei an die jüdischen Gesetze, wie es ihnen befohlen worden war. Für Nichtjuden war diese Weisung nicht bestimmt. Nur die unterjochten Juden ersehnten die Rückkehr des bereits verstorbenen Herrn, den sie mit Legionen Engel erwarteten, zur Befreiung und Unterwerfung aller Heiden.

In ihren Reihen wurden weiterhin die Armen gepflegt, wobei ihre Wunder, Krankenheilungen und Bekehrungen nichts Ungewöhnliches waren, auf ihren Lehrwanderungen im ganzen Morgenland. Nur gab es übereifrige Jünger, wie beispielsweise Stephanus, der in seinen Reden Unruhe verbreitete und dafür den Tod erntete. Es folgten Hass und Verfolgung der Verkünder der Lehre, bis zum Ausschluss aus den Tempeln der Judengemeinden. All das ist in der Apostelgeschichte nachzulesen.

Zur Unterscheidung von anderen Juden dienten folgende Merkmale:

1. Die Gründung einer Gütergemeinschaft, in der jeder neu Eintretende einwilligen musste. D. h. er musste all seine Güter verkaufen und den Erlös in die Kasse für Alle einfließen lassen. Jedes Mitglied lebte aus dieser Kasse. Wurde teilweise sein solches Eigentum zurückbehalten, galt dies als Entwendung und Unterschlagung und wurde mit der Todesstrafe belegt.

2. Anzuerkennen war die Lehre vom gekreuzigten Jesus von Nazareth, als echten Gesalbten (jüdisch: Messias, griechisch: Christus), auf den alle alten Weissagungen der Propheten im Alten Testament hingewiesen hatten, der am dritten Tage wiederauferstanden ist von den Toten, um in den Himmel zu steigen, zur rechten Hand Gottes sitze und der bald wiederkäme zum Weltgericht.

3. Als Lehre musste anerkannt werden, dass jeder diesem Glauben Beitretende die Vergebung seiner Sünden erlange und teilhaben soll am Reich der kommenden Herrlichkeit, welches der wiederkehrende Erlöser für die Juden errichten werde.

Und da dies nach den Aussagen Jesus noch zu den Lebzeiten der Jünger geschehen sollte, wider alles Elend, das durch die Herrschaft der Römer entstanden war, glaubte man weiterhin an das Wonnereich mit Engelsheeren, welches kommen würde, um die Besatzer gefangen zu nehmen.

Die Sagen vom Paradies, vom uneingeschränkten Genuss ohne arbeiten zu müssen, reich zu sein und in Freuden zu leben, trugen die Völker des Altertums als Goldenes Zeitalter in die Armenviertel. Das Paradies der Bibel wird übertroffen vom Reich des Messias in den Erzählungen der Propheten und dieses wiederum durch das Paradies des Korans. All das fand großen Anklang in der Menge der armen Leute.

Wie den Aposteln die Gläubigen zu Tausenden zuströmten, die mit großen Augen und Ohren deren Erzählungen lauschten, um so teilhaftig zu werden, so strömten später zu Mohammeds Paradiesfreuden alle Stämme Arabiens, stürzten sich in Kampf und Tod mit Freuden, um an den versprochenen Wonnen Teilhaber zu werden. So erreichte man Bereiche der gebildetsten Völker der damaligen Zeit und hat Einfluss noch im Hier und Jetzt.

Wandern durch die Gehäuse

von Ephides
Bild: Karin M.

Den Sorgen ledig und des neuen Lebens froh wandert eine Seele dem Licht entgegen, das sie in ihrem Erdendasein geahnt und beim Abstreifen des Erdenkleides erlebt.

Die Uhr bleibt stehen, wenn die Vaterhand nicht mehr aufzieht, weil ihr Umlauf vollendet, ihre Arbeit getan ist. Rastlos gehen die Zeiger und zählen die Stunden. Wenn sie stille stehen, ist das Zifferblatt leer und stumm. Der Sinn aber, der in der Uhr beschlossen lag, die Kraft, die die Zeiger vorwärts trieb, ist frei und wird in einem anderen Gehäuse beschlossen, einen anderen Umlauf beginnen und andere Stunden zählen, und wird dem neuen Werk denselben Willen, denselben Rhythmus aufprägen.

So ist nichts eine Unterbrechung, nur ein Vorwärts, ein Streben und ein Fluten in Wogen, die nacheinander und miteinander dem Meer entgegeneilen.

Wenn eine Seele daheim war in Harmonie und im Reich der Güte und Liebe, wenn sie stille war und in jenem Bewusstsein stand, dass alles durchströmend ausgeht von Gott und die Kette der Wesen durchfließend eingeht in den Ursprung – dann ist die Seele überall daheim, mag sie noch so viele Gehäuse durchwandern, und prägt jedem ihren Rhythmus aus und lässt die Zeiger jeder Uhr richtig gehen.

Dass ihr alle beschlossen sein mögt in dieser Kette und dass euer Wissen darum stark werde, das sei euch gewünscht, damit das Wandern von einem Gehäuse ins andere ein Beruhen sei im ewigen Selbst.

Seele und Geist

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Wer ist der wahre Mensch? Jemand, der den Genius in sich trägt, mit seinem ewigen, höheren Selbst vereinigt zu sein. Ein Mensch, der nicht nur naturgeboren, sondern ein gottgeborener Mensch geworden ist. Man könnte auch sagen: ein Mensch².

Nicht alle werden zum potenzierten Menschen und bleiben auf der naturgeborenen Ebene haften, weil sie die nötige innere Reife nicht besitzen. Der ‚reifende‘ Mensch muss das Gottesbild in sich erneuern oder wiederherstellen. Dazu muss er Bilder des Lebens auf sich wirken lassen, die in seinem Innern das Schweigen seiner Seele brechen, sie zu Worten und Bildern erheben, was wiederum besondere Kräfte aufschließt.

Wir müssen lernen, dass es zwei Formen der Entwicklung gibt: die Entwicklung dessen, was der Seele angehört und die, die dem Geist angehört. Psychische Entwicklung oder Seelenwachstum. Selbstverständlich können wir die Entwicklung des Psychischen ohne das Spirituelle erreichen, haben dann jedoch eine niedrigere Schwingungsebene. Wir sollten also bestrebt sein, Körper-, Seelen und Geisteswachstum zu kombinieren. Nur so können wir Nachrichten aus dieser Verbindung heraus empfangen und die Leibeigenschaft der Glaubenssklaverei aller irdischen Religionen ablegen.

Das ist eine schwere Aufgabe, denn wenn man erst einmal von den Fesseln einer Religion beherrscht wird, ist es ein mühsamer Prozess bis zur geistigen Wahrheit, welche die dicken Mauern des Aberglaubens durchdringen muss. Wer sucht, wird sie finden! Die geistigen Wahrheiten werden die religiösen Falschheiten enthüllen. Diese geistigen Wahrheiten sind mächtiger als alle Revolutionen eines blutigen Krieges auf dieser Welt; die Revolution der Seele, die nach Freiheit dürstet, wird diese überall auf der Welt einfordern.

In der Bibel steht, Christus würde vom Himmel hinabsteigen. Diese Energie ist die große Macht des Geistes, der in unsere Welt der Materie hinabsteigen wird. In aller Welt wird sie zu spüren sein und den Egoismus und die Unwissenheit bekämpfen. Dieser Prozess wird viel Mühsal mit sich bringen. Die Welt wird nicht durch einen Blitz bekehrt werden, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus.

Unsere Seele denkt nicht nur in Bildern, sondern nährt sich von ihnen. Von Anbeginn der Zeitrechnung wird unsere Seele damit gespeist. Aus diesem Urgrund der Seele steigen manchmal erschütternde oder beseligende Bilder an die Oberfläche. Intuition erlebt und wiedererkennt das im Innenlicht einst Erfahrene. Die Seele der Menschen lebt nur liebend. Leben ist niemals mechanisch; immer wieder wird die Seele von irgendeinem Geist beflügelt, der seinen Schwingungen entsprechend, geliebtes Leben und Denken allem zuträgt, was ihm begegnet.

Der Mensch geht durch sein Leben, mit geistigen Führern an seiner Seite. Viele davon sind uns bekannt, die sich aus Liebe zu uns hingezogen fühlen, um uns dienlich zu sein. Nicht nur die, die durch Blutsbande mit uns verbunden waren, stehen uns hilfreich zur Seite, sondern viele Unbekannte, die ihre Geisteskraft zur Verfügung stellen.

Ein Mensch kann nur das offenbaren, was er selbst ist! – Entweder Knospe oder Blüte.
Die Knospe entspricht einem Geist, der sich noch nicht in seiner Vollkommenheit offenbart. Zwar ist die Blüte schon gegenwärtig, aber noch in vieler Hinsicht unbewusst. Sie wird sich öffnen, wenn es an der Zeit ist und sich ihr vollkommenes Wesen offenbart.

Warum lässt Gott zu, dass …

Bild: K. Milde

Wer dem Großen Geist Vorwürfe macht, zweifelt an dessen Vollkommenheit!

Sobald ein Mensch geboren wird, erhält er Beistand von seiner geistigen Führung. Aber manchmal ist es dem Geistführer verboten, zu helfen. Das tut ihm mehr weh als dem Leidenden. Aber es ist Gesetz, dass nicht immer geholfen werden darf. Es ist der Kampf des menschlichen Geistes, den er alleine durchstehen muss. Ansonsten wäre das ein Eingriff in den freien Willen des Menschen. Er muss selbst entscheiden, was er tun oder lassen will.

Das Leid ist eine Art von Problemlösung. Sie holt aus dem Menschen heraus, was in ihm steckt. Die Art, wie Probleme gelöst werden, unterliegt der geistigen Entwicklung, die im Laufe des Lebens immer weiter fortschreitet. Der Geist entwickelt sich nicht, wenn das Leben leicht läuft und reibungslos, sondern wenn man Hürden überwinden muss. Hürden können Süchte sein, wie das Rauchen oder die Trunksucht. Aber es gibt noch viele andere Dinge, die der Mensch voll Begeisterung erleben will. Jede Sucht ist eine große Hürde, die eine starke Willenskraft braucht, um sich davon abzuwenden, um frei zu sein. Wenn man damit aufhört, ist es, als hätte man selbst einen Film angehalten und ab dem Tag der Suchtfreiheit dessen eigenes Ende neu gedreht, weil sich alles änderte.

Die geistige Welt versucht uns die richtige Richtung zu weisen, wird jedoch niemals in die Entscheidungen der Menschheit eingreifen. Das wäre das Umgehen des Prinzips und Teil des Naturgesetzes „Säen und Ernten“.  Die Menschen müssen lernen, es zu akzeptieren und danach zu leben. Das göttliche Werk zeigt, dass alles in seiner geordneten Abfolge geplant ist. Die Gesetze des Großen Geistes sind unerbittlich und vollkommen in ihrer Bestimmung.

Das, was geerntet wird, zeigt das, was zuvor gesät worden ist. Das Saatgut wird immer seiner eigenen Art entsprechend sein. Es folgt dabei den Naturgesetzen. Die Wissenschaft versucht die Natur- und Pflanzenwelt ertragssteigernd zu manipulieren, indem sie ihr Gen-Technik aufzwingt und die Welt der Insekten zerstört. Alles hat Gott in Harmonie erschaffen. Töten wir das Eine, stirbt auch das Andere.

Das gilt auch für das menschliche Leben. Selbstsucht wird dessen Folgen tragen müssen. Wer sich an der Natur oder an anderen Menschen versündigt, muss die Folgen ernten. Wer intolerant ist, wird die Folgen der Intoleranz ernten.

Das Gesetz ist unumstößlich, das Gesetz ist unabänderlich. Es gibt keine religiöse Übung, keine Hymne, kein Gebet, kein heiliges Buch, das sich einmischen und die Abfolge von Ursache und Wirkung verändern könnte. Die Wirkung folgt der Ursache mit methodischer und mechanischer Gewissheit, und niemand hat die Macht, ob er Priester oder Laie genannt wird, diesen natürlichen Prozess zu stören. Wer das Wachstum des Geistes wünscht, muss die Art von Leben führen, die allein das spirituelle Wachstum gewährleisten kann.

Der menschliche Geist wächst durch Toleranz, Freundlichkeit, Sympathie, Liebe, Dienst am Nächsten und gute Taten. Um diesen Charakter zu bilden, ist es nötig, den göttlichen Geist im täglichen Leben zu manifestieren. Menschen müssen sich davor hüten, einen negativ handelnden Geist anzunehmen, der unfreundliche Gedanken hegt, Gedanken des Hasses, der Bosheit, der Rache und des Egoismus. Denn dann werden sie selbst Opfer sein und dafür den Preis zahlen.