Verhüllt liegt unsre Zukunft, weltverborgen, und um uns webt der lichte, helle Morgen, die weißen Zauberschleier in den Tag.
Am Abend wirft die Nacht die langen Schatten und legt sich auf des Tages Lasten nieder; leise raunt die Natur die alten Lieder, auf den Rabatten.
Die Weise, die erklingt, so fern der Nöte, sie schwebt zum Wohle aller durch die Nächte, als ob sie allem Übel Tröstung böte und Freunde brächte.
Wer hoffend lauscht, den wird der Segen finden, er eilt von Herz zu Herz, wie ein Gebet. Den rechten Weg, wirst du ergründen, wenn deine Seele es erfleht.
Wenn du die Liebe fühlst, so ganz durchdrungen, dann öffnest du dich deinem Gott in Dir. Folge der Stimme, voll Vertrauen, unumwunden, öffne die Tür.
Das Sehnen ist ein Band, das liebend bindet, die Zauberschnur, die niemals reißt und bricht. Wo sich die alte Liebe wieder findet, da wird das tiefste Dunkel hell und licht.
Du strahlst in mir, wie Diamanten strahlen, du reflektierst das Licht, so, wie ein Edelstein. Lass‘ deiner Augen Glanz auf meine fallen, du wirst der Glanz auf meiner Seele sein.
Du bist mir fern, doch öffnen sich die Schleier, so wie die Sonne durch die Wolken bricht. Und jedes Wort, das du mir schreibst erneuert, was du mit deiner Gegenwart versprichst.
Die Liebe hält uns fest und ganz umschlungen, nichts wird sie lösen – nicht in Ewigkeit! Und ist dein liebes Wort schon lang verklungen, dann schwebt es selig weiter durch die Zeit.
Das Band der Liebe ist um uns geflochten, es bindet sanft, doch hart fordert die Pflicht. Was unsre Träume, Wünsche, nicht vermochten, nun eine andre Macht für uns erficht.
Gott gab uns Liebe, er wird uns geleiten, damit wir rechte, lichte Wege gehn. Er wird vor uns die Möglichkeiten breiten, damit wir wagen, glauben und verstehn.
Der lange Weg, er teilt sich in der Mitte Und jeder Abzweig strebt ins Nirgendwo. Du wähltest deinen Weg, mit festem Schritte, längst bist du weit von mir, im Irgendwo.
Hast ein Kleinwenig noch am Horizont gestanden. Hast deinen Kopf nach mir gewandt ein letztes Mal. Als meine Hoffnungen mit dir im Nichts verschwanden, hab ich geweint in langer, stiller Qual.
Du ließest mich zurück. Im Alltagstreiben war mir dein Leben völlig abgewandt. Wenn tausend Dichter ‚schön’ von Liebe schreiben, dann haben sie die unsre nicht gekannt!
Was mir ein Glück zu sein schien, war kein Segen, es war nur Illusion, ein Tränenhort. Die spülten wie ein sintflutart’ger Regen all unsre Herzverbundenheit hinfort.
Die ‚kalten’ Augen wähltest du! Die warmen sind doch längst trüb geweint, vom Gram ganz alt. Du lässt dich von Erinnerung umarmen und willst nicht sehn: Die Gegenwart bleibt kalt.
Noch fühlen wir Gedanken. – Sie vergehen! Erinnerung verblasst – der Weg ist weit! Und unsre Liebe blieb am Wegkreuz stehen, bald liegt sie tief unter dem Schnee der Zeit.
Nur unsre Seele weiß, dass wir zusammen waren, in den von Gott erschaffnen Jahren, als uns in fernem Land die tiefe Liebe band, und wir uns sehnten nach der Einheit des Anderen.
So manches Leben, das wir durchwanderten. Hier warst du fern, doch tief im Herzen blieben wir verbunden, und funkelt in der Einsamkeit des Alls ein Stern, so seh‘ ich dich in flücht’gen Traumsekunden.
Wenn du nicht wärst, der mir mit Geisteskräften spendet, bis dass des Aufstiegs Mühe endet. Oh, Seliger in andrer Dimension, so ist dein Leuchten Gott zum Lohn, damit ich dich am Ende wiederfinde, und ich mit dir die Ewigkeit ergründe.
In der Stille flackern alle Kerzen, bringen schimmernd Sonne in die Zeit. Tragen Liebe in die müden Herzen, Öffnen Geist und die Begrenztheit weit.
Die verschlossne Türe jenseits unsrer Sinne, öffnet sich und lässt den Himmel spüren. Alle Engel stehn seit dem Beginne, heben Liebe durch die Himmelstüren.
So erhoben von der kalten Erde wandelt sich die Kraft des Denkens. Wo einst Steine waren, Leben werde! So ist Gott der Geber und Beschenkte.
In Tönen, die nur Seraphinen singen, durchströmt ein glockenheller Klang die Welt, durch überirdisches Vibrato ferner Stimmen, wird unsre Dunkelheit zum lichten Tag erhellt.
Wo Gottes milde Segensströme fließen, ergießt sich jetzt der Engel heil’ger Lobgesang, endlose Liebe wird sich über uns ergießen und unsre wunden Herzen füllen, lebenslang.
Urew’ge Liebe, Anfang und Vollendung, Ursprung und Ziel! An jeder Wegeswendung rückschauend halt ich Rast, um mich zu laben, und auf den Spuren, die mein Fuß gegraben, geht das Erinnern meinen Weg zurück…
Und aus den Stapfen, die entgegenkommen, steigt Bild um Bild. – Du hat sie mir genommen, weil sich mein Herz, das allzu leicht verschenkte, ans Bild verlor. Doch immer wieder drängte mein hoffend Herz zu nie erfülltem Glück. –
Wie ein Verbannter zog ich einst die Straßen, als ein Verkannter litt ich ohne Maßen. Nur Halbheit war mir, wo ich Ew’ges meinte, bis sich mir Bild um Bild in Dir vereinte. Von Deinem Glanz ist jedes nur ein Stück!
Urew’ge Liebe, Vater aller Wesen, Dein Siegel steht auf jeder Stirn zu lesen, Dein Glanz strahlt mir aus allen Augen wider, Dein Segen strömt als Licht zur Erde nieder.
Eh ich Dich suchte, bist Du mir begegnet, eh ich mich sehnte, hast Du mich gesegnet!
Du bleibst die größte Liebe meines Lebens, verblasst ist nur der öde, äußre Schein; er trug den Glanz des Wollens, nicht des Gebens; die falschen Hoffnungsschimmer trübten ein.
Du warst die Andacht, ich der Wahrheitsfinder, der sich im Nebel stets im Kreise dreht. Um dich der Hauch der Reinheit; Seelenbinder warst du, den ich mir einst von Gott erfleht.
Die Trauer ist der dunkle Dieb des Lichtes, sie nahm mein Innen – ich versink in ihr. Tief auf dem Todesgrund in mir gebricht es. Was wärmend dich und mich einst band, gefriert.
Ich schüttle ab die schweren Kälteschauer, doch greift die kalte Hand erneut nach mir. Sie reißt mich mit, ich treib in hoffnungsloser, grauer Vergessenheit. Nichts führt zurück zu dir.
Wie soll ich deine Augen je vergessen? Wenn ich hineinsah, fühlte ich das Glück! Die Sehnsucht hat mein krankes Herz zerfressen. Kein weher Wunschgedanke bringt dich je zurück.
Auch, wenn ich des Vermissens stille Qualen noch immer leide…mehr, mit jedem Tag, muss ich auf schwarzer Leinwand fremde Bilder malen, weil ich das Bild von dir nie wieder denken mag.
Wenn ich es denke, bricht mir dein „nicht Wollen“ mein Herz in stiller Seelenqual. Du fehlst! Das neue Jahr begann mit Donnergrollen. Wird es mir Tage bringen, die du nicht beseelst?!
Mein Alles warst du – ich war nur die Schwere, die Last, die auf dir lag und die dich bitter machte. Du wolltest Ruhe, tauschtest Liebe ein, in Leere. Wortlos gingst du! Ob es dir Frieden brachte?
Ich gab die Hoffnung auf – sie starb und doch… sitz’ manchmal ich am Fenster, schau hinaus. Gleich kommt er um die Ecke, denk‘ ich noch, dann seh‘ ich dich im Geiste: meine Maus.
Kurz streichle in Gedanken ich dein Haar, fühl dein Gesicht für einen Augenblick. Doch schon beim nächsten Wimpernschlag ist klar: Es war nur Illusion…und doch mein ganzes Glück.
Wertlos sind heut manche Sachen, die mir einmal wichtig waren. Und nach vielen, langen Jahren kann ich nun darüber lachen.
Menschen, Werte, Liebe, Leiden, sie vergeh’n im Strom der Zeit. Hat sie uns vom Trug befreit, bringt sie lächelnd späte Freuden.
Gerade noch gestreichelt, später ist’s die Andre. Wie verlogen wird so manches Herz betrogen! Der Geliebte wird zum Täter.
Was uns glänzend blendet, stumpft, Liebe ist ein Wort – nicht mehr! Hier auf Erden fehlt uns sehr, was in höchsten Himmeln trumpft.
Es ist gut, dass manches endet! Liebe trübt so oft die Sicht, und bei hellem Tageslicht wird der schöne Schein gewendet.
Wir verlieren unsre Träume, deren Wahrheit wir erwarten, denn im großen Liebesgarten wachsen viel zu hohe Bäume.
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