BEWUSST-SEIN, der Weg zurück zu Gott

Nadelöhr – Vladimir Kush 1965 –

Als Kind und Heranwachsende denkt man über das Warum des Daseins nicht nach. Ein kindliches Gemüt hinterfragt nichts, sondern nimmt widerstandslos das Althergebrachte, die Normen der Eltern und der Gesellschaft, in sich auf und macht sie zunächst zu seinen eigenen.

Man wird in eine Familie und Situation hineingeboren, in denen Körper, Seele und Geist wachsen sollen. Der menschliche Wille scheint dabei frei zu sein; doch ist er das nur innerhalb eines gewissen Rahmens, denn die göttliche Ordnung regelt ALLES auf wunderbare Art und Weise. Sie lässt sich nicht umgehen oder ausschalten! Sie gleicht einem Organismus, der nach bestimmten Regeln funktioniert. Was hier nach Willenseinschränkung aussieht, geschieht teils zum Schutz, teils, um den Menschen immer wieder auf seinen vorbestimmten Weg zurückzuführen, teils als Lektion, die zu lernen nicht immer nur Spaß bringt. Um es mit den Worten von Ephides zu sagen: Die Menschen werden von Gott gestimmt wie Harfen, deren Saiten er so lange anzieht, bis eine himmlische Melodie daraus erklingt.

Gewisse Besonderheiten des Lebensweges scheinen „vorprogrammiert“ zu sein, ebenso die Talente, die wir mitbringen, die aber zum Teil ungenutzt bleiben. Ich glaube, dass wir in den vielen Leben gewissen Menschen immer wieder begegnen werden, weil sie mit uns untrennbar verbunden sind, von Anbeginn an und bis in Ewigkeit. Wenn wir diese Menschen im Leben wiedertreffen, scheinen sie uns besonders vertraut zu sein. Wir werden sie entweder am Allermeisten lieben und als größtes Übel hassen, denn gerade diese Seelengefährten bringen uns DIE Aufgaben, die am schwersten zu bewältigen sind, weil wir darunter leiden und deshalb daran wachsen werden.

Sind es nicht gerade die negativen Erfahrungen, an denen wir reifen können, die uns verändern und die uns antreiben? Dieses „Umschwingen der Seele“ bringt uns zu höherem Bewusstsein. So entpuppen sich Ungerechtigkeiten, Unglück und Übergriffe, die vielleicht im Elternhaus oder im Außen irgendwann einmal geschehen sind, als echte Lernaufgaben. Oft genug ziehen sie uns den Boden unter den Füßen weg. Dann merkt man, dass es keine irdischen Sicherheiten gibt. Nichts ist von Dauer! Selbst die größte Liebe und die beste Gesundheit nicht. Dann heißt es entweder aufstehen und weitergehen oder nach dem Straucheln liegen bleiben. Wenn man eine Zeit lang im Leid verharrt, stagniert die Entwicklung. Man fühlt sich nicht nur wie gelähmt und von aller Welt allein gelassen, sondern auch von Gott. Es heißt nicht umsonst, man fühlt sich, wie „von allen guten Geistern verlassen“.

Diese Gesellschaft will keine psychischen Probleme kennen, denn das würde Schwäche bedeuten. Man will doch auch nach außen demonstrieren, dass man selbst „Herr seiner Sinne“ ist. Wenn die Psyche leidet, ist das meist ein einsames Leiden. Man muss sich selbst daraus erlösen! In einer solchen Situation wird man entweder neuen Mut sammeln oder noch tiefer sinken, weil die Ängste ziehen und kaum noch loslassen. Dann fällt man ins Bodenlose, findet im Außen keinen Halt mehr. Psychologische Gespräche können die Probleme zwar beleuchten, doch werden auch hier die guten und bösen Energien nicht betrachtet, von denen wir Menschen ein Leben lang umgeben, geführt oder verführt werden. Besetzungen geschehen deshalb völlig unbemerkt. Oft wird ein Mensch zum Alkoholiker, weil ein Geistwesen durch ihn zum Genuss des Alkohols kommen will. Das gibt es doch gar nicht, denken Sie!? Es gibt nichts, was es nicht gibt!

Das Böse verteidigt seine Machtansprüche und versucht Menschen so lange wie möglich auf seiner Ebene festzuhalten. Auch, wenn es sich so anhören mag: Das ist kein Satz aus der „Märchenstunde“. Die sogenannte Hölle kann sich sehr schnell unter uns auftun, wenn wir nicht täglich dagegen ankämpfen. Wir werden gezogen von Mächten, deren Existenz der Menschheit als fragwürdig erscheint, genauso wie sie immer wieder die Existenz Gottes infrage stellt.

Jeder Mensch hat unter der Polarität zu leiden. Jeder trägt sein Päckchen als „Ernte“ aus den Vorleben oder als unbewusste Vorbereitung auf eine besondere Bestimmung.

Auch Vergebung will gelernt sein! Gehorsam sein und sich fügen müssen, sind keine leichten Aufgaben. Gemeinschaft will geübt sein, verlangt Disziplin, Respekt und die Akzeptanz anderen Meinungen. Später wird sich eine schwere Zeit als gut erweisen, dann nämlich, wenn sie die geistige Entwicklung positiv beeinflusst hat. Erst mit der Sehnsucht nach dem Reinen und Schönen erwacht die geistige Bereitschaft, die Wege dorthin von allem irdischen Ballast freizumachen, um zum Frieden in sich selbst zu gelangen.

Die Ausbildung des persönlichen ICH-Bewusstseins lenkt die Menschen zunächst in die Welt der materiellen Dinge, die Sicherheit, Besitz, Macht und Einfluss vermitteln. Lernen, studieren und arbeiten führt jedoch noch lange nicht zu einem bewussten Handeln. Im Gegenteil: Besitz führt zur Abhängigkeit und macht gierig auf mehr. Eigennutz regiert! Man will besser sein als andere, ihnen zumindest in nichts nachstehen und das Erworbene nach außen präsentieren. Dazu gehören auch die Kinder und deren Entwicklung. Man ist stolz auf seine Fabrikate und auf das, was sie im Leben erreichen. Aber mal ganz ehrlich: Ist ein solches Denken nicht hochmütig? Man darf doch nur stolz auf eigene Leistungen sein!

Das eigene Ego wird mit positivem Denken unterstützt und mit Pseudowissen aus ‚schlauen‘ Büchern gestärkt. Das mag das Wissen steigern, vermittelt aber kein tieferes Bewusstsein. Der Mensch glaubt zunächst nur an sich selbst, stärkt seine finanziellen Sicherheiten und leugnet übernatürliche Dinge, weil sie nicht wissenschaftlich beweisbar sind. Ihm geht es nur darum, sein eigenes Wollen, seinen Ehrgeiz zu befriedigen und vor der Gesellschaft gut dazustehen. Ein Mensch dieser Phase ist oft Atheist. Gott hat in seinem Leben keinen Platz.

Was kann ihm dieser Gott schon bieten? Mit ihm käme nämlich die Einsicht, dass es keine irdischen Sicherheiten gibt. Gott wartet derweil geduldig im Hintergrund auf die Rückkehr seiner „verlorenen Kinder“. Das Leben selbst lehrt sie irgendwann eines Besseren und die Menschen fangen an, nach einem Lebenssinn zu fragen. Auslöser dafür sind beispielsweise Krankheit, entweder die eigene oder die eines nahe stehenden Menschen; durch Tod in der Familie oder im Freundeskreis. Der „bewusstlose“ Mensch wird „geweckt“, durch irgendein Ereignis, das ihn zum Nachdenken zwingt oder dazu bringt, etwas Sinnvolles für sich und andere Menschen zu tun. Das sorgt oft für eine drastische Richtungsänderung. Plötzlich wird den Menschen bewusstwerden, wie wichtig das Leben und die Gesundheit sind. Ohne sie ist alles ein Nichts!

Leben und Liebe kann man nicht kaufen oder künstlich herstellen. Leben und Liebe sind Gott! Das irdische Gastspiel ist für uns nur von kurzer Dauer. Der Mensch wird auf einen anderen Weg gedrängt, ohne dass ihm auffällt, wie stark die höhere Macht IN ihm ist, die ihn dorthin bringt. So scheint sie aus ihm selbst zu entspringen und sein eigener Wille zu sein.

Geist und Seele beginnen dann damit, sich ein neues Kleid zu weben. Dinge, die zuvor bedeutungslos waren und als selbstverständlich hingenommen worden sind, werden mit einem Mal ganz anders gesehen. Man beginnt beispielsweise zu hinterfragen: Wie kommt Leben in einen Organismus? Geschah es durch Zufall oder gibt es möglicherweise doch einen Gott? Ist vielleicht beides dasselbe? War der Urknall ein Schöpfungsakt mit Präzisionsberechnung, wohl durchdacht von einem Wesen, dessen Geisteskraft wir Menschen nicht messen können.

Irgendwann wird der Mensch erkennen, dass alles was ist, nach höheren Gesetzen abläuft, und dass die globale Sicht, über alle Vorgänge, nur der Große Geist haben kann. Der Mensch merkt, dass die Antworten auf scheinbar einfache Fragen, was beispielsweise gut oder schlecht ist, wichtig oder unwichtig, gar nicht so leicht zu finden sind. Vieles, was im ersten Moment „gut“ erscheint, zeigt bei näherem Hinsehen genau das Gegenteil. Man wird verführt vom äußeren Glanz und ist geblendet und blind für das, was sich Schlechtes dahinter verbirgt. Vom „Baum der Erkenntnis“ wird man ein Leben lang essen müssen und nie satt werden.

Meist sind es bittere Erfahrungen, die den Menschen zur Wahrheit und zum wahren Sehen führen. Leid ist der beste Lehrmeister, und die Höllen, die man sich selbst geschaffen hat, sind die heißesten, je weiter man sich von Gott wegbewegt.

Macht und finanzielle Sicherheit sind auf Dauer keine Glücklichmacher und oft genug entpuppen sie sich als Trugbilder. In der Stunde des Todes wird der Mensch beides verlieren und sich nach einer Sicherheit sehnen, die nicht von dieser Welt ist. Es ist gut, wenn man das früh genug, noch im Leben, erkannt hat!

Erdrückt von allzu großer Lieblosigkeit und Leere und möglicherweise aus Angst vor dem, was nach dem Ableben folgen wird, hört der Mensch auf, in der materiellen Welt nach Befriedigung und Glückseligkeit zu suchen.

Hier, an diesem Punkt, beginnt die Esoterik, die leider auf falschen Bahnen in die Vermarktung geführt worden ist. Esoterik ist eigentlich der spirituelle Erkenntnisweg, die mystische Erfahrung im eigenen Innern. Dort wird man den Großen Geist in sich selber finden.

Die Kraft zu sehen

Slavisches Epos – Alfons Mucha (1860-1939)
In der dunklen Welt, in der wir leben,
Kraft zu sehen, was im Hintergrund,
möcht‘ ich mir und all den ‚Blinden‘ geben,
denn ich höre Angst aus ihrem Mund.

Doch den Glanz, den wir nicht sehen,
der uns wunderbar umgibt,
würde ich am liebsten denen
senden, die noch nie geliebt. 

Nebel trüben der Materie Hüllen,
alles lastet im Gefühl der Schwere;
Wolkendecken, die den Himmel füllen,
hindern Licht und warme Atmosphäre.

Es erhält uns Geisteskraft und Liebe -
Leben kann nicht ohne sie geschehen.
Gott erhält uns und das Weltgetriebe,
lässt es nach Bedingungen geschehen. 

Alles ist Erfüllung der Gesetze,
sichtbar oder unsichtbar beschwingt;
schaffen Ausgleich für des Lebens Hetze,
mit Dynamik, die uns Klarheit bringt.

Geist in uns, vom Schöpfer aller Dinge,
der sein Potential in unser Dasein trägt,
führt uns, dass die Kraft in uns gelinge,
die uns Tag für Tag im Innen prägt. 

Weltliche Liebe

Es ist schon so lange her,
die Zeit ist im Fluge vergangen,
da war kein Platz um mich leer,
meine Tage nicht grau und verhangen.

Da war meine Wohnung mit Licht
gefüllt und mit Freunden beglückt,
Münder, die schwiegen nicht -
Vertrauen ist wahrlich verrückt.

Ich glaubte, die Zukunft zu sehen,
mit Erwartungen, die sich erfüllt;
ich musste mir eingestehen,
es war nur ein berstendes Bild.

Liebe lernen, sie zu empfinden -
was ich im Kummer erfuhr,
sollte die Wahrheit entbinden:
Weltliche Liebe zeigt nur eine Spur!  

Viele kamen und gingen dahin -
bin betrübt vom wahren Geschehen;
enträtselt sind Fazit und Sinn:
Meine Seele ließ es geschehen. 

Lichter Morgen

William Adolphe Bouguereau 1825-1905

Welt liegt im Dunkeln,
ruht in schwarzen Schatten;
nirgends ein Sternenfunkeln,
und über den Rabatten
lasten die alten Flüche,
im Niemandsland, da weint die Psyche
ängstliche Tränen.

Wie man sich ohne Mutterseele ganz alleine fühlt,
so wie ein Sandkorn, das vom großen Meer umspült,
bleibt einsam man im Innern,
nur Liebe kann im Außen dann verringern,
wonach wir lebenslang uns sehnen.

Alleine wir uns oftmals wähnen
in unsrer Lebensschlacht,
wenn sie uns unerwartet Leiden schafft
und Herzen kalt zu Stein erstarren lässt,
stehn wir trotz aller Seelenqualen felsenfest,
empfangen selbst die ärgsten Hiebe
für etwas Liebe,
die oftmals, eh‘ sie überhaupt begonnen,
schon bald zerronnen.

Doch ist die Nacht auch dunkel, voller Sorgen,
vertraun wir auf den fernen, lichten Morgen,
den wir mit Glauben, Hoffnung, Liebe füllen werden,
so schaffen wir Verschmelzung schon auf Erden,
mit dem wir geistig uns verbinden können.

So, von der unsichtbaren Welt begleitet,
dem eignen Willen folgend, werden wir geleitet;
gehn zwar alleine durch des Lebens Wüstenschwüle,
am Ende dann, gelangen wir zum Höchsten der Gefühle.

So flüchtig, wie die Liebe hier auf Erden war,
so währt in Ewigkeit sie gottesnah!

Verklärtes Bild

Wertvoll erscheint uns die Zeit,
die wir mit Menschen verbringen;
lieb uns die Gegenwart,
die unser Herz bringt zum Klingen. 

Sind uns wie Heimat und Ruhe,
erfüll‘n unsere Seele mit Licht;
verbinden wie Brücken die Ufer,
sehn die Tiefen darunter nicht.

Wenn erste Risse beizeiten
in wankenden Pfeilern entstehen, 
kann Achtung und Liebe entgleiten,
die Freundschaft zu Ende gehen. 

Gepresst in die Augenblicke,
die in langer Gemeinschaft verhüllt,
wird aus Hoffen um ewige Liebe,
ein verklärtes, vergangenes Bild. 

Liebe sonder Klagen

Quelle: Pinterest
Ich bin so voll von Energie und Leben,
doch meine Kerze brennt nur noch ein Stück.
Noch wünsch ich mir ein Weiterstreben
und such in jedem Tag ein bisschen Glück.

Christsterne sind verblüht und abgefallen,
ihr Leben war nur kurz, doch Freude bringend;
will ohne Furcht auf Himmelspfaden wallen,
das Abgebrochene entfalten, zum Gelingen. 

Vielleicht hat Gott für mich ein Plätzchen,
das irgendwo vom Licht beschienen?!
Dort halte ich beim ‚Plätzchen backen‘ Schwätzchen
und freue mich auf heit’re Kindermienen. 

Ich warte auf die Lösung letzter Fragen,
dring‘ in die Tiefen, fühl der Worte Licht;
lässt Er mich ein, wo Liebe sonder Klagen,
lautlos erfüllend zu den Seelen spricht?

Globale Sicht

Tag des Urteils – Jean-Léon Gérôme (1824-1904)

Mensch der Erde, Geist der Welt – unbegreiflich sind die Taten,
die vollkommen in Aktion, die Gerechtigkeit darstellen.

Der Verstand, der unvollkommen, die globale Sicht der Dinge
nicht besitzt, nur eignes Wollen, sieht die Wirklichkeit verschwommen.

Göttlich ist manch Weltgeschehen und von Seinem Geist durchdrungen;
als Entschädigung zu sehen, zur Vergeltung dunkler Stunden.

Wie ein Pendel, ausgeglichen, will das Wiegen mancher Taten
Harmonie und Mitte finden, die dem Ego sind entwichen.

Waage zeigt den Grad des Wandels, zwischen Leben und Verklärung,
zeigt die Göttlichkeit der Liebe, als Gesetz vom rechten Handeln.

Eine Stelle im Alten Testament, Dan 5,25: 
Daniel liest die Worte „mənēʾ mənēʾ təqēl ûp̄arsîn (מְנֵ֥א מְנֵ֖א תְּקֵ֥ל וּפַרְסִֽין)“ und interpretiert sie: „Mənēʾ: Gezählt, das heißt, Gott hat gezählt (mənāh מְנָֽה) die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Təqēl: Gewogen, das heißt, Du wurdest auf der Waage gewogen (təqiltāʾ תְּקִ֥לְתָּא) und für zu leicht befunden. Pərēs פְּרֵ֑ס: Zerteilt (pərîsat̲ פְּרִיסַת֙) wird Dein Königreich und den Persern und Medern übergeben“.

Fazit: Alles Fehlverhalten wird Folgen haben. 

Aus tiefem Tal

Es liegt ein Steg im Mondenschein,
der führt ins tiefe Tal hinein,
der abgefallenen Menschen Welt,
erschaffen, zum Versteh’n erstellt,
durch Geistesdrang mit Sinn erbaut,
ein schmaler Weg. Zu gehen erlaubt,
dem Wand‘rer, der den Schmerz der Zeit,
wenn’s Morgenrot die Nacht vertreibt,
nicht scheut, der unbeirrt in dunkler Stund‘,
es hört, wie ferner Menschenmund
beklagt des Daseins trübe Qual,
von unten her, aus tiefem Tal.

Wo Seelenglanz, einst überreich,
verfinstert wurde, grau und bleich;
wo nur noch wirres Wort die Welt
entzweit, statt sie zusammenhält.
Fern ist der Himmel und sein Mahnen –
ein jedes Sternlein schickt ein Ahnen.
Schutzlos und leere Einsamkeit,
der Welt gelebte Eitelkeit.
Sie schreien nach Wunder und sind blind,
weil ALLES längst schon Wunder sind.
Die Rückkehr ins gelobte Land,
von dem erzählt, längst unbekannt.

Lieblosigkeit in Hoffnung tauschen,
dem Frühlingswind, dem fernen, lauschen.
Längst zugewachsen ist der Weg,
nur selten findet Mensch den Steg,
zurück ins leuchtend, klare Land,
wo ew’ger Frieden ausgespannt.
wo so vom Liebeslicht beschützt,
der Stärkere den Schwäch’ren stützt.
Jeder trägt jedem einen Teil,
des Nächsten Wohl ist eigenes Heil.
Und stehst du an des Wegs Beginn,
treib fort, den schattenhaften Sinn.
So nimm mit dir den Schmerz der Zeit,
trag ihn davon, der Steg liegt weit.

Verbunden

Mutter und Kind – Gustav Klimt (1862-1918)
Eingehüllt in den Mantel der unendlichen Liebe –
nichts geschieht, um diese liebevolle Umarmung zu schwächen,
wie das Band, das unsere Seelen zusammenhält,
denn es ist das Band der Göttlichkeit.

Es umgibt uns alle, solange wir getreu dem Großen Schöpfergeist dienen.
Wir sind immer in Seiner Gegenwart von göttlichen Armen umschlungen,
geborgen in seiner Macht, die uns zu einem Teil von sich selbst erschaffen hat. 

Wünsche

Quelle: Pinterest

Ich möchte dich in meinem Arm halten,
dich warm halten, damit du nicht frierst.
 
Ich möchte dich am Morgen wach küssen,
den ersten Gedanken fangen, den du verlierst.
 
Ich möchte dich an die Hand nehmen
und dich führen, auch auf dunkelstem Pfad.
 
Ich möchte dir stets der Weg sein, der bequeme,
den du gerne gehst, auch auf steinigem Grat.
 
Ich möchte, dass du Vertrauen setzt,
blind, in all meine Worte, mein Tun.
 
Ich möchte, dass dich niemals mein Wort verletzt,
du sollst immer am Herzen mir ruh’n.
 
Ich möchte dir Liebe sein, wie ein Gebet,
das dich mit den Himmeln versöhnt.
 
Ich möchte dein Trost sein, so quälend erfleht,
der dich streichelt und mit Sonne verwöhnt.
 
Ich möchte dein Tag sein, dein Abend, deine Nacht,
die Geborgenheit, die dich ins Bett gebracht.
 
Ich möchte dich tragen und streicheln im Leid,
keine Angst soll dich plagen, bis ans Ende der Zeit.