Einmal im Leben Einen finden,
der sanft das Sehnen meines Herzens stillt,
sein Dasein lebt aus reinen Gründen,
im edel und vertrauensvollen Bild.
Der mir Gedanken zeigt im Licht,
einfach und gut, aufrichtig, mild,
ein Mund, der stets die Wahrheit spricht,
die sich verbreitet, wie ein Schild,
das abwehrt alle dunklen Töne,
die traurig sind im Unglück meiner Welt,
der in mir weckt das lichte Schöne,
als höchstes Glück, das zart herniederfällt.
Kein Mensch hat meinem Wunsch entsprochen,
denn keine Seele wird mir hier begegnen;
die Sehnsucht nach Erfüllung, ungebrochen.
Nur Gott allein kann mich in Liebe segnen!
Schlagwort: Liebe
Zeitenwende
Nur ein paar Tage trennen altes Jahr vom neuen.
Wird es voll Frieden sein, voll Harmonie,
wird deines traurig sein und andere freuen? –
Das Schicksal trägt den Hauch von Ironie!
Manchmal ist Leid der Andern Sinn des Lebens.
Es fordert dich mit jedem neuen Tag.
Entfällt der Sinn, suchst du vergebens
und trauerst ungeliebten Lasten nach.
Du siehst im Dienst an andern nur die Bürde,
siehst nicht ihr Los und wie es dient für dich?
Als schicksalhafte Last fordert es Würde,
die du so leicht verlierst in deinem Ich.
Man spielt die Lotterie des Geldgewinnens,
sucht Glück und Anerkennung auf der Bank.
Nicht von der Arbeit täglichem Beginnen,
vom Müßiggang wird unsere Seele krank.
Für jede Phase dieses Lebens gibt es Stufen,
ob einfach, kompliziert, groß oder klein;
der Gott in uns wird uns zu gehn berufen,
wird das Motiv der Weisheit für uns sein.
Er gibt der Seele Hoffnung zur Genesung –
Gott ist der Schöpfung immanent!
Er zeigt die Richtung Liebe und Erlösung,
ist Feuer, das auf ewig in uns brennt.
Andachtsvolle Weihnachten
Weihnachtsfest - Zeit der Erinnerungen;
wir lernten früh als Kinder diese Klänge,
wie schon die Alten hatten einst gesungen.
Die Kirche war gefüllt bis in die ob'ren Ränge.
Das Orgelspiel klang feierlich und trug
den Ton der Flöten durch die Reihen.
Wir sangen Christ entgegen, frohgemut,
der Saal, er war erfüllt von Glanz und Freuen.
Vor dem Altar sah ich die Englein schweben,
ich malte mir den Heiland, neu geboren.
Der Tag war mir ein himmlisches Erleben,
ich wurd‘ aus meinem Alltag fortgehoben.
Hell strahlend fiel herab der lichte Traum,
nahm fort die Sorgen mir und Nöte,
es streifte mich des Lichtgewandes Saum,
als wenn’s der ganzen Welt Erlösung böte.
Schnee von gestern
Schon sechzehn Jahre her
und längst verblasst –
doch manchmal zeigt ein Traum Gesicht.
Ist wie ein Bild,
das, in Erinnerung gefasst,
ganz tief im Herzen mir ein: „Schau mal!“, spricht.
Wie ein Gespinst
aus tausend Fäden Alltagsgrau,
in Wirklichkeit gewickeltes Geschehen,
erscheint sein Bild
mit Kindern, seiner Ehefrau
und fremden Frauen, die verborgen stehen.
Ghosting tat weh,
doch heute bin ich froh –
verschwunden ist, was nicht zu mir gehörte.
Betrogen hat er
alle Frauen, sowieso,
mit Leidenschaft, bevor er sie zerstörte.
Grab des Denkens
Sonnenschein, du Licht, verborgen
oft an frostbeschwerten Tagen,
segne uns mit deiner Wärme,
lass sie tiefe Spuren graben
in die eisigkalten Schollen,
rück sie fort vom Grab des Denkens,
die den Geist bedecken wollen.
Licht der Hoffnung, sei belebend,
schick‘ das Allmachtswort der Liebe,
dass es zur Erleuchtung bringt,
Dunkelsein im Weltgetriebe.
Leuchte uns den Weg ins Helle –
ganz, ganz leise in der Tiefe,
rieselt noch die reine Quelle.
5. Jahresgedenken
Bist so, wie mancher Stern, schon lang erloschen,
doch seh‘ ich dich im Glanze immerdar,
ein Bild, das voller Geist und Leuchten war;
wo Sonnen hier auf ihre Schatten stoßen,
im Erdendunkel, löschte aus dein Avatar*.
*Avatar: Sanskrit Bedeutung für Inkarnation
Zwiespältig
Romantisches Bild - Wunsch-Fantasie -,
wo liebend verbunden in Harmonie,
Menschen tanzend den Tag beginnen,
sich umarmen, lachen, ihr Glück besingen,
mit geöffneten Händen den Segen empfangen,
durch des Schöpfers Fülle zum Wohlstand gelangen,
nicht auf die Rücken anderer treten
und Steigbügelhalter der Macht anbeten.
Genügsamkeit, Freude im Einfachen finden,
auch das kleine Glück dankend liebevoll binden;
nicht Werte des Nächsten mit Füßen treten,
für Gesundung der Menschheit um Heilung beten.
Gefolgt von Schatten sucht Mensch das Licht,
die wärmende Quelle, die Heilung verspricht.
Zwiespältig die Welt und das eigene Ich;
Ewigkeitsworte, wenn ER innerlich spricht,
der selbst Steine belebt und fruchtbar erhält -
aus dem Nichts bildet Er eine neue Welt.
Im Klang der Worte enthüllt sich der Tag,
der,erschaffen in Liebe, Harmonie schenken mag.
Herbstschwere
Schweigen, Stille, Dunkelheit –
nur das Rauschen müder Blätter,
die sich langsam lösen von den Zweigen.
Schaukelnd fallen sie der Nacht entgegen,
blühen noch einmal auf, in buntem Zauber,
legen eine farbenfrohe Decke auf die Wege;
majestätisch liegt die Welt im Sterben…
und der Tod, er schreitet still darüber,
um den Lebenskreislauf abzuschließen.
Herbstgedanken – Sonntagsstille !
Und die Uhr, sie tickt und tickt,
streut monoton Sekunden in das Grau,
das ruhig dahin fließt, wie ein träger Fluss.
Ich treibe haltlos, sinke in das Nirgends;
bin losgelassen, treibe ohne dich.
Ertrinke in den Fluten der Gedanken,
die mich ziehen, immer tiefer, und ich falle
wie die Blätter von den Bäumen…
und der Tod, er schreitet still darüber.
Kraftvoll
Überwältigende Kraft –
die aus dem Nichts ein Alles macht,
die Welt mit Farben überzieht,
gerecht ist und gleich gültig liebt;
aus Staub geformt, durch Geisteskraft,
den Mensch in diese Welt gebracht,
die Sterne und Planeten formte,
Gezeiten - Ebbe, Fluten normte,
millionenfach in Duft und Fülle,
mit Klang erfüllte tote Stille.
Natur, sie lässt ein reiches Leben,
in Wasser, Erde, Luft erbeben;
die Kraft, die nie versagt und führt,
was Menschheit wahrheitssuchend spürt.
Mensch drückt sich aus als Teil der Kraft,
im Dienen ist sein Zweck vollbracht.
Nie enden wird des Menschen Zeit,
die Leben aneinander reiht,
der Chancen ewiger Neubeginn,
Karma und Ausgleich - Lebenssinn.
Liebe
Du Riese der Gedanken, warst nur Schein!
Als ich dir nahte, sah ich mich allein;
schon greifbar, bist du mir entschwunden.
Ich hoffte noch, ich könnt‘ an dir gesunden,
voll Durst erglühen, bis die Flammen sanken –
den Schierlingsbecher leeren, aus dem Götter tranken.
In einem toten Meer aus Wandlung, Schmerz und Licht,
sah ich die Hoffnung, die auf einmal bricht;
ein kurzer Schlag nur, ein gebrochenes Streben –
gleich einem Herz, das ständig lebt im Beben.
Als sie dann fortgenommen, wurd mir klar,
dass Liebe nur ein Schein des Himmels war.