Gesetze

Quelle: Pinterest – Glorienscheine
Von rechten Wegen abgekommen,
die unter Glorienkronen vorgegeben,
von Wohlbehüteten, den Reichen, Frommen,
die an den vollen Tafeln nur sich selbst erleben.

In Staat und Kirche: Fürsten dieser Welt,
von Überheblichkeit des eignen Werts durchdrungen;
mit scheinbar guten Taten dargestellt,
als hätten sie dem Teufel diese abgerungen.

Einmal gestrauchelt, wieder aufrecht gehen,
wird von den Satten, Harten nicht verziehen.
Man muss in Büßerpose vor den Anderen stehen,
dann nur wird Ablass, temporär, verliehen.

Die nie Versuchten und die Tugendhaften,
die durch die Armut niemals ausgestoßen,
haben kein Recht, Urteil zu sprechen und zu strafen,
über Verzweiflungstaten Hungriger und Heimatlosen.

Großes Abenteuer

Bild von Fábio Almeida de Oliveira Adônes auf Pixabay
Ein großes Abenteuer, 
das geistig stark und rein,
ist der Beginn der Reise;
du gehst den Weg allein.

Des Großen Geistes Wille
trägst du in deiner Brust.
Du musst in aller Stille,
Ihn rufen, ganz bewusst.

Wird dich auf Händen tragen,
gewaltig, kühn und weise;
ist dir in allen Fragen
die Antwort deiner Reise.

So groß in Seiner Fülle,
die Er dir reicht, mit Milde;
ist keine leere Hülle,
kein Religionsgebilde.

Die Schönheit Seines Glanzes,
die Würde, die Ihn adelt;
als ungeteiltes Ganzes,
das frei von Lob und Tadel.

Den Ausdruck Seines Geistes
in unser Leben bringen,
wird der Erfüllung freieste
Entscheidung und gelingen.

Spirituell erhaben,
verbunden mit den Sphären,
die Angst der Welt begraben,
die Hölle auf ihr wehren.

Das ist es, was das irdische Leben sein sollte, aber das ist es nicht. Materialismus herrscht vor, Egoismus dominiert, Gier ist am Ruder, nicht Dienst, nicht Zusammenarbeit, nicht der Wunsch aufzusteigen, nicht der Wunsch zu helfen.

Heilung

Materie, Geist und Seele sind in Harmonie,
wenn sie als ungeteilte Einheit schwingen,
dann ist Gesundheit keine Utopie,
wenn sie der Welt daraus die Kraft des Wirkens bringen.

Nicht mehr an Krankheit sterben, die im Leib,
nur noch an Alter, schwach, geistig gereift;
weil Mensch den Lebenszweck erfüllt hat und die Zeit,
zur nächsten Phase seiner Existenz bereit.

Nicht mehr mit Grausamkeit die Tiere quälen!
Nie für den menschlichen Gebrauch bestimmt,
sind die Substanzen, die die Wissenschaftler nehmen,
die nur der Tiere eigen, nicht für Menschen sind.

All die Entnahmen aus gequälten Kreaturen,
die Opfer, um dem Menschen Lebenskraft zu geben,
sind nur der Missklang auf den blut‘gen Spuren,
um faltenfrei ins Grab zu gehn und lang zu leben.

Der Mensch bricht ständig die Naturgesetze;
er stört die Ausrichtung von Körper, Geist und Seele.
sieht nicht auf andere Heilung spiritueller Kräfte,
verlangt Beweise für die göttlich unsichtbare Quelle.

Goldene Regel

Vladimir Kush – Bildauszug: Birth of Love
Goldene Regel*

Aus dem Blut der Andren Kraft zu ziehen,
ist der Lauf der Welt: „Friss oder stirb!“
Kreuze wurden dem ‚der fraß‘ verliehen,
der das Leben anderer verdirbt.

Christlich sein - die „Goldene Regel“ übe! -
Aus den Schulen hat man sie verbannt.
Wichtigstes Gebot der Nächstenliebe -
kennt durch weise Lehrer jedes Land.

Ist ein Menschenrecht und Gottes Wille,
Gebot und Lehrsatz, der für alle gleich;
dass man ihn verlernt, ist Menschenwille -
Rache, Desinteresse folgenreich.


*“Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“

Daumen hoch, Daumen runter

Pollice Verso „Daumen runter“ von Jean-Léon Gérôme 1872
Sport und Spiele sind eröffnet.
Sieger freun sich, lachen, jubeln,
wenn vom eignen Tun enttäuscht,
der Verlierer weint im Trubel.

Kleiner Krieg in Fangemeinden,
Pyrotechnik und Randale;
Böse werfen Böller, Becher,
fiebern hin bis zum Finale.

Heben Sieger auf den Sockel,
von dort stürzen ihn die Massen,
wenn er nicht ‚geliefert‘ runter.
Grölend treibt’s den Mob durch Straßen.

Der Kommerz reibt sich die Hände,
denn es blühen volle Kassen.
Die Athleten dieser Erde,
sie be-geistern Menschenmassen.

„Ich bin besser, größer, schneller!“,
stehts im Mienenspiel geschrieben;
Alkohol fließt durch die Reihen,
Mengen sind vom Wahn getrieben.

Ordnungshüter staatsbedienstet,
sind bezahlt vom Geld der Schwachen,
die sich wehrlos ausgeliefert
nichts aus Sport und Spielen machen.

Sex und Spiel und Alkohol
messen sich an falschen Göttern,
was im Rausch man finden wird,
sind des guten Geistes Spötter.

Paradiesäpfel

Afrika Karte 1914 – Europäische Kolonien
Die Strauchelnden, die sterben,
im Lebenskampf verderben,
die in Verzweiflungstaten
den Wohlstandsstaat verraten.

Die vielen Heimatlosen,
die aus den Ländern flossen,
die einst im Krieg verdarben,
die durch Europa starben.

Die Reichen und die Braven,
stets selbst vor vollen Tafeln,
die immer aufrecht gehen,
Gesetze kleinlich sehen.

All jene Tugendhaften,
die über andere lachen,
nie falsche Wege gehen,
die nur sich selbst verstehen;

wohltätig sind die Satten,
die immer alles hatten,
die ‚Glorienkronen‘ tragen
und nie am Boden lagen,

die überlegen reden,
nur eigene Werte pflegen,
selbst unentbehrlich klingen,
verdienstvoll ihr Gelingen,

womit sie glanzvoll prahlen,
ihr Gut-sein untermalen.
Die Kleinlichen und Harten -
wurmiges Obst in Gottes Garten.
Vladimir Kush

Wahrer Reichtum

Bild von Mykhailo Kolisnyk auf Pixabay
Mit Geld kann man sich keine Liebe kaufen,
auch keine Hoffnung, keinen Glauben, keinen Mut,
denn die Gefühle, die im Innern laufen,
sind unbezahlbar, Geist verbunden gut.

Die Neigung, warm und ehrlich zu erringen,
des Freundes Herz zu öffnen, lebenslang,
zählt zu den wertvoll, teuren Liebesdingen,
die man millionenschwer nicht kaufen kann.

Die Schulter, um die müde Stirn daran zu legen,
vertrauensvoll stets Hand in Hand zu gehen,
wird über abgrundtiefen Erdenwegen
die starke Brücke sein zum Drüber gehen.

Geld ist ein Ausgleich, der das schwere Leben
und dessen Last zu tragen, leichter macht;
kein Reicher dieser Welt kennt das Erleben,
wenn ihm der Magen knurrt bei Tag und Nacht.

So träumt ein Mensch, der durstig ist, vom Wasser,
wenn ihm das Bild der Welt wie eine Wüste gleicht;
kein Reichtum macht ihm dort die Hitze nasser,
er sieht nicht, wie ihm Gott den Becher reicht.
Bild von Anja auf Pixabay

Waffen der Liebe

Die ganze Welt ringt mit Gewalt,
voll Hass die einen, andere dulden schweigend;
am Ende jedes Kreuzwegs nimmt Gestalt,
was ahnungsvoll sich an Karfreitag zeigend.

Die Trauer zieht durchs Erdenreich,
es hängt am Kreuz der stille Überwinder;
der Henker machte ihn Verbrechern gleich.
ER ist der Sieger und der Wahrheitskünder!

Die ihn zu Tode quälten, sahen es als Pflicht,
verschlossen hinter Felsen seine Spur;
das Grab war leer – den Leichnam sah man nicht,
nach Golgathas entsetzlicher Tortur.

Waffen der Liebe triumphierten,
noch tun die Henker sich den Mördern gleich;
die Welt wird sich der Wahrheit beugen,
die Auferstehung folgt dem Totenreich.

Die Kraft zu sehen

Slavisches Epos – Alfons Mucha (1860-1939)
In der dunklen Welt, in der wir leben,
Kraft zu sehen, was im Hintergrund,
möcht‘ ich mir und all den ‚Blinden‘ geben,
denn ich höre Angst aus ihrem Mund.

Doch den Glanz, den wir nicht sehen,
der uns wunderbar umgibt,
würde ich am liebsten denen
senden, die noch nie geliebt. 

Nebel trüben der Materie Hüllen,
alles lastet im Gefühl der Schwere;
Wolkendecken, die den Himmel füllen,
hindern Licht und warme Atmosphäre.

Es erhält uns Geisteskraft und Liebe -
Leben kann nicht ohne sie geschehen.
Gott erhält uns und das Weltgetriebe,
lässt es nach Bedingungen geschehen. 

Alles ist Erfüllung der Gesetze,
sichtbar oder unsichtbar beschwingt;
schaffen Ausgleich für des Lebens Hetze,
mit Dynamik, die uns Klarheit bringt.

Geist in uns, vom Schöpfer aller Dinge,
der sein Potential in unser Dasein trägt,
führt uns, dass die Kraft in uns gelinge,
die uns Tag für Tag im Innen prägt. 

Unschuld

William Adolphe Bouguereau (1825-1905)

Unschuldige Augen, leerer Blick,
Spiel mit dem Tod wirft Seelenschatten.
Zerstörung ist ihrer Väter Geschick,
kennen nur die Geborgenheit durch Waffen.

Wunde Seelen und zerbrochene Herzen,
schrei’n nach Vergeltung und Sühne;
Zeit heilt Wunden, doch nie die Seelenschmerzen
bei den Kindern der irdischen Bühne.

Seh’n eine Welt voll Zerstörung und Hass,
fühlen Verzweiflung und Angst.
Befolgen gehorsam der Alten Erlass,
ihre Kindheit vergessen sie ganz.

Eine Seele, die niemals die Leichtigkeit sah,
nur den Krieg und das Spiel mit Patronen,
die nimmt ihr Sein nur als Werkzeug wahr,
wird Kanonenfutter für die Nationen.