Gottesdienst im Schein der Lichter
oder in der Seelenstille -
wichtig ist, dass man ihn leistet,
nicht nur folgt dem eignen Willen.
Empfangsbereit mit allen Sinnen,
für die Vermittlung hoher Dinge,
auch hinter die Fassade schauen,
mit Oberflächlichkeiten ringen.
Auf Inhaltslosigkeiten zeigen,
in einer Welt voll Angst und Schrecken;
Millionen Menschen auf der Flucht,
die tief in Furcht vor morgen stecken.
Verständnis haben für das Leben
und sehen, wie es wirklich ist.
nicht an Vergangenheiten kleben,
gelassen sein - ein Optimist.
Es ist wichtig, dass der Mensch weiß, dass er eine unendliche Seele ist, dass seine irdische Pilgerschaft ein kleiner, aber notwendiger Teil eines ewigen Lebens ist. Er sollte dieses Leben nicht in der Dunkelheit der Unwissenheit, sondern im Sonnenlicht der Erkenntnis leben, nicht mit gebeugten Schultern, sondern mit aufrechtem Kopf, nicht mit Angst, sondern mit strahlender, glorreicher Gelassenheit.
Mensch der Erde, Geist der Welt – unbegreiflich sind die Taten, die vollkommen in Aktion, die Gerechtigkeit darstellen.
Der Verstand, der unvollkommen, die globale Sicht der Dinge nicht besitzt, nur eignes Wollen, sieht die Wirklichkeit verschwommen.
Göttlich ist manch Weltgeschehen und von Seinem Geist durchdrungen; als Entschädigung zu sehen, zur Vergeltung dunkler Stunden.
Wie ein Pendel, ausgeglichen, will das Wiegen mancher Taten Harmonie und Mitte finden, die dem Ego sind entwichen.
Waage zeigt den Grad des Wandels, zwischen Leben und Verklärung, zeigt die Göttlichkeit der Liebe, als Gesetz vom rechten Handeln.
Eine Stelle im Alten Testament, Dan 5,25:
Daniel liest die Worte „mənēʾ mənēʾ təqēl ûp̄arsîn (מְנֵ֥א מְנֵ֖א תְּקֵ֥ל וּפַרְסִֽין)“ und interpretiert sie: „Mənēʾ: Gezählt, das heißt, Gott hat gezählt (mənāh מְנָֽה) die Tage Deiner Königsherrschaft und sie beendet. Təqēl: Gewogen, das heißt, Du wurdest auf der Waage gewogen (təqiltāʾ תְּקִ֥לְתָּא) und für zu leicht befunden. Pərēs פְּרֵ֑ס: Zerteilt (pərîsat̲ פְּרִיסַת֙) wird Dein Königreich und den Persern und Medern übergeben“.
Fazit: Alles Fehlverhalten wird Folgen haben.
Wenn die trübe Zeit vergangen,
die vor unseren Türen liegt,
Wind und Regen sich gefangen,
der kalt durch die Länder trieb;
wenn die Totenglocken schweigen,
die von Gotteshäusern klingen,
Kirchenbänke leere Stätten,
menschenleer und ohne Singen;
wenn nur Leere füllt die Öde,
sich die Stolpersteine heben,
wird man fallen in den Straßen,
denn ein alter Geist will leben.
Er beschwert das Tun der Guten -
die Erinnerung wird bleiben;
wird zur Last – als müder Schuldner
übt man, Gläubiger zu meiden.
Tote Augen der Verlorenen
seh ich glühn in finstrer Stunde;
fühle ihre Angst des Sterbens,
schreckensbleich in ihrer Runde.
Zeitgeist färbt die grauen Haare,
blutrot, in des Mühsals Tücken;
eh die Rose blüht im Garten,
muss man manches Unkraut pflücken.
Der Kampf um die Vollkommenheit wird niemals enden,
auch wenn dies unerreichbar ist auf dieser Erde,
um alle Abwehr gegen Falschheit abzuwenden
und Licht zu sein, dass Dunkel heller werde.
Schwierig und mühsam ist das lange Dienen,
die geistige Verwirklichung aus dem Morast zu heben,
wo sie versunken liegt in Babylons Ruinen,
zurückgeworfen wird, mit hasserfülltem Beben.
Wo sie sich scharen und wo sie verbrennen,
den kleinen Teil von Wahrheit, den sie in sich fühlen;
wo sie in massenhafter Manipulation benennen,
was ihnen ‚weise‘ Männer ins Bewusstsein lügen.
Zum Töten schreien sie und fühlen sich berufen,
den eignen Wahn und Hass im Land zu schüren,
um Andersdenkenden den Niedergang zu buchen -
Religion der Macht, mit teuflischen Allüren.
So sind die Kirchen hier auf dieser Erde,
sie malen Gott in einem Bild von Wut und Zorn;
sie streuen Zweifel, dass der Sinn verderbe -
sie sind der Stachel und der Rose Dorn.
Die Welt ist noch nicht reif für einen Wandel,
auch, wenn der Schierlingsbecher ihr gereicht;
wird sie ihn trinken, ist ihr bitt’rer Handel
mit Tod und Teufel auf Verlust geeicht.
Die Wahrheit ist ein grauer, schwerer Schleier,
nicht, wie der Nebel, der am Morgen wallt;
er löscht die Hoffnung, legt sich auf ein Feuer,
auf das ein Wasser voller Zweifel schwallt.
Die Sünde hat sich selbst als ‚gut‘ beschrieben,
wie eine stolze Rose steht sie da,
die ihre Dornen in die Welt getrieben,
denn jede Lüge macht sie blutend wahr.
Die Seelen, die im stillen Leid geweckt -
die Wahrheit schwer an ihren Zweifeln nagt,
lüften den Schleier, der das Licht versteckt -
der Glaube Freiheit siegend ihnen tagt.
Büchse der Pandora – John William Waterhouse (1849-1917)
Die Welt voll teuflisch ungestümer Kräfte,
vom Wahn befangen, lösen sie die Zungen,
sie schreien ihren Sieg, als hätten ihre Mächte
den Untergang des Abendlands errungen.
Wie schlafend lag das große Volk des Nordens,
derweil die bösen, greisen Männer fern regieren,
die Hass gesteuert, mit der Lust des Mordens,
verschleierten, was sie im Schilde führen.
Die böse Fee hat ihren Bann gesprochen,
Dornröschenträume wehen durch die Zeit;
für alle unsichtbar, wie sie durch Ritzen krochen,
gefüllt von Liebe und Gerechtigkeit.
Von wilden Ranken märchenhaft umschlungen,
vom Dornenkleid, das undurchdringlich scheint;
der Wahrheit Blüten haltend und dafür gerungen,
mit vielen Gegnern frevlerischer Reihen.
Das Übel aller Welt durch Einklang binden,
obwohl sein Echo mahnend weiterschallt;
den schmalen Weg in die Erlösung finden,
dem Schall zu lauschen, wie er bald verhallt.
Die Büchse der Pandora endlich schließen,
die Schatten fliehen sehn in lichte Fülle,
der Freiheit Rosen süßen Duft genießen,
im dornenlosen Meer der Sommerstille.
Hochmittelalterliche Darstellung der Hölle im Hortus-Deliciarum-Manuskript der Herrad von Landsberg (um 1180)
Wie soll ich in poetischen Worten schreiben,
über das, was unbeschreiblich ist;
was wird auf der geistigen Ebene bleiben,
wenn der Mensch nicht mehr Körper nur Seele ist?
Wird Gottes Gericht die Bösen richten,
die Leib und Leben Anderer nahmen?
Wird er sie im Feuer der Hölle vernichten,
bis sie im Rauch aufgehen, ohne Erbarmen?
Wie sollen sie körperlos verbrennen,
in einer Sphäre im luftleeren Raum?
Ein Ort, den die Kirchen mit „Hölle“ benennen,
ist kirchliches Denken, voll Folter und Grauen.
Die Konfrontation ihrer Taten und Folgen -
für manche Seelen verheerendes Schauen;
sich selbst begegnen, ihrem eigenen Bösen,
dem Egoismus, der Schlechtigkeit auf denen sie bauten.
Das ist ihre Hölle, die sie selber sich wählten,
wie im Spiegel erscheint dort ihr eigenes Gesicht,
wie die Gemälde der Künstler erzählten,
nur zerstörender, ist diese Ansicht im Licht.
Sind es gottgewollte Schranken,
die uns zügeln und regieren;
aufgestaute Wut der Mengen,
deren Seelen leidend frieren?
Hass schwingt zwischen den Parolen,
Unterdrückung schafft sich Raum;
wo Gewalt und Armut herrschen,
hält kein Mensch sich mehr im Zaum.
Hindern Menschen hinter Grenzen,
frei entwickelt ‚Mensch zu sein‘,
unterdrückt durch Staat und Glauben,
hört man sie in Fesseln schreien.
Sehen die eigne Welt zerfallen
und darin sich selbst vergehen,
ihre hasserfüllte Sprache
können nur sie selbst verstehen.
Durch das Leiden ihrer Seelen
zieht das Unglück durch das Land;
morden die, dies besser hatten,
sind für sie der Fesseln Band.
Auch die leidbeschwerten Tage,
tragen volle Segensschalen;
wenn der tiefe Sinn sich öffnet,
scheint die Welt in hellen Farben.
Platz ist in der kleinsten Hütte,
wenn man liebt und wenn man teilt;
nimmt man denen, die nichts haben,
schürt man Feindschaft alle Zeit.
Die Luft der Berge ist klar wie Wein, Und der Duft der Pinien schwebt auf dem Abendhauch. und mit ihm, der Klang der Glocken.
Und im Schlummer von Baum und Stein, gefangen in ihrem Traum; liegt die vereinsamte Stadt und in ihrem Herzen eine Mauer.
Jerusalem aus Gold und aus Kupfer und aus Licht, lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.
Wie vertrocknet die Brunnen sind, wie leer der Marktplatz. Keiner, der den Tempelberg besucht, in der alten Stadt.
Und in den Höhlen der Felsen, heulen die Winde. Und es gibt keinen, der hinabstiege zum Toten Meer, auf der Strasse nach Jericho.
Jerusalem aus Gold und aus Kupfer und aus Licht, lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.
Aber als ich heute kam, um für Dich zu singen, und Dir Kronen zu binden, da bin ich doch das geringste all Deiner Kinder, der letzte dem es zustünde, Dich zu besingen.
Brennt doch Dein Name auf den Lippen, wie ein Kuss der Serafim: Wenn ich Dein vergäße – Jeruschalajim, Du ganz und gar Goldene.
Jerusalem aus Gold und aus Kupfer und aus Licht, lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.
Ja, wir sind zurückgekehrt, zu den Brunnen, zum Markt und Deinen Plätzen. Der Klang des Schofars hallt über dem Berg, dort in der Altstadt.
Und in den Höhlen am Felsen scheinen Tausende von Sonnen. Lass uns wieder hinabsteigen zum Toten Meer, über die Straße nach Jericho.
Jerusalem aus Gold und aus Kupfer und aus Licht, lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.
Wenn es Rosen regnen würde,
würde ein Blütenteppich das Heilige Land bedecken,
und mit ihrem Duft die Friedenssehnsucht
in den zerstrittenen Lagern wecken.
Geöffnete Himmel senden Friedensengel,
die Trauer umwandeln in Freudentränen
und freundschaftlich verbinden all’ diejenigen,
die sich trotz Niederlagen
immer noch als Sieger wähnen.
Würde Frieden die Zeit überdauern
und irgendwann alte Wunden bedecken,
wären Grenzen und das Machtgehabe vergessen
und Gott ließe stattdessen
Rosen erblühn an den Mauern.
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