Wo die Kanonen glühen

Da kann kein Frühling werden,
verkohlt sind Baum und Strauch,
Zerstörung herrscht auf Erden,
Wachstum vergeht im Rauch.

Es glüht kein Herz in Liebe,
die Blumen sind zertreten,
zerbrochen erste Triebe,
vor Gräbern schweigt das Beten.

Der Glockenton in Türmen -
sein Klingen ist vergangen,
in waffenreichen Stürmen
im Donnerhall gefangen. 

Im Feuer der Gewehre,
wo die Kanonen glühen,
da beben Mensch und Erde,
die Hoffnung will nicht grünen.

Der Schatten dunkler Mächte
liegt über Brandruinen,
wie rußgeschwärzte Nächte
dem Ort der Wandlung dienen. 

Von Golgatha genommen,
wo Leben nicht, nur Tod,
wird neues Strahlen kommen,
wahrhaftig, echt und gut!

Wie kann der Mensch verstehen?!
Die alten Formen fliehen,
ein Wandel muss entstehen,
die Schönheit aus Ruinen. 

Sonnenzeichen

William-Adolphe Bouguereau  (1825-1905)
Als blutrote Fahnen
wie Leichentücher die Länder bedeckten,
als der Wahnsinn regierte
und sich die dunkelsten Mächte hinter dem
Zeichen der Sonne versteckten,
da ertönten die Parolen der scheinbaren Sieger.
 
Noch gegenwärtig
ist die alte Schwingung
der ewig Gestrigen auf dieser Welt,
nur änderten sich die Vorzeichen,
wie in einer mathematischen Bedingung.
 
Noch immer 
tönt die Arroganz der Herrscherrassen,
die glauben, mit Waffen und Geld
ganze Völker in Ohnmacht und Diktat zu belassen.
 
Noch immer
ist die Menschheit fern von den wahren Zielen
und lässt ihre Seelen als Einsatz
auf den Spielfeldern
der mächtigen Herrscher
verspielen.
 
Noch immer
versuchen Machthaber, die im Dunkeln agieren,
einen Teil der Völker
dorthin zu führen.
 
Wann wird die Menschheit bereit sein
auf lichtvollen Pfaden 
Blumen des Friedens zu säen,
fort von den dunklen Plagen
und jeglichem Kriegsgeschehen?

Himmelsfrieden

Bild von Stefan Keller auf Pixabay
Fern dieser Welt,
wo Frieden herrscht und Glück,
wo Liebe frei ist, Macht und Geld
nur ein vergang‘ner Augenblick. 

Wo Menschsein
mehr ist als Erhalt der Rasse,
die bunte Vielfalt ein Gesetz von Klasse.
Die Neugier auf das Anderssein,
wird zur Bereicherung gedeih’n.

Das Himmelslicht
durch schwere Erdenluft so trübe,
verdeckt vom Geist der Eigenliebe,
du lang ersehnter, milder Wind,
der fortweht dunklen Geistes Kind,

den Himmelsfrieden
seh ich schleierhaft dich breiten
und legen über alle Schattenseiten.

Oh, Sonnenschein schenk bald das warme
Mütterliche dieser Erde und hüll sie ein, 
dass endlich Frieden werde!

Frieden für die Welt

Deutsche Übersetzung:

Stell dir vor, es gibt keinen Himmel
Es ist einfach, wenn du es versuchst
Keine Hölle unter uns
Über uns nur der Himmel
Stell dir vor, all die Menschen leben für heute

Stell dir vor, es gibt keine Länder
Es ist nicht schwer zu tun
Nichts, wofür man töten oder sterben muss
Und auch keine Religion
Stell dir vor, all die Menschen leben in Frieden, du

Du magst sagen, ich bin ein Träumer
Aber ich bin nicht der Einzige
Ich hoffe, du wirst dich uns eines Tages anschließen
Und die Welt wird eins sein

Stell dir vor, keine Besitztümer
Ich frage mich, ob du das kannst
Keine Notwendigkeit für Gier oder Hunger
Eine Bruderschaft der Menschen
Stell dir vor, alle Menschen teilen die ganze Welt, du

Du magst sagen, ich bin ein Träumer
Aber ich bin nicht der Einzige
Ich hoffe, du wirst dich uns eines Tages anschließen
Und die Welt wird eins sein

Originaltext:

Imagine there's no heaven
It's easy if you try
No hell below us
Above us only sky
Imagine all the people living for today

Imagine there's no countries
It isn't hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion too
Imagine all the people living life in peace, you

You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope some day you'll join us
And the world will be as one

Imagine no possessions
I wonder if you can
No need for greed or hunger
A brotherhood of man
Imagine all the people sharing all the world, you

You may say I'm a dreamer
But I'm not the only one
I hope some day you'll join us
And the world will be as one
Bild von Wilfried Pohnke auf Pixabay

Neuland

Diego Max
Gebunden ist manch Land, gar regungslos im Handeln,
es macht sich frei, dort neu, wo Leben lenkbar ist.
Um sich zu öffnen, Falsches umzuwandeln,
verlangen altgewohnte Muster Lösungsfrist.

Der Wohlstand wird zum Hochmut und das Werden
ein Akt von neuem Sklaventum; frei ist das Land
durch wahre Helfer, gottestreu auf Erden,
beherrschen alle Wildheit durch Verstand. 

Nicht Brücken bauen über wilde Fluten,
sondern zur Selbsterlösung, aller Freiheit Mühe.
Schenkt Friedensblumen ängstlichen Rekruten,
zeigt ihnen Schönheit frei gewachsner Blühte.   

Wie die Gedanken, die man nicht bezwingt,
hat jede Seele ihres Denkens Garten.
Ein Land, das demutsvoll von neuem Frühling singt,
dienend dem Ganzen darf es ihn erwarten. 

Fragen

Wird sich das Böse in Menschengedanken,
blitzartig ändern und aufrichtig handeln;
am Wegkreuz der Hoffnung ein Wendepunkt sein,
zu gleiten ins Chaos durch Willkür und Schein?

Kann der teuflische Geist in jedermann dringen
und perfide voll List dessen Plan gelingen?
Wird das Herz der Welt durch Kammerflimmern
irgendwann stillstehen, sich die Lage verschlimmern?

Ist die Wissenschaft böse, die Waffen erfindet,
die Menschen auslöscht, an Erpressungen bindet?
Ist es gewollt, wenn Millionen entleibt,
ihre Energie frei zu den Lichtgöttern steigt?

Kann sich das Schweigen aus Gräberreihen,
wo kein Kreuz gleicht dem andern,
wie ein Wunder durch himmlischen Schluss,
plötzlich in Lachen verwandeln?

Lied des Friedens

Jean-Léon Gerôme (1824-1904)

So, wie der Muezzin von seinem Minarett
zur Stunde des Gebetes ruft,

möcht’ ich der Menschheit singen,

von einem ein’zgen Gott, der Christ und Moslem eint,
weil er sie beide schuf –

dies Lied soll allen Völkern in den Herzen klingen.

Will Frieden in die wunden Seelen tragen
und tauschen Freude gegen Leid.

Die Zeichen werden stehn und Menschen
die Veränd’rung wagen –

Freundschaften wachsen mit der Zeit.

Die Welt braucht Händedruck und keine Kriege,
die weder Sieg noch Frieden bringen.

Vereint die Völker dieser Erde,
doch nur mit Liebe wird euch das gelingen!

Rosenfrieden

Sir Lawrence Alma-Tadema (1836-1912)

Wenn es Rosen regnen würde,
würde ein Blütenteppich das Heilige Land bedecken,
und mit ihrem Duft die Friedenssehnsucht
in den zerstrittenen Lagern wecken.

Geöffnete Himmel senden Friedensengel,
die Trauer umwandeln in Freudentränen
und freundschaftlich verbinden all’ diejenigen,
die sich trotz Niederlagen
immer noch als Sieger wähnen.

Würde Frieden die Zeit überdauern
und irgendwann alte Wunden bedecken,
wären Grenzen und das Machtgehabe vergessen
und Gott ließe stattdessen
Rosen erblühn an den Mauern.

Oh, Jerusalem

Bildausschnitt von Greg Olsen (1958- )

Du alte Stadt,
geschichtlich warst du auserkoren,
wie schuldbeladen schwingen deine Stätten.

Der Klagen ist genug,
sie dröhnen laut in meinen Ohren!

Füllt ihr mit Frieden nicht die Mauern,
was kann euch noch retten?

Der Schrei nach den Gerechten ist verhallt
und längst verklungen.

Habt Ihr vergessen, was euch selbst bedrückte?

Es ist so, wie die Alten einst gesungen.

Liebet den Nächsten, der zusammenrückte
und seine Heimat mit den Euren teilt.

Taut euren Hass in Liebe auf – es eilt!

Ofra Haza (1957-2000)

Jerusalem aus Gold

Die Luft der Berge ist klar wie Wein,
Und der Duft der Pinien
schwebt auf dem Abendhauch.
und mit ihm, der Klang der Glocken.

Und im Schlummer von Baum und Stein,
gefangen in ihrem Traum;
liegt die vereinsamte Stadt
und in ihrem Herzen eine Mauer.

Jerusalem aus Gold
und aus Kupfer und aus Licht,
lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.

Wie vertrocknet die Brunnen sind,
wie leer der Marktplatz.
Keiner, der den Tempelberg besucht, in der alten Stadt.

Und in den Höhlen der Felsen,
heulen die Winde.
Und es gibt keinen, der hinabstiege zum Toten Meer,
auf der Strasse nach Jericho.

Jerusalem aus Gold
und aus Kupfer und aus Licht,
lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.

Aber als ich heute kam, um für Dich zu singen,
und Dir Kronen zu binden,
da bin ich doch das geringste all Deiner Kinder,
der letzte dem es zustünde, Dich zu besingen.

Brennt doch Dein Name auf den Lippen,
wie ein Kuss der Serafim:
Wenn ich Dein vergäße – Jeruschalajim,
Du ganz und gar Goldene.

Jerusalem aus Gold
und aus Kupfer und aus Licht,
lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.

Ja, wir sind zurückgekehrt,
zu den Brunnen, zum Markt und Deinen Plätzen.
Der Klang des Schofars hallt über dem Berg,
dort in der Altstadt.

Und in den Höhlen am Felsen
scheinen Tausende von Sonnen.
Lass uns wieder hinabsteigen zum Toten Meer,
über die Straße nach Jericho.

Jerusalem aus Gold
und aus Kupfer und aus Licht,
lass mich doch, für all deine Lieder, die Geige sein.

Quelle:
http://www.hagalil.com/iwrith/jerusalem.htm
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So nah und doch so weit

Totes Lamm im Schnee – Briton Rivière (1840 -1920)

Ach, würd‘ die Welt doch singen,
bis in den lichten Tag,
in Harmonien klingen,
wie’s Herz und Seele mag.

Ach, würd‘ die Welt genesen,
mit vogelreichem Sang
und Wahrheit uns erlösen,
ein ganzes Leben lang.

Ach, wär doch endlich Stille
und Ruh auf dieser Welt.
Nur Gutes tun, der Wille,
ein Dasein ohne Geld.

Ach, wäre doch schon Frieden,
Gesundheit ohne Leid.
Die Lager voller Blumen
und Kinder voller Freud.

Ach, schmerzte nicht das Sehnen
nach der Vergangenheit…
mit allen Lebensplänen –
so nah und doch so weit.