Kann Stille jemals lautlos sein, wie scheinbar Starres schwingende Atome trägt, den Augen unsichtbar, uns Fragen auferlegt in dieser Welt des ewig Wandelbaren?
Die Dichte lebt, was nur im Licht gewahr, und jeder Stein, so hart er scheint, trägt offenbar ein unscheinbares Schwingungsfeld in diese scheinbar starre Welt.
Der Menschenblick erliegt der Illusion.
Die Sonnensehnsucht ist der Wüste Tod! Gleich der des Erdbeschwerten, der sich selbst genügt. Geistig der Tod im Reich der Selbstverliebten, die seelisch stumpf sind, blind vom Spiegelglanz, verlieren sich im Licht der Arroganz.
Was ist der Sinn im Dur und Moll des Lebens? Geistiger Tanz – das Auf und Nieder singt ein Lied und plötzlich wird die Stille selbst zur Melodie: Bewusstsein ist die Kraft der Fantasie.
All der Hast entfliehen, die Eile der Menschen mit Abstand betrachten, deren betriebsames Verschwinden in der Menge, unfähig, der Enge zu entkommen, die sie bedrückt.
Die Gesellschaft, mit all ihren Meinungen und Fragen – oberflächlich und der Norm entsprechend; den widerstrebenden Gefühlen dieser scheinbar kalten Gegenwart, deren quälende Entscheidungen zwischen Wagnis und Niederlage, der Stimme des Zeitgeistes folgt.
Sich loszusagen von den Vielen, die ihre Sorgen verdrängen durch betäubende Genüsse. Böses Erwachen ignorieren, das innerlich verbrennt durch wachsende Unzufriedenheit, in tödlich selbstgemachter Hölle.
In Einsamkeit und Stille zu sich selbst kommen! Die Verworrenheit glätten durch Ruhe und Einsicht.
In der Seele, wo die tiefen Empfindungen wachsen, aufspringen auf den Zug des Verstehens, der Entbehrungen leichter trägt, der hilft, Sorgen und Ängste zu durchfahren in Hoffnung und Geduld, um an der Endstation Glaube und Liebe anzukommen.
Der Sonntagsspaziergang – Carl Spitzweg (1808-1885)
Blaues Blümlein zwischen den Ähren, wo du mit Mohn im Sonnenlicht verwoben, warst einst der Preußen Lieblingswildkraut auf dem Felde; gar königlich die Häupter, die du kränztest.
Wo die Insektenvielfalt Lebensräume schuf auf Feldern, die golden glänzten und im Winde wogten, flocht die Natur der Blumen Buntheit ein, wie Malerei von einst, die mit gekonnten Pinselstrichen des Künstlers Schau für all die Städter bannte, die Felder nur erträumten und deren süße Pracht den Mägen und den Augen Nahrung bot.
Vergangen ist die Zeit und die Romantik ist vertrieben, wie die Insektenvielfalt auf den Feldern.
Windet man heut noch Kränze, ein Geflecht aus Korn und Blumen? Welches Haupt empfände schmückend solch profane Dinge?
Der Mann hat seinen hohen Rang verlassen, wo er geschlechtsneutral zu Buche stand; längst aus der Mode kam die Weiblichkeit, heut steht sie lieber gendernd ihren Mann.
Obwohl nur Korn gefüllte Felder Nahrung bringen, wird alles blumenlos und unromantisch sein.
Man kann Grenzen überschreiten, Gesetze brechen, stehlen, morden, man kann im Süden, Westen, Osten, Norden den eignen Hass und Leid verbreiten, um abzulenken von der Leere tief im Herzen der dunklen Seele, die stets Böses um sich schart, die nur im dunklen Tun und Plan verharrt, um auszulöschen andere mit Schmerzen.
Man kann den Menschen mit Respekt begegnen und jedes Lächeln sehn wie ein Geschenk. Dann spürt man, dass nur Gutes weise lenkt, vorbei an bösem Tun, das fließt davon wie Regen. Den lichten Horizont nur sehen, duldend sein beizeiten, ertragen manches schmerzende Geschehen und auf dem Weg der Nächstenliebe gehen, um liebevolles Denken zu verbreiten.
Wo Herzen heilen, lacht die Welt im Morgen, versöhnt den Augenblick mit allem, was vergeht – und trägt, was schwer, als wär es ohne Sorgen, weil Liebe weitergeht, wenn Hass verweht.
Jede Kraft und jede Energie dient der Welt und irgendwie meistens unsichtbar, nicht laut, wo sie Himmelsbrücken baut und wie Wind durch das Getreide streift, Wohltat ist dort wo es wächst und reift.
Spielend gehn die Kräfte um mit allen, treiben sie in Höhen, bis sie fallen und vom Untersten nach oben streben, singend wallend alles Schwere heben.
Energie erweckt das Totgesagte wieder, von den Höhen strömt ihr Geist hernieder; lässt im Bild der Auferstehung sehen, dass wir neu geboren in die Zukunft gehen.
Wie der Wind sein, der Starres lebendig macht, der den Geist des Lebens atmend über die Erde streift, sie in Ruhe wiegt, wenn er sanft darüberfährt, Wurzelloses entfernt und alles Haltlose mit sich trägt in seiner Wildheit, wirbelnd wie im Tanze, aufbäumend zu einem Strudel beseelender Erneuerung.
Wie das Wasser sein, das durch Felsen bricht, aus Höhen gefallen in die Tiefe stürzt vor steiniger Wand, das auswäscht die Verkrustungen der Welt, ungestüm rüttelt an Blockaden, die vor rechten Wegen stehn, zielbringend Leichtigkeit trägt wie schweres Holz, über die Untiefen des Lebens.
Wie die Sonne sein, die gleich gültig auf alles scheint, gleißend den Himmel malt beim Auf- und Untergang, die die Erde streichelt mit Sonnenhänden, sie verbrennt, um umzuschaffen, zu erneuern, im Sinne des Großen Geistes, der in allem ist.
Das, was vergeht, wird auferstehn, das ist des Lebens Sinn.
Im ewigen Prozess, allmählich verwirklicht, umgewandelt von Unwissenheit in Wissen. Schrittweise und langsam vollzogen, Entwicklung – Evolution der Seele, bereit, aufzusteigen zu höheren Stufen; geistige Reife erlangen, vorübergehend in manifestierten Körpern, gleich welchem Alter entsprechend; Entwicklung und Entfaltung, Wachstum und Reifeprüfung, Bewusstsein, nicht fixiert an Zeit und Raum, nicht endlich im göttlichen Plan.
Energie des Lebens – empfangener Teil des Geistes, blütentreibend aus ur-ewigem Samen, Gesichter der Seelen, in neue Gewänder gekleidet, individuell, stets lernend; verborgene Edelsteine – diamantene Facetten am Schleifstein Leben geschliffen, kurzzeitig ausdrucksstark im physischen Körper, prädisponiert, den letzten Akt in neuem Glanz zu vollziehen.
Geist - Triebfeder der Existenz, zeitlos, unendlich, formt jede Manifestation des Lebens.
Schöpfer der Welten, dem Individuum angepasstes Sein, inkarniert in die menschliche Gestalt, in Seelen, ohne Anfang und Ende, zur ständigen Evolution.
Essenz des Großen Geistes, dem ICH BIN, der war vor den Menschen, der nicht Erschaffene – der immer sein wird, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
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