Erwacht der Tag im kühlen Hauch des morgens, so irrt er schläfrig noch durch Träume letzter Nacht; sendet das Licht, das scheinbar war verborgen, mit einem Glanz, der bunt und sichtbar macht.
Entfesselt breitet sich Natur und Schönheit im heimatlichen Raum zum Blütenteppich aus. Der Mai tanzt leicht beschwingt im weißen Kleid mit einem Kranz aus Liebe in die Welt hinaus.
Oft kreisen die Gedanken wie Planeten, um einen Mittelpunkt, der strahlt im Licht; manchmal lässt uns der Geist um Wahrheit beten, denn wir erkennen Gut und Böse nicht.
Der Kosmos ist so groß, der in uns klein, und jeder Stern ist eine eigne Welt - vielleicht ist schon sein Licht Vergangenheit, aus einer Zeit, die lange nicht mehr zählt.
Nachts staunen wir, wenn uns ein Stern am Himmelszelt sein fernes Leuchten schenkt, doch wir vergessen ihn in heller Welt, wenn unser Kopf an andere Dinge denkt.
Im Frühling werden an den Zweigen Knospen sprießen, als ob sie neu geboren sind; unzählig wird sich Blütenpracht ergießen und kurz gelebt, verwehen mit dem Wind.
Auch diese Zeit verweht. Ihr folgen, die einst neu geboren, sie blühen und vergehen; der Kosmos ist so groß und wir in ihm verloren – wir können nur den kleinen Teil verstehen,
der sichtbar ist und unseren Blick erhellt, nicht was im Dunkeln liegt und außer Sicht. Gerüstet schon, mit Wonne zu erblühen, ist die Natur im hellen Frühjahrslicht.
Frühlingshaft, von allen Jahreszeiten neu, in die Verwandlung gleiten, wie im Tanz der Zauberenergien,
sind des Lebens schwingende Atome, wandeln sich im Wachstumsstrome, sind dem Jahr von der Natur geliehen.
Richten auf gen Himmel, die Gesichter, mit des Schöpfers Kraft an Sonnentagen; kurz entzünden sich des Daseins Lichter, um den Kampf Erneuerung zu wagen.
Die Silberwölkchen, die vorüberschwebten, die längst in eine ferne Himmelheimat zogen, die munter treibend unseren Tag belebten, sind unergründlich in die Dunkelheit geflogen.
Der Himmel hat sich umgefärbt in dunkel, mit Wolken, die dranhängen, regenschwer; durch erst erwärmte Lüfte trieb ein Funkeln von fernen Blitzen, tief im Wolkenmeer.
Das helle Lied der Vögel ist verklungen, es liegt Gewitterluft auf ihren Kehlen; mit schwerem Atem hat die Stadt gerungen, denn unberechenbar wird er sie quälen.
Die Menschenaugen, die verblendet schauen, sehn nur die dunklen Wolken vor dem Licht, sehn, wie sich Unwetter zusammenbrauen, doch die Erkenntnis daraus sehn sie nicht.
So nutzlos scheinend, wie dem Meer der Regen, das doch längst alles Wasser in sich hat, erscheinen der Naturgesetze Fluch und Segen, die richten werden blinde Menschentat.
Länder ohne Frieden, ausgebombt die Dächer, offen und zerstört die Mauern.
Frühling kam, drängt stürmisch durch die kalten Wände; wo es grünen sollte, liegen Häuserfronten, Steine, Eisen.
Werden irgendwo durch diesen Schutt die Blüten steigen?
Dort, wo das bröckelnde Gestein über gebrochenen Balken die Toten begräbt, dort ist das österliche Licht erloschen, bluten die gegeißelten Wunden.
Ausgeharrt die Wenigen, die den Strahl des Zukunftsglaubens empfingen, ihn immer noch durch die sterbende Stadt tragen und mit verschleierter Sicht auf Erlösung hoffen.
Seht nicht auf die Einsamkeit des Ortes, auf den Ursprung der Tat. Schaut auf den nächtlichen Himmel; seht die Sterne, die auch über den Wüsten die Welt mit ihrem Schein bezaubern.
Seht, es ist der Mensch, der die Erde bedeckt durch den eigenen Schatten!
Wann ist’s genug? Unzählig sind Menschen gestorben. Mitten im Leben gefällt durch die Hand des Nächsten, aus Willkür, Hass und Diktat, wie blühende Bäume gestürzt.
Frevel ist es, wenn menschliches Geheiß uns zu morden gebietet, wenn die Not uns befiehlt zu töten, was wir lieben könnten – unseren Nächsten.
So ragen die Stämme der Bäume zerschossen aus dem Schutt der Gemäuer, wo sie ihre blühenden Kronen verloren.
Bis zuletzt mit erhobenen Häuptern, wie die gefallenen Kämpfer es taten. Sie sind untergegangen, wie die Sterne, die trotzdem am Himmel sichtbar bleiben.
Über den Ruinen liegt eine verschleierte Schönheit, und in Fenstern, die keine Scheiben mehr tragen, taucht fahles Mondlicht die Nacht in Vergessen.
Der Erinnerung Blüten winden sich zum Kranz, legen Segen in die Herzen, die vergehen.
Morsch und leer sind die Ruhmeshallen! Denn darin welkt der Duft des Todes und der großen Einsamkeit.
Der Krieg geht weiter, es ist ein ewiger Krieg. Es kann kein Nachlassen geben. Krieg wird auf dem Schlachtfeld des Materialismus geführt.
Der Geist wird über die Materie triumphieren, denn der Geist ist Herr und die Materie ist Diener. Es ist töricht, dem Diener zu erlauben, den Meister zu beherrschen.
Muss Sterbliches gehen, wo Er seinen Blick erhebt? Seht: Er richtet nur unsere Schatten, trägt sie ins Licht!
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