Goldene Regel*
Aus dem Blut der Andren Kraft zu ziehen,
ist der Lauf der Welt: „Friss oder stirb!“
Kreuze wurden dem ‚der fraß‘ verliehen,
der das Leben anderer verdirbt.
Christlich sein - die „Goldene Regel“ übe! -
Aus den Schulen hat man sie verbannt.
Wichtigstes Gebot der Nächstenliebe -
kennt durch weise Lehrer jedes Land.
Ist ein Menschenrecht und Gottes Wille,
Gebot und Lehrsatz, der für alle gleich;
dass man ihn verlernt, ist Menschenwille -
Rache, Desinteresse folgenreich.
*“Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“
Schlagwort: Nächstenliebe
Rose im Schnee
Durch jedes Lieben geht ein Lichtlein an,
vermehrt entzündet an geweihten Tagen.
Die Nächstenliebe schreitet dem voran,
verstreut voll Güte ihre Liebesgaben.
Gemeinsamkeit im Mühn des Schenkens,
der Zeiten Dunkel tröstlich aufzuhellen.
Sei denen dankbar, die sich selbst verschenken,
die ihre Lichtlein denen zugesellen,
die sterbend um ihr kleines Leben bangen,
die einsam und voll Leid in Hospitälern,
nach Atem ringend, Trost und Zeit verlangen.
Lasst Licht entzünden in den Jammertälern!
Die Menschheit friert so lange schon,
weil jeder nehmen will und keiner geben.
Den Andern wärmen, nur für Gottes-Lohn,
sein eigen Licht entzünden und zum Zeichen heben.
Schau auf des Wunders lichten Schein;
seht, dort die Rose tief im Schnee!
An diesen Tagen musst du leise sein,
auch sie erleidet in der Kälte Winters Weh.
Nächstenliebe
Friedrich Weinreb‘s Erklärung des Wortes “Israel”:
“Israel” ist ein Synonym für einen spirituell oder religiös “erleuchteten” Menschen, und diese “Erleuchtung” hat mit der persönlichen Einstellung eines Menschen zur Welt und zum Leben zu tun und nichts mit der Abstammung, Sprache, Kultur oder konfessioneller Angehörigkeit.
“Israel” hat also mit dem Staat Israel, mit Judentum etc. nichts zu tun. Deshalb sind Israelis genauso wenig als “Israeliten” (Erleuchtete) zu betrachten, wie das christliche Abendland, als eine Ansammlung von Christen, was ja auch nichts anderes bedeutet als im Christusbewusstsein Erleuchtete.
Weltkinder
Sind so verletzlich, tief in ihren Seelen, schauen vertrauensvoll in diese Welt hinein, gehn auf die Erde in ein neues Leben, wollen geschenkte Gottesliebe sein. Wachsen mit den Alltäglichkeiten, sehen uns oft mit feuchten Augen, fragend an: Wie kann es sein, dass noch in unsren Zeiten, ein weißes Lächeln mehr zählt, als das schwarze nebenan? Der Himmel segnet alle Menschenkinder, gleich welcher Farbe, welcher Tradition. Die Kinder sind die neuen Weltengründer, Gott lebt in jeder alten Religion.
Unausweichlich
Sind dir geraubt des Lebens flücht’ge Gaben, nachdem du Haus und Garten wohl bestellt, und alle hohen Bäume, die Jahrzehnte waren, der Axt gewichen, schonungslos gefällt? Ist das genommen, was du tief empfunden, ging Liebe fort aus deinem Lebensbild, sind mit ihr deine Ziele hin, verschwunden und letzte Spuren aus dem Herz gespült? Hast du dich aufgegeben, fest entschlossen, dein Dasein zu beenden, das dich plagt? So schicksalshadernd, hat sich Frust ergossen, dass du am Leben und am Leid verzagst. Und allem Beileid tröstend Menschenwort, das fiel von dir herab, als Unverstand. Du wünschtest dich an einen anderen Ort, an dem Verschwundenes nicht mehr verband. Der stolze Baum steht auch mit kahler Krone, erträgt im Lebenskampf des Sturmes Biegen, damit er manches Vogelnest verschone, wird sie mit letzter Kraft am Boden liegen. Der Mensch allein hebt gegen sich die Hand, will nichts aus Lebenskraft den anderen reichen; sieht nicht der Bäume zugedachten Stand, bereit, viel Frucht zu tragen statt zu weichen.
Offene Türen
Der Erdball groß und wunderbar, als Schule für die Menschheit gar; die Himmel liegen weit. Vom All herab, der Cherub Tanz - die Welt hüllt sich in Lichterglanz und stille steht die Zeit. Der Garten Eden liegt verhüllt, geblieben ist ein vages Bild, von unberührter Welt. Zwei Bäume stehn seit Anbeginn, mit dem symbolisch tiefen Sinn, wo Licht und Schatten fällt. In jedem Herzen brennt ein Licht, doch unsre Augen sehen es nicht; die Liebe leuchtet hell. Öffne dem Nächsten deine Tür, dann spürst du: Gott, er öffnet dir die seine, weit und schnell.
Glaubensbekenntnisse
Glauben bekennen auf menschliche Art, in so genannten Religionen, als Variationen einer angeblich göttlich inspirierten Botschaft. Wertlos ist oft das, was den Menschen am Herzen liegt. Dafür wurde gefoltert, verstümmelt und verbrannt; viel Blut ist dafür geflossen, viel Angst und Schrecken wird deshalb bis heute verbreitet.
Kein Bewusstsein, kein Geist ist durch diese Taten gewachsen. Gespaltene Lager, geschaffene Barrieren, unnötige Unterschiede in Ländern und Familien werden verursacht. Religion ist das, was Gott in uns befähigt, sich in unserem Leben zu offenbaren; es stärkt die Verbindung zwischen ihm und jedem Menschen. Religion ist Dienst, Dienst ist Religion. Alles andere ist nicht wichtig.
Werkzeug sein
Bereit sein zur Nächstenliebe, ihr dienen im Denken und Handeln, das soll unser Dienst sein. Es liegt nicht in unserer Macht, jedem zu helfen. Den Bedarf einer jeden Seele kennen wir nicht. Von höherer Weisheit durchdrungen, von Naturgesetzen getrieben, sind wir Ausführer der höheren Ordnung. Werkzeug sein, in der Hand höherer Mächte, das ist unser Los auf Erden.
Väterchen Frost
Das Leben war genügsam im Gefilde, so wintermüde lag das alte Land. Sehnsucht nach Wärme, Frühlingsmilde - Väterchen Frost vertrieb’s mit kalter Hand. Hilfeschreiend blieb fortan das Leben, Leiber starr und frosterfüllt im Leid. Es sollte keinen neuen Frühling geben, nur Stürme wiederkehren vor der Zeit! Im Land schreit tausendfaches Sterben, da liegen Frau und Kind und Mann an Mann. Statt Frühling kommen schwarze Schergen und setzen alles gnadenlos in Brand. Über den Städten wogen dunkle Dämpfe aus Häusern, tausendfältig preisgegeben; gar tausendarmig scheinen Tod, und Kämpfe verachten jedes Dasein, jedes Leben. Wie Donnerschläge grollen die Kanonen, die Bäume schwarz, verbrannt im Rauch. Wo sonst die Vögel in den Zweigen wohnen, bizarr die toten Äste, ohne Laub. Des Frostes Fesseln mögen Mächte sprengen, die Werkzeug sind im freiheitlichen Sinn! Da hilft kein Zögern, kein Verdrängen - dann tauen Tränen, folgt ein Neubeginn. Und unsre Erde trinkt die vielen Tränen, die vielen Leiber nimmt sie tröstend auf, verwandelt Welten, Frühlingssehnen, und neue Hoffnung schaut zum Himmel auf.
Sonnenzeichen
Als blutrote Fahnen wie Leichentücher die Länder bedeckten, als der Wahnsinn regierte und sich die dunkelsten Mächte hinter dem Zeichen der Sonne versteckten, da ertönten die Parolen der scheinbaren Sieger. Noch gegenwärtig ist die alte Schwingung der ewig Gestrigen auf dieser Welt, nur änderten sich die Vorzeichen, wie in einer mathematischen Bedingung. Noch immer tönt die Arroganz der Herrscherrassen, die glauben, mit Waffen und Geld ganze Völker in Ohnmacht und Diktat zu belassen. Noch immer ist die Menschheit fern von den wahren Zielen und lässt ihre Seelen als Einsatz auf den Spielfeldern der mächtigen Herrscher verspielen. Noch immer versuchen Machthaber, die im Dunkeln agieren, einen Teil der Völker dorthin zu führen. Wann wird die Menschheit bereit sein auf lichtvollen Pfaden Blumen des Friedens zu säen, fort von den dunklen Plagen und jeglichem Kriegsgeschehen?