Licht sein

Jesus heilt eine blutflüssige Frau – 4. Jahrhundert Katakombe Petrus Marcellinus Rom -s. Lukas 8,44

Was wir ersehnt, erstrebt, erhofft,
es treibt wie altes Holz im Strom des Lebens,
wir träumen manchen Lebenstraum vergebens
und widmen unser Herz dem Falschen oft.
Zurück bleibt nur die lichte Liebe, die wir schenkten;
oft ist sie nur ein Funke, mal ein helles Denken,
das in uns Sonne wird, die durch uns scheint,
und wenn sie Irdisches mit Himmlischem vereint,
dann geht ein stilles Leuchten durch den Raum
und flüchtig küssen wir den Saum
Seines Gewandes.

Bewusst-sein

Das Gebet – Hans Georg Leiendecker

Es sind so viele Stufen auf der Leiter,
so viele Hürden, die wir übersteigen,

und fallen wir oft tief, wir gehen weiter,
auch wenn wir Kränkung und Verlust erleiden.

Der Weg scheint weit, der Stolpersteine viele;
es trägt der Mensch sein kleines Licht im Herzen,

leuchtet den Andern – Aller Weg, zum Ziele,
verschwendet Licht, wie sanfter Glanz von Kerzen.

Bewusstsein bringend soll das Leben sein;
den Engeln gleichend sollen wir erstrahlen.

Es wird auf Erden heller Seelenschein
uns Hoffnung in die dunklen Herzen malen.

Rose im Schnee

Quelle: www.botanikus.de

Durch jedes Lieben geht ein Lichtlein an,
vermehrt entzündet an geweihten Tagen.
Die Nächstenliebe schreitet dem voran,
verstreut voll Güte ihre Liebesgaben.

Gemeinsamkeit im Mühn des Schenkens,
der Zeiten Dunkel tröstlich aufzuhellen.
Sei denen dankbar, die sich selbst verschenken,
die ihre Lichtlein denen zugesellen,

die sterbend um ihr kleines Leben bangen,
die einsam und voll Leid in Hospitälern,
nach Atem ringend, Trost und Zeit verlangen.
Lasst Licht entzünden in den Jammertälern!

Die Menschheit friert so lange schon,
weil jeder nehmen will und keiner geben.
Den Andern wärmen, nur für Gottes-Lohn,
sein eigen Licht entzünden und zum Zeichen heben.

Schau auf des Wunders lichten Schein;
seht, dort die Rose tief im Schnee!
An diesen Tagen musst du leise sein,
auch sie erleidet in der Kälte Winters Weh.