Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald. Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege. Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Man steht am Fenster und wird langsam alt.
Die Amseln frieren. Und die Krähen darben. Und auch der Mensch hat seine liebe Not. Die leeren Felder sehnen sich nach Garben. Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben. Und wär so gerne gelb und blau und rot.
Umringt von Kindern wie der Rattenfänger, tanzt auf dem Eise stolz der Januar. Der Bussard zieht die Kreise eng und enger. Es heißt, die Tage würden wieder länger. Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.
Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern. Und niemand hält sie auf und fordert Zoll. Silvester hörte man’s auf allen Sendern, dass sich auch unterm Himmel manches ändern und, außer uns, viel besser werden soll.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und ist doch hunderttausend Jahre alt. Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege? Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege. Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.
White are the far-off plains, and white The fading forests grow; The wind dies out along the height And denser still the snow, A gathering weight on roof and tree Falls down scarce audibly.
The road before me smooths and fills Apace, and all about The fences dwindle, and the hills Are blotted slowly out; The naked trees loom spectrally Into the dim white sky.
The meadows and far-sheeted streams Lie still without a sound; Like some soft minister of dreams The snow-fall hoods me round; In wood and water, earth and air, A silence everywhere.
Save when at lonely intervals Some farmer’s sleigh, urged on, With rustling runner and sharp bells, Swings by me and is gone; Or from the empty waste I hear A sound remote and clear;
The barking of a dog, or call To cattle, sharply pealed, Borne, echoing from some wayside stall Or barnyard far afield;
Then all is silent and the snow falls Settling soft and slow The evening deepens and the grey Folds closer earth and sky The world seems shrouded, far away.
Its noises sleep, and I as secret as Yon buried stream plod dumbly on and dream…
Schnee
Weiß sind die fernen Ebenen, und weiß werden die schwindenden Wälder; der Wind erstirbt auf der Höhe, und dichter noch wird der Schnee, der sich auf Dach und Baum sammelt und kaum hörbar niederfällt.
Die Straße vor mir glättet sich und füllt sich schnell, und ringsumher werden die Zäune weniger, und die Hügel verschwinden langsam; die nackten Bäume ragen gespenstisch in den trüben weißen Himmel.
Die Wiesen und die weiten Bäche liegen still, ohne einen Laut; Wie ein sanfter Minister der Träume umhüllt mich der Schneefall; In Wald und Wasser, Erde und Luft, Überall Stille.
Es sei denn, dass in einsamen Augenblicken ein Bauernschlitten mit raschelnden Kufen und schrillen Glocken an mir vorbeizieht und wieder verschwindet, oder dass ich aus der leeren Einöde einen fernen, klaren Klang höre;
Das Bellen eines Hundes oder der Ruf des Viehs, der von einem Stall am Wegesrand oder einer Scheune in der Ferne widerhallt;
Dann ist alles still und der Schnee fällt leise und langsam Der Abend wird tiefer und das Grau faltet Erde und Himmel zusammen Die Welt scheint verhüllt, weit weg.
Ihre Geräusche schlafen, und ich, heimlich, wie ein begrabener Bach, tappe stumm weiter und träume…
Saumselig spielten am Fluss die Libellen, schwirrten gar lustig und glänzten so bunt, Frühling trat aus den Sonnenquellen und die Natur schien voll Atem, gesund.
Vögel flogen als singende Gäste zurück in die noch kühle Heimat im Norden, hin zu den brutbereiten Geästen, und sie zwitscherten Lieder am Morgen.
Insekten, Bienen und Krabbeltiere bauten sich neue Häuser geschwind, in wachsenden Gärten und unter Spalieren tollte der Mensch mit innerem Kind.
Wärme vorbei, der Herbstwind bringt Kühle - Vögel reisten in wärmere Fernen; längst verstaut sind die Liegestühle und auch der Frohsinn, der Griff nach den Sternen.
Gelb und welk liegt das Laub zerstoben, der Norden lässt die Stürme herein; erste Schneeflocken fallen von droben. Würde die Welt doch im Winterschlaf sein!
Der Winter schmilzt in warmen Händen,
vom Tau berührt liegt er im kalten Bett.
Der Februar steht vor der Tür und wenden
wird sich im März der Eisige und geht.
In kalten Nächten glitzern Eiskristalle,
beleuchtet von der kühlen Sternenpracht;
sie funkeln, wie ein Diamant für alle,
die ihre Botschaft lesen in der Nacht.
Der Frühlingsahnung schicksalhaftes Keimen,
das leise, wie ein stilles Mahnen weht,
tanzt mit der Hoffnung unter Weltenbäumen,
von weisen Schicksalsgöttinnen ins Land gesät.
Früher kannten wir noch Winter,
und die Schneelast, die sich türmte;
waren wild verspielte Kinder,
die selbst draußen, wenn es stürmte,
rannten durch die dichten Flocken -
fuhren Schlitten, viele Stunden,
um in weißer Pracht zu hocken
und die Schneewelt zu erkunden.
Hügel rauf und wieder runter,
hei, die Luft war voll mit Lachen;
rot die Wangen und darunter,
unter unseren dicken Sachen,
die von Mutter fein gestrickten
Fäustlinge – sorgsam verbunden.
Wenn sie uns nach draußen schickte,
wär‘ sonst einer bald verschwunden.
Frierend gingen wir nach Hause,
weinend wärmten wir die Hände
nach durchnässter Schlitten-Sause,
doch der Schmerz schien nicht zu enden.
Doch bereits nach Tagerwachen,
hinter Eis beblümten Scheiben,
ließ das schneebeglückte Lachen
uns erneut ins Freie treiben.
Hell strahlt die Welt! Vom Weiß bedeckt,
glänzt freundlich kalter Himmelssegen.
Der Schnee, der hinterm Haus sich streckt,
liegt unberührt auf allen Wegen.
So zierlich wirkt des Vogels Tritt,
wenn er durchläuft die kalte Stätte;
bald knirschen Füße, Schritt für Schritt,
und reißen auf die weiße Decke.
Bizarr und blattlos stehn die Bäume -
die stets geduldig Schneelast tragen;
die kühle Luft weckt Frühlingsträume,
noch sind sie fern, die warmen Tage.
Der Januar bringt Neujahresfrische,
die Welt hält still den Atem an,
bis alle winterleeren Tische
die Frühlingszeit bedecken kann.
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