Winter-Idyll

von Christian Morgenstern (1871-1914)
Quelle: Pinterest
Schlitten klingeln durch die Gassen,
fußhoch liegt der Schnee geschichtet;
deutschem Winter muss man lassen,
dass er gar entzückend dichtet.

Und wir gehn, ein schneeweiß Pärchen,
Arm in Arm, mit heissen Wangen.
Welch ein süßes Wintermärchen
hält zwei Herzen heut gefangen!
Christian Morgenstern 1910

Herbst

Quelle: Kunst-Gemaelde.com

Zu Golde ward die Welt,
zu lange traf der Sonne süßer Strahl
das Blatt, den Zweig.
Nun neig dich, Welt, hinab.
Bald sinkt’s von droben dir
in flockigen Geweben
verschleiernd zu –
und bringt dir Ruh,
o Welt, o dir,
zu Gold geliebtes Leben,
Ruh.

Quelle: Wikipedia

Christian Morgenstern, dt. Dichter, 1871-1914