Ich verabschiede mich hiermit in eine Pause bis ins neue Jahr. Nach neuen Veröffentlichungen werde ich trotzdem gelegentlich schauen. Allen Lesern wünsche ich ein friedvolles, besinnliches Weihnachtsfest!
Ein Tannenbaum liegt schonungslos und abgeschlagen auf dem Moos.
Er duftet noch nach nahem Wald; am Boden liegt er, tot und kalt.
Zu fernen Höhen ging sein Streben, in jeder Nadel pulste Leben.
Man arbeitet mit scharfem Beil ganz gnadenlos am Unterteil.
Entfernt die Zweige, welch‘ an Tagen, mit Sehnsucht in den Spitzen lagen.
Kein Gelbfink, der auf starken Ästen im Frühling singt, mit neuen Nestern.
Und auf dem Marktplatz, wie im Traum, ward aufgestellt der Weihnachtsbaum.
Ein kurzes Glitzern, lichterschwer, erhellt das Dunkel, seelenleer.
Die Herzen warm, die Glocken klingen, die kleinen Kinder stehn und singen.
Und schweigend glänzt ein Sternentraum dem abgeschlag‘nen Tannenbaum.
Mein süßes Liebchen! Hier in Schachtelwänden gar mannigfalt geformte Süßigkeiten. Die Früchte sind es heilger Weihnachtszeiten, gebackne nur, den Kindern auszuspenden!
Ganz gleich, wie Weihnachten gefeiert wird, das Fest bringt Glanz und Licht in die dunklen Wintertage. Da werden Stimmen laut, die darauf hinweisen, Weihnachten sei ein heidnisches Fest. Was ist heidnisch? Andersgläubig? Das würde bedeuten, alle Nicht-Christen wären Heiden. Ich sehe das anders.
An Gott-Vater glauben, an den Schöpfer dieses herrlichen, einzigartigen Planeten, kann der Mensch auch ohne Zugehörigkeit zu einer renommierten Kirche. Hier wird unterschieden zwischen dem Christen-Gott und beispielsweise Allah, dem Gott der Muslime. Dabei gibt es nur EINEN Gott. Auch Andersgläubige feiern Weihnachten. Für die Muslime gilt Jesus immer schon als bedeutsamer Prophet.
In ihrer Heiligen Schrift, dem Koran, gibt es ebenfalls eine Geburtsgeschichte Jesu. In den Versen 22 und 23 der 19. Sure wird erzählt, dass Jesus an einem „fernen Ort“ unter einer Palme geboren wurde. Vorangestellt ist hier – wie auch in der Bibel – das Wunder der Empfängnis, der Beweis, dass Gott Dinge aus dem Nichts erschaffen kann. Muslime sehen in Jesus einen Propheten, den sie Isa nennen, einen Gesandten Gottes, aber nicht – anders als die Christen – seinen Sohn.
Sind wir nicht alle Kinder Gottes? Mal mehr, mal weniger spirituell; viele in außergewöhnlicher Gestalt und mit Talenten ausgestattet, die nur von Gott gegeben sein können. Talente, die andere heilen, die mit Worten berühren. Die ‚sehend machen‘, da, wo zuvor noch ein ‚blindes‘ Bewusstsein herrschte. Auch Jesus hat ‚sehend‘ gemacht, und obwohl er immer nur selbstlos für die Menschen da war, haben genau diese ihn ans Kreuz schlagen lassen, um ihn zu brechen. Damit sie in die Welt hinausschreien können: „Seht nur, er ist doch gar nicht Gottes Sohn! Er stirbt, wie alle anderen Menschen auch!“
Er war ein Mensch. Das hat Jesus nie bestritten. Aber er war in besonderer ‚Verbindung‘ mit der Sphäre, die manche leugnen. Er war einzigartig, wie jeder Mensch einzigartig ist. Aber seine Botschaften werden Ewigkeiten überdauern, weil sie zeitlos sind.
In einer angeblichen Engel-Offenbarung an Seth (3. Sohn Adams und Evas) wurde diesem mitgeteilt, dass in 5.500 Jahren Gottes Sohn kommen würde und den Körper Adams wieder auferstehen lassen werde, als Zeichen, dass Jesus wirklich der Messias sei. Die verborgene Schrift, aus der diese Weisheit stammte, soll im Tempel Jerusalems aufbewahrt worden sein.
Dann gibt es noch die Fundamentalisten, die es sich auf den wortgetreuen Bibelversen bequem machen und behaupten, das Fest sei heidnisch. Sie lehnen alles ab, was mit diesen Tagen zusammenhängt und brüsten sich damit, besser zu sein und Gott wohlgefälliger, als die anderen Menschen.
Wenn ich auf den Kommerz rund um das Weihnachtsfest schaue, kann ich verstehen, wenn man ein solches Fest nicht feiern möchte. Geht der Sinn der Geschichte verloren, wenn ich den Menschen, die ich liebe, Geschenke mache? Sicher nicht! Dabei denke ich an die ‚heiligen drei Könige‘ , die dem neugeborenen Jesuskind Geschenke brachten. Sie schenkten Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold zum Zeichen, dass er der Besieger des Bösen und aller Hasser ist, den Weihrauch zum Zeichen, dass sein Geist von den Toten aufersteht, erhaben über Himmlisches und Irdisches, und die Myrrhen zum Zeichen, dass er die Bitterkeit des Leidens und des Todes erfahren wird.
Auch wir sollten das Böse besiegen und an ein Weiterleben glauben. Alles, was wir hier auf Erden erfahren, werden wir mitnehmen hinter den Horizont, damit wir nach einer Zeit des Ausruhens eine neue Weihnacht feiern dürfen. Das ist ein Geschenk von Gott an uns.
Weihnachten in warmen Stuben,
unter Kerzen an den Bäumen,
wo sich Mädchen oder Buben,
wohlbehütet, Wünsche träumen.
Fröhlich rücken die zusammen,
die das Jahr mitunter trennt,
Streitigkeiten sind vergangen,
sind im Lichterglanz gehemmt.
Tugendhaft sind heut‘ die Satten,
die vom Leben nicht versucht;
ehrsam geht das Fest vonstatten,
wenn die Kirchturmglocke ruft.
Hart sind die, die kleinlich denken,
brav geduckt und schuldbewusst;
die mit Glorienkrone schenken -
Wohltat wird zur satten Lust.
Einsamkeit, Verzweiflungstaten,
die das Elend hat bestellt -
Verbrecher sind es, Moritaten?
Hungrig ist die ‚andere‘ Welt.
Dem Gestrauchelten im Leben,
heimatlos und ohne Sinn,
muss man Recht auf Hoffnung geben,
die nicht Urteil, nur Gewinn.
Leere Nacht - wohin ich schaue!
Von Laternenlicht erhellte,
triste Gräue, die geflutet,
Dunkelheit dagegenstellte.
Regenschauer wäscht die Mauern.
Fahl und kalt die Morgenfrühe.
Lichtlos sind des Himmels Pforten,
Wind vertreibt die Wolkenzüge.
Schlafen noch die schwarzen Vögel,
die durch meine Seele zogen;
trübe Welt, wie die Gedanken,
als sie aus dem Traum entflogen.
Wetterwogen, Winterschwäche –
fern vom lichterfüllten Treiben,
die uns legt die Welt in Zauber,
schneebedeckt im Festtagskleide.
Schicksal webt den rauen Faden,
der aus Schmerz und Leid gesponnen;
tauchen auf aus Nebelmeeren,
wie von Geisterhand gewonnen.
Doch der Norne dunkles Treiben
in der Menschenwelt Getümmel,
ist die Antwort kalter Herzen -
lieblos scheint ihr Plastikhimmel.
Unter Bäumen, die bald glänzen
und in grauen Stuben schimmern,
lässt der nahe Klang des Krieges
Gott geweihte Kerzen flimmern.
Ich lag und schlief; da träumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.
Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer.
Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab’s, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.
Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.
Da wacht‘ ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war’s um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find‘ ich dich?
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) gemalt von Ernst Henseler (1842-1940)
Fast alle Türchen stehen offen,
noch vier, dann wird Bescherung sein;
die Alten, Armen stehn betroffen
vor festlich, schön geschmückten Reihen
in Kaufhäusern, die angefüllt,
mit Weihnachtsmännern mancher Art,
dort lockt, was man mit schnödem Geld,
verlegen kauft und rasch bezahlt.
Die Kinder stehn kaum noch und staunen,
das Christkind ist längst abgeschafft.
Nur noch die Kleinsten können glauben,
dass es sich selbst verschenkt, zur Nacht.
Durch Glaubenskraft geborenes Wesen,
Gestalt gewordene Kraft aus Licht,
die Welt kann nur durch Dich genesen,
wenn Du in unsere Herzen sprichst.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.