Einen kleinen Kranz aus Tannengrün binden,
mit goldenen Drähten ihn liebevoll winden,
bestückt mit Schleifen und Kugeln aus Glas,
an den Türrahmen hängen. Wie schön ist das!
Die verschlissenen Sitze des Sofas verstecken,
es verhüllen mit Kissen und warmen Decken,
und der Ohrensessel kriegt ein Fell für den Po,
für die kalten Beine eine Zudecke, sowieso.
Ein Plastikbäumchen mit LED’s, ganz klein,
wird in stiller Stunde Erinnerung sein.
Vorbei ist die Freude auf Weihnachtsstunden,
vergangen ist sie, wie ein Traum in Sekunden.
Die, die ich liebte, sind abberufen.
Sie waren das Licht mir auf felsigen Stufen.
Wurden schwebenden Schrittes davongetragen,
zu besseren Orten und wärmeren Tagen.
Am Abend entzünde ich Kerzenlichter,
dann seh‘ ich sie alle, die trauten Gesichter,
erleb‘ die Geschichten der Weihnachtszeit,
wie ein Kind im Damals. Es liegt schon so weit!
In der Stadt sieht man die Menschentrauben,
taumeln in die dunkle Welt des Abends,
gehen schnellen Schrittes, und sie glauben,
dass sie die Zeit für sich gepachtet haben.
Tüten voll, stehn sie mit leeren Herzen,
mit dem Denken auf sich selbst gestellt.
Hasten durch die Läden, wie durch Gärten,
ernten ungeliebten Tinnef für viel Geld.
Während sie genervt nach Hause eilen,
machen ihre Smartphones schräge Töne.
Ist kein Ort, um lange zu verweilen -
schnell verstummt das Straßenzug-Geklöne.
Weihnachtswelt ist vom Vorüberschreiten
der Massen kalt und stumm geworden.
Die Hektik dieser Zeit auf Straßen breiten,
ist wie ein Tun, die Sinnlichkeit zu morden.
Es gibt so wunderweiße Nächte, drin alle Dinge Silber sind. Da schimmert mancher Stern so lind, als ob er fromme Hirten brächte zu einem neuen Jesuskind.
Weit wie mit dichtem Demantstaube bestreut, erscheinen Flur und Flut, und in die Herzen, traumgemut, steigt ein kapellenloser Glaube, der leise seine Wunder tut.
Ich möchte über die biblische Geschichte vor ca. 2000 Jahren schreiben. Gerade sie ist so manchem Verstandesmenschen der Anlass zum Glaubensabfall. Es steht geschrieben (Züricher Bibel): „Es begab sich aber in jenen Tagen, dass vom Kaiser Augustus ein Befehl erging, dass der ganze Erdkreis sich einschätzen lassen sollte…“ Luk 2,1
Da gibt es Gelehrte, die das in der Bibel Erzählte in einen anderen Bereich historischer Realität zwingen wollen. Alles zeitlich Fixierte muss wissenschaftlich nachweisbar sein. Hierin liegt das Böse, das seinen Machtanspruch im Zeitlichen erhebt. Die Wissenschaft will sich der Einmaligkeit des Menschen Jesus entledigen, obwohl sie einsehen muss, dass seine Geistesströmung bis in die heutigen Tage fortbesteht.
So wird behauptet, dass die Volkszählung zu einem viel späteren Zeitpunkt stattgefunden hätte, als zu Jesus Geburt.
Es war eine dunkle Zeit, in die Jesus hineingeboren wurde. Eine Welt voller Grausamkeiten, in der das jüdische Hohepriestertum neben dem römischen Imperium regierte, lange nachdem Ägypten endgültig seine Unabhängigkeit in der antiken Welt verloren hatte.
Kurz vor Jesus Geburt erhielt der römische Kaiser Augustus den Titel Pater patriae, was bedeutet „Vater des Vaterlandes“. Augustus, von dem man sagte, dass er stets als Sohn seines vergöttlichten Vaters Cäsar auftrat, ging damals neue Wege. Der Kaiser, der sich als Herrscher über die Ostprovinzen üblicherweise in religiöser Verehrung anbeten ließ, verbot sämtliche Kulthandlungen, die sich rein auf ihn als Person bezogen.
Er wollte das Finanzwesen reformieren, was ihn veranlasste, die Provinzen des römischen Herrschaftsgebietes einer gründlichen Steuerprüfung zu unterziehen. Dies geschah, als Quinctilius Varus Proconsul in Syrien war.
Für die jüdische Bevölkerung war der ihnen auferlegte Zensus ein Gräuel, weil die Abgabe ihre Freiheiten beschnitt und die römische Staatskasse füllte. 7/6 v. Chr. bis 5/4 v. Chr. war Varus kaiserlicher Statthalter von Syrien.
So nahm der damals im Dienste des Varus stehende Publius Sulpicius Quirinius die 1. Zählung in Syrien und Palästina vor.
Quirinius übernahm als Nachfolger des Varus die Statthalterei Syriens und musste nun Judäa in eine Provinz des römischen Reiches umwandeln. Die Geburt Jesus fällt genau in diese Zeit.
Eine 2. Zählung folgte zehn Jahre nach dem Tod des Herodes, nachdem dessen Sohn Archelaus verbannt worden war. Der Regierungsantritt Archelaus dient zur Datierung der Rückkehr Jesu, Marias und Josefs aus Ägypten nach Nazareth, wohin sie vor dem Kindermord in Betlehem geflohen waren.
Das Volk, das bereits lange unter dem Druck der Herodes Herrschaft gelitten hatte, der sich die römische Oberherrschaft in der Provinz zu Nutzen machte, sah sich nunmehr einer noch viel stärkeren Macht und Willkür ausgesetzt. Das römische Joch wurde rücksichtslos auf die Bevölkerung gelegt, um es zu erniedrigen und Befehlsgewalt auszuüben. Auf Varus Befehl wurden 2000 Juden ans Kreuz geschlagen, eine Strafe, mit der Rom schwere Verbrechen wie Rebellion oder Hochverrat ahndete. Eine solche Bestrafung war nur für Ausländer vorgesehen, nicht für die Bürger des römischen Reiches.
Das Judentum erwartet bis heute sehnsüchtig den in den alten Schriften angekündigten Messias, der sie aus der Unterdrückung befreien soll. Der Heiland, den sich die Hohenpriester erhofften, war ein weltlicher Messias, der ihnen ein Leben in Fülle erstreiten sollte. Sie merkten gar nicht, wie sehr sie sich durch ihr Begehren dem „Herrn der Welt“ geöffnet und ihre Seelen dem Geistigen verschlossen hatten.
Es gibt hierzulande noch Gemeinschaften, die sich diesem Glauben angeschlossen haben. Besonders die aus Amerika kommenden Fundamentalisten warten seit langem auf den Weltuntergang und die Machtübernahme durch den Messias, der dann das Paradies auf Erden errichten wird. Sie würden erfreut sein, wenn dann die Masse der sündigen Menschheit vernichtet würde und dies als Gottes Wille ansehen.
Mein Engel warst du – hab‘s zu spät erkannt. War Mutter dir, musste auch Vater sein. Dein richt’ger, der im andern Land, längst fort für immer, er ließ uns allein.
Hab mich bemüht, wie’s jede Mutter tut, die ihren Schatz behüten will und muss. Stets Sorge trug ich. War das alles gut? Es bleiben viele Fragen, nach dem Schluss.
Dein Kindermund – er hat so gern gelacht! Er war mir alles, doch ich hab geschwiegen. Dass ich dich liebe, hab ich dir gesagt; ich wünschte, dich noch mal im Arm zu wiegen.
Stolz war ich, wo die übrigen Familienkreise nur abwertend über dich sprachen. Hautfarbe: braun, und nicht wie sie, die Weißen, als „Niggerkind“, den ‚Stab über dich brachen‘.
Du warst mein Augenstern! Die kleine Welt, die ich dir bot, war alles, was ich geben konnte. Ich war allein auf mich gestellt, als Gott mich mit dir reich belohnte.
Gelassenheit hast du mir vorgelebt, wo ich die Ordnung suchte und den Halt. Du bist mir voll des Lebens fort geschwebt, als man dich rief, ging die Gestalt.
Für welche Schuld ist meines Leidens Lohn? Ist sie bezahlt? Nun kommt geweiht, die Nacht! Feiere sie jährlich nur mit dir, mein Sohn. Schau, viele Kerzlein hab ich schon entfacht.
Und bald hebt an das wundersüße Singen, wenn Gott es will, nimmt er mich mit. Hebt mich zu dir, auf unsichtbaren Schwingen… mein Traumbild flieht…muss noch ein kurzes Stück.
Das letzte Wegstück ist des Kreuzes Sinn, wird bitter auf mir ruhn – ein schwer Geschick. Doch Kreuzesträger sein, ist Menschenlohn, getragenes Leid wird allergrößtes Glück.
Was für ein fröhlich Tun und Treiben Am Weihnachtsmarkt bis in die Nacht, Wie funkelt durch erhellte Scheiben Der schönen Waren bunte Pracht! Wer kaufen will, muss heut noch laufen. Dass er den Christbaum schmücken mag, Wer feil hat, will noch heut verkaufen, Denn morgen ist Bescherungstag.
Doch sieh, wie mit betrübten Mienen Dort an der Ecke, frosterstarrt, Vom nahen Gaslicht hell beschienen, Ein Knabe noch des Käufers harrt; Er hat den Christbaum selbst geschnitten Mit saurer Müh im Tannenwald, Sein schüchtern Auge scheint zu bitten: „O kauft mir ab, die Nacht ist kalt!“
„Kauft ab, ihr könnt so lustig lachen, Ihr habt das Glück, und ich die Not; Was soll ich mit dem Christbaum machen? Die Mutter krank, der Vater tot!“ Doch Niemand, der des bleichen Kleinen Und seines Baums gewahren mag, Vorbei rennt jeder mit dem Seinen, — Und heut ist schon der letzte Tag!
Doch schau, da kommt mit muntrem Schritte In Sammetpelz und Federhut – Die schöne Mutter in der Mitte – Ein Kinderpärchen wohlgemut; Den Korb gefüllt mit Weihnachtsgaben, Trabt hinterher des Hauses Knecht – „O Mutter, sieh den Baum des Knaben, Der ist für uns noch eben recht!“
Die schöne Mutter zahlt in Eile Dem Knaben sein Viergroschenstück, Er dankt – und schaut noch eine Weile Den Frohen nach mit trübem Blick: Wir wird sein Christbaum morgen funkeln Im fremdem Haus, im Kerzenschein, Und ach! im Kämmerlein, im dunkeln, Wie still wird seine Weihnacht sein!
Drum Kinder, wenn, bekränzt mit Gaben, Euch euer Christbaum fröhlich brennt, Denkt, ob ihr nicht den bleichen Knaben Und seine kranke Mutter kennt? Und geht und trocknet ihm die Wangen Und lernet von dem heilgen Christ. Dass zwar vergnüglich das Empfangen, Doch seliger das Geben ist!
Die fremde Stadt durchschritt ich sorgenvoll, Der Kinder denkend, die ich ließ zu Haus. Weihnachten war’s; durch alle Gassen scholl Der Kinderjubel und des Markts Gebraus.
Und wie der Menschenstrom mich fortgespült, Drang mir ein heiser Stimmlein in das Ohr: „Kauft, lieber Herr!“ Ein magres Händchen hielt Feilbietend mir ein ärmlich Spielzeug vor.
Ich schrak empor, und beim Laternenschein Sah ich ein bleiches Kinderangesicht; Wes Alters und Geschlechts es mochte sein, Erkannt ich im Vorübertreiben nicht.
Quelle: Andersen Märchen – Das Mädchen mit den Schwefelhölzern
Nur von dem Treppenstein, darauf es saß, Noch immer hört ich, mühsam, wie es schien: „Kauft, lieber Herr!“ den Ruf ohn Unterlaß; Doch hat wohl keiner ihm Gehör verliehn.
Und ich? – War’s Ungeschick, war es die Scham, Am Weg zu handeln mit dem Bettelkind? Eh meine Hand zu meiner Börse kam, Verscholl das Stimmlein hinter mir im Wind.
Quelle: Andersen Märchen
Doch als ich endlich war mit mir allein, Erfaßte mich die Angst im Herzen so, Als säß mein eigen Kind auf jenem Stein Und schrie nach Brot, indessen ich entfloh.
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