Jugend vergeht, die Schönheit, die, wie frischer Tau, gekrönt auf Blüten ruht, ist nur ein Augenblick des Lebens in der Morgenglut.
Die Zeit verweht – mit Zeichen von Vergänglichkeit und Tod senkt sich die Hülle sanft ins Abendrot, hat Jugend, Schönheit, tief in sich vergraben und ihre Blüten fielen, als sie starben.
Erwacht der Tag im kühlen Hauch des morgens, so irrt er schläfrig noch durch Träume letzter Nacht; sendet das Licht, das scheinbar war verborgen, mit einem Glanz, der bunt und sichtbar macht.
Entfesselt breitet sich Natur und Schönheit im heimatlichen Raum zum Blütenteppich aus. Der Mai tanzt leicht beschwingt im weißen Kleid mit einem Kranz aus Liebe in die Welt hinaus.
Frisch atmet des Morgens lebendiger Hauch, purpurisch zuckt durch düstre Tannenritzen das junge Licht und äugelt aus dem Strauch, in goldnen Flammen blitzen der Berge Wolkenspitzen, mit freudig melodisch gewirbeltem Lied begrüßen erwachende Lerchen die Sonne, die schon in lachender Wonne jugendlich schön in Auroras Umarmungen glüht.
Sei, Licht, mir gesegnet! Dein Strahlenguß regnet erwärmend hernieder auf Anger und Au. Wie silberfarb flittern die Wiesen, wie zittern tausend Sonnen im perlenden Tau! In säuselnder Kühle beginnen die Spiele der jungen Natur, die Zephire kosen und schmeicheln um Rosen, und Düfte beströmen die lachende Flur.
Wie hoch aus den Städten die Rauchwolken dampfen, laut wiehern und schnauben und knirschen und stampfen die Rosse, die Farren, die Wagen erknarren ins ächzende Tal. Die Waldungen leben und Adler und Falken und Habichte schweben, und wiegen die Flügel im blendenden Strahl.
Den Frieden zu finden, wohin soll ich wenden am elenden Stab? Die lachende Erde mit Jünglingsgebärde für mich nur ein Grab!
Steig empor, o Morgenrot und röte mit purpurnem Kusse Hain und Feld. Säusle nieder, Abendrot und flöte sanft in Schlummer die erstorbne Welt. Morgen – ach! du rötest eine Totenflur. Ach! und du, o Abendrot, umflötest meinen langen Schlummer nur.
Friedrich von Schiller (10. November 1759-09. Mai 1805)
Was ich sehen sollte, habe ich gesehen und gefühlt so manche Dinge; hab viel Zeit vertan und muss gestehn, dass ich heut noch mit den Bildern ringe.
Die Vergangenheit, sie hält mich wach, manchmal richtet sie den Blick auf mich. Manchmal werde ich im Starksein schwach, weine bittere Tränen, innerlich.
Irgendwann kommt eine neue Zeit, sie spült alles Alte in mir fort; finde Ganzheit und Vollkommenheit an der blauen Blume Sehnsuchtsort.
Prozession im Nebel – Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855)
Wir sind von sterbender Natur, geboren, um zu bauen diese Welt; im Auf und Ab des Daseins Schicksalsspur, die nebelhaften Pfade gehn, wie’s uns gefällt.
Vertrauend folgen wir dem Drang des Handelns, um, was wir schufen, staunend anzusehen: Das Wissen steht im Licht des Wandels, es offenbart sich hässlich oder schön.
Nichts scheint mehr sinnbefreit, dient dem Verstehen und offenbart sein Für und Wider, hat Ausgleich und Vergeltung vorgesehen - was wertlos schien, gewinnt Bedeutung wieder.
Vollkommenheit – der Weg dorthin ein Wählen, Naturgesetze sind die Pflastersteine; Aufrichtigkeit befreit von allem Quälen, Ausgleich für Fehler treibt die müden Beine.
Er liegt so still im Morgenlicht, so friedlich wie ein fromm Gewissen; wenn Weste seinen Spiegel küssen, des Ufers Blume fühlt es nicht;
Quelle: Pinterest
Libellen zittern über ihn, blaugoldne Stäbchen und Karmin, und auf des Sonnenbildes Glanz die Wasserspinne führt den Tanz; Schwertlilienkranz am Ufer steht und horcht des Schilfes Schlummerliede; ein lindes Säuseln kommt und geht, als flüstr' es: Friede! Friede! Friede!
Motorengeräusche und Lärm auf den Straßen durchdringen doppelte Fensterscheiben; nie gewöhnt an die Laute - nach außen, gelassen, Beschaulichkeit muss auf der Strecke bleiben.
Man schiebt Jalousien als Sonnenblende, vor den Lauten des Alltags schirmt man sich ab; hinzu eine Prise TV-Elemente mit lauter Beschallung - der Muße Grab.
Momente der Ruhe – zu Kränzen binden, in Träumen nur wandeln durch Wiesen und Wald; abgeschieden vom Leben Genüge finden, wo die Stille des Himmels widerhallt.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.