Die Sonne verstärkt noch einmal ihr Strahlen wie ein letztes Mal für längere Zeit. Mit milderem Licht kann sie herbstlich malen, streift ab das leuchtende Sommerkleid.
Die Wolken treiben anders am Himmel, geballt zieht‘s vorbei, vor Azurblau und Licht. Wie am Meer, so groß ist das Gewimmel, das schneller als sonst zerfließend bricht.
Ein Lila trägt der Aster erstes Blühen als Formation „Verwandlung“ im Gewand, und nach des Windes stürmisch wildem Ziehen, strebt sie als Zögling duftlos ihm voran.
Die Winterheide treibt in Nebelschwaden, in unermüdlich reicher Pracht, und auf noch sommerlich erhellten Pfaden ist längst der Herbst gekommen, über Nacht.
Du, einer wirren Zeit verirrt Geschlecht, schau hin – am Horizont die schwarzen Reiter! Noch schattengleich, doch näherkommend schon, umzingeln dich des Dunkels wilde Streiter!
Dir war das Dunkel oft willkommen doch, in seinem Schutze reiften deine Taten, und seinem Flüstern gabst du gern Gehör. Nun sieh – es sprießen deiner Taten Saaten!
Was zitterst du und kannst es nicht ertragen? Du warst doch mutig sonst, wenn’s anders galt! Das deinen Zwecken dienstbar war, das Dunkel, sieh jetzt in seiner wirklichen Gestalt!
Und fühl der alten Erde fiebernd Beben, und wanken sieh das Haus der Wissenschaft, und stürzen sieh der Menschheit heil’ge Güter und mit sich reißen deine beste Kraft!
Denn plötzlich ist das Dunkel überall, das nun zerstörend gegen dich sich wendet. Des Horizontes schwarze Reiter sind das Böse, das du selbst einst ausgesendet.
Doch Gnade lässt das Dunkel vor dich treten, dass du’s erkennst, erkennend dann erlöst. Drum trag der Liebe Fahne ihm entgegen, dass du erlösend auch dich selbst erhöhst!
Denn angelangt bist du, verirrt Geschlecht, an deiner wirren Wege jähem Ende. So geh zurück in dich, und hol aus dir die Kraft, und wirk die große Weltenzeitenwende!
All der Hast entfliehen, die Eile der Menschen mit Abstand betrachten, deren betriebsames Verschwinden in der Menge, unfähig, der Enge zu entkommen, die sie bedrückt.
Die Gesellschaft, mit all ihren Meinungen und Fragen – oberflächlich und der Norm entsprechend; den widerstrebenden Gefühlen dieser scheinbar kalten Gegenwart, deren quälende Entscheidungen zwischen Wagnis und Niederlage, der Stimme des Zeitgeistes folgt.
Sich loszusagen von den Vielen, die ihre Sorgen verdrängen durch betäubende Genüsse. Böses Erwachen ignorieren, das innerlich verbrennt durch wachsende Unzufriedenheit, in tödlich selbstgemachter Hölle.
In Einsamkeit und Stille zu sich selbst kommen! Die Verworrenheit glätten durch Ruhe und Einsicht.
In der Seele, wo die tiefen Empfindungen wachsen, aufspringen auf den Zug des Verstehens, der Entbehrungen leichter trägt, der hilft, Sorgen und Ängste zu durchfahren in Hoffnung und Geduld, um an der Endstation Glaube und Liebe anzukommen.
Wir leben in Zeiten, in der sich die Welt auf allen Ebenen schnell entwickelt, es scheint, viel schneller als vor etwa 70 Jahren. Aber tut sie das zum Guten?
Gleichzeitig verändern sich unsere Vorstellungen von Tradition und Innovation. Die Dynamik der gesellschaftlichen Entwicklung erfordert Offenheit und die Bereitschaft, vertraute Muster zu hinterfragen. In diesem Spannungsfeld entsteht Raum für neue Ideen, die nicht nur die Vergangenheit respektieren, sondern auch die Zukunft gestalten. So wird der Übergang zwischen Alt und Neu zum Motor für gemeinsames Wachstum und kulturellen Vielfalt.
Da ist er wieder, der Baum der Erkenntnis, von dem ich schon oft geschrieben habe. Es ist der Baum, der viel Frucht macht in jeder Beziehung. Er stellt die Welt mit ihrer Pracht dar und die Vielfalt, die wir Menschen geradezu anbeten, wie in einem riesigen Supermarkt, in dem wir alles kaufen können, was das Herz begehrt.
Die Bibel erzählt die Geschichte vom Teufel, der Jesus nach vielen Tagen Wüstenaufenthalt in Versuchung führen will. So nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan!
Was würde passieren, wenn wir aufhören mit der Menge zu laufen und uns gegen den Zeitgeist stellen? Man stelle sich vor, man würde inmitten einer 100köpfigen Menschenmenge laufen, davon sind möglicherweise 70 Personen dumm, 10 bloße Mitläufer aus Bequemlichkeit oder Angst, 10 weitere wären böse und der Rest versucht sich gegen die Masse zu stellen. Wer stellt die eigentliche Gefahr dar, die Bösen oder die Dummen? Sicher wird es einen Bösen geben, der die 70 Dummen manipuliert. Mit diesen Dummen kann man nicht reden. Sie sind demnach viel gefährlicher.
In einer solchen Gefahr befindet sich unsere heutige Gesellschaft. Sie bringt durch Internet und Handy-Konsum Abgründe und Verborgenheit zum Vorschein, nämlich Verlogenheit, Heuchelei, Hässlichkeit und Gier.
Mit diesen Dingen muss ein anders erzogener Mensch heutzutage fertig werden. Als ob die Dinge nicht öfter mit uns fertig würden, als wir mit ihnen!
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Scheidungsrate erhöht. Sprache und Schrift der Kinder werden reduziert. Man telefoniert nur noch ungerne. Die echte familiäre Kommunikation wurde durch Emojis und kurzen Sätzen in WhatsApp ersetzt. Das ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis einer stillen sozialen Manipulation, die denkende Köpfe in Unterhaltungskonsumenten und solide Familien in selbstsüchtige Individuen verwandelt hat. Was die moderne Gesellschaft als Fortschritt feiert, erklärt, warum die eigene Familie möglicherweise unbemerkt auseinanderbricht.
Unsere Gesellschaft hat sich bewusst dafür entschieden, sich durch selbst gewählte Mittelmäßigkeit freiwillig zu zerstören. Die Abneigung gegen alles Althergebrachte hat bereits gewonnen und die Familie ist das letzte Schlachtfeld. Der Vater kommt nach einem Tag automatisierter Arbeit nach Hause, nimmt sein Handy und taucht in 15 Sekunden Videos ein. Die Mutter beantwortet Nachrichten, während sie mit ihren Kindern spricht. Schlimmstenfalls schiebt sie einen Kinderwagen und ihr Blick fällt dabei nicht auf den Säugling, sondern auf ihr Handy, das sie in der Hand hält. Die Kinder lernen, dass tiefgründige Aufmerksamkeit etwas Antiquiertes, unnötiges, fast pathologisches ist. Diese Szene, die sich in Millionen von Haushalten wiederholt, stellt den still und verheerendsten Zusammenbruch der Geschichte da, den Tod des komplexen Denkens innerhalb des Familienkerns.
Dieses familiäre Dilemma entsteht nicht aus böser Absicht, sondern aus zielgesteuerter intellektueller Faulheit. Eltern, die einen solch einfachen Weg wählen, werden nicht in der Lage sein Kinder zu erziehen, weil diese unfähig sein werden, sich der Realität zu stellen. Dummheit wird nicht durch Genetik vererbt, sondern durch kulturelle Vernachlässigung, die über Generationen weitergegeben wird.
Bildschirme haben die Aufgaben der Eltern und Lehrer übernommen, die Verbindung suggerieren, aber Isolation liefern. Dies ist nicht nur eine Änderung der Gewohnheiten. Es ist eine neurologische Umprogrammierung, die die menschliche Fähigkeit zerstört, tiefe und dauerhafte Bindungen einzugehen. Soziale Medien haben eine perfide Illusion geschaffen, das Gefühl mit der Welt verbunden zu sein, während man sich von der eigenen Familie entkoppelt.
Das ist interessanter als jedes Gespräch zu Hause. Eine Diskussion über Zukunft, moralische Werte und Sex mit einer unendlichen Vielfalt an imaginären Personen ist konkurrenzlos. Menschen sind bequem geworden und ziehen die Unterhaltung der Auseinandersetzung vor. Soziale Medien benötigen nur für kurze Zeit ungeteilte Aufmerksamkeit.
Tiefe Kommunikation erfordert Zeit, Geduld, Verletzlichkeit und emotionale Verfügbarkeit. Sie erfordert, dass die Teilnehmer Pausen, unangenehme Stille, Konflikte von Ideen tolerieren. Die Kultur des Schnappschusses hat all diese Bedingungen beseitigt. Gespräche werden durch Benachrichtigungen unterbrochen. Konflikte werden vermieden, weil sie Arbeit machen. Emotionale Intimität wird durch Likes und oberflächliche Kommentare ersetzt. Was passiert mit einer Generation, die gelernt hat, Liebe durch Emojis auszudrücken, die väterlichen Rat durch Google suchen ersetzt, die es für normal hält, jedes Gespräch zu unterbrechen, um Nachrichten zu checken? Diese Generation entwickelt nicht die relationalen Fähigkeiten, die notwendig sind, um familiäre Bindungen aufrechtzuerhalten, wenn sie mit echten Turbulenzen konfrontiert werden.
Die Ironie der Geschichte: Diese digital vernetzte Generation ist zur emotional isoliertesten der Welt verkommen. Sie haben tausende Freunde online, können aber kein einstündiges Gespräch mit ihren eigenen Eltern führen, ohne sich zu langweilen oder Angst zu haben. Die ältere Generation fürchtet sich vor technologischen Veränderungen.
Was passiert mit einem Kind, das aufwächst und sieht, wie vergängliche Beziehungen in den Medien verherrlicht werden, während seine eigenen Eltern darum kämpfen, eine echte Ehe aufrechtzuerhalten? Es lernt, dass Konflikt Unvereinbarkeit bedeutet, dass Schwierigkeiten den Verzicht rechtfertigen, dass sofortiges Glück wichtiger ist als Wachstum durch Herausforderungen. Familienwerte werden methodisch zerstört.
Die Medien fördern auch eine absichtliche Verwirrung über familiäre Rollen und Verantwortlichkeiten. Väter werden entweder als inkompetente komische Figuren oder als toxische autoritäre Figuren dargestellt. Mütter werden entweder als unterdrückte Opfer der Mutterschaft oder als Berufstätige dargestellt, die alles haben, weil sie die Mutterschaft opferten. Kinder werden als Konsumenten von Unterhaltung dargestellt und nicht als Menschen in der Entwicklung, die Führung und strukturierte Disziplin benötigen.
Wir sollten auf die von der Konsumkultur hergestellten Impulse mit Ablehnung reagieren oder sie in Frage stellen. Die Worte: „Weg mit dir, Satan!“ würden manchmal verinnerlicht hilfreich sein.
Ist es niemandem aufgefallen, wie viele Kochshows es in unseren Medien gibt?! Kann man da noch von Kultur reden, wenn für den Mülleimer gekocht wird?! Wie viele Menschen hungern und unsere Gesellschaft spielt mit dem Essen!
Funktionierende Familien müssen wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit gegen die Konsumkultur entwickeln. Das bedeutet nicht freiwillige Armut, sondern finanzielle Eigenständigkeit, die es ermöglicht, Entscheidungen auf der Grundlage von Prinzipien zu treffen und nicht auf der Grundlage von medialem Druck. Es bedeutet, Kindern beizubringen, zwischen echten Bedürfnissen und hergestellten Wünschen, zwischen echtem Wohlstand und dem Anschein von Erfolg, zwischen materiellem Reichtum und Charakterreichtum zu unterscheiden.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen; braune Blätter fallen müd vom Baum,
und der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen; mit dem Sommer flieht manch Jugendtraum.
Möcht einmal noch wie damals kosen, möcht‘ vom Frühling träumen und vom Glück.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen, doch die Jugendzeit kehrt nie zurück.
Versunken ist die Frühlingszeit, kein Vogel singt im Lindenhain; die Welt verliert ihr Blütenkleid und bald wird Winter sein. Verlassen ist der Holderstrauch, an dem ich einst geküsst. Es blieb ein Duft, der wie ein Hauch, aus fernen Tagen ist.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen, braune Blätter fallen müd vom Baum,
und der Herbstwind küsst die Herbstzeitlosen; mit dem Sommer flieht manch Jugendtraum.
Möcht einmal noch wie damals kosen, möcht‘ vom Frühling träumen und vom Glück.
Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen – ach, die Jugendzeit kehrt nie zurück. Holde Jugend, holde Jugend – kämst du einmal doch zu mir zurück.
Der Mensch kämpft sich durch letzte Sommertage - die Sonne schneidet tief, mit heißer Klinge; drückend verweht im Nichts die Hoch-Zeitlage und reicht dem Herbst den Schlüssel zum Gelingen.
Bald schiebt der Himmel Schattenwände zu und über letzte Rosenblüten treibt der Wind; bald findet kühl umhüllt so mancher Ruh und Regen macht die Fensterscheiben blind.
Gemüter, die so gerne Blumen pflegen, werden dann ruhen und auf Astern sehen, die neben Heidepflanzen, Sturm und Regen den Übergang zum Dunkel überstehen.
Schon bald wird neuer Wind von Norden wehen, treibt vor sich her, was längst vergangen ist; er scharrt um sich die Blätter auf den Wegen und tritt verjüngt ins herbstlich kühle Licht.
Wie alles vergeht, wie alles verschwindet, was wir geliebt und was uns verhasst! Alles, was uns hier auf Erden verbindet, wird uns zuteil, weil’s die Seele erfasst.
Denn jedes Tun, jede Tat, die berührend, erhebt kurz das Denken und Fühlen ins Licht. Streift uns das Leid, im Schmerz, den wir spüren, zeigt sich des Lebenssinns wahres Gesicht.
Drängt uns zu neuem Denken und Handeln, entflammt Empathie mit heilender Kraft, erlöst uns selbst von Verwirrtheit mit Wandel, nährt die Materie durch geistige Macht.
Schlamm bedeckt wurd‘ einst der Böse, endete im tiefen Sumpfe, als sein Blut im Herzen kreiste, ethisch erbbelastet pumpte.
Schlimmer Erbteil rief und lockte seiner Herkunft zu entsprechen, führte seines Körpers sinnen hin zu Totschlag und Verbrechen.
Um den Hals zog‘s eng und enger, wie die schwere Eisenkette im Verlies der Blutsverwandten; war dort niemals der Adrette.
Sein verschwelter Docht erlosch, als man ihn gefangen bindet; war auf düstren Gaunerwegen niemand, der sein Lichtlein zündet.
Harte Fron ließ ihn erschaudern, wollte diesem Ort entschwinden - nicht zurück in seine Welt, wo ihn alte Flüche binden.
Er entkam, verließ die Mauern und die Fesseln, die ihn banden, hetzte in das Moor der Sümpfe, wollt‘ auf sicherer Seite landen.
Doch die schwere Eisenkette hing ihm noch an seinem Halse, zog ihn unsanft in die Tiefe, in den Schlamm, wie eine Walze.
Manchmal, wie ein holdes Wunder, sieht man sie im Sumpfe stehen. Rein und schneeweiß ist die Krone ihrer Blütenpracht zu sehen.
Schlamm bedeckt sind ihre Wurzeln und im Sumpf der Zeit versteckt, doch sie treibt in weißer Reinheit, die sich hin zur Sonne streckt.
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