Rosenzeit ist bald gekommen,
wachsen blütenschwer und rein,
und im Innern duftet’s milde,
Blatt für Blatt will innig sein.
Dornen reißen manche Wunde,
sitzen tief wie Lebensschmerz;
sind des groben Leichtsinns Kunde,
brachen Rosenpracht und Herz.
Alte Narben für die Tränen,
deren inn’rer Brand gestillt,
waren Ausgleich für das Schöne,
das im Augenblick gefühlt.
Und es reihen Kletterrosen
sich wie Wunden, dicht an dicht.
Ranken wie die Schwerelosen,
binden Dunkelheit an Licht.
Alles Dasein ist ein Streben,
auch wenn unsre Blüten fallen
und des Strebens Lohn ist Geben,
Rosenteppich breitend allen!
Engel der Weihnacht, lassen Harmonie vom lichten Himmel rieseln, mit Schneeglanz in den weißen Flügeln.
Aus unbekanntem Land der Leidenslosen weben sie Rosen ins Erdenkleid, so mancher Dorn wird Menschen Leid.
Doch jedes Leid schwingt höher, reiner – im Weltendunkel sehn sie’s nicht, und wo der Mond die Schatten flicht, sind sie längst dazu ausersehen, einmal im Blütenschmuck zu gehen.
Die Güte Gottes schenkt am jüngsten Tag ein dornenloses Kleid zurück, dem Leid entwachs’ne Himmelsrosen gehoben in das Land der Leidenslosen.
Fühle berührungslose Nähe, distanzlose Gedanken, die, würdest du sie sehen, wie dornenlose Rosen, duftend um dich ranken.
Bruchteile von Sekunden, mit einem Lächeln lieben – so seelentief verbunden, als stünd’s in einem heil’gen Buch geschrieben, mit tausend Zauberworten, die, wenn sie ausgesprochen an geheimen Orten, die Herzensflammen bis in Ewigkeiten brennen ließen, und dort verweilend, würden sie den Jüngsten Tag begrüßen. In den Unendlichkeiten würden sie die neuen Morgen kränzen, als kleine Sterne, funkelnd, an den fernen Himmeln glänzen, und sich, wie unsichtbarer Liebesregen, auf die Geschöpfe dieser Erde legen.
Ahnst du mein unsichtbares Wangenstreicheln, fühlst du die fessellosen Bande? Möchte’ gerne deiner Seele schmeicheln, bin ich doch deinen Weg zu glätten außerstande.
Zeit der Rosen – Ferdinand Georg Waldmüller 1793 -1865
Des Sommerzaubers Üppigkeit vergeht; noch treibt er Knospen, doch mit Langsamkeit. Die letzten Rosen zeichnen ihren Weg und ihre Blütenblätter deuten Endlichkeit.
Des späten Frühlings Wunderblumenband ist nun zerrissen, durch den Wind der Nacht. In Wald und Tal hat sich ein Netz gespannt und der Altweibersommer weint und lacht.
Die Farbenpracht des Herbstes ist bereit sich auf das helle Sommerkleid zu legen. Er taucht in Gelb und Braun das Blätterkleid und kühlt die ausgebrannte Welt mit Regen.
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