Irgendwann, da werde ich dich fragen. Fern noch liegt der Tag in grauer Zeit. Irgendwann in jenen Frühlingstagen, wählst du für uns zwischen Glück und Leid.
Wirst du bleiben oder trennt für immer deine Wahl uns, ohne ein Zurück? Bringt mein stärkstes Hoffen nimmer wieder mir das größte Lebensglück?
Wirst du gehen, niemals wiederkehren, wenn dein Mund die letzte Wahrheit bringt? Nur mein banges Herz wird aufbegehren, wenn meine Seele mit dem Teufel ringt.
Löscht du die Sonne mir in dieser Welt, bleib ich alleine, hier, in meiner Einsamkeit. Wenn hinter dir der schwere Vorhang fällt, wird sich das Sterben zeigen, vor der Zeit.
Denn mit dir geht all meine Kraft, mein Heil, du trägst in deinem Herzen meinen Geist, wie einen Schatten – deiner Seele Teil, der mit ihr durch die Ewigkeiten reist.
Wasserperlen kleben auf der Scheibe – unaufhörlich wie der Regen rinnt. Tropfen, schillernd im kristallnen Kleide, fließen ineinander mit dem Wind.
Wie die Tropfen waren wir verbunden, spürten uns bei Tag, im stillen Traum. Nun ist alles, was uns band verschwunden, keine Liebe füllt den toten Raum.
Kalt und leer hast du dich selbst beschrieben, denn dein Lebenskrug brach jäh entzwei. Nichts als Wehmut ist zurück geblieben, und der Regen klopft den Takt dabei.
Alle Wärme wurde mir genommen, spür‘ nur Kälte statt Geborgenheit. Wird die Sonne nach dem Regen kommen, oder gar ein neuer Winter vor der Zeit?
Du bleibst die größte Liebe meines Lebens, verblasst ist nur der öde, äußre Schein; er trug den Glanz des Wollens, nicht des Gebens; die falschen Hoffnungsschimmer trübten ein.
Du warst die Andacht, ich der Wahrheitsfinder, der sich im Nebel stets im Kreise dreht. Um dich der Hauch der Reinheit; Seelenbinder warst du, den ich mir einst von Gott erfleht.
Die Trauer ist der dunkle Dieb des Lichtes, sie nahm mein Innen – ich versink in ihr. Tief auf dem Todesgrund in mir gebricht es. Was wärmend dich und mich einst band, gefriert.
Ich schüttle ab die schweren Kälteschauer, doch greift die kalte Hand erneut nach mir. Sie reißt mich mit, ich treib in hoffnungsloser, grauer Vergessenheit. Nichts führt zurück zu dir.
Wie soll ich deine Augen je vergessen? Wenn ich hineinsah, fühlte ich das Glück! Die Sehnsucht hat mein krankes Herz zerfressen. Kein weher Wunschgedanke bringt dich je zurück.
Auch, wenn ich des Vermissens stille Qualen noch immer leide…mehr, mit jedem Tag, muss ich auf schwarzer Leinwand fremde Bilder malen, weil ich das Bild von dir nie wieder denken mag.
Wenn ich es denke, bricht mir dein „nicht Wollen“ mein Herz in stiller Seelenqual. Du fehlst! Das neue Jahr begann mit Donnergrollen. Wird es mir Tage bringen, die du nicht beseelst?!
Mein Alles warst du – ich war nur die Schwere, die Last, die auf dir lag und die dich bitter machte. Du wolltest Ruhe, tauschtest Liebe ein, in Leere. Wortlos gingst du! Ob es dir Frieden brachte?
Ich gab die Hoffnung auf – sie starb und doch… sitz’ manchmal ich am Fenster, schau hinaus. Gleich kommt er um die Ecke, denk‘ ich noch, dann seh‘ ich dich im Geiste: meine Maus.
Kurz streichle in Gedanken ich dein Haar, fühl dein Gesicht für einen Augenblick. Doch schon beim nächsten Wimpernschlag ist klar: Es war nur Illusion…und doch mein ganzes Glück.
Manche Träume, die träumt man allein, des Abends bei flackernden Kerzen, manch eine Treue ist leider nur Schein, die Wahrheit erkennt man mit Schmerzen.
Manch einen Wandel durchlebet die Zeit, was gestern geglänzt, steht durchrostet. Schnell friert die Liebe im eisigen Kleid, Wärme von einst ist durchfrostet.
Vermeintliches Gold wird zum wertlosen Tand, blättert ab von brillanter Attrappe. Nimmt dem Edlen das Feine, die entblößende Hand, wird das Hartgold zur biegsamen Pappe!
Manch eine Liebe ist Alltag und Pflicht, manch eine bringt Wachstum und Segen. Gefühl und Vertrauen, wenn beides bricht, sinkt die Sonne im Schatten des Regens.
Mein Herz ist müd’ vom Weinen, Hoffen. Nicht enden will mein schicksalsschwerer Gang auf Wegen, steinig, zukunftsoffen – weit fort von dir.
Ich schau den Himmel an: Mir scheint, das Blau ist fahl, wird nie mehr leuchten.
Ein Sonnenstrahl streift mild mein Angesicht. Er trocknet meine Augen nicht, die feuchten; an meiner Traurigkeit zerbricht sein Licht.
So lang schon bist du fort, und immer wieder spür ich das Atmen deiner Seele um mich her.
Dein Geist ist bei mir. Schwer sind meine Lider. Nur deine Augen sehend wandle ich umher.
Bin nicht mehr ich. Mein Sein ist gramestrunken. Nichts und doch alles bindet mich an dich. Wenn ich in Nächten tief im Traum versunken mein Selbst verliere, halte mich!
Sehnsüchtig blicke ich ins Weite, geh still den Weg, der unser war. Nachdenklichkeit geht mir zur Seite, macht mir mein Sehnen offenbar.
Zeugt jeder Stein und Baum des Weges von deiner Gegenwart allhier, so wird mein Gang – ich überlegt es -, ein Weg, der tiefen Seufzer mir.
Nur Trauer fühl ich, übermächtig. In mir tobt Wehmut, Gram und Pein. Mein Gang ist schwer, mein Schritt bedächtig, denn heut geh‘ ich den Weg allein.
Der Wind, er haucht mir deinen Namen, „Mein Liebes“ schwebt mir sanft durchs Licht. Doch, ach, der Spott kennt kein Erbarmen, wenn er mit deiner Stimme spricht.
Treibt hohnvoll mir mit diesen Worten den Schmerz in meinen Seelengrund. Fühl ich an den vertrauten Orten, noch deinen Kuss auf meinem Mund.
Dort steht verwaist die Bank. Und wieder füllt sich mit Traurigkeit mein Herz und meine tränenschweren Lider, verschließen sich in wehem Schmerz.
Wo bist du, der mir so vertraut, der mich so sanft und zart umfing? Nichts blieb mir! Wie der Abend graut, so graut mir auch mein Lebenssinn.
Warst meines Daseins reichste Fülle, gabst Liebe mir als schönen Schein. Trag deren inhaltslose Hülle, in eine leere Zeit hinein.
Frank William Warwick Topham (1838-1924) – Der zerbrochene Krug
So viele Tränen hab ich geweint, zu Hause in dunkelster Stunde. So viele Verse hab ich gereimt, sie tragen des Leids bittre Kunde.
Vergeblichkeit spür’ ich, in all meinem Tun, bei Tag und bei Nacht in den Gliedern. Meine zerbrochene Seele muss ruhn. Gabst meinem Gefühl kein Erwidern.
Mit vollen Händen stand ich vor dir, gab dir mein Herz, unverwunden. Du hast’s genommen, doch was gabst du mir: Nur ein paar gestohlene Stunden!?
Brachte der Wahn nach vermeintlichem Glück, nur Illusionen und Träume zum Blühen, lass’ ich mit bittrer Enttäuschung zurück, all’ meine Hoffnung, mein Mühen.
Alles im Wandel! Die Gegenwart rinnt wie feiner Sand durch die Hände, auch, wenn das Sehnen tief in mir brennt, so fühl ich doch: Es ist zu Ende.
Wieder hat meines Schicksals Geschick ein bittres Kapitel geschrieben. Die Zeit begräbt mein scheinbares Glück, ich werd’ von ihr weiter getrieben.
Lange noch sucht die Sonne vergebens, einen Weg, durch die Wolken zu scheinen. Solang’ der gänzliche Sinn meines Lebens, ist, deinen Verlust zu beweinen.
Schweigen, Stille, Dunkelheit – nur das Rauschen müder Blätter, die sich langsam lösen von den Zweigen. Schaukelnd fallen sie der Nacht entgegen, blüh’n noch einmal auf, in buntem Zauber, legen eine farbenfrohe Decke auf die Wege, majestätisch liegt die Welt im Sterben… und der Tod, er schreitet still darüber, um den Lebenskreislauf abzuschließen.
Herbstgedanken – Sonntagsstille ! Und die Uhr, sie tickt und tickt, streut monoton Sekunden in das Grau, das ruhig dahin fließt, wie ein träger Fluss. Ich treibe haltlos, sinke in das Nirgends; bin losgelassen, treibe ohne dich. Ertrinke in den Fluten der Gedanken, die mich ziehen, immer tiefer, und ich falle wie die Blätter von den Bäumen… und der Tod, er schreitet still darüber.
Wenn du wiederkommst, wird meine Seele jubilieren. Wie ein fruchtbarer Boden zwischen kalten Steinen wirst du erscheinen. Mein Herz kann nicht still sein, will dich nicht verlieren, im Weinen.
Meine Arme sind leer, meine Sinne so trübe – als grübe sich dumpfer Schmerz in mein Denken. Mir ist das Leben so schwer, fühl’ mich unendlich müde. Wohin wird es mich lenken?
Wie ein Liebesbrief mit erbrochenem Siegel, der versteckt vor der Welt deinen Namen trägt, bist du mein Ich hinter dem Spiegel, das sich wie ein Gewissen in mir regt.
Untrennbares löst sich, es bindet das Leben; das Schicksal trägt in sich, was geht und beginnt. Die Hoffnung breitet in Liebe die Flügel, wenn du wiederkommst, mit dem Frühlingswind.
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