Entzweit sein, werden wir und einsam verloren sein, uns fühlen wie ein Kind, das Dunkelheit umhüllt verlassen, sich fürchtet, als sei‘s plötzlich blind.
Blühendes Leben, golden war’s beschienen, voll Lebensübermut und Zuversicht; das innere Kind spielt zwischen den Ruinen, sieht nur die Furcht im Dunkeln, ohne Licht.
Entreißt das Schicksal Menschen, was sie lieben, verliert ihr wundes Herz den Lebenssinn. Das, was verwachsen und im Geist getrieben – mit Herzblut geht ein Teil verloren und dahin.
Das innere Kind, gebrannt in Seelenflammen, ergab sich mit gebundenen Händen unter Tränen; es glimmt ein letztes Glühen in den Herzenskammern, ist wohlverborgen unter Asche reichem Sehnen.
Wenn du wiederkommst, wird meine Seele jubilieren. Wie ein fruchtbarer Boden zwischen kalten Steinen wirst du erscheinen. Mein Herz kann nicht still sein, will dich nicht verlieren, im Weinen.
Meine Arme sind leer, meine Sinne so trübe – als grübe sich dumpfer Schmerz in mein Denken. Mir ist das Leben so schwer, fühl’ mich unendlich müde. Wohin wird es mich lenken?
Wie ein Liebesbrief mit gebrochenem Siegel, der versteckt vor der Welt deinen Namen trägt, bist du mein Ich hinter dem Spiegel, das sich wie ein Gewissen in mir regt.
Untrennbares löst sich, es bindet das Leben; das Schicksal trägt in sich, was geht und beginnt. Die Hoffnung breitet in Liebe die Flügel, wenn du wiederkommst, mit dem Frühlingswind.
Im Traum stand ich alleine und schweigend in meiner Küche. Alles war still. Als ich zur Türe blickte, sah ich meine ‚große Liebe‘ im Flur zur Haustüre hinausgehen, wie in Nebel hinein.
Dann vernahm ich plötzlich eine weitere Person neben mir. Sie war groß, ohne Gesicht, mit einer braunen Kutte bekleidet, die Kapuze weit über den Kopf gezogen.
Wieder blickte ich zur Türe. Als die dunkle Gestalt dann meine Hand umfasste, gruselte es mich. Dann bin ich erwacht.
Dieses Traumbild machte mir Angst, denn ich empfand plötzlich eine tiefe Einsamkeit. Da ahnte ich, dass das Ende der Affäre kurz bevor stand. Und so war es dann auch. Der Geliebte verließ mich wortlos und ging in sein altes Leben zurück.
Der Kapuzenmann war das Bild des Eremiten, wie auf entsprechender Tarotkarte. Ein Symbol für Alleinsein, Ruhe, Selbstfindung aber auch für Einsamkeit, Antriebslosigkeit und Isolation.
Es schmerzt so sehr: Ich lese deinen Namen! Er streut mir Salz in meine offnen Herzenswunden. Aus meinem Leben längst verschwunden, bist du… und immer noch kein „Amen“.
Weiß nicht was wird. Hab’ keine Ziele mehr und kein Warum.
Ich sah im Traum dich gehen… abgewandt und stumm, und neben mich trat ein Kapuzenmann in schwarzem Lein’. Seitdem du gingst, steh’ ich mit ihm allein. Der Tod ist gnädig, trotzdem fürcht’ ich ihn. Er ist so kalt und fordert tausend Tränen. Die Einsamkeit quält mich mit wehem Sehnen, und Finsternis liegt mir auf Leib und Sinn.
Weiß nicht was wird. Hab’ keine Träume mehr und kein Wofür. Nicht einmal schautest du dich um nach mir, nicht ein Gedanke mehr für mich…kein Wort!
Wasserperlen kleben auf der Scheibe – unaufhörlich wie der Regen rinnt. Tropfen, schillernd im kristallnen Kleide, fließen ineinander mit dem Wind.
Wie die Tropfen waren wir verbunden, spürten uns bei Tag, im stillen Traum. Nun ist alles, was uns band verschwunden, keine Liebe füllt den toten Raum.
Kalt und leer hast du dich selbst beschrieben, denn dein Lebenskrug brach jäh entzwei. Nichts als Wehmut ist zurück geblieben, und der Regen klopft den Takt dabei.
Alle Wärme wurde mir genommen, spür‘ nur Kälte statt Geborgenheit. Wird die Sonne nach dem Regen kommen, oder gar ein neuer Winter vor der Zeit?
Ach, könnt‘ ich doch schlafend unter dem Rasen ruhen, von Sonne beschienen und Regen gestreichelt, von erdigen, feuchten Schollen umschmeichelt, könnte nichts Falsches ich tun!
Wollte dich immerzu küssen. Dich berühren müssen war wie ein Trieb, der niemals endend dir Liebe beschrieb, und mein Sehnen nach deinen Augen, die so tief sind wie Seen… du warst all‘ mein Glück, doch Gedanken vergehen.
Ach, könnt‘ ich doch schlafend im All-Eins vergessen, was ich an dir besessen und doch nichts – nur ersehnt! Die Jahre werden schleichen über den Rasen, den keine Blüte je ziert, und das Land über mir, das erfriert. Dann kann ich nichts Falsches mehr tun… so lass mich doch ruhen!
Carl Vilhelm Holsøe (1863-1935) Junge Frau auf dem Balkon
Das Große in dir lieb’ ich, das du stets verneintest, schautest dich an, vor einem blinden Spiegel. Schaff dir ein klares Bild, dann blick hinein, erkenne! Schau deiner Seele hellen Glanz, sie schimmert sanft und warm. Sie wärmte mich. Wie ich sie liebte!
Sie hüllt mich nicht mehr ein und deine Worte flohen schwer. Zurück blieb NICHTS, das Wort „warum“ und Traurigkeit. Es gibt kein Mit-dir und kein Ohne-dich!
Ich treibe fort, in bitter-blut’gen Tränen, gelöst von aller Träumerei; zum Sterben müd’, geh ich den Weg allein.
Wo tausend Menschen meine Andacht stören, ist kein Friede.
Du hast ihn fortgenommen, vor der Zeit und allem Sinn. Mein Herz verbrennt im wehmutsheißen Regen. Nichts stillt die Glut, dein Bild wird nie vergehen.
Ade, zur guten Nacht! Jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß scheiden;. Im Sommer da wächst der Klee, Im Winter, da schneit´s den Schnee, da komm ich wieder.
Es trauern Berg und Tal, wo ich viel tausendmal bin drüber gegangen; das hat deine Schönheit gemacht, die hat mich zum Lieben gebracht mit großem Verlangen.
Das Brünnlein rinnt und rauscht wohl dort am Holderstrauch, wo wir gesessen. Wie manchen Glockenschlag, da Herz bei Herzen lag, das hast du vergessen!
Die Mädchen in der Welt sind falscher als das Geld mit ihrem Lieben. Ade, zur guten Nacht, jetzt wird der Schluß gemacht, daß ich muß scheiden.
Bald* bist Du gänzlich fort aus meinem Leben! Du gehst nicht ganz – ein kleiner Teil bleibt hier, den senke ich mit liebevollem Weben in die verborgne Kammer meines Herzens mir.
Nicht losgelöst sind alle Erdenstricke, noch hält mich die Erinnerung gebannt, doch bald pflegt Schwester Zeit mit leisem Schritte, mir mein gebrochnes Herz mit sanfter Hand.
Sie wird den Balsam des Vergessens auferlegen, der wie der Nachtwind sich in Seelen senkt. Sie wird die Wunden heilen, die noch quälen und tröstend Sehnsucht stillen, wenn der Tag beginnt.
Die Einsamkeit wird sich in Stille wandeln, mein Herz wird heilen, irgendwann und -wie. Nur manchmal senkt mir dein verklärtes Handeln „Verbundenheit“ in meine Phantasie.
In diesem Dunstbild sehe ich dich wieder, du hüllst mich ein, in weißes Traumgespinst. Dein Geist singt mir am Tage Trauerlieder, zeigt mir, dass Traumesbilder nicht das Leben sind.
*Das Gedicht entstand im Jahr 2008
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