Wenn ich genieße der Erinnerung kleines Glück, in einem Leben, das ich heut‘ nicht wiederfinde, leb ich im Traum, der Gegenwart entrückt, so dass der Weg zurück sich nur im Müssen gründet.
Werd‘ immer in die Zeit zurückgezogen, so wie am Gummiband gerissen, hin und her, und bin ich erst der Schattenwelt entflogen, zieht’s mich zurück – bald ohne Wiederkehr.
Dann BIN ICH, nur im großen Schweigen, um mich herum, nur Sonne, Wind und Regen; das ALL um mich, wo alle Sterne steigen und paradiesisch blüht ein neues Leben.
Ein Engel küsste mich des nachts,
ich hab ihn fliegen sehen.
Beim Flügelschlag bin ich erwacht.
Er war so groß und schön!
Verloren war ich ohne ihn,
er war mir längst bekannt,
seitdem ich Fleisch geworden bin,
nimmt er mich an die Hand.
Geistig, wie im verbund’nen Traum,
lief ich durch Himmelswiesen,
ich hörte Stimmen, die im Raum
mit Lobgesängen priesen.
Die Welt versank in Harmonie,
kein Ton hat falsch geklungen.
Ein Missklang hat dann irgendwie
mit meinem Schlaf gerungen.
Ich wachte auf, mit wirrem Sinn
und wünschte mir mit Sehnen,
geliebt zu werden, wie ich bin,
mit allen falschen Tönen.
Wie eine breite Straße liegt das Leben am Anfang vor uns. Jemand kümmert sich um die kleine Seele, die das Licht der Welt erblickt. Erste Schritte werden gegangen, vorsichtig, um nicht hinzufallen. Es ist wie eine Mahnung für den weiteren Lebensweg: Nur nicht hinfallen! Stolpersteine gibt es überall, Verlockungen, Begehrlichkeiten. Schon als kleines Kind lernt man die Verbote der Erwachsenen.
Trotzdem muss man weitergehen, und man merkt, dass es immer schwieriger wird, weil überall Gefahren lauern. Ein oft überfordertes Kind, in der Schule, im Familienleben. Als ich ca. 10 Jahre alt war, begannen meine Träume von einer spiralförmigen Treppe, die nach oben führte. Dieser Traum kam häufig wieder. Obwohl es nur eine Treppe war, war das ein Albtraum für mich. Ich wachte jedes Mal schweißgebadet auf.
Eine spiralförmige Steintreppe, in einem Treppenhaus ohne Fenster. Das Schlimmste war, die Treppe wurde immer schmaler, je weiter und höher ich ging. Ich lief, in der Hoffnung, doch noch einen Ausgang zu finden, denn rückwärts, nach unten, konnte ich nicht laufen. Also ging es höher und höher. Ich fürchtete mich, als die Treppe schmal wurde. In drückender Enge musste ich mich hinauf quälen und schließlich kam die letzte Stufe, aber da war kein Ausgang. Dort saß ein großes, gelbes Küken, das gerade so auf die Treppe passte und quietschte mich an.
Ich liebe Tiere und flauschige Küken, aber dieses Traumwesen machte mir derart Angst, dass ich tagelang darüber nachdenken musste. Was hatte der Traum zu bedeuten? Damals konnte ich die Deutung nicht finden. Erst jetzt wurde mir klar: Die Treppe war das Leben, ohne darin zurückgehen zu können, nur vorwärts, immer höher, wie in einer Spirale. Irgendwann kam unweigerlich das Ende…und was kam dann? Das Küken ist für mich Symbol für ein neues Leben. Das Rad des Schicksals dreht sich aufs Neue. Es ist nicht zu Ende!
Im Traum stand ich alleine und schweigend in meiner Küche. Alles war still. Als ich zur Türe blickte, sah ich meine ‚große Liebe‘ im Flur zur Haustüre hinausgehen, wie in Nebel hinein.
Dann vernahm ich plötzlich eine weitere Person neben mir. Sie war groß, ohne Gesicht, mit einer braunen Kutte bekleidet, die Kapuze weit über den Kopf gezogen.
Wieder blickte ich zur Türe. Als die dunkle Gestalt dann meine Hand umfasste, gruselte es mich. Dann bin ich erwacht.
Dieses Traumbild machte mir Angst, denn ich empfand plötzlich eine tiefe Einsamkeit. Da ahnte ich, dass das Ende der Affäre kurz bevor stand. Und so war es dann auch. Der Geliebte verließ mich wortlos und ging in sein altes Leben zurück.
Der Kapuzenmann war das Bild des Eremiten, wie auf entsprechender Tarotkarte. Ein Symbol für Alleinsein, Ruhe, Selbstfindung aber auch für Einsamkeit, Antriebslosigkeit und Isolation.
Ein Engel streifte nachts mein Haar, streute mir Traumgesichte in den Sinn. Betört und friedvoll lag ich anfangs da und folgte meines Traumes Anbeginn:
Ich sah entlang des Stadttors dunkle Mauern und an dem schwarzen Turme Fackelfeuer. Mich trieb die tiefe Welle des Bedauerns, als ich vernahm, das klagende Gemäuer.
Es schien, als drängten Tränen durch die Ritzen, sie liefen auf den dunklen Grund hernieder und bildeten in salzig, kleinen Pfützen die Münder, weinend, mir als Bilder wieder.
War all der vielen Unsichtbaren Trauer, die man gequält, entmenschlicht, umgebracht. Die hinter heren, alten Kirchenmauern erlagen Folterungen dunkler Macht.
Ich hörte Schreie von den längst Verbrannten, sah Höllenfeuer unter ihren Füßen. Be-Geisterung bei ihren Art-Verwandten, die Gaffer, die noch Lebenszeit verbüßten.
Vernahm das dumme Volk in dichten Schleiern, ein schwarzer Vorhang deckte ihr Gesicht. Sah sie im Hier und Jetzt und damals feiern – Vergangenheit entband im neuen Licht.
Noch immer gibt es üble ‚Weltenlenker‘, die Staatsgewalt als gottgegeben präsentieren. Die sich durch Religion bigotter Denker zu teuflischen Armeen formieren.
Der Engel ist längst fortgegangen. Mit ihm verging mein Traum; ich bin erwacht. Die Welt ist alt und neu das menschliche Verlangen, doch hat es Unbewusstes klar gemacht?
Ist Böses nicht schon immer bös gewesen? „Du sollst nicht töten“, unsere größte Pflicht? Die Welt wird nicht am Leid genesen, egal ob Priester oder Führer spricht!
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