In ein Jahrhundert gehn von anno dazumal, das scheinbar schön und einfach war, das Tagwerk härter nur, mit wenig Lohn, ein müßig Ding, die Armut offenbar.
In tristen Hütten, strohbedeckt und klein erhellte Kerzenlicht das dunkle Heim; Geldadel, hoch zu Ross, einsilbig streng, beherrschte das Gesetz im Land allein.
Nach Notdurft stank es in den Städten, den Nachttopf leerte man auf Straßen, statt im Kanal, wie wir ihn heute kennen, roch es auf den urin-getränkten Gassen.
Das arme Volk ersann sich eigene Lieder, die Kinder tanzten fröhlich Ringelreihen; die Bauern hegten lang die reife Saat und fuhren, wenn das Laub fiel, Ernte ein.
So golden war die Welt gefärbter Felder, des Lenzes Blüten längst gereift und hin; der letzte Apfel war gepflückt und selber suchte man Wärme nach der Arbeit am Kamin.
Man schaffte sich an gelbbelaubten Plätzen im Herbst ein kleines Stück Gemütlichkeit; wenn vom Kastanienbaum die Früchte fielen, dann war das Erntedankfest nicht mehr weit.
Kunst ist es nicht nur jenen zu gefallen, die tiefen Sinn hinter der Hülle sehen; betrachtend steht manch 'Weiser‘ in den Hallen und deutet, was selbst Künstler nicht verstehen.
Kopfschüttelnd runzelt mancher seine Stirne - „Ein Kunstbanause!“, kritisieren die Experten, und viel zu Reiche zahlen, was die Künstler-Hirne durch Anderssein und Kritzeleien verzerrten.
Ein Künstler ists, wenn sich des Kunstwerks Hülle in wundersamer Schönheit selbst erklärt, wenn sich sein Werk in bloßer Herzensstille mit einem Seelenblick durch Liebe nährt.
Meine Gedanken, sie laufen weit fort von der Gegenwart getrieben, fern, so fern ist mein liebster Ort, gestorben all meine Lieben.
Auch Vater, der in mir Übles sah, das er lieblos großziehen musste, ist in den Gedanken an gestern da; wie durch mich seine Ablehnung sprosste.
Mutter seh ich am Bügeltisch, am Herd, an der Nähmaschine; von ihr lernte ich vieles und sicherlich, wie man den Gatten bediente.
Auch das Ertragen lernte ich hier, wenn Vater mich schlug, bis aufs Blut. War doch nur wie ein geduldetes Tier, und das nur, wenn es wortlos ertrug.
In der Elternschule hab ich gelernt, den Männern das Recht zu gewähren, „Me too“ von heute lag damals fern, Frau war schuld an des Mannes Begehren.
Für Minirock und Make-up der Zeit habe ich Prügel und Schelte bezogen. Erstes Schminkzeug und das ‚schreckliche Kleid‘ sind in den Müll geflogen.
So kämpfte ich dort wie ein Pionier, doch die Zeit schien so lang und die Jahre. Es trieb mich die Angst um mein Leben von hier, was mich vor dem Hass meines Vaters bewahrte.
Ein letztes Mal Vater beim Mittagschlaf sehen, um dann eilig davonzuschleichen. Ich seh mich noch zitternd am Hoftor stehen, um vom Ort meiner Eltern zu weichen.
Die Amsel singt, so wie an allen Tagen, des Sommers Hitze hat sich abgekühlt, der Morgen kommt und mit ihm alle Plagen, die Schlaf beraubt der wache Körper fühlt.
Da sitzt man wie vor tiefem Schweigen, die Wände atmen aus, was sie bedrückt; man starrt darauf, als würden sie sich neigen, sind ohne Worte nah herangerückt.
Sie tragen in sich viele Taggedanken, die schwerer lasten als so mancher Stein, als ließen sie die stärksten Mauern wanken, dringen sie seelentief ins Mark hinein.
Wird morgen noch die Amsel singen, wird lieblich sein, des Tages Sonntagskleid? Was werden uns die nächsten Stunden bringen, wird Freude sein im trüben Licht der Zeit?
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