Was man körnerweise säte,
spross aus sonnenwarmer Erde;
garbenweise band man’s früher,
fuhr das Heu und Stroh zu Pferde.
Abgeerntet sind die Felder,
und die Jäger schießen wieder;
Schüsse hallen durch die Wälder,
töten Wildbret und Gefieder.
Schrot und Korn auf die gerichtet,
die in Freiheit äsend ziehen;
blutig ist der Tod und sinnlos,
schutzlos ins Gehölz zu fliehen.
Und der Jagdstock treibt noch immer. -
Tun‘s die Guten oder Bösen?
Menschen wechseln ihr Gewand,
doch sie wechseln nie ihr Wesen.
Jagdtrophäen für die 'Potenten',
die sich gern mit Leichen schmücken,
die beim Töten mit Gewehren
ihre Schwächen überbrücken.
Voll von Schnaps und Mordgelüsten,
nimmt die Treibjagd ihre Wende.
„Ist nur der Natur zum Besten!“ -
"Halali" – des Tötens Ende?
Kategorie: Taggedanken
Welt der wunderbaren Talente – Teil 7
Der Anfang
So der Anfang, wie das Ende!? –
„Wehret ihn!“, so war die Mahnung,
doch man sehnt ihn sich herbei,
überhört die laute Warnung.
Grause Nazi Fantasien
ewig gestriger Geschöpfe,
greifen bald schon nach Berlin,
herrschend über alle Köpfe.
Nicht die Leuchte hoher Bildung
ließ das Herz der Vielen brennen,
die sich schreiend zu ihm wandten
und sich nun zu ihm bekennen.
Braungetönte Reden streute
man im Osten dieses Landes,
die, die ‚echte‘ Führung wollten,
wählten ihn, bar des Verstandes.
Wo einst Menschenleiber zuckten,
in den alten Folterstätten,
treiben sie, die Altverfechter,
Kampfbereite aus den Betten.
Mag es Gott verzeihn, doch schuldig
sprechen ihn die Mordgerichte,
schuldig treibt die Unfreiheit
ihn durch alle Weltgeschichte.
Wollen die, die ihn erhoffen,
neue Mauern um sich bauen,
weil sie, längst im Kopf errichtet,
gegen jede Einsicht mauern?
Untat klebt auf Wählerstimmen -
30 Jahre sind vergebens;
ihn, den sie den Anfang nennen,
wird der Rückschritt unseres Lebens.
Aus „Wallensteins Tod“ von Friedrich von Schiller:
Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare.
Das ganz Gemeine ist’s, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!
Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede!
Rückblick
Singend übers Land gezogen ist man einst in frühen Zeiten,
doch die Liederwelt von damals scheint längst aus dem Kopf zu gleiten.
Wenn im „Frühtau man zu Berge“ durch die stillen Wege zog
und mit Liedern auf den Lippen in sich frische Waldluft sog,
hörte man die Vögel singen, wie der Amsel Sehnsuchtsklang,
lehnt man heute dieses Klingen störend ab, im Alltagsdrang,
und das Lärmen der Motoren und die regen Menschenströme
werden nicht mehr wahrgenommen, sind heut‘ akzeptierte Töne.
Störend, sei der Schrei des Hahnes, der den neuen Tag begrüßte,
und man grollt, dass man dem Vogel bald den Hals umdrehen müsste.
Ich wünsch mir die Zeiten wieder, wo die Tage heil und labend,
und ein stiller Zauber ging durch den milden Sommerabend.
Doch die Stadt im Alltagsgrau, liegt im Regen der Moderne –
sehn die Einfachheit zurück, mit dem Blick weit in die Ferne,
und mit klarem Blick zum Himmel, möchte ich die Sterne sehen,
um in Dunkelheit der Nacht, lichte Tage zu verstehen.
Überlegungen
Wäre nicht der Hass der Menschen
und das Unglück ihres Handelns,
gäb es nicht so viele Wege,
die das Leben düster wandeln.
Wär der Mensch nur glatt gestrickt,
der nichts Krauses hätt‘ im Sinn,
herrschte hier nur bloßes Glück,
ohne geistigen Gewinn.
Beides leben, Glanz und Schatten,
unbedingt zu lieben lernen;
um nach tödlichem Ermatten
aufzusteigen zu den Sternen.
Einst aus Sternenstaub gegeben,
reisen wir zurück ins Schweigen,
wäre nicht der Drang nach Leben,
würden wir im Nichts verbleiben.
Doch wir treiben durch die Zeiten,
hoffnungsfreudig immer weiter,
steigen über fernste Weiten,
furchtlos, höher auf der Leiter.
Heiße Sommertage
Die Hitze flirrt im Sommerlicht,
der Mensch flieht in den Schatten.
Die Sonne strahlt, die Sonne sticht –
lässt jedes Blatt ermatten.
Die Luft zieht bald in jeden Spalt,
treibt Kühle aus den Räumen;
dringt ein, mit himmlischer Gewalt,
lässt Welt vom Regen träumen.
Bald kommt die kühle Zeit herbei,
wird Brand und Glut entfernen.
Der großen Dinge Wesen sei,
sie zu verstehen lernen.
Es steht im Buche der Natur,
es wird die Sonne reifen,
und wer der Wahrheit auf der Spur,
wird sie gereift, begreifen.
Schein der Mode
Vom Schein der Mode sollt‘ ich mich entwöhnen;
ein Hauch von Nichts, der sich um Leiber schmiegt,
ein bisschen krumm Gewachs’nes gerade biegt,
die Blicke auf sich zieht, um zu verschönen.
Liegt doch ein Trug, der augenscheinlich da,
in Kleidern, die den Trägern schmeicheln,
kaschiert die Linie in einigen Bereichen
und man verbirgt, was sonst erkennbar war.
Ganz unentbehrlich schienen einst die Blicke,
die beim Flanieren meinem Körper galten;
es war mir ein Genuss, sie an mir festzuhalten,
es gab mir Selbstvertrauen, Leichtigkeit der Schritte.
Die Moden ändern sich im Lauf der langen Zeit,
Gepflogenheiten sind nur temporär - das Alter kam,
und jede Falte zeigt mir, was es mit sich nahm:
die Schönheit und die Oberflächlichkeit.
Gespinste der Nacht
Der Tag vergeht ganz leise
und bringt die Nacht zurück;
Minuten, die ermatten,
im kurzen Stundenglück.
Der Sonne Glanz verschwindet,
Mondlicht durchstreift das Land,
wo es die Wachen findet
und müde Augen band.
Vollmond beglänzt die Fenster;
gar mitternächtlich tief,
holt er die Nachtgespenster,
mit Namen, die er rief.
Sie rauben dir im Plaudern
den lang ersehnten Schlummer;
sie bringen dir ein Schaudern
im längst vergessenen Kummer.
Kalt scheinend ist das Leuchten,
auf Teichen, Schilf und Moosen,
treibt aus den dunklen Feuchten,
Nénuphar - weiße Rosen.
Bringt Schönheit in die Welten
durch geheimnisvolles Walten -
wenn es dämmert in der Ferne,
lichte Wunder sich entfalten.
Tierische Seelengefährten
Vorüber sind die sorgenschweren Tage,
es glättet eine Spur von Leichtigkeit die Welt,
die mir geblieben, denn es waren viele Jahre,
zu denen sich kein Hauch von Glück gesellt.
Nur ein Zufriedensein ist mir geblieben;
mit Händen greife ich das Glück beim Schopf;
die sich mir zugeneigt, zärtlich verbiegen,
um meine Beine streichen, Leib und Kopf.
Bei jedem Streicheln blinzeln sie mir zu
und schnurren mir den Laut der Harmonie,
was mich bedrückte, schwindet so im Nu;
denn ihre Seelen lächeln – irgendwie.
Am Sonntag
Es gab manch helle Sonntagmorgen,
an denen ich zum Spielen ging.
Die Luft war rein, es blieb verborgen,
was über mir in Schwere hing.
Geöffnet waren Herz und Seele;
streckte die Arme aus nach Leben.
Ein frohes Lied floss aus der Kehle,
dem Hof und Garten galt mein Streben.
Im Sonntagskleid und weißen Strümpfen,
mit feinen schwarz lackierten Schuhen,
gab’s manchen Tadel, lautes Schimpfen,
wenn ich’s beschmutzte durch mein Tun.
Im Garten durch die Felder gehen,
und die Insektenwelt betrachten,
schaukelnd die Welt von oben sehen,
wie Wolken ziehn und Schatten brachten.
Des mittags roch es aus der Küche
nach Klößen und nach Schweinebraten,
die Schwaden sonntäglicher Gerüche,
zogen sich weit bis in den Garten.
Mit Vorsuppe und Schokopudding
wurde der Sonntag zelebriert;
saß müd gegessen auf der Bank,
nachdem die Reste abserviert.
Es gab statt Fernsehen Radioklänge
und Sportreporter, die dort schrien;
Redeverbot – im Raum die Enge –,
wollt‘ nur in meinen Garten fliehen.