Wo Nebelgeister schweben und vergehen,
im Reich der Sehnsuchtslosen,
wo sie im Grau der Städte untergehen,
als würden sie in Gischt und Wellen tosen.
Im Dunkel jener Zeiten suchen, finden,
die doch den Blick im Rausch nicht heben;
wo ihre Geister sich an Bilder binden,
die nicht nach Liebe und Erfüllung streben.
Dann lieber angesichts der Sterne sterben,
mit sehnsuchtsvollem Blick nach oben;
als Wegbereiter hoffnungsvoll vererben
den Fingerzeig des Lichts von droben.
Schlagwort: Zeitgeist
Blüten unter Dornen

Die Zeit im wechselnden Gewand
bedeutungsvoller Unzulänglichkeiten,
die, konfrontiert mit harten Wirklichkeiten,
doch Rosenblüten unter Dornen fand.
Erinnerungslücken – löchrig‘ Kleid der Reue,
gespalten war der Zeitgeist zu Beginn;
erweckend zog Bewusstsein in den Sinn,
mit dem es Blüten über neue Wege streute.
Zu Trauerkränzen hat die Zeit geflochten,
die vielen Blüten, die die Spuren säumten,
denn alles, was die Massen sich erträumten,
war totgeweiht, weil sie kein Tun vermochten.
Es kommt ein neuer Frühling, neues Blühen!
Bald ist vorbei des Winters Bangigkeit.
Der Geist der Zeit wird neue Wege ziehen
und trägt ein neues, hoffnungsvolles Kleid.
Die Zeit von gestern
Die alte Zeit ist fort. Mit ihr Generationen.
Auf Sand des Einst ist unsre Welt gebaut,
als winziges Atom, das schlummert in Ionen.
Ihr Bild, verklärt, nur Abbild, mild ergraut.
Verklärte Zeit! Was ist von dir geblieben,
wenn das Gedenken manche Wahrheit schönt?
Wie war dein Früher? Ist es übertrieben…
ist es ein falsches Bild von dir, das uns verhöhnt?
Der Sand der Gegenwart lässt Schritte schwanken.
Mein Blick mag ungern manche Wahrheit schauen.
So manche Nacht gefüllt mit Taggedanken,
die kreisten bis zum nächsten Morgengrauen.
An Fetzen der Vergangenheit zu kleben,
fest in sich tragend altes Zeitgeschehen;
ringen nach Luft im Wellentanz des Lebens,
im Auf und Ab, wie Treibholz und vergehen.
Eingeprägt

Ist es der Zeitgeist, der die Menschen prägt,
der überheblich fremde Prägung wägt?
Sie, als zu leicht befunden aussortiert,
weil deren Maßstab, selbstverliebt, sich irrt.
Der Überfluss prägt Neid in dieser Zeit,
man nimmt und ist zum Teilen nicht bereit.
Es folgt ein Fluss, der Krieg und Frieden bringt -
das Volk trägt Demut, die um Wahrheit ringt.
Weltreiche gingen blind durch Wahn und Zeit,
trugen ein blutgetränktes Totenkleid.
Das Schicksal dieser Welt wird offenbar:
sie bleibt, wenn ewig Gutes Prägung war.
Einfaches Lebensglück
Unser Zeitgeist ist hochtechnisiert. Das hat eine gute und eine weniger gute Seite. Es gilt Althergebrachtes zu erhalten und zu bewahren.
Maschinen übernehmen die Arbeit aus Jahrhunderten und der Mensch hat sich in eine große Abhängigkeit begeben. Die nächsten Generationen verlieren nicht nur altes Wissen, sondern auch alte Fähigkeiten. Würde die Technik ausfallen, ginge alles verloren und die Menschheit müsste bei Null beginnen.
„Alexa“ kann nichts mehr sagen, wenn man ihr den Stecker zieht.
Und die Raben kreisen wieder

Maskenhaft trägt manche Miene ihren Geist im Angesicht, die alltägliche Routine deckt ihr wirkliches Gesicht. Gleich dem Wetter hier und heute, stürmisch herb und mächtig kalt, sind maskiert der dunklen Leute Geistesschwäche und Gewalt. Über Dächer, wie die Raben, fliegt ihr Geist durch Stadt und Land, sucht sich hungrig einzugraben in der Köpfe Unverstand. Dunkler Sinn und Alltagssorgen, überschminkt und kostümiert, was am Aschermittwochsmorgen heim in die Gewohnheit führt. Wie die Raben kreisen viele, dunkel krächzen sie und schreien; wollen im Gesellschaftsspiele Teile der Entwicklung sein. In der alten Masken Zwänge - ein Gestrick in rechts und links, tönen ihre Mantras. - Klänge, die ein Totenvogel singt.

Göttliche Vorsehung

Es quälen die grübelnden Fragen, als starrten sie forschend uns an, wie Augen der Sphinx offenbaren sie lockend den zweifelnden Bann. Gefangen in Jetztzeit und Erbe eines längst vergangenen Wahns, stehn um uns Sorgen, wie Berge, ohne Sicht für den göttlichen Plan. Der Wohlstand der Welt ist im Wanken, der vorlaut die Augen verschloss; vertrauten nicht Gott, nur den Banken, obwohl Sein Geist unser Leben ergoss. Vertraut mit dem Herz eines Kindes, das rein ist, voll Vertrauen und wahr; dann wird klar, dass die Härte des Windes nur die göttliche Vorsehung war.
Zeitgeist

Wenn die trübe Zeit vergangen, die vor unseren Türen liegt, Wind und Regen sich gefangen, der kalt durch die Länder trieb; wenn die Totenglocken schweigen, die von Gotteshäusern klingen, Kirchenbänke leere Stätten, menschenleer und ohne Singen; wenn nur Leere füllt die Öde, sich die Stolpersteine heben, wird man fallen in den Straßen, denn ein alter Geist will leben. Er beschwert das Tun der Guten - die Erinnerung wird bleiben; wird zur Last – als müder Schuldner übt man, Gläubiger zu meiden. Tote Augen der Verlorenen seh ich glühn in finstrer Stunde; fühle ihre Angst des Sterbens, schreckensbleich in ihrer Runde. Zeitgeist färbt die grauen Haare, blutrot, in des Mühsals Tücken; eh die Rose blüht im Garten, muss man manches Unkraut pflücken.
Verbrannt

Die Luft ist feucht – aus den Kalendertagen fließt der Schweiß, und durch die Hitze trocknet das Gemüt, wie manches Blatt, das sich dem Ast entreißt und still zu Boden geht; braun, wie die Haut der Sonnentrunkenen, liegt es dort, verbrennt, ein kleines Teil, das sich von grün nach grau gefärbt, „vergangen“ nennt. Ein Zeichen dieser Zeit, die schneller scheint als sonst, eilig, ihr Schritt; die mit sich reißt, was brüchig ist. Nichts bleibt! Auch das Erinnern an sie geht. Wir gehen mit.
Zeitgeist

Die Zeit vergeht, so zäh wälzt sie sich oftmals, wie ein Lavastrom und so behäbig, manchmal scheint’s, sie ist nur Illusion. Durch die Epochen kommt sie gekrochen; doch halten kann man sie nie, und irgendwann wird sie vergehen, mit ihr das Zeitgeschehen, und eine neue Zeit sie folgt der alten, so, wie ein endlos Band geknüpft an die Gewalten der vergang’nen Zeiten, steht sie in dunklem Kleid und hast du sie erkannt, wird sie dir sanft entgleiten.