Sommerplage

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Ich wünsche mir mein Büro zurück,
mit Klimaanlage und Kühle.
Ich sehne mich nach vergangenem Glück,
mit Schaukel und Gartenstühlen.

Dem Sommer bin ich abgewandt,
möcht‘ mich am liebsten verkriechen.
Mag nicht das Meer und den vollen Strand;
will nicht Schweiß und Sonnencrem‘ riechen.

Die Menschen laufen draußen umher,
so froh gelaunt und so munter,
als gäbe es keine Hitze mehr.
Ich lass‘ früh die Rollos herunter.

Die Luft wird mir knapp, ist zum Schneiden fast,
und nachts macht der Tag so weiter.
Ich wünsch mir herbei ein herbstliches Nass,
und der Winter macht dann weiter.

Zerflossen in dieser ‚Sommerlust‘
wünsche ich mir kühlere Tage.
Fühl‘ mich bedrängt von Wärme und Frust.
Der Sommer ist meine Plage!

Eis mit Zitrone

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Atmen fällt schwer, die Glieder so müde,
ein langer Schlaf und trotzdem so schwach.
Tatkraft ist nur eine Attitüde,
was fehlt ist die innere Leidenschaft.

Konzentration will nicht recht gelingen;
schwerfällig setze ich jeden Schritt.
Möchte die Wärme zum Weichen bringen,
Ventilator verteilt die Hitze ein Stück. 

Draußen der Lärm, hier hüllt sich das Schweigen
wie eine schwere Decke um mich.
Hitzefrei will ich im ‚Kämmerchen‘ bleiben,
einzig mit meinem schwitzenden Ich. 

Träume vom kühlenden Eis mit Zitrone,
senken von innen die Temperatur.
Menschen treibt es auf die Balkone,
schweißtreibend hält mich der Sommer auf Spur.  

Hitzewelle

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Die Hitze hat des Sommers Los gesprochen,
doch fühlt man schon den nahen Regen
und bald, mit unsichtbarem Degen,
hat jeder Blitz den Hitzeschild zerbrochen.

Hör‘ in der Ferne erstes Donnergrollen,
der Himmel ist verdichtet, Wolken ziehen.
Ein jeder Halm schickt seinem Durst ein Wollen,
als würden Pflanzen vor der Hitze fliehen.

Bewegungsarm die Menschen in den Räumen,
voll warmer Luft gelingt das Atmen schwer.
Der Wunsch nach Kühle ist in allen Träumen - 
wie einst vom Sommer – bloße Gegenwehr.

Sommerhitze

Hochsommertag – Paul Müller-Kaempff 1861-1941

Der Monat trieft aus Poren und Ritzen.
Verlangsamtes Leben durch Hitze und Schweiß.

Ich kann ihn nicht leiden, will nicht mehr schwitzen.
Wo ich die Kühle suche, ist‘s heiß.

Die Wiese verbrennt, besonnt und verdorrt,
wie durch ein Brennglas trifft es die Welt.

Die Winde sind warm, die Schatten fort.
Wer hat diese Jahreszeit bestellt?

Fast tröstlich, der Gedanke an Eis –
wie ein Tropfen auf den heißen Stein!

Ein Regentanz im heil’gen Kreis
könnte er vielleicht der Retter sein?

Egal, ich tanz nicht. Ich tu‘ lieber nichts.
Bewegen verboten! Ergeb‘ mich der Zeit.

Man dümpelt so hin…Opfer des Lichts.
Die elende Wärme – ich bin sie so leid!!!