Verlangsamtes Leben

Quelle: Pinterest
Der Monat trieft aus Poren und Ritzen.
Verlangsamtes Leben durch Hitze und Schweiß.

Ich kann ihn nicht leiden, will nicht mehr schwitzen.
Wo ich die Kühle suche, ist‘s heiß.

Die Wiese verbrennt, besonnt und verdorrt,
wie durch ein Brennglas trifft es die Welt.

Die Winde sind warm, die Schatten fort.
Wer hat diese Jahreszeit bestellt?

Fast tröstlich, der Gedanke an Eis –
wie ein Tropfen auf den heißen Stein!

Ein Regentanz im heil’gen Kreis -
könnte vielleicht der Retter sein.

Egal, ich tanz nicht. Ich tu‘ lieber nichts.
Bewegen verboten! Ergeb‘ mich der Zeit.

Man dümpelt so hin, als Opfer des Lichts.
Die elende Wärme – ich bin sie so leid!

Hitzewelle

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Die Hitze hat des Sommers Los gesprochen,
doch fühlt man schon den nahen Regen
und bald, mit unsichtbarem Degen,
hat jeder Blitz den Hitzeschild zerbrochen.

Hör‘ in der Ferne erstes Donnergrollen,
der Himmel ist verdichtet, Wolken ziehen.
Ein jeder Halm schickt seinem Durst ein Wollen,
als würden Pflanzen vor der Hitze fliehen.

Bewegungsarm die Menschen in den Räumen,
voll warmer Luft gelingt das Atmen schwer.
Der Wunsch nach Kühle ist in allen Träumen - 
wie einst vom Sommer – bloße Gegenwehr.