Ich wünsche mir mein Büro zurück,
mit Klimaanlage und Kühle.
Ich sehne mich nach vergangenem Glück,
mit Schaukel und Gartenstühlen.
Dem Sommer bin ich abgewandt,
möcht‘ mich am liebsten verkriechen.
Mag nicht das Meer und den vollen Strand;
will nicht Schweiß und Sonnencrem‘ riechen.
Die Menschen laufen draußen umher,
so froh gelaunt und so munter,
als gäbe es keine Hitze mehr.
Ich lass‘ früh die Rollos herunter.
Die Luft wird mir knapp, ist zum Schneiden fast,
und nachts macht der Tag so weiter.
Ich wünsch mir herbei ein herbstliches Nass,
und der Winter macht dann weiter.
Zerflossen in dieser ‚Sommerlust‘
wünsche ich mir kühlere Tage.
Fühl‘ mich bedrängt von Wärme und Frust.
Der Sommer ist meine Plage!
Stockrosen schmücken das alte Haus
mit duftigen Blütenkleidern,
wie alte Damen sehen sie aus,
begrünt in samtigen Leibern.
Äcker und Felder sind dürr und erstarrt,
von Sonne verbrannt und in Schwere.
Abgeerntet so manche Saat,
in den Fluren schon Spätsommerleere.
Sonnenblumen sind standhaft und wach,
wogen sanft in den flirrenden Gluten.
Das Grün der Kartoffeln liegt hitzeschwach,
gesenkt, über inneren Bruten.
Schon bald hebt der Bauer die Felder leer,
geborgen, die kostbaren Knollen,
die seit 300 Jahren, zu des Königs Ehr,
ihm und dem Volk Achtung zollen.
Als damals der Hunger die Mägen schnürte,
war „Schmalhans Küchenmeister“.
Wird heut‘ ein Koch mit Sternen gekürt -
da „scheiden sich die Geister“.
Die Gesellschaft liebt es mediterran,
exotisch sind fremde Genüsse.
Es jammert und giert der Größenwahn.
Isst man arm, wenn man deutsch essen müsste?
Die Hungersnöte sind noch im Land,
fort sind die einfachen Katen.
Wo stehen noch Stockrosen an der Wand? -
In meinem erträumten Garten!
Atmen fällt schwer, die Glieder so müde,
ein langer Schlaf und trotzdem so schwach.
Tatkraft ist nur eine Attitüde,
was fehlt ist die innere Leidenschaft.
Konzentration will nicht recht gelingen;
schwerfällig setze ich jeden Schritt.
Möchte die Wärme zum Weichen bringen,
Ventilator verteilt die Hitze ein Stück.
Draußen der Lärm, hier hüllt sich das Schweigen
wie eine schwere Decke um mich.
Hitzefrei will ich im ‚Kämmerchen‘ bleiben,
einzig mit meinem schwitzenden Ich.
Träume vom kühlenden Eis mit Zitrone,
senken von innen die Temperatur.
Menschen treibt es auf die Balkone,
schweißtreibend hält mich der Sommer auf Spur.
Die Hitze hat des Sommers Los gesprochen,
doch fühlt man schon den nahen Regen
und bald, mit unsichtbarem Degen,
hat jeder Blitz den Hitzeschild zerbrochen.
Hör‘ in der Ferne erstes Donnergrollen,
der Himmel ist verdichtet, Wolken ziehen.
Ein jeder Halm schickt seinem Durst ein Wollen,
als würden Pflanzen vor der Hitze fliehen.
Bewegungsarm die Menschen in den Räumen,
voll warmer Luft gelingt das Atmen schwer.
Der Wunsch nach Kühle ist in allen Träumen -
wie einst vom Sommer – bloße Gegenwehr.
Erste Frühnebel verschleiern die Stadt, vom nahenden Herbst ein Erinnern. Die Nachbarschaft in gedämpftem Matt, in den Fernen ein graues Schimmern.
Ich freu mich auf Astern und Heidekraut, den Balkon in Lila zu schönen, auf gedämpftes Sonnenlicht, mild vertraut, färbt die Blätter bunt, die jetzt grünen.
So erfrischend ist es, wenn Hitze vergeht, Heißluft ist für mich eine Plage. Der Herbst steht bereit, die Sommerzeit geht, mit ihr gehen die Spätsommertage.
Ein Sommertag erwacht aus Träumen, vertreibt die kühlen, dunklen Stunden, und durch die dicht belaubten Bäume, ersehnt man der Sonne goldenes Funkeln.
Dem Wind im Wald der Blätter lauschen, ihr Auf und Ab, Wiegen und Schwingen, luftig durchfährt sie ein Klingen und Rauschen, bringen der Erde ein seliges Singen.
Die Sonnenkraft zeigt gemilderten Glanz, dunkle Wolken durchstreifen den Himmel, manchmal erscheint ihr Strahl in Distanz, den Sonnenschein wird sie nicht bringen.
Bis zum Abend entladen sich Tropfen zuhauf, prasseln gegen die Fensterscheiben. Der Himmel macht seine Schleusen auf, wird des Sommers Wärme vertreiben.
Sieh, die Linden in der Sommernacht, deren grüne Kronen über Wege reichen, wie im Lüftespiel die Blätter gleichen, wenn sie rauschen, wild und sacht.
Lauscht dem Vogel in der Stille, träume, heb dich fort im Fluge deines Denkens, such den Schutz im Schatten grüner Bäume, ihre Art des milden Kühle Spendens.
Blühe, wie die Blüten einer Linde, webe einen Blütenteppich in Gedanken. Kränze deines Lebensbaumes binde, lasse Blütensterne um dich ranken.
Gebe jenen, die vorübergehen, einen Strauß, schenke, was dich selber glücklich macht. Breite deinen Blütenteppich aus, sei wie Linden in der Sommernacht.
Auf die alte Regentonne fiel die erste Morgensonne, wo sie schlafen, die Mückenlarven, bis zum Verpuppen, in großen Gruppen.
Sie hingen nass, im dunklen Fass, erquicklich in der seichten Brühe, erwachten sie in Herrgottsfrühe, der Spaß vorbei, das Einerlei.
Der Wasserspiegel sank im morschen Regentank, bis man’s entdeckte: es leckte.
Besser wär’s hinaus zu hüpfen und zu schlüpfen, dachten sich die Puppen am Schuppen.
Mücken Mädchen war’n geboren, Männchen hatten längst verloren, saßen nur noch dumm auf den Pflanzen rum.
Mädchen wetzten ihre Stachel, und sie lernten, Blut und Rache, böse vor sich hin zu brummen und beim Saugen zu verstummen.
Menschenblut auf ihren Fährten, jagen spielend durch die Gärten, fliegen durch die warme Luft, durch den Sommerregenduft.
Finden wieder eine Tonne, lockt sie in der späten Sonne, und der lang ersehnte Regen, lädt sie ein zum Eierlegen.
Es gibt in verschied’nen Schichten, die böse brummen und die schlichten, und and’re gibt’s, die hängen rum, zu dumm.
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