Gesang des Meeres

Der heilige Gesang der Wellen,
die kraftvoll über Strände streichen,
und jeder Schlag ist, wie ein Weichen,
zurück in die bizarre Welt des Schwebens,
wo sich Korallenriffe breiten,
Inseln des Lebens.

Mondlicht- und sonnengleich;
erglüht im Feenreich die zarte Märchenwelt,
millionenfach geboren, um zu leben und es weitergeben,
in Farben eingehüllt, die nicht von dieser Welt,
ein Wellenschlagen, überirdisch schön,
ein Kommen und ein Gehen.

Lautlos vom Strom getragen,
wie an den Schöpfungstagen, das Leuchten erster Sterne.
Ein Zauber zarter Farben, irisierend, wie Reklamen,
im abgedämpften Licht, am Rande der Gezeiten,
wie schwereloses Gleiten.

Pulsierend ist die Buntheit,
wenn sie leuchtet in der Tiefsee Fülle,
ist sie ihr eignes Licht;
silbrig prunkt es an mancher Schuppen Hülle,
treibt mit den Schwärmen farbenfrohen Tanz,
ein Auf und Nieder, fern vom Sonnenglanz.

Gestreut aus Himmeln,
wie einst im Strome der Gezeiten gleiten,
als abgedämpftes Licht im Innen Seelen leuchten sehn,
sich und die Vielfalt dieser Welt verstehen,
wo Zauber aller Farben,
sich offenbaren.

Himmlische Heerscharen

Dem dunklen Haus des Menschen Licht zu geben,
die gute Tat zu sein, auch wenn sich der Erfolg verhüllt,
ist wie ein Strahlen auf den Erdenwegen,
das uns umgibt - ein unsichtbarer Schild.

So ist kein einziger Versuch vergeblich,
denjenigen zu helfen, die in Nöten stehen
und keine Anstrengung zu klein und kläglich,
dem Guten Pionier zu sein im Vorwärtsgehen.

Die Kraft des Geistes trägt die magischen Momente,
gilt uns als Ausdruckskraft, die unsere Welt beseelt,
sie drückt sich aus in menschlichen Talenten,
verschleiert ist die Sicherheit, die niemals fehlt.

Ist so, wie eine Bürgschaft hier auf Erden,
die unveränderlich, unwandelbar erstellt,
die ihre Form behält im Sein und Werden,
auch wenn Materie in Staub und Asche fällt.

Von einer Heerschar Leuchtenden umgeben,
die unser Los begleitend, helfend stehen;
als unerschütterliche Basis stets zugegen,
unmessbar durch Geräte dieser Welt zu sehen.

Frühlingsmorgen

Wie die vielen Vögel singen!
Heben Sinn und Neubeginnen,
was man wohl willkommen heißt.
Über allem ruht der Geist.

Er, der Meister aller Töne,
der das wohl Erhabene, Schöne,
einstig schuf aus Wort und Sinn,
setzt es fort im Neubeginn.

Bild von Christiane auf Pixabay

Hört am lichten Tag das Singen!
Liebevoll klingt das Beginnen,
füllt des Lebens Füllhorn stumm,
wandelt Tod in Leben um.

Vertreibt Leere der Gedanken,
bringt die Dunkelheit ins Wanken,
Lässt auf bunten Wiesen blüh‘n,
Vergissmeinnicht und Tausendschön.

Polarität

Quelle: Pinterest
Wenn man vergleicht, was unvergleichbar ist,
sucht man im Gegenstück sein eignes Ich zu sehen.
Das Leben ist Vergleich und man wägt ab, 
um auf der Lebensbühne zu bestehen.

Doch alle Gegensätze dienen nur dem Ganzen,
ist von der Schöpfung ein gewollter Akt,
lässt funkensprühend eine Zweiheit tanzen,
die in Verschiedenheit nicht existieren mag. 

Erfahrungen im Leben sind Aromen,
die wohl dosiert das Dasein schmackhaft machen;
doch würde stets dasselbe darin wohnen,
dann gäbe es kein Weinen und kein Lachen. 

Und gäbe es nicht Licht und Dunkelheit,
nicht Liebe oder Hass, nicht Tod und Leben,
dann hätten Tag und Nacht dasselbe Kleid,
dann würd‘ es keine Unterschiede geben.

Wie kann die Seele zu sich selber finden,
wenn kein Vergleich entscheidend ist;
bewusst erst im Erkennen zu verbinden,
was gut und schlecht erscheint im wahren Licht?

Evolution- Ewige Erneuerung

Ouroboros – Schlange/Drache, der sich in den Schwanz beißt
Die Welt ist nur ein wahr gewordener Traum.
Vom ewigen Geist durch Sinn und Wort gemacht,
durchbrach sein Segen einstens Zeit und Raum,
als unsere Erde noch in Wehen lag. 

Für Menschen wurde neu gesetzt ein Ziel -
das Land vor unserer Zeit, es musste gehn,
für das, was durch die Himmelsmächte fiel,
gelang der Ausgleich, neu und wunderschön.

Erschaffen, aus des Schöpfers Energien -
sie fließen in den Menschen, wie das Blut;
erzeugte Leben – wir sind mittendrin,
der Hochmut nennt es nur „Kosmologie“. 

Aus Morgen wird Gestern – Evolution im Geist. 
Das Leben läuft im selbstverzehrenden Ring, 
wie eine Schlange, die sich in das Ende beißt –
das Ende birgt sogleich den Neubeginn.  

Rohdiamant Mensch

Aus Wasser entstandene Schöpfung der Erde,
wie aus Tiefen des Ur-Grunds gehoben,
Milliarden Wesen – ein gewaltiges „Werde!“,  
wo die Farben des Andersseins wohnen. 

Blaues Band unserer Welt, wie ein Zelt gespannt -
atmosphärisch, balsamischer Hauch. 
Wie ein Dunst des Nichts über Wasser und Land,
der erneuert, was durchlebt und verbraucht. 

Weltbewusstsein, Energien – ein erhabenes Werk,
einzigartig in Schönheit und Pracht;
wer A und O des göttlichen Bildes bemerkt,  
sieht ein Geschenk, das demütig macht. 

Wie die Wellen des Meeres kommen und gehen,
wandeln wir durch die Materie ein Stück.
Der Schleifstein des Geistes bleibt niemals stehen -
wir geh‘n einst im Brillantschliff zurück.

Nur geliehen

Bild von Arek Socha auf Pixabay
Das Leben fließt in allen Kreaturen,
es ist der Große Geist, der sie gestaltet,
ein Hauch des Nichts deckt seine Spuren,
und doch ist’s er, der über alles waltet.

Wir dienen ihm, wenn wir der Menschheit dienen,
wenn wir der heiligen Erde Achtung weihen,
wenn wir in Demut wissen: Alles ist geliehen
und uns den kleinsten Frevel nicht verzeihen.

Das, was wir taten, wird stets mit uns gehen,
ob gut, ob böse – es ist eingebracht.
Die Erde ist aus Gottes Hand das Lehn -
wir führ’n zu Ende, was er einst gemacht. 

Zum Kosmos werden, ohne alles Leben,
geistlos im Wandel, überall nur Stein,
Chaos allein, im unvollkommenen Streben:
Jeder ist heiliger Tempel um das Sein! 

Es werde Licht

Bild von David Mark auf Pixabay
Gewand der Nacht, vergänglich Ding,
der Himmel wechselt’s Kleid.
Der Weltenmorgen - Neubeginn,
in lichten Goldglanz steigt. 

Nach Gottes Wort am ersten Tag,
die Dunkelheit verging.
„Es werde Licht!“ – der Morgen naht,
ist wie der Welt Beginn. 

Der Anteil an dem Bau der Welt,
sei reines Denkens Licht,
damit das Strahlen, Raum erfüllt,
in deine Seele bricht. 

Kaleidoskop

Es drehen sich die Teilchen
zu Bildern, ewig neu.
Sie schenken uns ein Weilchen
des Glücks, erinnerungstreu. 

So bunt, die kleinen Scherben,
aus Glas gebrochen, fein;
ein immer neues Färben, 
schaut man ins Licht hinein. 

Bei jedem Dreh’n des Sehrohrs,
da spiegeln sich die Flächen,
und man bestaunt die Vielfalt, 
wie sie im Licht sich brechen.

Entstehung neuer Formen
und Muster, farbenreich.
Wie doch die Macht der Bilder
dem wahren Leben gleicht.