Wenn man vergleicht, was unvergleichbar ist, sucht man im Gegenstück sein eignes Ich zu sehen. Das Leben ist Vergleich und man wägt ab, um auf der Lebensbühne zu bestehen. Doch alle Gegensätze dienen nur dem Ganzen, ist von der Schöpfung ein gewollter Akt, lässt funkensprühend eine Zweiheit tanzen, die in Verschiedenheit nicht existieren mag. Erfahrungen im Leben sind Aromen, die wohl dosiert das Dasein schmackhaft machen; doch würde stets dasselbe darin wohnen, dann gäbe es kein Weinen und kein Lachen. Und gäbe es nicht Licht und Dunkelheit, nicht Liebe oder Hass, nicht Tod und Leben, dann hätten Tag und Nacht dasselbe Kleid, dann würd‘ es keine Unterschiede geben. Wie kann die Seele zu sich selber finden, wenn kein Vergleich entscheidend ist; bewusst erst im Erkennen zu verbinden, was gut und schlecht erscheint im wahren Licht?
Schlagwort: Schöpfung
Evolution- Ewige Erneuerung
Die Welt ist nur ein wahr gewordener Traum. Vom ewigen Geist durch Sinn und Wort gemacht, durchbrach sein Segen einstens Zeit und Raum, als unsere Erde noch in Wehen lag. Für Menschen wurde neu gesetzt ein Ziel - das Land vor unserer Zeit, es musste gehn, für das, was durch die Himmelsmächte fiel, gelang der Ausgleich, neu und wunderschön. Erschaffen, aus des Schöpfers Energien - sie fließen in den Menschen, wie das Blut; erzeugte Leben – wir sind mittendrin, der Hochmut nennt es nur „Kosmologie“. Aus Morgen wird Gestern – Evolution im Geist. Das Leben läuft im selbstverzehrenden Ring, wie eine Schlange, die sich in das Ende beißt – das Ende birgt sogleich den Neubeginn.
Rohdiamant Mensch
Aus Wasser entstandene Schöpfung der Erde, wie aus Tiefen des Ur-Grunds gehoben, Milliarden Wesen – ein gewaltiges „Werde!“, wo die Farben des Andersseins wohnen. Blaues Band unserer Welt, wie ein Zelt gespannt - atmosphärisch, balsamischer Hauch. Wie ein Dunst des Nichts über Wasser und Land, der erneuert, was durchlebt und verbraucht. Weltbewusstsein, Energien – ein erhabenes Werk, einzigartig in Schönheit und Pracht; wer A und O des göttlichen Bildes bemerkt, sieht ein Geschenk, das demütig macht. Wie die Wellen des Meeres kommen und gehen, wandeln wir durch die Materie ein Stück. Der Schleifstein des Geistes bleibt niemals stehen - wir geh‘n einst im Brillantschliff zurück.
Nur geliehen
Das Leben fließt in allen Kreaturen, es ist der Große Geist, der sie gestaltet, ein Hauch des Nichts deckt seine Spuren, und doch ist’s er, der über alles waltet. Wir dienen ihm, wenn wir der Menschheit dienen, wenn wir der heiligen Erde Achtung weihen, wenn wir in Demut wissen: Alles ist geliehen und uns den kleinsten Frevel nicht verzeihen. Das, was wir taten, wird stets mit uns gehen, ob gut, ob böse – es ist eingebracht. Die Erde ist aus Gottes Hand das Lehn - wir führ’n zu Ende, was er einst gemacht. Zum Kosmos werden, ohne alles Leben, geistlos im Wandel, überall nur Stein, Chaos allein, im unvollkommenen Streben: Jeder ist heiliger Tempel um das Sein!
Es werde Licht
Gewand der Nacht, vergänglich Ding, der Himmel wechselt’s Kleid. Der Weltenmorgen - Neubeginn, in lichten Goldglanz steigt. Nach Gottes Wort am ersten Tag, die Dunkelheit verging. „Es werde Licht!“ – der Morgen naht, ist wie der Welt Beginn. Der Anteil an dem Bau der Welt, sei reines Denkens Licht, damit das Strahlen, Raum erfüllt, in deine Seele bricht.
Kaleidoskop
Es drehen sich die Teilchen zu Bildern, ewig neu. Sie schenken uns ein Weilchen des Glücks, erinnerungstreu. So bunt, die kleinen Scherben, aus Glas gebrochen, fein; ein immer neues Färben, schaut man ins Licht hinein. Bei jedem Dreh’n des Sehrohrs, da spiegeln sich die Flächen, und man bestaunt die Vielfalt, wie sie im Licht sich brechen. Entstehung neuer Formen und Muster, farbenreich. Wie doch die Macht der Bilder dem wahren Leben gleicht.
Dual
Zweiheit meines Ichs, verborgen hinter den Schleiern grauer Ur-Zeit. Geduld ist deine Tugend, Treue deine Stärke, verblasst deine Hülle, magnetisch dein Verlangen nach Vereinigung.
Erhöhter Geist
Leben ist Geist in allen Geschöpfen; erscheint im Menschen als individuelles Bewusstsein. In ihm ist Er erhöht, um teilhaben zu können an der unendlichen Schöpfung und deren Gestaltung. Dem Menschen verliehen sind viele göttliche Attribute und Fähigkeiten, um die Macht des Geistes und die feineren Kräfte des Lebens zu erkennen.
Schöpfung
Aus Wasser und Geist geborene Form. Vom Gedanken zum Wort; vom Ur-Klang bewegte Schwingung des Seins. Aus dem Nichts geborene Vielfalt. Od von Erde und Wasser. Erschaffenes Leben, beseeltes Wunder. Frucht vom Baum der Erkenntnis. Bewusstes Dasein und Wahl. Mensch sein heißt folgen der göttlichen Ordnung. Vom geistigen Tod zum Leben; aus der Bewusstlosigkeit zur Erleuchtung. Erhöht zur Auferstehung durch göttliche Gnade und Plan.
Mutter Erde
Birgst alle Facetten der Schönheit, wie ein geschliffener Diamant, bist Alpha und Omega, Anfang und Ende; du spiegelst unsere Taten in dir selbst, verschenkst deine Reichtümer mit Liebe, erträgst geduldig nicht endende Ausbeutung. Mutter über Sein oder Nicht-Sein, wir sind geboren aus deinem Schoss und werden dorthin zurückgehen, wenn es an der Zeit ist; du kredenzt uns Artenvielfalt und Wunder, in jeder Blüte und in jedem Leben. Paradies oder Hölle, wir haben die Wahl! Unter deinen tiefen Sorgenfalten trägst du geduldig die Last der Menschheit. Nur manchmal erhebst du warnend die Finger, wenn wir die Pole zum Weinen bringen, denn jede Träne wächst zu einem Meer, in dem wir ertrinken werden.