Osterlicht

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„Selig, die nicht sehen und doch glauben!“,
Heilands Worte trägt der Hoffnungswind.

Was im Menschen nebulös im Staube,
ist, das Gut und Bös Geschwister sind.

Sind erschaffen, um uns Licht zu bringen,
in die Seelen den Bewusstseinsschein;

doch Erleuchtung wird uns nur gelingen,
wenn wir zweifellos die Angst befreien.

Schwarzer Trauerflor liegt auf den Kriegen,
die wir jeden Tag im Leben führen,

können nur den eignen Drang besiegen
und den Sieg in unserem Glauben spüren.

Sehn den Strahlenglanz des Osterlichtes,
wie es leuchtend uns die Einsicht bringt,

von der Auferstehung nach dem Tod berichtet,
Jesus, selbstlos, ohne Furcht, für andere ringt. 

Es ist nötig, dunklen Hintergrund zu formen,
der die Schönheit hebt, erhellt die Sicht;

dunkel eingerahmt, die Lebensnormen,
wie ein Kirchenfenster strahlt im Licht. 

Lichter Morgen

William Adolphe Bouguereau 1825-1905

Welt liegt im Dunkeln,
ruht in schwarzen Schatten;
nirgends ein Sternenfunkeln,
und über den Rabatten
lasten die alten Flüche,
im Niemandsland, da weint die Psyche
ängstliche Tränen.

Wie man sich ohne Mutterseele ganz alleine fühlt,
so wie ein Sandkorn, das vom großen Meer umspült,
bleibt einsam man im Innern,
nur Liebe kann im Außen dann verringern,
wonach wir lebenslang uns sehnen.

Alleine wir uns oftmals wähnen
in unsrer Lebensschlacht,
wenn sie uns unerwartet Leiden schafft
und Herzen kalt zu Stein erstarren lässt,
stehn wir trotz aller Seelenqualen felsenfest,
empfangen selbst die ärgsten Hiebe
für etwas Liebe,
die oftmals, eh‘ sie überhaupt begonnen,
schon bald zerronnen.

Doch ist die Nacht auch dunkel, voller Sorgen,
vertraun wir auf den fernen, lichten Morgen,
den wir mit Glauben, Hoffnung, Liebe füllen werden,
so schaffen wir Verschmelzung schon auf Erden,
mit dem wir geistig uns verbinden können.

So, von der unsichtbaren Welt begleitet,
dem eignen Willen folgend, werden wir geleitet;
gehn zwar alleine durch des Lebens Wüstenschwüle,
am Ende dann, gelangen wir zum Höchsten der Gefühle.

So flüchtig, wie die Liebe hier auf Erden war,
so währt in Ewigkeit sie gottesnah!

Stille

Carl Vilhelm Holsøe (1863-1935)
All die lauten Stimmen meines Lebens
sind erstickt in meiner Einsamkeit.
Übertönt habt ihr mein Weiterstreben,
verschüttet meiner Seele Weg im Leid.

Habt mir betäubt das innere Bestreben,
mir fremdgeworden war mein eignes Ich;
ich hörte nicht die Stimme auf den Wegen,
die allerinnerst leise zu mir spricht. 

War eingehüllt von wirrem Unvermögen,
wie ein Paket, das mir das Leben schnürt;
ich sah nur das, was täglich mir geschehen -
es brodelte in mir, stets ungehört. 

Das Schicksal drängte mich in Einsamkeiten,
sie ist ein heilig Trost und still Erweckerin.
Gab mir die Kraft, den Ansporn, fortzugleiten,
durch alles Übel, das den Tag umfing. 

Ist in mir Licht – es glättet alle Falten,
zeigt mir den Ausweg aus dem Niemandsland;
versteht mit ruhiger Hand mein Herz zu halten,
im Stillesein zu segnen, was ich fand. 

Im Kreise gehn

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Es geht von ferner Welt ein Leuchten aus,
das geistig jedem Wesen Kraft verleiht.
In trüber Sicht löscht es die Nebel aus,
durchdringt die Trübsal und die Erdenzeit. 

Hat uns geführt in diese Welt des Werdens,
zum Feld des Dienens, wo‘s die Seele spürt,
wenn sie im Irrgarten des Aufbegehrens
den rechten Weg zum Großen Geist verliert. 

Verliert der Mensch die Spur zum rechten Pfade,
wird er zurückgebracht mit wunden Füßen;
den Königsweg zu finden, ist wie Gnade,
nie mehr ziellos in Kreisen gehn zu müssen. 

Erleuchtet sein

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Den Weg des Mühsals und des Leids zu gehen,
sich auf dem Weg des Kummers selbst zu finden,
die Dunkelheit, die um uns ist, erleuchtend sehen
und ewige, spirituelle Wahrheiten ergründen.

Das Leben plätschert oft dahin und lenkt uns ab
und was es gibt, sind materielle Dinge,
die zieht die Zeit ins dunkle Erdengrab;
nie hat der Mensch gedacht, dass er verginge. 

In leeren Hüllen liegt der Menschheit Plan,
war schmerzhaft Vorbereitung, ein Geschenk,
und unter fremdem Wissen fängt man an,
erfüllt zu sein, mit einer Kraft, die lenkt. 

In Harmonie lebt dann die Seele auf der Welt
und drückt sich aus in Geistesgaben;
kein Streben mehr nach Überfluss und Geld,
nur ihr Geburtsrecht fühlt sie, kostbar und erhaben. 

Sie teilt den Reichtum ihres Wissens, denn wer will,
kann gleich, wie sie, den Weg der Schönheit gehen,
mit würdevollem Glanz geadelt sein,
um die Gesetze Gottes zu verstehen.

Liebe sonder Klagen

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Ich bin so voll von Energie und Leben,
doch meine Kerze brennt nur noch ein Stück.
Noch wünsch ich mir ein Weiterstreben
und such in jedem Tag ein bisschen Glück.

Christsterne sind verblüht und abgefallen,
ihr Leben war nur kurz, doch Freude bringend;
will ohne Furcht auf Himmelspfaden wallen,
das Abgebrochene entfalten, zum Gelingen. 

Vielleicht hat Gott für mich ein Plätzchen,
das irgendwo vom Licht beschienen?!
Dort halte ich beim ‚Plätzchen backen‘ Schwätzchen
und freue mich auf heit’re Kindermienen. 

Ich warte auf die Lösung letzter Fragen,
dring‘ in die Tiefen, fühl der Worte Licht;
lässt Er mich ein, wo Liebe sonder Klagen,
lautlos erfüllend zu den Seelen spricht?

Bewusst-sein

Das Gebet – Hans Georg Leiendecker

Es sind so viele Stufen auf der Leiter,
so viele Hürden, die wir übersteigen,

und fallen wir oft tief, wir gehen weiter,
auch wenn wir Kränkung und Verlust erleiden.

Der Weg scheint weit, der Stolpersteine viele;
es trägt der Mensch sein kleines Licht im Herzen,

leuchtet den Andern – Aller Weg, zum Ziele,
verschwendet Licht, wie sanfter Glanz von Kerzen.

Bewusstsein bringend soll das Leben sein;
den Engeln gleichend sollen wir erstrahlen.

Es wird auf Erden heller Seelenschein
uns Hoffnung in die dunklen Herzen malen.

Geist der Weihnacht

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Weihnachten in warmen Stuben,
unter Kerzen an den Bäumen,
wo sich Mädchen oder Buben,
wohlbehütet, Wünsche träumen.

Fröhlich rücken die zusammen,
die das Jahr mitunter trennt,
Streitigkeiten sind vergangen,
sind im Lichterglanz gehemmt. 

Tugendhaft sind heut‘ die Satten,
die vom Leben nicht versucht;
ehrsam geht das Fest vonstatten,
wenn die Kirchturmglocke ruft.

Hart sind die, die kleinlich denken,
brav geduckt und schuldbewusst;
die mit Glorienkrone schenken -
Wohltat wird zur satten Lust.

Einsamkeit, Verzweiflungstaten,
die das Elend hat bestellt -
Verbrecher sind es, Moritaten?
Hungrig ist die ‚andere‘ Welt. 

Dem Gestrauchelten im Leben,
heimatlos und ohne Sinn,
muss man Recht auf Hoffnung geben,
die nicht Urteil, nur Gewinn. 

Aus tiefem Tal

Es liegt ein Steg im Mondenschein,
der führt ins tiefe Tal hinein,
der abgefallenen Menschen Welt,
erschaffen, zum Versteh’n erstellt,
durch Geistesdrang mit Sinn erbaut,
ein schmaler Weg. Zu gehen erlaubt,
dem Wand‘rer, der den Schmerz der Zeit,
wenn’s Morgenrot die Nacht vertreibt,
nicht scheut, der unbeirrt in dunkler Stund‘,
es hört, wie ferner Menschenmund
beklagt des Daseins trübe Qual,
von unten her, aus tiefem Tal.

Wo Seelenglanz, einst überreich,
verfinstert wurde, grau und bleich;
wo nur noch wirres Wort die Welt
entzweit, statt sie zusammenhält.
Fern ist der Himmel und sein Mahnen –
ein jedes Sternlein schickt ein Ahnen.
Schutzlos und leere Einsamkeit,
der Welt gelebte Eitelkeit.
Sie schreien nach Wunder und sind blind,
weil ALLES längst schon Wunder sind.
Die Rückkehr ins gelobte Land,
von dem erzählt, längst unbekannt.

Lieblosigkeit in Hoffnung tauschen,
dem Frühlingswind, dem fernen, lauschen.
Längst zugewachsen ist der Weg,
nur selten findet Mensch den Steg,
zurück ins leuchtend, klare Land,
wo ew’ger Frieden ausgespannt.
wo so vom Liebeslicht beschützt,
der Stärkere den Schwäch’ren stützt.
Jeder trägt jedem einen Teil,
des Nächsten Wohl ist eigenes Heil.
Und stehst du an des Wegs Beginn,
treib fort, den schattenhaften Sinn.
So nimm mit dir den Schmerz der Zeit,
trag ihn davon, der Steg liegt weit.

Wer bist DU und wer bin ich?

Grabstein auf dem Melatenfriedhof in Köln
Lass nicht enden der Menschheit Verlangen
nach Frieden und Freiheit, von Irrtümern frei,
lass das Leuchten erkennen, 
das vom Göttlichen sei; 
halt nicht auf ihre Sehnsucht nach gerechtem Geleit,
lass sie erklimmen die Leiter zur Ewigkeit;
lass sie gehn auf den Stufen von Anstand und Pflicht,
zeig den Grund ihrer Sendung im anderen Licht.

Die Dichte des Körpers nahm den Sinn, gab das Kleid -
bedecktes Bewusstsein, für die Wahrheit bereit.

Trügen wir nicht Dich im Innern und das heilige Erinnern, 
Du Gesetz der Harmonie;

Brücke über alle Weiten, alles Lebens, aller Zeiten.
Lichte Boten uns geleiten, hin durch alle Ewigkeiten. 

Hör‘, die innere Stimme spricht: „Wer bist Du und wer bin ich?“


 ❤


Who are you and who am I?

Do not let the desire of mankind end
for peace and freedom, free from error,
let the glow be recognized, 
that is from the divine; 

Do not stop their longing for righteous guidance,
Let them climb the ladder to eternity.

Let them walk on the steps of decency and duty,
show the reason of their mission in a different light.

The density of the body took the sense, gave the dress -
covered consciousness, ready for the truth.

If we did not carry you within and the sacred memory,