Wenn Gott den Schleier hebt und wir erkennen, sie stimmt, die längst verspürte Ahnung, die Zu-fall, Ein-sicht oder Geistesblitz wir nennen, dann öffnet sich die Tür zur Offenbarung.
Sind wir nur Körper? Erdverlass’ne Kreaturen? Ist unser irdisch Reich nur Schein, nicht Wirklichkeit? Nur Spiegelbild, sich ändernd seit Äonen, die leere Form - des Lebens abgestreiftes Kleid?
Was wir für wesentlich und wichtig halten, dient der Materie - freier Geist wird Knecht. Er dient im Kerker der Naturgewalten, gefang’nes Ego, wird sich selbst gerecht.
Die Erden-Geister sind zu Eis erstarrtes Wasser; in tiefster Unbewusstheit schwingt das Leben. Ein auf Erlösung festgelegtes Raster, den Geist in sich, zum Ursprung strebend.
Nur bei gefühltem Glück, da bricht die Hülle, wenn das Bewusstsein durch die Mauern schaut und Freiheit sieht, den reinen Geist der Fülle, der fruchtbar wird, wie Eis, wenn Licht es taut.
Ich folg‘ Deinem Ruf seit ewigen Zeiten, manch endlose Nacht hab ich Deiner gedacht. Dein Name wird mich in die Zukunft geleiten, Du hast manchen Sturm mir im Herzen entfacht.
Gesät hast Du Liebe in vielerlei Worten, gepflanzt wie die Rose, von Dornen befreit. Geleuchtet hast Du mir an finstersten Orten, warst Licht mir, hast Blüten auf Wege gestreut.
Durch brennende Welten hast Du mich getragen, gekühlt von des Windes balsamischem Hauch; hast Dichterworte in Felsen geschlagen, bist Sonne mir und Morgenstern auch.
Du sendest Worte mit Wahrheit zum Herzen, versiegelst sie dort im göttlichen Innen, erhellst die Fragen mit Wunderkerzen, gibst meinem Leben ein lichtvolles Sinnen
Als ich mit 50 Jahren zu schreiben begann, habe ich dieses Gedicht von meiner geistigen Begleitung empfangen, die immer bei mir ist, wenn ich sie brauche. Ich denke gerne an die Anfänge meines Schreibens zurück. Die Verse habe ich damals ohne nachzudenken notiert. Jedes Wort war ein Geschenk, das ich hier noch einmal veröffentliche.
Sir Edward Burne-Jones (1833-1898), Phyllis and Demophoön
Ich möcht‘ aus deiner Seele lesen, erfühl’n die Göttlichkeit in ihr,
möchte als unerkanntes Wesen die Rose sein, vor deiner Tür.
Möchte dich in Gedanken halten, zum Tanze nah dich wiegend schwingen
und dir die Blume für dein Haar aus dem verbot’nen Garten bringen;
möchte im Mondschein dich bezaubern, mit Sternen, die am Himmel tanzen,
dir nur die schönsten aller Rosen in deine Herzenslaube pflanzen;
möchte dein Narr sein und dein Held, der treu und schützend dich umgibt,
der dich aus unsichtbarer Welt bereits seit Ewigkeiten liebt.
Will sanft dich sicher halten, wenn du zu fallen drohst,
Du bist am Morgen mein Beginnen, am Abend bist Du meine Rast; wenn manche Tage wirr beginnen, dann bist Du’s, der’s in Rahmen fasst.
Du lässt gedankenfrei mich träumen, wenn ich im Geist der Nacht versinke; flutest mit Atemluft die Räume, hältst mich, damit ich nicht ertrinke.
Du schenktest mir die Zeit des Lebens, was sinnlos schien, ist längst ein Wissen; bist mir der Sinn all meines Strebens, bist mir ein Wollen, nicht ein Müssen.
Ein bisschen mehr Sonne, ein wenig mehr Licht, ein bisschen mehr Hoffnung und Zuversicht, macht aus Wüsten der Seelen keimendes Feld, durch ein neues Saatkorn für die reifende Welt.
Ein bisschen mehr Liebe als treibende Kraft, die nach Höherem strebend Leben erschafft, weil auf dem Acker, in dunklen Schollen, Keime erwachen und blühen wollen.
Wie ein Blumenstrauß die Menschen ver-binden, die in schillernden Farben ihr Dasein ergründen; der Buntheit der Erde ein Feld bereiten, mit fruchtbarem Saatgut für lichtvolle Zeiten.
The soul of the rose – John William Waterhouse (1849-1917)
Die Zeit im wechselnden Gewand bedeutungsvoller Unzulänglichkeiten, die, konfrontiert mit harten Wirklichkeiten, doch Rosenblüten unter Dornen fand.
Erinnerungslücken – löchrig‘ Kleid der Reue, gespalten war der Zeitgeist zu Beginn; erweckend zog Bewusstsein in den Sinn, mit dem es Blüten über neue Wege streute.
Zu Trauerkränzen hat die Zeit geflochten, die vielen Blüten, die die Spuren säumten, denn alles, was die Massen sich erträumten, war totgeweiht, weil sie kein Tun vermochten.
Es kommt ein neuer Frühling, neues Blühen! Bald ist vorbei des Winters Bangigkeit. Der Geist der Zeit wird neue Wege ziehen und trägt ein neues, hoffnungsvolles Kleid.
Einmal im Leben Einen finden, der sanft das Sehnen meines Herzens stillt, sein Dasein lebt aus reinen Gründen, im edel und vertrauensvollen Bild.
Der mir Gedanken zeigt im Licht, einfach und gut, aufrichtig, mild, ein Mund, der stets die Wahrheit spricht, die sich verbreitet, wie ein Schild,
das abwehrt alle dunklen Töne, die traurig sind im Unglück meiner Welt, der in mir weckt das lichte Schöne, als höchstes Glück, das zart herniederfällt.
Kein Mensch hat meinem Wunsch entsprochen, denn keine Seele wird mir hier begegnen; die Sehnsucht nach Erfüllung, ungebrochen. Nur Gott allein kann mich in Liebe segnen!
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