Auswege aus dem Labyrinth des Lebens,
Einbahnstraßen mit Wendeverbot.
Passagen mit Kopfsteinpflaster,
holprige Irrwege in Sackgassen endend,
rütteln unsanft an deiner Seele,
reißen Wunden,
verschließen dein Herz,
machen ängstlich,
lassen Wünsche unausgesprochen,
aus Furcht vor neuen Verletzungen,
bohren sich in dein Bewusstsein,
filtern deine Gefühle,
machen deine Seele einsam,
die nach Wärme und Liebe dürstet.
Suche nach höheren Ebenen!
Folge dem Ruf und der Anziehungskraft des Großen Geistes.
Lebe unter dem Segen des Glaubens
nach den universellen Gesetzen,
die Liebe und Weisheit sind.
Vollkommener Glaube wird aus Wissen geboren.
Kehre um, auf der Suche nach der Herrlichkeit
deiner von Engeln beleuchteten Wege,
die sich vor dir ausbreiten,
wie die Wärme des Lichts.
Herrgott, halte Deine Hände
über alle Not auf Erden,
lass‘ auf eingestürzten Wänden
wieder neues Leben werden!
Hoffnung, unter Schutt begraben,
wo das Haus stand, das geliebte.
Trümmer, wo die Menschen starben
und ihr Schicksal sie besiegte.
Bald schon wird es Blüten schneien,
die aufs Erdengrau sich gießen;
lachend werden Seelen sein,
die das Schattental verließen.
Kahle Büsche, Spitzen schimmern -
Welt wird grün in altem Lauf.
Sonne wärmt im Frühjahrsflimmer
kalte Erdenschollen auf.
Linder Frühling, komm‘ mit Leben,
schenk der Menschheit Sinn und Glanz,
offenbar‘ im Aufwärtsstreben
jeder Blüte, Weihetanz.
Auch, wenn starke Winde knicken
vieles im Vorüberwehen,
Schöpfergeist im Sturm zu schicken,
lässt das Brachland auferstehen.
Singen möcht‘ ich, helle, reine Töne,
in die missklangreiche Welt hinein.
Möcht‘ ihr bringen, was den Geist verschöne,
Dur und Moll im Lied vereinen.
Wie die Vogelstimmen, die am Morgen
Tag und Sonne freundlich singend grüßen,
möcht‘ mein Lied, die allergrößten Sorgen
wandeln, dass sie schnell vergehen müssen.
Auf dem Blütenteppich bunter Träume,
unter Bäumen, deren Kronen rauschen,
soll die grenzenvolle Welt der Zäune
meinen hellen Liedern lauschen.
Die Akkorde möchten aufwärts schwingen,
wie die Wolken, die um Berge kreisen.
Augenschließend werden sie erklingen,
wie ein Schiff durch Wolkenmeere reisen.
Um ein notenreiches Werk zu singen,
hebt die Menschheit sich vereint zum Chor.
Bleibt es nur ein Traum? - Ein hehres Ringen
bringt das allerschönste Lied hervor.
Mein Licht warst du! –
So eng und ganz verbunden,
wie es ein kindliches Gemüt begreifen kann.
Herzlose Taten von dir,
hab ich nie verwunden,
die mir das Ur-Vertrauen schließlich nahmen.
Als kleines Mädchen
legte ich all mein Denken,
mein ganzes Dasein, brav in deine Hand.
Dem Vater dienend -
so wie du, ihm Achtung schenken,
und immer folgsam sein, von Anfang an.
Du hast mich viel gelehrt,
von Nähmaschinen,
vom Stricken, Häkeln u.s.w.
Bei uns zu Hause
hast du glatt gebügelt,
was vor den Augen anderer, wie Plissee.
Meine Eltern 1950
Den Leuten zeigtest du
stets nur Fassade. Es ging darum,
mit Lächeln das Gesicht zu wahren.
Im Vater-Mutter-Kind-Spiel
zuzuschlagen, ganz gleich warum,
war mir aus Angst in Mark und Bein gefahren.
Still zugesehen, hast du -
eiskalt war dein Fühlen -
weil’s dir am fremden Leib gerecht erschien.
Du strafst mich immer noch,
wenn die Gedanken in mir wühlen.
Ich kann, so weit ich laufe, nicht entfliehen.
Ihr wart so groß!
Ich nur ein kleiner Wicht,
der stets erdulden musste, was geschah.
Hab zu dir aufgesehen -
verklärt ist dein Gesicht.
Du lebst in meiner Seele, immerdar!
War’s nicht genug, dass der Menschen unzählige starben,
Stürzend, wie blühende Bäume, vom Blitze zerschellt?
Schleichet der Schatten, die Fackel gesenkt und die Stirne,
immer noch lüstern nach Leben durch unsere Stadt?
Wo er sein Auge erhebt, müssen Wesen ihm fallen;
Jetzt, nach den Menschen, die Bäume – das tröstliche Grün,
über Ruinen gebreiteter Schleier der Schönheit,
Spitzengardinen vor Fenstern, die keine mehr sind,
silbergewoben im Mondlicht. Lebendiger Atem
zwischen zerstürztem Gemäuer, das Leben begrub.
Ragende Stämme im Schutt und erhobene Häupter –
Beispiel und Sinnbild für uns, die wir Kämpfende sind.
Wehe der Welt, wenn die Not uns gebietet zu morden,
was wir bewundern! Und keiner weiß Trost uns denn ihr,
ihr meine Bäume! Noch sterbend in strahlender Flamme
senkt ihr den Segen der Sonne ins frierende Herz.
„Leben ist nicht genug“, sagte der Schmetterling. „Sonnenschein, Freiheit und eine kleine Blume gehören dazu.“ – Hans Christian Andersen im Märchen „Der Schmetterling“
Die Zeit vergeht,
so zäh wälzt sie sich oftmals,
wie ein Lavastrom
und so behäbig,
manchmal scheint’s,
sie ist nur Illusion.
Durch die Epochen
kommt sie gekrochen;
doch halten kann man sie nie,
und irgendwann wird sie vergehen,
mit ihr das Zeitgeschehen,
und eine neue Zeit
sie folgt der alten,
so, wie ein endlos Band
geknüpft an die Gewalten
der vergang’nen Zeiten,
steht sie in dunklem Kleid
und hast du sie erkannt,
wird sie dir sanft entgleiten.
Die alte Weide treibt in ihren Ruten
die neuen Blätter, himmelwärts, zum Licht.
Sie spiegelt sich verzerrt in ruhigen Fluten
des Baches Lauf und fließend Angesicht.
Die hellen Birken nässen ihre Zweige
im Morgentau und wiegen sanft im Wind;
bald stehn sie da, in neuem Frühlingskleide,
die Krone tragend, weil sie Königinnen sind.
Die Bäume öffnen sehnsuchtsvoll die Lüster -
ein rechter Ort zum nächsten Nesterbau.
Ein Rascheln - heimlich geht ein Flüstern
durch alle Welt von Baum und Wiesentau.
Der erste Löwenzahn ist gelb erblühet,
mit weißen Gänseblümchen ringsumher,
die Vögel sind in aller Herrgottsfrühe
dem blauen Himmel nah, im Sonnenmeer.
Im Frühlicht möcht‘ ich stehen, bei den Bäumen,
und Deinen heil’gen Atem spüren.
Fühl‘ Dich in jedem Lächeln, jedem Träumen;
auf allen Wegen wirst Du mich berühren.
Sind so verletzlich, tief in ihren Seelen,
schauen vertrauensvoll in diese Welt hinein,
gehn auf die Erde in ein neues Leben,
wollen geschenkte Gottesliebe sein.
Wachsen mit den Alltäglichkeiten,
sehen uns oft mit feuchten Augen, fragend an:
Wie kann es sein, dass noch in unsren Zeiten,
ein weißes Lächeln mehr zählt, als das schwarze nebenan?
Der Himmel segnet alle Menschenkinder,
gleich welcher Farbe, welcher Tradition.
Die Kinder sind die neuen Weltengründer,
Gott lebt in jeder alten Religion.
Vorangegangen, bist du, ins unbekannte Land.
Ich hör‘ es noch, dein spaßig Lachen,
das unbekümmert dich mit mir verband.
Du trugst Gelassenheit, wie eine Rüstung,
sie schützte dich in dieser Welt.
Wo Ordnung herrscht, in deutscher Listung,
blieb dir der Weg durch Anderssein versperrt.
Du wusstest nicht, dass du gesegnet bist,
wenn die Gesellschaft es auch anders sah,
dass jeder Lebensweg voll Zauber ist,
und deines Werdens Weg ganz wunderbar.
In dieser weißen Welt hast du gelitten,
warst ausgegrenzt, dem Flüchtling gleich.
Konnte es fühlen; bist dem Mob entglitten,
dein guter Geist hat dich davon befreit.
Im Vonmirgehn nahmst du mein Lieben mit,
als du zu früh durch’s Tor des Todes schrittst.
Was hier ein Sterben, war des Weges Stück,
dich heimbereitend einzuziehen, Gottes Blick.
Wintermüde ist mein Leben;
ich fühl noch des Frostes Schliff.
Tausendfach dem preisgegeben,
was mit kalten Händen griff.
War betäubt, wie leidumnachtet,
leergeweint im Wankelmut,
fuhr der letzte Hoffnungsschimmer
durch mein frosterstarrtes Blut.
Sehnend nach des Frühlings Milde,
nach der Leichtigkeit des Seins;
war mit Ungeduld im Bilde,
denn das Warten war nicht meins.
Meine Wimpern, eisverhangen,
tauten auf, gelöst in Tränen.
Was bedrückte, ist vergangen -
Frühling fließt in meinen Venen.
Trink die Tränen, gute Erde!
So viel Hoffnung ging zu Boden.
Tröste unser Sein und werde
Sonne uns, von Heut und Morgen.
Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können sich abmelden, wenn Sie dies wünschen.Cookie settingsACCEPT
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.