Wie eine leere Zeit,
die nicht gefüllt mit Dingen,
in der kein Tun und Ringen –
nicht Liebe und nicht Leid;
wo nur Gedanken wachen,
kein Weinen und kein Lachen,
von Gegenwart befreit;
wie eine laute Stille,
in der die Geistesfülle
sich schweigend Raum verleiht.
Schlagwort: Stille
Seelentanz
In mir ist Stille,
Ruhe geht in Resonanz,
als Echo aller leisen Töne,
die in mir sind –
die Seele tanzt,
folgt sanft dem Takt,
dem schwingend schönen,
der in der stillen Nacht verklingt
und wiederkehrt im Morgenlicht,
das mir die Taggedanken bringt,
trotz noch verschlossener, dunkler Sicht.
Weckt mich hinein in Raum und Zeit,
lässt meinen Tag ein Lächeln sein,
gibt mir zurück ein Frühlingskleid,
das bunt und schön im Sonnenschein.
Stille
All die lauten Stimmen meines Lebens sind erstickt in meiner Einsamkeit. Übertönt habt ihr mein Weiterstreben, verschüttet meiner Seele Weg im Leid. Habt mir betäubt das innere Bestreben, mir fremdgeworden war mein eignes Ich; ich hörte nicht die Stimme auf den Wegen, die allerinnerst leise zu mir spricht. War eingehüllt von wirrem Unvermögen, wie ein Paket, das mir das Leben schnürt; ich sah nur das, was täglich mir geschehen - es brodelte in mir, stets ungehört. Das Schicksal drängte mich in Einsamkeiten, sie ist ein heilig Trost und still Erweckerin. Gab mir die Kraft, den Ansporn, fortzugleiten, durch alles Übel, das den Tag umfing. Ist in mir Licht – es glättet alle Falten, zeigt mir den Ausweg aus dem Niemandsland; versteht mit ruhiger Hand mein Herz zu halten, im Stillesein zu segnen, was ich fand.
Zeit der Ruhe
Der nahe Abend löscht schon bald das Licht, die Sonne scheint im Horizont versunken, Das Land verhüllt sein müdes Angesicht, der Himmel rötet sich, noch sonnentrunken. Parzellen teilen ihre Flächen, grün und braun, das Mondlicht legt sein fahles Licht darüber, auf ersten Saaten bis zum Himmelssaum liegt Nachtwind, macht die Erde kühler. Die Träume wandern durch die Heimatwelten und in den Häusern dunkelt helles Licht. Harmonie im Herzen, lässt im Schlaf vergelten, was mancher Mund im Wachsein niemals spricht. Gott im Geiste, halte schützend Deine Hände über jede Heimstatt, ihren Nöten, lass des Menschenhasses Brände wandeln sich in Morgenröten.
Traumwiesen
Auf den Wiesen meiner Träume,
blumenreich, voll Sonnenschein,
goldne Strahlen Gräser malen,
Bäume, wie von innen strahlen,
Wärme flutet Stock und Stein.
Wie die alten, starken Bäume
weise sich zum Himmel strecken,
liegen Sträucher rings der Säume
unter blütenvollen Decken.
Wiegen sanft die Vogelnester,
wirbeln leise mit dem Wind.
Bunte Blumenaugen frommen,
federleicht, vom Glanz benommen,
schauen, wie ein kleines Kind.
Traumgesichter seh ich lachen,
mich darin, bin eins mit ihnen.
Bin am Tag allein im Wachen,
nachts auf Wiesen, licht-beschienen.
Gedankenflüstern
Wenn alles schweigt, dann flüstern die Gedanken.
Draußen die Welt, im Zeitgeist ihrer Schranken.
Die Einfalt tanzt in elitären Kreisen,
hilft Hirngespinsten falsche Freiheit tragen.
Gefährlich droht die Dummheit zu entgleisen
und trägt zum Massengrab die Todeszahlen.
An Tagen reißen die Kalenderblätter,
sind Maßband zwischen Anbeginn und Ende,
Erinnerung in abgelebter Kette,
hängt wie verharzt am stillen Zeitenpendel.
Vergang’nes will mit groben Händen greifen,
durch Dickicht von Dornröschen-Träumen,
zieht lebenslange Dauerschleifen,
wie Raben, kreisend über Bäumen.
Zuflucht
Ich seh’ ein fernes Schimmern
am klaren Firmament,
das wie ein Hitze-Flimmern,
mir sehnsuchtsvoll entbrennt,
nach weiten Ozeanen,
nach bergesweißen Gipfeln,
nach langen Promenaden
und grünen Tannenwipfeln.
Nach unbefleckten Ecken,
fern von der Welten Nöte,
will sich die Seele strecken.
Ein Ort, der Zuflucht böte,
von weltlich lauter Plage,
geschützt vom Lärm der Zeit;
wo Gott die dunklen Tage
mit Regenbogen weiht.
Will bunte Brücken bauen,
zu einem Ort – so weit,
und dann verzaubert schauen,
den Platz der Ewigkeit.
Heimatland
Ein Lauschen in die Stille hinein,
letztes Vogelsingen am Feldesrand.
Kein Motorenlärm zwischen Häuserreihen,
in Natur bettet sich das weite Land.
Wege verlaufen durch Feld und Flur,
eine Bank bietet Ruhe und Rast,
der Sonnenglanz sprüht eine Abendspur
auf Blätter, gemildert im Glast.
Mit Sternenaugen schaut vom Abendhimmel
der tröstende Gott herab,
fern von Sorgen und Weltgetümmel,
ruht in Frieden der Wanderstab.
Muttersprache, Heimatglück!,
zwischen Bäumen und leichten Winden,
längst entschwunden meinem Blick,
jedes Erinnern ein Wiederfinden.
Abendstimmung
Wenn die Sonne kraftlos in das Meer versinkt
und mit letztem Glanze Abendstimmung bringt,
deckt die Welt sich zu, mit Sehnsuchtsschleiern,
und der junge Abend ringt in stillen Feiern
mit des Tages letztem Atemzug;
abgestreifte Hektik dieser Zeit –
tiefe Ruhe, Frieden, Einsamkeit.
Nur noch Schweigen ringsumher,
und die Schatten huschen durch das Meer
letzter Taggedanken.
In Acht und Bann
Wo sonst Motoren dröhnen, war es still.
Gespenstisch ging die Ruhe durch die Nacht.
Der Nachtwind rauschte, ein Gefühl
von beinah ausgestorben, dichtgemacht.
Fast war es so, wie früher, autolos.
Das Fenster war gekippt, die Katze schlief.
Der dunkle Himmel spannte sternenlos
über dem Traumgeschehen, flüchtig, tief.
Es schien, als hält die Welt den Atem an,
als Zeichen für die schicksalhafte Zeit.
Ein Unsichtbarer legt in Acht und Bann,
was vormals Kirche tat, mit großem Leid.
Einst Strafe, höchster Reichserlass,
für vogelfrei erklärte Kreatur.
Was man nicht sehen kann, wird nicht gefasst!
Wir hemmen nur ein wenig seine Spur.
Ob es uns findet? Groß das Labyrinth.
Ich danke Gott und meiner Zuversicht:
Es wird kein Ende sein, Neues beginnt!
In jedem Chaos brennt ein Hoffnungslicht.