
Sonne, du ewige,
wirfst letzten Glanz
in das Abenddämmern.
Bringst Stille und Frieden
in die Schattenmeere.
Glättest bei gedämpftem Licht
des Tages Sorgenfalten
und bettest ihn schweigend ein
in deine graue Stunde.
Gedichte und Poesie von Gisela Seidel über Gott und die Welt
Sonne, du ewige,
wirfst letzten Glanz
in das Abenddämmern.
Bringst Stille und Frieden
in die Schattenmeere.
Glättest bei gedämpftem Licht
des Tages Sorgenfalten
und bettest ihn schweigend ein
in deine graue Stunde.
Noch hängt der Sonne Schimmer
im Geäst der trunknen Bäume;
wie offne Hände ausgebreitet liegt das Land.
Im Farbenspiel der Blätter spinnen goldne Träume,
ein blauer Hauch webt an des Waldes Rand.
Wie lieb ich euch, ihr wehmutsvollen Tage,
erfüllt von stiller Festlichkeit und Glanz.
Nur in des Waldes Schatten tönet eine Klage
mild lächelnd webet ihr des Sommers Totenkranz.
Und selig ist es – heiter so zu gehen,
wenn uns kein Wunsch mehr bindet an die Welt.
Noch einmal dankend grüßen – dann verwehen
die stillen Tage – bis ein Nebel fällt.