Maskenhaft trägt manche Miene
ihren Geist im Angesicht,
die alltägliche Routine
deckt ihr wirkliches Gesicht.
Gleich dem Wetter hier und heute,
stürmisch herb und mächtig kalt,
sind maskiert der dunklen Leute
Geistesschwäche und Gewalt.
Über Dächer, wie die Raben,
fliegt ihr Geist durch Stadt und Land,
sucht sich hungrig einzugraben
in der Köpfe Unverstand.
Dunkler Sinn und Alltagssorgen,
überschminkt und kostümiert,
was am Aschermittwochsmorgen
heim in die Gewohnheit führt.
Wie die Raben kreisen viele,
dunkel krächzen sie und schreien;
wollen im Gesellschaftsspiele
Teile der Entwicklung sein.
In der alten Masken Zwänge -
ein Gestrick in rechts und links,
tönen ihre Mantras. - Klänge,
die ein Totenvogel singt.
Die Maske fiel. Alles vorbei!
Entblößt das wahre ICH im Spiegelbild.
Das Ende einer bloßen Gaukelei.
Es zeigt ein trauriges Gesicht,
ganz unverhüllt.
Du spielst die Rolle deines Lebens,
mit oder ohne Kreuz auf deiner Stirn.
Nur ein paar Tage suchtest du vergebens
in einem andern ICH dich zu verlier’n.
Doch du erwachst, nach Alkoholgenuss
erkennst zu spät das Übel deines Tuns.
Gefangener im Kerker deines Frusts,
wünscht du dir Asche auf dein Haupt
und kannst nicht ruhn.
Paul Lacroix- Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne
Das Licht, das hell sich dünkt und – ohne es zu sein – des Lichtes Maske nimmt und borgt sich seinen Schein und prunkt damit:
Das ist der Herr der Welt, der Hochmut, der euch reizt zu tun, was ihm gefällt, und der mit Lob nicht geizt und nicht mit Schmeichelworten.
Streckt gierig ihr die Hand nach eitler Macht nur aus, um es ihm gleich zu tun, dann baut ihr nur sein Haus und könnt darin nicht ruhn.
Der hetzt euch ohne Ruh, und ihr tragt ihm herzu der falschen Werte Flittergold, und wie ihr Lügen sucht, ist euer Sold die Lüge nur! Die lebt so lang davon, dass sie zerstört, bis sie mit dem Zerstörten untergeht.
Die Wahrheit aber schreitet durch die Lande, sie ist so schön, dass sie des Schmuckes nicht bedarf und nicht des Faltenwurfs im Lichtgewande. Nicht Lob, nicht Tadel spendet sie. Sie schweigt.
Doch wenn ihr Blick dich trifft, dann sinkst du in die Knie… und ohne Worte wird dir Wissen kund, wenn stumm dich grüßt ihr ernster Mund.
Es ist der Weg jedes Wesens ein anderer und dennoch der gleiche, denn jedes Wesen ist auf dem Weg und muss die Verwandlungen durchschreiten und aus ihnen lernen und an ihnen reifen.
Ihr wisst nicht, welcher Mensch im Aufstieg begriffen ist, denn Ihr seht ihn auf dem Standpunkt nur, den er jetzt innehat, und wisst nicht, woher er kommt. Ihr nennt den einen hoch, den anderen niedrig, und dennoch kann der, den Ihr auf der Höhe stehen seht, im Abstieg und der, den Ihr niedrig nennt, im Aufstieg begriffen sein.
Seinen Weg muss jeder von dem Standort, auf dem er sich findet, fortsetzen. So ist der, den Ihr auf flachem Felde stehen seht und wegen seines Tiefstandes verachtet, vielleicht eben erst einem Abgrund entstiegen; so gönnt ihm die Rast und das Atemholen auf dem flachen Felde der Alltäglichkeit.
Und wer im Tal sich fand, als das neue Erdenleben ihn zu neuer Bewusstheit und zu neuem Handeln rief, er kann in diesem Leben den nächsten, sacht bergan steigenden Hügel nur erklimmen, nicht mehr. Aber hat er nicht vielleicht mehr damit getan als einer, der am Bergeskamm sich ergeht, den freien, weiten Blick genießend, der Niederungen, in denen andere sich abmühen, nicht achtend und den Weg, der ihm bereitet ist, nicht erkennend, weil sein Blick der Freiheit gewohnt und der Weite schon teilhaftig wurde und die Sehnsucht nach dem nächsten hohen Berg nicht so qualvoll in ihm drängt wie die Sehnsucht, die die Menschen in der Niederung viele vergebliche und falsche Befreiungsversuche machen lässt?
Jede neue errungene Stufe, mag sie dem Höherstehenden auch tief erscheinen, sehen wir mit Freude, und wir stützen jenen, der tief steht, denn alle werden einmal am Ziel stehen.
<Ephides>
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