Immer aufs Neue

Franz Skarbina (1849-1910)

Müde geschlafen,
der Tag ist noch lang.
Augen auf!
Schleppend mein Gang.

Tagesablauf:
kein Drang, keine Eile.
Essen –
wohl noch eine lange Weile.

Katzen verwöhnen,
dann Wolken schauen
und die Bäume…,
dann essen, verdauen.

Dösen und sinnen –
Gedankenfluss.
Katzen streicheln,
ein willkommenes Muss.

Blätter, sie schaukeln
an den Zweigen,
die mir fremde
Lebendigkeit zeigen.

Zusammengefallen,
innerlich leer.
Noch wenige Stunden,
dann mag ich nicht mehr.

Die Fernsehgestalten
sind fern und zeigen
fremde Gewalten…
ein Hören und Schweigen.

Ich lösche das Licht,
ruf nach Einschlafgefährten.
Meine ‚Schlaf‘-Katze streckt
ihren Bauch, den genährten.

In den Schlaf gestreichelt, –
so weich und schnell.
Die Nacht verging,
es wird schon wieder hell.

Immer aufs Neue…
Müd bin ich und bang.
„Augen auf!“, ruft die Stimme.
Wohin führt mein Gang?