Gewidmet hab ich dir die tiefen Wunden, die oberflächlich lang schon Narben tragen; nach zwanzig Jahren scheinen sie verschwunden, doch nicht des Übels Kern und viele Fragen.
Ich hab dich fliehen sehen wie ein Schatten. Du gingst verhüllt in tiefes Schweigen. Die vielen Stunden, die geheimen, satten, sind nun Geschichte, so auch ihre Freuden.
Das Kleid des Glücksgefühls ist längst zerrissen; zerlumpte Reste hängen mir am Herzen. Geliebt, als viel getragenes Hemd, verschlissen und löchrig abgelegt im Müll mit Schmerzen.
Dein Antlitz ist verblasst im Grau des Nebels, nichts ist von deinem Wort „vielleicht“ geblieben. Selbst in den Träumen such ich dich vergebens - befreit von mir bist du davongetrieben.
Karl Pavlovich Bryullov (1799-1852) „Ein Traum eines Mädchens vor Sonnenaufgang“
Die Lippen, die dich küssten in der Nacht, die Lügen, die dich streichelnd „Liebes“ nennen; bei Tagesanbruch ist dein Herz entfacht, und dein Verlangen wird in Sehnsucht brennen.
Nach ‚Jauche und Levkojen‘ riecht das Zimmer, nachdem der Nebel des Das-war‘s darüber zog. Es war ein Irrtum! – So erscheint es immer, wenn dir die Liebe hier nur Schrecken bot.
Zerbrechlich ist der alte Traum vom Glück, die Liebe ein Gespinst der Fantasie. Das Band hält dich doch nur ein Stück, dann reißt es - ewig bleibt es nie.
Es schwebt davon in Dunkelheiten, nachdem es unergründlich Leiden schuf, ist dann ein Band der Einsamkeiten, das die Verbindung ins Vergessen trug.
Wie im Ballon ein Luft gefüllter Raum, den es zerreißt, wenn man mit Nadeln sticht, so bleibt so manche Liebe wie ein Traum, der ausgeträumt ist, wenn der Tag anbricht.
Wie ein Lächeln zeigte er am Fenster, dass die lauen Lüfte Hoffnung trugen und sich wiegend mit dem Tag vereinten. Lieblich ist des Frühlings Angesicht!
Rings umher sein warmes Strahlen, eisbefreit schmilzt unter seinen Händen, was ermuntert wird zu neuem Leben, wie des Baches Lauf in freien Fluten.
Blumen öffnen bald schon ihre Blüten, denn all jene, die den Herbsttod starben, richten sich erneut empor gen Himmel, um der Krone „Auferstehung“ Glanz zu tragen.
Majestätisch hat der Herbst zerstöret, was mit winterlichem Ausklang endet. Milde gibst du neu, in ewig gleichem Lauf, was du, Natur, einst nahmst mit ernster Miene.
Nach kurzem Schlummer schenkst du uns ein Lächeln, denn nicht vernichten wolltest du, nur ruhen. Gelöst hast du des Frühlings Fesseln. Der lang in holder Lust gefangen, tanzt bald zu Nachtigallentönen.
Wird auch der Liebe Frühling wiederkehren? So viele Wunden auf dem Feld der Trennung! Ein ew’ger Winter ist längst eingezogen und abgestorben ist das Grün der Hoffnung.
Die kargen Stundenblumen sind verwelkt im Leid; der Abschiedsschmerz hat sie hinfort gerissen. und unter kummervollen Tränenjahren sind die der Freude längst gewichen.
Die Zeit der Rosen bot mir ihre Dornen, und keine Sonne wird sie neu erwecken. Der goldne Frühlingsschimmer segnet lichterfüllt, treibt übers Grab „Vergangenheit“ den Hauch des Abschieds, denn niemals kehrt der Liebe Frühling wieder.
Schweigen, Stille, Dunkelheit – nur das Rauschen müder Blätter, die sich langsam lösen von den Zweigen. Schaukelnd fallen sie der Nacht entgegen, blühen noch einmal auf, in buntem Zauber, legen eine farbenfrohe Decke auf die Wege; majestätisch liegt die Welt im Sterben… und der Tod, er schreitet still darüber, um den Lebenskreislauf abzuschließen.
Herbstgedanken – Sonntagsstille ! Und die Uhr, sie tickt und tickt, streut monoton Sekunden in das Grau, das ruhig dahin fließt, wie ein träger Fluss. Ich treibe haltlos, sinke in das Nirgends; bin losgelassen, treibe ohne dich. Ertrinke in den Fluten der Gedanken, die mich ziehen, immer tiefer, und ich falle wie die Blätter von den Bäumen… und der Tod, er schreitet still darüber.
Die Sehnsucht ging und das Vertrauen - schon viele Jahre ist es her, seitdem du gingst… glich ich doch einer, die vom Luftschloss bauen müd geworden, noch an Seifenblasen hing.
Ich hab gehofft – bist einfach nur verschwunden, so, wie ein kleiner Punkt am Horizont, und hinter vielen Tränen hab ich überwunden, was in mir brannte: Liebe, die nicht lohnt.
Dein Blick war leer beim Beieinanderstehen, war wehrlos, du das Salz in meiner Wunde; ich war bemüht an dir vorbeizusehen, obwohl es mich zerriss in der Sekunde.
Wortlos der Abschied – grausam war dein Gehen, ich fühl‘ es noch, wie die Verbindung reißt. Einsam der Weg – ein Nimmerwiedersehen. Jetzt weiß ich, was auf Erden „Liebe“ heißt!
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