Kleiner Mann ganz groß

Alles, was des Kaisers ist,
hat der kleine Mann errungen,
hat mit seiner eignen Kraft
tatenreich das Land bezwungen.

In die Widrigkeit des Lebens
tauchte er bis auf den Grund,
führte Kämpfe mit sich selbst,
Hoffnung machte ihn gesund.

Gebt dem Kaiser, was sein eigen? -
Gott, was Gottes steht geschrieben!
Sind wir denn nicht Seine Kinder,
müssten uns nicht selber lieben?!

Pfui der Welt mit ihren Herrschern
und dem Widerstreit der Pflichten!
Muss der Mensch denn alles dulden?
Schreit es laut heraus: „Mitnichten!“

Kodex-Sammlung: dick und dicker.
In des Zweifels Finsternissen
spricht in uns in klarer Stimme
kein Gesetzbuch ins Gewissen.

Liebe als Gesetz des Wandels
trägt uns durch die wirren Zeiten;
scheinen nur noch dunkle Flecken -
Herrschers Überheblichkeiten.

Gesetze

Quelle: Pinterest – Glorienscheine
Von rechten Wegen abgekommen,
die unter Glorienkronen vorgegeben,
von Wohlbehüteten, den Reichen, Frommen,
die an den vollen Tafeln nur sich selbst erleben.

In Staat und Kirche: Fürsten dieser Welt,
von Überheblichkeit des eignen Werts durchdrungen;
mit scheinbar guten Taten dargestellt,
als hätten sie dem Teufel diese abgerungen.

Einmal gestrauchelt, wieder aufrecht gehen,
wird von den Satten, Harten nicht verziehen.
Man muss in Büßerpose vor den Anderen stehen,
dann nur wird Ablass, temporär, verliehen.

Die nie Versuchten und die Tugendhaften,
die durch die Armut niemals ausgestoßen,
haben kein Recht, Urteil zu sprechen und zu strafen,
über Verzweiflungstaten Hungriger und Heimatlosen.