Winterwelt

Natur, berauscht von Licht und Leben,
liegt ruhend in den Winterbetten.

Der kalte Wind, ein frostig Beben,
trägt Flocken auf die kargen Stätten.

Frisch trägt die Luft die kühlen Träume
bis in die fernsten Weltenecken.

Macht aus den Kanten Rüschensäume,
legt grünes Land in weiße Decken.

Die Bäume strecken kahl die Äste,
vom Schnee bedeckt, ein schweres Tragen,

begrüßen flatterhafte Gäste;
die träumen müd‘ von Frühlingstagen.

Die Winterzeit geht in die Stille,
hält mit der Welt den Atem an.

Wo die Natur, mit neuer Fülle,
das nächste Jahr beleben kann.

Jahresringe

Bild von lillaby auf Pixabay
Bald schon wieder Festtagszeit!
Ein Jahr ist wie nichts verflogen,
Gegenwart so schnell vollzogen,
so, als hätt‘ sie sich befreit.

Frei von den vergang’en Lasten,
die so schwer zu tragen waren,
sind erinnernd, wie Gefahren,
die sich hin zur Zukunft tasten.

Immer drehen Schicksalsräder,
sind mal unten und mal oben;
weinend, lachend, jauchzend droben,
und das Los treibt sie in Gräber.  

Wie am Baum die Jahresringe,
zeigen sich des Lebens Jahre;
von Geburtszeit bis zur Bahre
liegen längst vergang’ne Dinge.

Wenn die Kerzen angezündet,
lasst die Lichter weit erstrahlen,
denn das Leuchten gilt uns allen.
Friedenszeit ist uns verkündet!