So kalt ist es heute Morgen,
so unbarmherzig der Wind!
Mit mir hinaus gehn die Sorgen,
die an meiner Seite sind.
Im Schnee verwehen die Pfade,
von anderen Menschen gegangen;
ich stapfe hinaus – alle Gnade
darf ich in der Schneeluft empfangen.
Die Welt ist erwacht und klirrend
sind die öden Straßen im Frost;
den Lärm des Verkehrs hör ich schwirren
und eisig weht es von Nordost.
Nur ein kleiner Stern ist zu sehen,
der glitzernd am Himmel steht;
die kalten Stunden vergehen,
wenn die Sonne im Osten aufgeht.
Im Osten geht die Sonne auf -
was, wenn der Pol einst bricht?
Die Welt verändert ihren Lauf,
verkehrt ihr Angesicht.
Was jetzt noch grün, wird Wüste sein,
manch Land liegt dann verborgen;
fallen erst Wasserfluten ein,
erscheint die Welt von morgen.
Versunken ist die reiche Welt,
der Menschen Not wird nichtig.
Der Polsprung will vollzogen sein,
der Neubeginn wird wichtig.
Vertraut ist, wie die Welt sich dreht,
in Menschenmacht ertrunken,
das Chaos wird hinweggespült -
mit ‚Mann und Maus‘ versunken.
Nur Wenige, die überstehen,
Veränderung und Wandel,
die Erde wird sich weiterdrehen,
bringt Mensch und Art den Wandel.
Die Sonne geht im Westen auf,
das Alte ist vergangen;
die Welt erscheint in neuem Licht,
so, wie sie einst empfangen.
Zog aus, das Kleid aus Traumgespinst, Vergangenheit lag zugedeckt mit Nacht. Es wich die Dunkelheit, ein Tag beginnt, der neue, lichte Horizonte schafft.
Der Sonnenglanz entstieg dem Horizont, zerriss das wolkenschwere Firmament, so hat der Geist, der in den Himmeln wohnt, die Schatten dunkler Stunden abgetrennt.
Ein Schein des Glücks fällt durch das Fenster, erhebt die Brust zu neuem Aufwärtsstreben, vertreibt Vergangenheitsgespenster, erweckt in Geist und Körper neues Leben.
Der Regen trübt die Helligkeit der Stunden, sanft gleiten Tropfen auf die dürre Erde, die Sommerzeit scheint bald verschwunden, der Herbst empfing schon ihr: „Es werde!“
Am liebsten ist mir, wenn der Tag beginnt; dann ist noch alles offen. Wie ein Kind, das morgenfrisch, dem Dasein treu…, als schaut ein trauter Freund vorbei.
Wenn draußen die Geräusche leise, dann gehn Gedanken auf die Reise. Ich mag die stille, blaue Stunde, bevor die Sonn‘ erhellt die Runde.
Auch, wenn sie abends untergeht, ist’s Dämmerlicht, wie ein Gebet, bis Dunkelheit die Welt bedeckt, bis hin zum neuen Tag… ganz unbefleckt.
Sonnenuntergang – Alfons Mucha (1860-1939)
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