Stürme, tobend Wetterrauschen –
herbstlich geht das Jahr dahin;
letzte warme Tage tauschen
Sommerstunden zu Beginn.
Lüfte wirbeln in den Morgen -
Arbeitswelt ist lang erwacht,
folgen ihren Alltagssorgen,
müd‘ bedingt und flatterhaft.
In den Gärten lila schauend
mancher Aster Blütenzier;
Wolken treiben, Regen brauend,
Blitz und Donner folgen hier.
Ball’n sich dunkelschwer zusammen,
Dünste, dichtgewob’ner Schleier;
Blitze hell am Himmel flammen,
sind der schwülen Luft Befreier.
Reinigende Lüfte zäumen
kräfteprüfende Gewalt;
nur gefestigt, wie die Bäume -
haben in sich selber Halt.
Grau verhangen sind die Tage
und der Sommer geht dahin.
Regen lässt die Blüten fallen,
öde ist des Tags Beginn.
Traurig sinnend folgt der Wache
jedem Tropfen, der da fällt,
hört das Trommeln auf dem Dache -
es versinkt die Regenwelt.
Durch die Stunden geht ein Rauschen,
ein Gewitter zieht weit droben,
Blitz und Donner – neue Güsse
taumeln aus dem Nichts dort oben.
Andere Sommer, andere Zeiten,
andere Menschen, andere Götter.
Einer bleibt: der Ewigliche -
unbeirrt vom Regenwetter.
Voll Sorge saß ich lang,
als Regentropfen unaufhaltsam
gegen meine Scheiben klopften.
Mein Herz wurd’ bang.
Ich schloss das Fenster, weil es stürmte.
Die Straßen waren leer, das Leben fort;
am Horizont sich schwarze Wolkenmassen türmten,
bedrohlich war die Stille hier am Ort.
Ich schaute, wie der Sturm die Bäume knickte,
wich einen Schritt zurück in Sicherheit,
und als ich wieder auf die Straße blickte,
war keine Seele dort zu sehen, weit und breit.
Der Regen kam in sintflutart’gen Bächen,
die sich vom Dach ergossen, wie ein Wasserfall.
Es war, als müssten alle Dämme brechen
und die Natur ertrinken, überall.
Der Sturmwind heulte um die Dächer,
nahm Ziegel sich als Opfergabe
und in der Ferne zwischen Wolkenfächern,
durchzuckten Blitze, grell, mit Imponiergehabe.
Weltuntergang – die Luft ist stickig schwer,
nachtschwarzer Tag, gefärbt in gelbes Licht.
Nur Donnergrollen ist zu hören ringsumher,
die Erde zeigt ihr zorniges Gesicht.
Es ist, als würden alle Englein Trauer halten,
beweinen heut’ der Menschheit missliches Geschick,
ermahnen sie durch die Naturgewalten,
zur Umkehr und zur Demut – einen Augenblick.
Alle Fenster weit geöffnet, nur ein kleiner Luftzug strömt in den schwefelgelben Morgen. Horch nur, wie’s vom Kirchturm tönt!
Und die Vögel singen leise, spüren, was da kommen mag, drosseln ihre frühen Kreise; Federn sind ihr Seismograf.
Dunkle Himmel, zugezogen, ein Verbinden grauer Schwaden, die auf blauen Sommerspuren ihren Glanz verloren haben.
Alle Menschen atmen Schwüle, jeder Schritt wird eine Last. Glücklich schätzen wir die Kühle, die im Winter uns verhasst.
Stimmungsvoll ist aufgeladen, was die Stadt in Atem hält. Zwielicht tilgt die frühen Farben, grau und tot scheint unsre Welt.
Ahnung zerrt an Augenblicken, es verstummt die Gegenwart. Blitze gehn auf Himmelsbrücken, fern noch klingt der Donnerschlag.
Ruhe vor dem Sturm! Beizeiten! Wird die Welt nun untergehen? In mir klingt’s wie Ewigkeiten: Reingewaschen wird sie gehen.
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