Oft kreisen die Gedanken wie Planeten, um einen Mittelpunkt, der strahlt im Licht; manchmal lässt uns der Geist um Wahrheit beten, denn wir erkennen Gut und Böse nicht.
Der Kosmos ist so groß, der in uns klein, und jeder Stern ist eine eigne Welt - vielleicht ist schon sein Licht Vergangenheit, aus einer Zeit, die lange nicht mehr zählt.
Nachts staunen wir, wenn uns ein Stern am Himmelszelt sein fernes Leuchten schenkt, doch wir vergessen ihn in heller Welt, wenn unser Kopf an andere Dinge denkt.
Im Frühling werden an den Zweigen Knospen sprießen, als ob sie neu geboren sind; unzählig wird sich Blütenpracht ergießen und kurz gelebt, verwehen mit dem Wind.
Auch diese Zeit verweht. Ihr folgen, die einst neu geboren, sie blühen und vergehen; der Kosmos ist so groß und wir in ihm verloren – wir können nur den kleinen Teil verstehen,
der sichtbar ist und unseren Blick erhellt, nicht was im Dunkeln liegt und außer Sicht. Gerüstet schon, mit Wonne zu erblühen, ist die Natur im hellen Frühjahrslicht.
Die alte Zeit ist fort. Mit ihr Generationen. Auf Sand des Einst ist unsre Welt gebaut, als winziges Atom, das schlummert in Ionen. Ihr Bild, verklärt, nur Abbild, mild ergraut.
Verklärte Zeit! Was ist von dir geblieben, wenn das Gedenken manche Wahrheit schönt? Wie war dein Früher? Ist es übertrieben… ist es ein falsches Bild von dir, das uns verhöhnt?
Der Sand der Gegenwart lässt Schritte schwanken. Mein Blick mag ungern manche Wahrheit schauen. So manche Nacht gefüllt mit Taggedanken, die kreisten bis zum nächsten Morgengrauen.
An Fetzen der Vergangenheit zu kleben, fest in sich tragend altes Zeitgeschehen; ringen nach Luft im Wellentanz des Lebens, im Auf und Ab, wie Treibholz und vergehen.
Länder ohne Frieden, ausgebombt die Dächer, offen und zerstört die Mauern.
Frühling kam, drängt stürmisch durch die kalten Wände; wo es grünen sollte, liegen Häuserfronten, Steine, Eisen.
Werden irgendwo durch diesen Schutt die Blüten steigen?
Dort, wo das bröckelnde Gestein über gebrochenen Balken die Toten begräbt, dort ist das österliche Licht erloschen, bluten die gegeißelten Wunden.
Ausgeharrt die Wenigen, die den Strahl des Zukunftsglaubens empfingen, ihn immer noch durch die sterbende Stadt tragen und mit verschleierter Sicht auf Erlösung hoffen.
Seht nicht auf die Einsamkeit des Ortes, auf den Ursprung der Tat. Schaut auf den nächtlichen Himmel; seht die Sterne, die auch über den Wüsten die Welt mit ihrem Schein bezaubern.
Seht, es ist der Mensch, der die Erde bedeckt durch den eigenen Schatten!
Wann ist’s genug? Unzählig sind Menschen gestorben. Mitten im Leben gefällt durch die Hand des Nächsten, aus Willkür, Hass und Diktat, wie blühende Bäume gestürzt.
Frevel ist es, wenn menschliches Geheiß uns zu morden gebietet, wenn die Not uns befiehlt zu töten, was wir lieben könnten – unseren Nächsten.
So ragen die Stämme der Bäume zerschossen aus dem Schutt der Gemäuer, wo sie ihre blühenden Kronen verloren.
Bis zuletzt mit erhobenen Häuptern, wie die gefallenen Kämpfer es taten. Sie sind untergegangen, wie die Sterne, die trotzdem am Himmel sichtbar bleiben.
Über den Ruinen liegt eine verschleierte Schönheit, und in Fenstern, die keine Scheiben mehr tragen, taucht fahles Mondlicht die Nacht in Vergessen.
Der Erinnerung Blüten winden sich zum Kranz, legen Segen in die Herzen, die vergehen.
Morsch und leer sind die Ruhmeshallen! Denn darin welkt der Duft des Todes und der großen Einsamkeit.
Der Krieg geht weiter, es ist ein ewiger Krieg. Es kann kein Nachlassen geben. Krieg wird auf dem Schlachtfeld des Materialismus geführt.
Der Geist wird über die Materie triumphieren, denn der Geist ist Herr und die Materie ist Diener. Es ist töricht, dem Diener zu erlauben, den Meister zu beherrschen.
Muss Sterbliches gehen, wo Er seinen Blick erhebt? Seht: Er richtet nur unsere Schatten, trägt sie ins Licht!
Über die Schultern der Natur schmiegen sich seidige Lüfte. Blüten entlang der Frühlingsspur beherrschen die lockenden Düfte.
Tulpenspitzen, verborgen im Grün, wachsen und warten auf Sonne. Öffnen die Krokusse in der Früh, hinwendungsvoll, voller Wonne.
Rotkehlchen hinter Heckengesträuch zwitschern die ersten Weisen. In jedem Baum ein reges Geräusch, es singen die Lauten und Leisen.
Die Meisen fliegen in Scharen umher, erfreun sich am Nestbau im Grünen. Manch‘ Zweiglein und vieles mehr muss bald den Brütenden dienen.
Neue Brut schlüpft und wächst heran; die Raben wollen sie holen. Bei deren Suche wird sicher dann, mancher Nestling gestohlen.
Wie bei Bäumen die Blüten verwehen, zu tausenden fruchtlos verderben, wird manches frühe Leben vergehn und zum Nutzen anderer sterben.
Erwachtes Leben hilft uns verstehen, das ständige Aufwärtsstreben. Ein Werden, Blühen und Vergehen, wie des Frühlings ewiges Geben.
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