Ehrgeiz und Wahn

Planetarium Bochum
Wie wunderschön der Erde Glanz! -
Die Buntheit ihrer Farben,
als wär’s der Schöpfung Freudentanz,
der Reigen ihrer Gaben.

Allmorgendlich erwacht die Welt
im fernen Sonnenglühen,
und jeder Winkel wird erhellt,
lässt die Natur erblühen.

Besessner Ehrgeiz ist ein Wahn,
will ungehemmt zerstören;
der Mensch greift unseren Erdball an,
will Göttern angehören.

Unsterblichkeit bleibt ihm versagt,
mit sich zieht er die Massen.
Aufs Glatteis hat er sich gewagt,
wird nicht das Lügen lassen.

Man beutet aus – der Menschen Not
missachtend hingenommen.
Reichtum und Macht zerstörn das Brot,
das wir von Gott bekommen.

Bald wird der ‚Siebte Tag‘ zur Nacht,
erloschenes Schöpfungswesen.
Wird dann die Welt in alter Pracht
am ‚Achten Tag‘ genesen?*

*Lt. Jüdischer Überlieferung ist der 8. Tag nach der 7-Tage-Schöpfung prinzipiell der Tag der Auferstehung als Neuschöpfung.

Länder ohne Frieden

Quelle: Pinterest
Länder ohne Frieden,
ausgebombt die Dächer,
offen und zerstört die Mauern.

Frühling kam,
drängt stürmisch durch die kalten Wände;
wo es grünen sollte,
liegen Häuserfronten, Steine, Eisen.

Werden irgendwo durch diesen Schutt die Blüten steigen?

Dort,
wo das bröckelnde Gestein über gebrochenen Balken die Toten begräbt,
dort ist das österliche Licht erloschen,
bluten die gegeißelten Wunden.

Ausgeharrt die Wenigen,
die den Strahl des Zukunftsglaubens empfingen,
ihn immer noch durch die sterbende Stadt tragen
und mit verschleierter Sicht auf Erlösung hoffen.

Seht nicht auf die Einsamkeit des Ortes,
auf den Ursprung der Tat.
Schaut auf den nächtlichen Himmel;
seht die Sterne,
die auch über den Wüsten die Welt mit ihrem Schein bezaubern.

Seht, es ist der Mensch,
der die Erde bedeckt durch den eigenen Schatten!

Wann ist’s genug?
Unzählig sind Menschen gestorben.
Mitten im Leben gefällt durch die Hand des Nächsten,
aus Willkür, Hass und Diktat,
wie blühende Bäume gestürzt.

Frevel ist es,
wenn menschliches Geheiß uns zu morden gebietet,
wenn die Not uns befiehlt zu töten, was wir lieben könnten – unseren Nächsten.

So ragen die Stämme der Bäume zerschossen aus dem Schutt der Gemäuer,
wo sie ihre blühenden Kronen verloren.

Bis zuletzt mit erhobenen Häuptern,
wie die gefallenen Kämpfer es taten.
Sie sind untergegangen, wie die Sterne,
die trotzdem am Himmel sichtbar bleiben.

Über den Ruinen liegt eine verschleierte Schönheit,
und in Fenstern,
die keine Scheiben mehr tragen,
taucht fahles Mondlicht die Nacht in Vergessen.

Der Erinnerung Blüten winden sich zum Kranz,
legen Segen in die Herzen,
die vergehen.

Morsch und leer sind die Ruhmeshallen!
Denn darin welkt der Duft des Todes und der großen Einsamkeit.

Der Krieg geht weiter, es ist ein ewiger Krieg.
Es kann kein Nachlassen geben.
Krieg wird auf dem Schlachtfeld des Materialismus geführt.

Der Geist wird über die Materie triumphieren, denn der Geist ist Herr und die Materie ist Diener. Es ist töricht, dem Diener zu erlauben, den Meister zu beherrschen.

Muss Sterbliches gehen, wo Er seinen Blick erhebt?
Seht: Er richtet nur unsere Schatten, trägt sie ins Licht!

Auferstanden im Licht

Bild von Stefan Keller auf Pixabay
Die Stürme sind los, im lenzlichen Prangen,
des ersten Blühens im Land ohne Frieden,
wo Regengüsse die Böden erlangen,
der Häuser, die dachlos, wo Leben vertrieben. 

Gemächer, so schutzlos, die Wände zerbrochen,
der bröckelnden Mauern, knirschend‘ Gebälk.
Hält denn noch stand, was den Tod gerochen,
was nicht wankt und im heren Wunsche nicht fällt?

Himmel, er dunkelt trüb über dem Felde,
Wolkentreiben weint auf unsere Not.
Alles ist fort! – Dort auf dem Minenfelde
keimte Korn, letztes Jahr, für unser Brot.

Doch die Natur lässt sich nicht besiegen;
Trauerweiden verschleiern die Sicht.
Ob schon die ersten Schneeglöckchen blühen?
Zwischen Ruinen sieht man sie nicht.

Irgendwo draußen wird es wieder grünen -
österlich leuchtend, der Horizont.
Die Leiber getötet, dem Guten dienend,
auferstehen im Licht, wo die Liebe wohnt. 

Dämon

Bild: Karin M.


Versteckst dein magisches Auge.
Versuchst zu beherrschen, verführen.
 
Dein Auftrag Zerstörung,
Dein Urgrund Verzweiflung.
 
Ich sah dich im Spiegel,
ließ dich ins Bewusstsein.
 
Begeisterst die Menschen.
 
Gut oder Böse?
Sekunde der Wahl.
 
Durch Liebe erlösen,
positiv wandeln
in Christus Namen,

zum inneren Frieden.