Wohl hab' ich Liebe für mein Vaterland,
Doch Liebe eigner Art, die zu bemeistern
Nicht mehr vermag der prüfende Verstand.
Für Barbarei kann ich mich nicht begeistern,
Nicht in der Jetztzeit, nicht im Alterthum.
Ich liebe nicht den bluterkauften Ruhm,
Ich liebe nicht die stolze Zuversicht,
Die sich auf Bajonette stützt — auch nicht
Den Heilgenschein des Ruhms aus alten Tagen,
Davon die Lieder melden und die Sagen.
Doch seh' ich gern, - weiß selbst nicht recht warum -
Der endlos wüsten Steppen kaltes Schweigen,
Wenn welk die Halme sich zur Erde neigen
Und nichts erschallt als Zwitschern und Gesumm.
Gern hör' ich auch der Wälder nächtig Rauschen,
Mag gern dem Wellgetös der Ströme lauschen,
Wenn sie im Frühling eisesfrei umher
Die Lande überschwemmen wie ein Meer.
Ich lieb' es auch, durch Dorf und Feld zu jagen,
Den Weg zu suchen durch das nächt'ge Dunkel,
Wo keiner Antwort gibt auf meine Fragen
Als ferner Hütten zitterndes Gefunkel.
Den Stoppelbrand der Felder seh' ich gerne,
Die weißen Birken an der Flüsse Borden,
Die Karawanenzüge aus der Ferne
Der wandernden Nomadenhorden.
Mit einer Freude die nicht Alle kennen,
Seh' ich im Herbst die korngefüllten Tennen,
Das Bauernhaus mit strohbedecktem Dache,
Geschnitzten Läden vor dem Fensterfache.
Und sonntags gern in träumerischer Ruh
Seh' ich dem Lärm betrunkner Bauern zu,
Wenn stampfend sie im Tanz die Schritte messen,
In Lust und Lärm der Woche Qual vergessen.
Übersetzung von Friedrich Martin Bodenstedt.
Die Zeit scheint wie ein Uhrwerk still zu stehen, des Bösen Negativ liegt auf der Straße, als wär‘ vor vielen Jahren nichts geschehen. Das Volk, naiv, wie damals, gibt sich hin zum Fraße; dort, wo der Hass regierte, kam er wieder. Die Ignoranz der Einfalt grölt wie Donnerhall. Sie schreit! Mit gleicher Stimme hallt es wider, in viele treibt sie Angst, wie dazumal.
Teilansicht 2
Die Überheblichkeit, versteckt in vielen Sprachen, hat ihre Netze ausgeworfen übers Land. Uniformiert, bereit zu Mordes Taten, liegt wieder mal Befehl in einer Hand. Der Mensch ein Herdentier – man braucht nur pfeifen, dann hört man Säbelrasseln und Geschrei. Schon steht er stramm, ermordet seinesgleichen. „Es ist befohlen!“ macht Gewissen frei.
Teilansicht 3
Stärkt doch den ‚weißen Vögeln‘ das Gefieder, schickt sie gen Osten, lasst die Waffen schweigen! Melancholie erklingt in ihren Liedern bis zum Ural, da tanzt Europas Reigen. Grenzen verwandeln – sind des Bruders Garten, die Hände reichen, liebend dann vereint. Treibt Ethik ins Gehirn der Autokraten, lasst ihre Botschaft endlich Liebe sein!
In den Krieg – Konstantin Apollonovich Savitsky (1844-1905)
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