Daumen hoch, Daumen runter

Pollice Verso „Daumen runter“ von Jean-Léon Gérôme 1872
Sport und Spiele sind eröffnet.
Sieger freun sich, lachen, jubeln,
wenn vom eignen Tun enttäuscht,
der Verlierer weint im Trubel.

Kleiner Krieg in Fangemeinden,
Pyrotechnik und Randale;
Böse werfen Böller, Becher,
fiebern hin bis zum Finale.

Heben Sieger auf den Sockel,
von dort stürzen ihn die Massen,
wenn er nicht ‚geliefert‘ runter.
Grölend treibt’s den Mob durch Straßen.

Der Kommerz reibt sich die Hände,
denn es blühen volle Kassen.
Die Athleten dieser Erde,
sie be-geistern Menschenmassen.

„Ich bin besser, größer, schneller!“,
stehts im Mienenspiel geschrieben;
Alkohol fließt durch die Reihen,
Mengen sind vom Wahn getrieben.

Ordnungshüter staatsbedienstet,
sind bezahlt vom Geld der Schwachen,
die sich wehrlos ausgeliefert
nichts aus Sport und Spielen machen.

Sex und Spiel und Alkohol
messen sich an falschen Göttern,
was im Rausch man finden wird,
sind des guten Geistes Spötter.