Mittelalterliche Rauchzeichen

Papst Gregor X. (1271-1276), der das Konklave als gültige Papstwahlform festlegte

Im Falle der Kirchen habe ich eine große Schwierigkeit. Es gibt Menschen, die ernsthaft glauben, dass ihr System die Wahrheit ist, und sie verteidigen etwas, das ihnen sehr teuer ist. Sie erkennen nicht, dass ihr System auf etwas aufgebaut ist, das ursprünglich göttlichen Ursprungs war, aber im Laufe der Jahrhunderte von etwas überlagert wurde, das dem menschlichen Geist entsprungen ist. Sie können das Original nicht von der Umhüllung isolieren. Sie verehren die Umhüllung als göttlich. Wenn sie geistig und spirituell versteinert sind, kann sie nichts mehr erreichen.

Die Macht des Geistes wird manifestiert, nicht durch Erzbischöfe, Bischöfe, Päpste, Priester und Rabbiner, sondern durch gewöhnliche Sterbliche, die mit der wunderbaren Aufgabe betraut sind, dem Großen Geist zu helfen, damit göttliche Liebe, Weisheit und Macht allen zur Verfügung stehen, die bereit sind, sie zu empfangen.

Das ist eine Aufgabe, die die Kirchen erfüllen sollten. Aber anstatt Aufbewahrungsorte vitalisierender geistiger Kraft zu sein, sind sie zu dem geworden, was der Nazarener „weiß getünchte Gräber“ (Matthäus 23,27) nannte, wo Pharisäer unfruchtbare, sterile, antiquierte, dogmatische Lehren predigen, die keine Beziehung zum menschlichen Leben, seinen Problemen und seinen enormen Möglichkeiten haben.

Ist Gott beeindruckt, wenn Menschen plötzlich beschließen, ihn in Massenform zu bitten?  Der Große Geist ist mit den Bedürfnissen aller seiner Kinder vertraut, bevor er sie an Orten, die Kathedralen und Kirchen genannt werden, kennenlernt.

Das Gebet besteht nicht darin, dass sich eine große Zahl von Menschen versammelt und mit vorbestimmten Worten oder eigens erdachten Kompositionen bitten. Das Gebet kann das Wirken des Naturgesetzes nicht verändern. Das Gebet kann nicht in die Abfolge von Ursache und Wirkung eingreifen. Der Mensch besitzt nicht die Macht, die mathematische Gewissheit zu unterbrechen, dass die Wirkung mit unveränderlicher Präzision auf die Ursache folgt.

Das Gebet hat einen Wert als Übung des Geistes, wenn der Mensch, der sich seiner eigenen Begrenztheit und paradoxerweise auch seiner angeborenen Stärke bewusst ist, versucht, den Fluss der latenten Energie in seinem eigenen Wesen freizusetzen, um sich zu größeren Taten zu inspirieren und anzutreiben. Das Gebet, wenn es wirklich ein Gebet und somit eine Übung des Geistes ist, ist ein Mittel, durch das sich der Geist des Menschen von einem Teil der irdischen Knechtschaft befreit und zu einer größeren Manifestation findet.

Ein mechanisches Gebet, ein auswendig gesprochenes Gebet hat keinen Wert. Diejenigen, die sich von Zeit zu Zeit treffen, weil es ihnen befohlen wurde oder weil es ihre Gewohnheit ist, und die Worte lesen oder gelesen haben, die manchmal so vertraut sind, dass sie einprägen – diese bringen sich dem Großen Geist nicht näher. Der Große Geist kennt alle Bedürfnisse. Er kennt die unausgesprochenen Wünsche eines jeden Herzens; es besteht keine Notwendigkeit, Ihn in großer Zahl zu bitten.

Wir sollten uns all jenen widersetzen, deren Wunsch es nicht ist, die Wahrheiten über den Geist zu lehren; gegen alle Kirchengemeinschaften, die nicht über die Beziehung zwischen aller geistigen Wesen und dem Großen Geist des Lebens zu lehren imstande sind, sondern deren Wunsch es ist, ihre schwankenden Kirchen zu stärken und ihre leeren Kirchenbänke zu füllen.

Die Wahrheit über Religion ist, dass keine Religion die ganze Wahrheit besitzt. Jede hat nur einen flüchtigen Blick gesehen, und der ist leider im Laufe der Jahrhunderte verzerrt oder von den Glaubensbekennern verfälscht worden. Dem Kind muss beigebracht werden, dass wahre Religion darin besteht, zu dienen, all die ausgefeilten Phrasen der Priesterkunst zu ignorieren und ein ehrliches, selbstloses Leben zu führen, in dem Wunsch, der Welt, in der es wohnt, zu helfen und so dem Großen Geist, von dem es ein integraler Teil ist, treu zu sein.

Die Autorität der Kirchen, der Bücher, der Glaubensbekenntnisse, all das schwindet. Sie werden allmählich über Bord geworfen. Aber die Autorität der geistigen Wahrheiten bleibt für immer bestehen.

Manche Kirchen sagen, ein Mensch sei gut, weil er einigen formulierten Lehren blindlings zugestimmt hat und damit das ganze Wesen der Religion erstickt hat, weil er für den Rest seiner Tage ein Schurke sein kann. Er ist nicht gut, auch wenn er denkt, er sei gut.

Man sollte all das Unkraut vernichten, das die menschliche Seele schon zu lange erstickt hat; das Unkraut der Falschheit, das von den Kirchen gefördert wird; all die unsinnigen, abstoßenden und manchmal blasphemischen Lehren, die im Namen der Religion angeboten werden. All das muss ausgerottet werden, denn es verhindert, dass das Leben gelebt wird, wie es sollte.

Großer Heiliger Geist, Du bist jenseits aller Definition und Erklärung, denn Du bist unendlich! Kein Buch, keine Kirche, kein Gebäude und keine Sprache kann Dich ganz erfassen oder erklären, was Du bist.

In früheren Zeiten erhielten einige wenige Privilegierte Inspiration aus der unsichtbaren Welt, die es ihnen ermöglichte, einen klareren Blick auf die himmlische Welt und ihre Bewohner zu werfen. Aber all ihre Inspirationen waren auf ihre geistige und spirituelle Entwicklung beschränkt, und ihre Vorstellungen waren verzerrt, unvollkommen und unvollständig.

Wenn die wahre Lehre in dieser Welt wächst, wird sie das Ende aller Trennungen zwischen den Völkern bedeuten. Es wird das Ende der nationalen Schranken bedeuten. Es wird das Ende der Rassenunterschiede, der Klassenunterschiede, der Farbunterschiede und aller Unterschiede zwischen Kirchen und Kapellen, Tempeln, Moscheen und Synagogen bedeuten, denn allmählich werden alle lernen, dass sie einen Teil der Wahrheit des Großen Geistes besitzen und dass der Teil, der im Herzen jeder Religion verankert ist, in keiner Weise dem Teil widerspricht, der für sie wertvoll ist.

Die wahre Lehre ist größer, als die vieler Kirchen, Kapellen, Synagogen und Tempel, die mit trockener Theologie gefüllt sind, in denen aber die Kraft des Geistes fehlt.

Die Kranken, die Leidenden, die seelisch, körperlich und geistig Gequälten, die Hoffnungslosen, die Hilflosen, die Müden, die Ratlosen, sie wollen keine Worte, die die Seelsorger allzu oft selbst nicht mehr glauben. Sie wollen keine stereotypen Phrasen hören, die wie Papageien wiederholt werden und weder für den Sprecher noch für den Zuhörer eine Bedeutung haben. Was sie wollen, ist eine Demonstration, dass die geistliche Wahrheit eine Realität ist.

Die geheime Papstwahl in totaler Abschottung bei der Konklave gehört mitsamt jeder priesterlichen Scheinheiligkeit ins Mittelalter. Kardinäle, total abgeschottet von der Außenwelt, sollten anstatt aufsteigenden Rauch wieder ihr Menschsein zeigen und ihre rote Verkleidung ablegen, die sie scheinbar erhöhen soll.

Anmerkung: Priester/Pfarrer werden aus der Kirchensteuer-Kasse bezahlt; Kardinäle, Bischöfe und deren Anhang werden aus der Staatskasse bezahlt (10.000 – 15.000 Euro/Mon). Papst Franziskus verzichtete auf sein Gehalt und hat kein Vermögen.  

Himmelskönigin Natur

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Drei Aspekte des Lebens sind in ihr: Geburt, Leben und Tod. Sie herrscht über die drei Dimensionen des Raumes und ist Herrscherin über Weltall und das ganze Universum.

Als Königin des Himmels stellt sie den weiblichen Aspekt Gottes dar: die NATUR, deren Gesetze unveränderlich und unumstößlich sind. Sie ist Trägerin der großen Geheimnisse des Mysteriums, der Zeugung, durch das sich der Geist mit dem Stoff vereint und Göttliches zum Menschlichen werden lässt. Obwohl durch sie Myriaden von Lebewesen gezeugt und geboren werden, bleibt sie selbst die keusche Jungfrau, die von keinem männlichen Wesen berührt wurde.

Von der Natur hängt es ab, ob ein Geist sich in dieser materiellen Welt verkörpert und geboren wird und ob dieser Geist sich von der materiellen Welt löst und sein Körper stirbt. Hier auf Erden herrscht das Gesetz der Materie und der Geist muss dieses Gesetz anerkennen.

Die Himmelskönigin verkörpert das Ewig-Weibliche, die Mutter; in Reinheit und Keuschheit, eine umgewandelte sexuelle Kraft, die von ihr selbst als schöpferische Kraft angewandt wird. Sie bleibt keusch, aber in ihrem Reich, der Natur, verbindet sie die voneinander getrennten Geschlechter in ihrer materiellen Form und lässt sie in einem neuen Lebewesen wieder eins werden.

In allen großen Religionen findet man die Gestalt dieser himmlischen Frau, nur ihr Name ist in den Kulturen verschieden. Als Göttin Isis wurde sie von den Ur-Ägyptern verehrt, bei den Hindus ist sie die große Göttin Kali und in der christlichen Religion ist sie die Madonna. In der Offenbarung des Johannes erscheint sie als „ein großes Zeichen am Himmel; ein Weib mit der Sonne bekleidet, der Mond zu ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen“.

Das Gesetz der Natur bedeutet absolute Harmonie und Ausgeglichenheit. Die Königin beherrscht die drei Aspekte Gottes, den schöpferischen, den erhaltenden und den zerstörerischen Aspekt. Das sind die drei Dimensionen des Raumes: Länge, Breite und Höhe; die drei Aspekte der Zeit: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft; die drei Aspekte des irdischen Lebens: Geburt, Leben und Tod; und die drei Welten: Himmel, Erde und Hölle.

Irgendwann wird sich der Mensch bewusst, dass all diese Aspekte nur seine irdische Person betreffen. Dann wird er nur Ewigkeit und ewiges Leben kennen und absolute Gegenwart. Dann versteht er auch, dass Himmel, Erde und Hölle drei Bewusstseinszustände sind und er, je nachdem, mit welcher Ebene er sich identifiziert, glücklich oder unglücklich ist. Auf der Erde hat er Freuden und Leiden erlebt, beide sind vergänglich. Triebgesteuert kann er Sklave seines Körpers sein; dann verliert er sich selbst und stürzt dadurch verzweifelt in die Hölle.

Im Leben geht es darum, die Natur – die Himmelskönigin zu verstehen und ihre gut verstandenen Wahrheiten zu verwirklichen. Richtig ist, seinen Körper wie einen Tempel zu betrachten. Man sollte ihn nicht vernachlässigen, im Gegenteil. Man sollte Selbstbeherrschung üben und eine vernünftige Lebensweise anstreben. Nicht Körper, sondern Geist, sein Selbst, das immer im Jenseits war und bleibt, sollte in seinem materiellen Wesen herrschen. Dann hört der Mensch auf, Sklave seiner körperlichen Begehrlichkeiten zu sein.

Es lohnt sich darüber nachzudenken, was die katholische Kirche daraus gemacht hat. Für katholische Priester ist sie der Inbegriff der Weiblichkeit, der sie ein Leben lang entsagen müssen.

Aus der Himmelskönigin Natur formte der Papst Regina Maria, die Mutter Gottes, die in unbefleckter Empfängnis Jesus von Nazareth zur Welt brachte, sein Leben und Sterben mit ansehen musste und machte sie zur Märtyrerin. In Kirchen und Pilgerstätten sind Altäre aufgebaut mit Bildern der Jungfrau. Sie war wie alle Heiligen nur ein Mensch, der inbrünstig angebetet wird. Das ist für mich ein frevelhaftes Werk! Mit Bussen werden die meist kranken, gutgläubigen Menschen dorthin gebracht, wo sie ihren Schmuck und viel Geld spenden, um Genesung zu erfahren. Leider wird dieses Märchen von den Erwachsenen an die Kinder weitergegeben, das in Rom von jeher die Kassen füllt.

Die Natur lässt sich nicht betrügen! Hier hilft allein der Glaube an den Großen Geist in uns selbst. Der Große Geist ist ein Gesetz; er ist kein Individuum, das in einem Universum, in dem das Gesetz von Ursache und Wirkung gilt, die Erlaubnis erteilt, dass etwas geschieht. Mit Gott kann man kein Geschäft machen. Die gleichen Kanäle stehen den Selbstsüchtigen und den Selbstlosen zur Verfügung.