Heilig

Heiligsprechung Petersplatz – Quelle: Pinterest

Wenn Menschen eine solche Heiligsprechung erhalten, geht eine sogenannte Weihe voraus.
Damit will der Papst etwas Profanes in den Bereich des Heiligen tragen. Heilig heißt nicht weltlich, sondern vollkommen zu sein in den Augen der Kirche.

Als von der Kirche ernannter ‚Stellvertreter Gottes‘ ist der Papst demnach selbst ein Heiliger schon seiner Benennung wegen. Die hohe Geistlichkeit hat dem einfachen Volk von jeher weiszumachen versucht, von besonderer Reinheit zu sein. Man offenbarte ihnen, man stünde höher als sie, weil man belesener, gebildeter und von Gott ermächtigt sei, unlautere Dinge zu sehen und abzuwenden. Doch wie viele Teufel hausen gerade in den ‚heiligen‘ Stätten?! Man hurte trotz Zölibat herum, verging sich an Kindern, log und mordete, wann immer man es brauchte. Schon seit Gründung der katholischen Kirche haben die Päpste und deren Anhang durch Schein-Heiligkeit versucht ihre Anhänger zu manipulieren. Wenn ich sehe, wie sie heute noch Hände zum Gebet faltend durch die prunkvollen Hallen des Vatikans laufen, wird mir übel.

Leider ist auch heute noch ihre Fan-Gemeinde groß. Es ist so, als würden sie dem ‚goldenen Kalb‘ hinterherlaufen und es anbeten, als wäre Gott höchstpersönlich auf dem Balkon am Petersplatz. Sie bejubeln die Schein-Heiligkeit der Kirchenfürsten und sind wie verblendet von deren mittelalterlichem Erscheinungsbild.

Die Menschheit ist auch heute noch nicht schlauer geworden. Gutgläubig in Sachen Kirche war sie schon immer. Da wird ein 15-jähriger junger Mann, der 2006 an Leukämie starb, in einem gläsernen Sarkophag als Heiliger ausgestellt, nachdem sein Gesicht und die Extremitäten aus Silikon wiederhergestellt worden sind. 2019, als man ihn exhumierte, waren sie bereits verwest. Sein Herz wurde ihm schon zuvor herausgeschnitten und dient als Reliquie in der Kathedrale San Rufino in Assisi.

Am 7. September d. J. wurde er vom Papst heiliggesprochen, nachdem ihm der Vatikan zwei Wunderheilungen bescheinigte. Carlo Acutis, so hieß der junge Mann, war durch seine Internetauftritte als „Cyber-Apostel“ bekannt. Sein weiterer Spitzname „Influencer Gottes“ setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Aus dem heiligen Acutis wurde aufgrund seines Fachgebietes der Schutzpatron des Internets. Durch seine jugendlichen Missionierungen im Internet verlieh er der angestaubten katholischen Kirche einen modernen Glanz.

Die Heiligsprechung verlief in rasendem Tempo, in weniger als 20 Jahren. In dem Fall war das Heiligwerden eine teure Angelegenheit, die die Eltern bezahlt haben. Man schweigt. Vermutet werden bis zu 250.000 Euro. Ist das eine Art von Trauerbewältigung?! Für den Vatikan war es ein Politikum, diesen im Internet aktiven jungen Mann, der angeblich außergewöhnlich fromm war, erst selig und danach heilig zu sprechen. Um junge Menschen mittels Internet zu missionieren, kam Carlo Acutis der Kirche gerade recht, die diesen heutzutage als Ikone in Souvenirläden in Italien vermarktet.

Es war ein langwieriger Prozess, in dem Menschen auswerten mussten, ob Carlo Acutis zum Heiligen taugt. Dabei wurde das gesamte Leben der Person durchleuchtet, um jeden Makel aufzudecken. Die hellen und dunklen Seiten, sofern es solche gab, wurden beleuchtet.

Nach dem Tod mussten mindestens fünf Jahre vergehen, damit der Prozess zur Seligsprechung in Gang gesetzt werden konnte. Zur Seligsprechung braucht es ein Wunder, für die Heiligsprechung zwei. Genesungen, die unerklärbar sind zum Beispiel. Bei Carlo Acutis sind zwei dieser Phänomene bekannt. Er selbst litt an einer aggressiven Form der Leukämie; bis zu seinem Hirntod vergingen nur wenige Tage. Ihm wurde kein Wunder zuteil.

Aufgrund seiner Ansichten war Carlo Acutis sicher außergewöhnlich. Er schwärmte als 15-jähriger von Eucharistiewundern, riet seinen Mitschülern von Pornos ab und erklärte, die Jungfrau Maria sei die einzige Frau in seinem Leben.

Mit dem Akt der Heiligsprechung demonstrierte die katholische Kirche mit viel Prunk und Augenwischerei die Macht, aus einem toten Teenager einen Heiligen zu machen.

Jubelnde Massen und manipulierte Mitläufer; Menschen, die fasziniert zum Papst aufblickten!

Zum Schluss angemerkt die Trauerfeier für den ermordeten ultra-rechten Charlie Kirk, die wie eine Heiligsprechung zelebriert wurde. Die Anwesenden liefen in einem fast hysterischen Gebet versunken durch die aufgewühlte Menge. Kirks Witwe warf sich trauernd jedoch tränenlos an Donald Trumps Brust. Eine ekelhafte Darbietung!

„Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen…“ Die Welt in der wir leben!