Friede ist das Meisterwerk der Vernunft. – Immanuel Kant

Akademie Platon’s

Im alten Rom kannte man die lateinische Aussage: Si vis pacem para bellum = Wenn du Frieden willst, rüste zum Krieg.

Es ist immer gut, wenn Menschen für den Frieden beten und sich bemühen, mit den höheren Wesen zusammenzuarbeiten. So können diese Kraft in unsere Welt lenken, um Kriege, Gewalt und all das zu beenden, was die Zivilisation, in der wir leben, stört und bedroht.

Es wird immer und für lange Zeit irgendwo Kriege geben, weil die Menschen eine einfache Wahrheit noch nicht gelernt haben: Alle sind Teil einer großen geistigen Familie. Man kann zwar die Körper töten, aber die Geister nicht zerstören. Solange dieses Wissen nicht geteilt und von denjenigen, die die Angelegenheiten in den verschiedenen Ländern lenken, in die Praxis umgesetzt wird, wird es zwangsläufig zu Kriegsausbrüchen kommen.

Wenn der physische Körper abfällt, erweisen sich alle Glaubensrichtungen, für die Menschen lange gekämpft und gestrebt haben, als leer und vergeblich, sinnlos und zwecklos, denn sie haben nicht das Wachstum der Seele um ein Jota gesteigert, das nur durch den Dienst am Nächsten vermehrt wird, denn wenn der Mensch sich verausgabst im Dienst an andere, wächst seine Seele in Gestalt und Stärke.

Was nützt die irdische Erfahrung des Menschen, wenn sie im Vergleich zur Ewigkeit so begrenzt ist? Die Ewigkeit ist die Summe einer unendlichen Anzahl von Erfahrungen. In der Ewigkeit spielt jede Erfahrung, jede Handlung, jedes Wort und jeder Gedanke eine Rolle, so klein sie auch sein mögen. Die Ewigkeit ist das Ergebnis all dieser gesammelten Erfahrungen, und wenn eine davon fehlt, gibt es kein vollständiges Gleichgewicht.

In einem großen Orchester mit drei- oder dreihundert Musikern hat der Mann, der die Triangel spielt, der vielleicht als der unbedeutendste Instrumentalist angesehen wird, eine wichtige Rolle zu spielen, denn wenn er, wenn seine Zeit gekommen ist, den falschen Ton anschlägt, oder wenn er es versäumt, seinen Ton zum Volumen hinzuzufügen, dann würde die ganze Symphonie verzerrt werden. So ist es auch mit dem irdischen Leben. Es ist Teil, und zwar ein wesentlicher Teil, der Ausbildung der Seele, in der sie die Spuren dieser Ausbildung für immer unauslöschlich registrieren wird.

Frei nach Platon:

Wer den Frieden liebt, soll in den Krieg ziehen;
wer den Krieg liebt, wird ihn im Frieden schaffen.
So findet sich jeder, ewig schreitend durch das Tor des anderen, bis ihm nichts mehr fremd ist.

Orakel

Emil Dörstling 1859-1940 – Kant und seine Tischgenossen


Ein Teil des ew’gen Geistes Licht zu sein
und hier im Kreise der gelehrten, alten Runde,
mit Worten dringen durch des Schleiers Schein,
zu stärken euch in tiefstem Seelengrunde,
 
dies sei zu eurer Freude unser tägliches Bestreben,
fragt nicht die Wissenschaft, wenn ihr nach Wahrheit sucht,
wir sind es, die euch hier die Antwort geben,
liegt doch im Jenseits des Orakels Lösungsspruch.
 
Es gilt ein Zauberwort, das Nächstenliebe heißt,
für alle Zeit im Herzen dieser Welt zu integrieren,
nur wer die Existenz des Nächsten preist,
wird Gottes Sinn in den Alltäglichkeiten spüren.
 
Wer alles Leben ehrt, ehrt auch die Göttlichkeit,
drum seid bestrebt den rechten Weg zu gehen,
entfernt euch von der Oberflächlichkeit,
mildert mit Liebe euer Zeitgeschehen.
 
Schützt die Natur, die Schatzkammern der Erde,
begegnet voll Respekt der Schöpfung allen Lebens,
verteilt gerecht, dass endlich Frieden werde;
des Nächsten Last zu mildern, das sei euer Streben.