Am Wege

Peder Mørk Mønsted (1859-1941)
Die alte Weide treibt in ihren Ruten
die neuen Blätter, himmelwärts, zum Licht.
Sie spiegelt sich verzerrt in ruhigen Fluten
des Baches Lauf und fließend Angesicht.

Die hellen Birken nässen ihre Zweige 
im Morgentau und wiegen sanft im Wind;
bald stehn sie da, in neuem Frühlingskleide, 
die Krone tragend, weil sie Königinnen sind.

Die Bäume öffnen sehnsuchtsvoll die Lüster -
ein rechter Ort zum nächsten Nesterbau. 
Ein Rascheln - heimlich geht ein Flüstern
durch alle Welt von Baum und Wiesentau.

Der erste Löwenzahn ist gelb erblühet,
mit weißen Gänseblümchen ringsumher,
die Vögel sind in aller Herrgottsfrühe
dem blauen Himmel nah, im Sonnenmeer.

Im Frühlicht möcht‘ ich stehen, bei den Bäumen,
und Deinen heil’gen Atem spüren.
Fühl‘ Dich in jedem Lächeln, jedem Träumen;
auf allen Wegen wirst Du mich berühren.

Autor: Gisela

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4 Gedanken zu „Am Wege“

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