
Es zeigt sich – menschlich seine Form,
gibt vielen ein Gesicht,
nur Macht und Gier sind dessen Norm,
Zerstörung das Gericht.
So schändet es die ganze Welt
und spricht mit lauten Tönen,
bringt ihr die Flötentöne bei,
liebt nur die Reichen, Schönen.
Prunkvoll geschmückt sein weißes Haus,
die andern reißt es nieder,
es lebt im lauten Saus und Braus,
Rad schlagend das Gefieder.
Stolziert wie mancher Pfau daher,
mit stolzer Drohgebärde,
der Kopf, zu klein für Empathie –
ein ‚schwarzes Schaf‘ der Herde.
Vertreibung ist sein Steckenpferd,
die Säuberung in Planung.
Besitzen ohne Gegenwehr,
sein Reden ist stets Warnung.
Gemeinheit ist ein dunkler Fleck
in menschlichem Ersinnen,
man reibt und reibt, er geht nicht weg,
denn er sitzt ganz tief innen.
Aus „Wallensteins Tod“ von Friedrich von Schiller:
Nicht was lebendig, kraftvoll sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare.
Das ganz Gemeine ist’s, das ewig Gestrige, was immer war und immer wiederkehrt, und morgen gilt, weil’s heute hat gegolten!
Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht, und die Gewohnheit nennt er seine Amme.
Nur zwischen Glauben und Vertrauen ist Friede!
Ein großartiges Gedicht mit viel Wahrheit. LG Marie
Vielen Dank, Marie und liebe Grüße, Gisela
Ein sehr starkes, eindrückliches Gedicht, liebe Gisela. Der „dunkle Fleck“ ist so wahr, dass es einen schaudert. Gottseidank wird das Gemeine nicht in alle Ewigkeit die Oberhand behalten. Liebe Grüsse, Elisa
In unserer materiellen Welt müssen diese Charaktertypen wohl sein, damit wir Gutes vom Schlechten unterscheiden können. Deshalb muss die Menschheit lernen, so etwas niemals die Oberhand gewinnen zu lassen. Die ’neuen‘ Generationen haben offenbar die Wirkung solcher Gemeinheiten vergessen. Das Lernen daraus wird nicht einfach. Danke, liebe Elisa und viele Grüße, Gisela